Titel: | SPURKUGELLAGER MIT BALLIGEM SITZ. |
Autor: | Max Szombathy |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 744 |
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SPURKUGELLAGER MIT BALLIGEM SITZ.
Von Ingenieur Max Szombathy, Assistent an
der K. K. Technischen Hochschule
Wien.
SZOMBATHY: Spurkugellager mit balligem Sitz.
Textabbildung Bd. 327, S. 744
Fig. 1.
1. Spurkugellager werden häufig mit einem balligen, nach einer Kugelfläche
geschliffenen Sitz hergestellt, der in einer entsprechenden Hohlform ruht und
gewisse begrenzte Drehungen um den Mittelpunkt dieser Kugelfläche ausführen kann.
Der Zweck dieser Konstruktion ist bekanntlich der, daß durch die gegenseitige freie
Einstellung der beiden Lagerschalen eine gleichmäßige Belastung aller Laufkugeln
erzielt werden soll, wodurch Montagefehler des Lagers und Schiefstellen der Welle
infolge von Durchbiegungen während des Betriebes unschädlich gemacht werden. Diesen
balligen Sitz wollen wir nun einer eingehenden Betrachtung unterziehen und dabei
untersuchen, welche Bedingungen für die sichere Erreichung des Zweckes bestehen und
ob nicht Abweichungen von der richtigen Bauart die leichte Einstellung in die der
gleichmäßigen Kugelbelastung entsprechende Lage vereiteln kann. Wird z.B. durch
Schiefstellen der Welle eine Einstellbewegung erforderlich, so muß sich die untere
ballige Lagerschale um den Mittelpunkt der Kugelfläche des Sitzes drehen, und zwar
wird sie so lange gleiten, bis sie wieder die normale Lage zur geometrischen Achse
der Welle erreicht hat. Dabei wird sie durch ihre Bewegung an der Sitzfläche eine
Reibung hervorrufen, die ein der Drehung entgegengesetztes Drehmoment bezüglich des
Kugelmittelpunktes resp. der durch ihn gehenden Achse (xx in Fig. 2) ergibt. Man sieht sofort,
daß eine solche Bewegung nur dadurch entstehen kann, daß die Lagerschale einseitig,
also exzentrisch, belastet wird, so daß sie bezüglich des Mittelpunktes der
Auflagerkugelfläche C ein dem Reibungsdrehmoment
gleiches Moment erleidet.
Diese an sich einfache Vorstellung können wir auch durch folgende Ueberlegung
gewinnen: Wird die Welle, die in dem betrachteten Spurkugellager läuft, um einen
auch nur kleinen Winkel schiefgestellt, so erleiden die auf der Seite der Neigung
liegenden Laufkugeln eine entsprechende Zusammendrückung, die eine zusätzliche
Beanspruchung in ihnen hervorruft. Gleichzeitig werden die diametral
entgegengesetzt liegenden Kugeln entlastet. Da also der Spurzapfendruck sich nicht
mehr gleichmäßig auf alle Kugeln verteilt, kann er nicht mehr in der Achse des
Kugellagers resp. im Mittelpunkt des Laufkugelkreises angreifen, sondern er ist
eben, da er der Resultierenden aller Kugeldrücke das Gleichgewicht hält,
exzentrisch. Bedenken wir nun, daß die Belastung einer einzelnen Kugel ungefähr mit
dem Quadrat ihrer Deformation (Zusammendrückung) wächst, so läßt sich auch ohne
exakte Ableitung des Zusammenhanges vorstellen, daß schon eine nur wenig exzentrisch
angreifende Lagerbelastung in der zu äußerst liegenden Kugel gefährliche
Beanspruchungen hervorrufen kann. Erreicht aber z.B. die Exzentrizität den Radius
des Kugellaufkreises, so ruht der ganze Spurzapfendruck nur mehr auf einer einzigen
Kugel. Alle anderen sind ganz entlastet.
Textabbildung Bd. 327, S. 744
Fig. 2.
Dieser Gefahr weichen wir eben dadurch aus, daß wir die untere Lagerschale möglichst
leicht beweglich machen. Wenn nämlich die Schale sich unter dem Einfluß des
einseitigen Lagerdruckes verschiebt, vermindert sich dadurch die Exzentrizität. Sind
dann nach erfolgter Einstellung alle Laufkugeln gleichmäßig belastet, so fällt
natürlich auch die Richtung des Spurzapfendruckes mit dem Wellenmittel zusammen. Da
aber, wie bereits erwähnt, die Einstellbewegung der Schale einen Reibungswiderstand
hervorruft, so ist ein vollständiger Ausgleich nicht oder nur ganz zufällig möglich.
Damit würde man sich aber in der Praxis leicht abfinden können, wenn nicht die Gefahr
bestünde, daß unkontrollierbare Extreme erreicht werden. Je größer die Reibung der
Kugelschale in ihrem Sitze ist, desto größer kann die Exzentrizität der
Lagerbelastung werden. Wir sollen also die Verhältnisse bei der Dimensionierung des
balligen Sitzes so wählen, daß eine möglichst kleine Exzentrizität der Belastung
schon genügt, die Lagerschale seitlich zu verschieben.
Unsere Aufgabe ist zunächst, zu untersuchen, in welchem Zusammenhang die durch
Verschieben hervorgerufene Reibung der balligen Flächen mit der Exzentrizität der
Lagerbelastung bei verschiedenen Neigungen des Sitzes steht. Da wir es hier mit
einem Reibungskoeffizienten (zwischen der Lagerschale und ihrem kugeligen Sitz) zu
tun haben, der kaum in allen Fällen einen gleichbleibenden Wert hat, der sogar
sicher außer von dem Material und der Glätte der geschliffenen Flächen noch von der
Dicke der dazwischenliegenden Oelschichte und von der spezifischen Flächenpressung
abhängt, so können wir kein vollständig exaktes Resultat erwarten. Es scheint daher
erlaubt, die ganze Untersuchung durch eine vereinfachte, aber wohl begründete
Vorstellung nur abgerundet vorzunehmen.
Der exakte Vorgang, um die Reibung an der Sitzfläche, die ja eine Kugelzone ist, zu
bestimmen, wäre nämlich so: Man müßte zunächst die Reibung längs eines
Flächenelementes bestimmen, dann eine Integration über die dem Element entsprechende
unendlich schmale Kugelzone durchführen und dann durch eine zweite Integration die
Reibungen sämtlicher solcher Elementarkugelzonen summieren. Diese zweite Integration
ist nun aber analytisch schwierig, da die erste auf ein elliptisches Integral führt.
Wir benutzen daher mit Vorteil folgende Vorstellung: Wir integrieren die
Elementarreibungen längs der unendlich schmalen Kugelzone unter der Annahme, daß der
ganze Spurzapfendruck nur auf dieses Element, das wir uns etwa als Ringkante
vorstellen können (s. Fig. 2), übertragen wird. Das
Resultat dieser Integration wird nun in einer Kurve graphisch wiedergegeben, die wir
dazu benutzen, um den der Wirklichkeit entsprechenden Mittelwert aller benachbarten
Elemente aufzusuchen. Somit reduziert sich die zweite Integration auf eine einfache,
nur nach dem Augenmaß vorzunehmende graphische Korrektur.
Die bedeutungsvollste Größe, von der wir im folgenden ausgehen müssen, ist die
Neigung der Elementarkugelzone gegen die Horizontalebene. Wir messen sie durch den
Winkel α, worunter die mittlere Neigung der
balligen Sitzfläche gegen die Ebene der Lagerschale zu verstehen ist.
Verdrehen wir die in unserer Fig. 2 ersichtliche
Kugel um eine durch den Mittelpunkt C gehende Achse xx
(auf der Zeichenebene senkrecht stehend gedacht), so entsteht in jedem Element der
Sitzfläche eine Reibung, deren Moment bezüglich der Achse xx wir ausdrücken werden wie folgt: Wir bezeichnen die Einzelkraft, die
das Spurlager belastet, also den Spurzapfendruck, mit P. Das Element des Reibungsmomentes Mr beträgt nun, wie aus Fig. 2 hervorgeht,
d\,M_r=\frac{P}{2\,\rho\,\pi}\,\frac{\mu\,.\,r'}{\mbox{cos}\,\alpha}\,\rho\,d\,\varphi.
Darin ist \frac{P}{2\,\rho\,\pi} der auf 1
cm Bogenlänge entfallende Teil von P, μ der
Reibungskoeffizient, r' der Hebelarm bezüglich der
Achse xx (C) und ρdφ ein Bogenelement der Ringsitzfläche, die hier als
unendlich schmal aufgefaßt erscheint, was ja schon begründet wurde.
Da r' gleich ist
\sqrt{r^2-\rho^2\,\mbox{sin}^2\,\varphi} und ρ wiederum gleich r sinα, so ist
r'=r\,\sqrt{1-\mbox{sin}^2\,\alpha\,\mbox{sin}^2\,\varphi} in
die Gleichung für dMr
einzusetzen:
d\,M_r=\frac{P\,\mu\,r\,\sqrt{1-\mbox{sin}^2\,\alpha\,\mbox{sin}^2\,\varphi}}{2\,\pi\,\mbox{cos}\,\alpha}\,d\,\varphi.
Dies haben wir von φ = 0 bis φ = 2π zu integrieren; da
aber eine Symmetrie bezüglich zweier normaler Ebenen besteht, können wir das
Integral in den Grenzen 0 und 2π, durch das vierfache
Integral in den Grenzen 0 und π/2 ersetzen. Da sin α innerhalb dieses Rechnungsvorganges konstant ist und
sin2
α immer kleiner als 1, so liegt hier ein vollständiges
elliptisches Integral zweiter Gattung vor:
M_r=\frac{2\,P\,\mu\,r}{\mbox{cos}\,\alpha}\,\int\limits_0^{\frac{\pi}{2}}\,\sqrt{1-\mbox{sin}^2\,\alpha\,\mbox{sin}^2\,\varphi}\,d\,\varphi
oder in der gewöhnlichen Schreibweise
M_r=\frac{2\,P\,\mu\,r}{\mbox{cos}\,\alpha}\,E.
Somit ist die erste Integration durchgeführt. Wir sehen
sofort, daß die Größe des Drehmomentes Mr, d.h. die Leichtverschieblichkeit der Lagerschale
im Kugelsitze, vom Winkel α abhängt und zwar nicht in
einer ganz einfachen, sondern durch das elliptische Integral gegebenen Beziehung.
Wir haben dafür eine Tabelle angelegt (vgl. die Funktionentafeln von Jahnke-Emde, Leipzig 1909, B. G. Teubner) und werden
danach eine Kurve zeichnen, welche erkennen läßt, ob es einen Winkel α gibt, bei dem die Drehbarkeit der Schale am größten
und das Reibungsdrehmoment am kleinsten ist und ob unverwendbare Extremwerte
bestehen.
Tabelle für
\frac{4\,E}{\mbox{sin}\,2\,\alpha}.
α°
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
90
Esin 2α
1,5710
1,5680,174
1,5590,342
1,5440,500
1,5240,643
1,4980,755
1,4670,857
1,4320,934
1,3930,982
1,3511
1,3060,982
1,2590,934
1,2110,857
1,1640,755
1,1180,643
1,0760,500
1,0400,342
1,0130,174
10
\frac{4\,E}{\mbox{sin}\,2\,\alpha}
∞
36,1
18,3
12,35
9,48
7,95
6,77
6,14
5,67
5,4
5,32
5,4
5,65
6,18
6,95
8,60
12,2
23,2
∞
Am übersichtlichsten glaube ich das so darzustellen: Das Drehmoment, das die
Schale in ihrem Sitz verdreht resp. verschiebt, denken wir uns entstanden durch
exzentrischen Angriff des Spurzapfendruckes P. Wenn die
Kraft P aus der Achse heraustritt und dabei zu dieser
parallel bleibt, so kann ihre Exzentrizität e (Fig. 2) nur jenen Wert erreichen, wo das Moment P . e
gleich dem oben angeschriebenen Reibungsmoment ist. Denn bei Ueberschreitung dieses
Wertes beginnt schon die Schale in ihrem Sitz seitlich auszuweichen, so daß diese
Grenze sicher eingehalten wird:
M_r=P\,e=2\,\frac{P\,\mu\,r}{\mbox{cos}\,\alpha}\,E.
Wir benutzen nun als Maß für die Leichtverschieblichkeit der Lagerschale das
Verhältnis \frac{e}{\rho}=\frac{e}{r\,\mbox{sin}\,\alpha} es
wird:
\frac{e}{\rho}=\frac{4\,\mu\,E}{\mbox{sin}\,2\,\alpha}
Textabbildung Bd. 327, S. 746
Fig. 3.
Vorstehende Tabelle enthält die Berechnung der Ordinatenwerte der in Fig. 3 dargestellten Kurve. Als Abszissen sind die
Winkel α von 0° bis 90° aufgetragen, als Ordinaten die
Werte \frac{4\,E}{\mbox{sin}\,2\,\alpha}. Wir haben bei gegebenem
Winkel α diesen Ordinatenwert noch mit μ zu multiplizieren, um die relative Exzentrizität
\frac{e}{\rho} zu erhalten, die nötig ist, um die Schale in
ihrem balligen Sitz zu verdrehen.
Die Kurve (Fig. 3) zeigt ein deutliches Minimum bei
einem Winkel α = 50°. Wir können also sagen, daß eine
Lagerschale, deren kugeliger Sitz einen mittleren Neigungswinkel von 50° gegen die
Ebene der Schale hat, sich unter ihrer Belastung am leichtesten verschieben läßt.
Hier kommen daher die geringsten Ueberlastungen vor, d.h. man kommt bei gleicher
Sicherheit mit kleineren Kugeln aus als bei den derzeit üblichen flachen
Ausführungen.
Es sei daran erinnert, daß wir bisher eigentlich nur das mittlere Ringelement
der Sitzfläche in Betracht gezogen haben. Wir umgehen nun, wie bereits dargelegt
wurde, die zweite Integration, nämlich die Integration des Wertes
\frac{e}{\rho} über die ganze Breite der kugeligen
Sitzfläche, indem wir in der Kurve nicht nur den mittleren Neigungswinkel α, sondern auch den größten und kleinsten α1 und α2 eintragen (vergl.
Fig. 1). Der Mittelwert aller Ordinaten, die
zwischen α1 und α2 liegen, gibt uns mit
genügender Genauigkeit den wahren Wert von
\frac{4\,E}{\mbox{sin}\,2\,\alpha}, resp. mit μ multipliziert, den wahren Wert von
\frac{e}{\rho} für den ganzen balligen Sitz. Ein Blick auf
die Kurve zeigt sofort, daß es zu dieser Bestimmung des Mittelwertes genügt, einfach
nach Augenmaß den Flächenstreifen zwischen α1 und α2 auf ein flächengleiches Trapez zu reduzieren,
dessen mittlere Ordinate die gesuchte Größe
\frac{4\,E}{\mbox{sin}\,2\,\alpha} für das betrachtete
Kugellager ist.
Die meisten heute ausgeführten Spurkugellager mit balligem Sitz zeigen, wie schon
gesagt, einen zu flachen Neigungswinkel, sie erfordern also ein großes
\frac{e}{\rho} zu ihrer Verschiebung und ergeben eine starke
Ungleichmäßigkeit der Laufkugelbelastung.
Textabbildung Bd. 327, S. 746
Fig. 4.
2. Da ein Spurkugellager selten allein verwendet wird, sondern fast durchwegs mit
einem Lauflager (Gleitoder auch Kugellager) zur Aufnahme seitlicher Kräfte
kombiniert wird, so besteht die Veranlassung, diese Vereinigung von Spurkugellager
und Lauflager näher zu betrachten, da hier eine Bedingung für die Wahl des Winkels
α gegeben ist, die zwar bei den heutigen
Ausführungen nicht berücksichtigt erscheint, da sie bisher unbekannt sein dürfte,
die aber von großer Bedeutung ist.
In Fig. 4 sehen wir in krasser Uebertreibung einen
Fall einer falschen Konstruktion, an dem wir uns klar machen können, worauf es
ankommt: Wird durch einseitige exzentrische Spurzapfenbelastung eine seitliche
Verschiebung der unteren Lagerschale in dem kugeligen Sitze nötig, so erfolgt dies,
indem sich das ganze System des Spurlagers um den Kugelmittelpunkt C dreht. Dieser Verdrehung entspricht eine
Schiefstellung des Wellenmittels um den Winkel β.
Diesen Vorgang können wir uns so vorstellen, daß durch eine Durchbiegung der Welle
die Schiefstellung um den Winkel β schon entstanden ist
und nun die untere Lagerschale zu folgen hat, um die Laufkugeln wieder in den
Zustand der gleichmäßigen Belastung zurückzuführen. Wir sehen nun in der Fig. 4, daß die freie Einstellung der Welle durch das
Lauflager bei A gehindert wird, das Wellenmittel sollte
sich im Lauflager um den Betrag δ seitlich verschieben
(übertrieben gezeichnet). Ist das Lauflager nun starr, was wir doch annehmen müssen,
so wird es der elastischen Deformation δ entsprechend
eine zusätzliche Belastung Q erfahren, die aber nicht
von außen kommt, sondern vom Spurlager herrührt und dort eine gleichgroße Gegenkraft
– Q zur Folge haben muß. Unter deren Einfluß wird das
Spurlager eben schief laufen. Daß hier die Kugeln einem sehr ungünstigen und
ungleichmäßigen Belastungsfall ausgesetzt sind, liegt auf der Hand.
Textabbildung Bd. 327, S. 747
Fig. 5.
Textabbildung Bd. 327, S. 747
Fig. 6.
Textabbildung Bd. 327, S. 747
Fig. 7.
Dasselbe kann z.B. eintreten bei der Konstruktion eines Spurkugellagers nach Fig. 5, die von der Soc. Franç.
du roulement a billes, Ivry Port, herrührt (nach Bauschlicher, Die Kugellagerungen). Auch hier entspricht einer
Verdrehung des Systems um den Kugelsitz eine Verschiebung des Wellenmittels im
Lauflager, die durch den Widerstand Q dieses Lauflagers
eine schiefe Stellung der Spurlagerschalen zur Folge hat. Damit entfällt der ganze
Wert des balligen Sitzes, er ist überflüssig, wenn nicht sogar schädlich.
Wir fragen nun, wie sich dies vermeiden läßt, und finden eine sehr einfache Antwort
darauf: Der Mittelpunkt C des kugeligen Sitzes muß mit
dem Mittelpunkt A des Lauflagers zusammenfallen. Diese
Forderung ist beispielsweise in Fig. 6 und 7, die eine Ausführung mit Gleitlager, die andere mit
Kugellauflager, eingehalten. Man sieht hier ohne weiteres, daß eine Verdrehung des
Spurkugellagers um den Mittelpunkt C keine Verschiebung
(δ) im Lauflager zur Folge hat. Größere
Verdrehungen können zwar besonders bei einem langen Gleitlager mit wenig Spiel ein
Anliegen der Welle unter Druck hervorrufen, doch erfolgt dies auf beiden Seiten
gleichzeitig und verursacht dann nur ein Drehmoment, das auf das Spurlager ohne
Wirkung bleibt. Eine schädliche Seitenkraft kann hierbei aber niemals auftreten.
Unsere Forderung, daß die Mittelpunkte A und C zusammenfallen sollen, bietet die angenehme
Möglichkeit, den Winkel α, die mittlere Neigung der
balligen Sitzfläche, in der Nähe des günstigsten Winkels von etwa 50° zu halten. Die
Fig. 6 und besonders 7 zeigen dies deutlich.