Titel: | ÜBER SELBSTTÄTIGE FERNSPRECHÄMTER. |
Autor: | M. Guttzeit |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 770 |
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ÜBER SELBSTTÄTIGE FERNSPRECHÄMTER.
Von Ingenieur M. Guttzeit in
Berlin-Nonnendamm.
GUTTZEIT: Ueber selbsttätige Fernsprechämter.
Inhaltsübersicht.
Die Entwicklung des Fernsprechverkehrs und der im
Vermittlungsdienst gebräuchlichen Umschalteeinrichtungen führte notwendigerweise zur
Forderung der Automatisierung des Betriebes. Dieser Forderung vermag die
Telephontechnik bereits in jeder Hinsicht gerecht zu werden, wie die große
Verbreitung der selbsttätigen Telephonie zeigte. Es werden die Grundlagen des bisher
erfolgreichsten Systems erläutert und im Anschluß daran kurz die wichtigsten
Vorteile genannt, welche die selbsttätige Betriebsform sowohl für den Teilnehmer als
auch für die Verwaltung mit sich bringt.
––––––––––
Die technischen Einrichtungen der Fernsprech-Vermittlungsanstalten haben in
verhältnismäßig kurzer Zeit die mannigfaltigsten Wandlungen erfahren, die in dem
ungemein schnellen Anwachsen des Fernsprechverkehrs ihren Grund hatten. Der wohl
jedem bekannte einfache Klappenschrank vermochte bei größeren Anlagen bald den
Anforderungen des Verkehrs nicht mehr zu genügen und wurde durch den sogenannten
Vielfachumschalter abgelöst, dessen wesentliches Merkmal darin besteht, daß jede der
zahlreichen Beamtinnen einer Vermittlungsanstalt imstande ist, jede der ihr
zugewiesenen Anschlußleitungen mit jeder beliebigen an dasselbe Amt angeschlossenen
ohne Mitwirkung einer zweiten Beamtin zu verbinden.
In rastloser Arbeit waren die Telephontechniker bemüht, diesen Vielfachumschalter zu
vervollkommnen, um den stets zunehmenden Ansprüchen zu genügen. Zahlreiche
Konstruktionen und nicht minder zahlreiche Schaltungsanordnungen, deren meist durch
Patente geschützte Einzelheiten Bände füllen, geben Zeugnis von dem ausdauernden
Fleiß und dem Scharfsinn, die auf die Lösung immer neuer Aufgaben und
Schwierigkeiten verwendet wurden, Schwierigkeiten nicht allein technischer, sondern
auch wirtschaftlicher Natur, da die für ein Amt aufzuwendenden Kosten keineswegs im
direkten Verhältnis zur Zahl der Anschlüsse stehen, sondern bedeutend schneller
anwachsen.
Alle Verbesserungen, die man im Laufe der Jahre an den Vielfachumschaltern
vorgenommen hatte, waren vornehmlich darauf gerichtet, durch Verringerung und
Vereinfachung der Handgriffe die Tätigkeit der Vermittlungsbeamtin nach Möglichkeit
zu erleichtern bzw. zu mechanisieren und dadurch die Anzahl der durch
Bedienungsfehler verursachten Störungen auf ein Mindestmaß zu beschränken,
gleichzeitig aber auch die Leistungsfähigkeit des Personals zu steigern. Den
Höhepunkt dieser Entwicklung stellt der moderne einheitliche Umschaltertyp dar, der
charakterisiert ist durch Glühlampensignalisierung, Zentralbatterie, selbsttätigen
Anruf, selbsttätige Kontrolle des Zustandekommens der Verbindung und selbsttätiges,
doppelseitiges Schlußzeichen.
Aber auch diese modernsten Umschalter weisen der Vermittlungsbeamtin immer noch eine
durchaus nicht unerhebliche Arbeitsleistung zu, nämlich: Abfragen, Prüfen,
Verbinden, Rufen, Ueberwachen und Trennen bei jeder einzelnen Verbindung. Wenn man
nun in Betracht zieht, daß jede Beamtin, je nach der Inanspruchnahme der ihr
zugewiesenen Anschlußleitungen, bis zu 200 Teilnehmer zu bedienen hat, so wird man
erkennen, daß der Leistungsfähigkeit eines derartigen Systems bestimmte Grenzen
gezogen sind.
Um die Arbeitskraft der Vermittlungsbeamtinnen noch intensiver auszunutzen, hat man
schließlich die sogenannten Verteilersysteme erdacht, bei denen für jede Verbindung
zwei Beamtinnen erforderlich sind. Von diesen hat die eine, die als A-Beamtin
bezeichnet wird, nichts weiter zu tun als die einlaufenden Anrufe an unbeschäftigte
Arbeitsplätze weiterzugeben, wo die B-Beamtinnen die Verbindungen ausführen. Die
ganze Tätigkeit der A-Beamtin besteht hierbei lediglich darin, daß sie in eine durch
ein Lampensignal bezeichnete Verbindungsklinke einen Stöpsel mit Schnur einführt,
deren Leitung am Arbeitsplatz einer gerade freien B-Beamtin endigt. Die geistige
Tätigkeit der A-Beamtin ist hier gleich Null, sie ist zum menschlichen Automaten
geworden, dessen Arbeitsleistung ebensogut eine Maschine übernehmen kann, wie dies auch
verschiedentlich zur Ausführung gekommen ist.
Auch das exakte und schnelle Arbeiten der modernen Vielfachsysteme wurde nur durch
die Einführung einer ganzen Anzahl selbsttätig arbeitender Signale ermöglicht,
welche die Arbeit der Beamtinnen wesentlich erleichtern.
Textabbildung Bd. 327, S. 770
Fig. 1.
Der Werdegang der manuellen Umschalteeinrichtungen findet somit in dem jetzt
beschrittenen Weg der völligen Automatisierung der Gesprächsvermittlung seine
natürliche Fortsetzung. Diese Entwicklung ist in mehr als einer Hinsicht zu
begrüßen. Zunächst in technischer; denn solange man bei der Herstellung der
Verbindungen auf menschliche Mitarbeit angewiesen ist, sind selbst bei geschultestem
und dienstwilligstem Personal mancherlei Unsicherheiten und Störungen, so vor allem
die durch Mißverständnisse verursachten Falschverbindungen, nicht ganz zu vermeiden.
Weiter bietet die selbsttätige Gesprächsvermittlung große wirtschaftliche Vorteile;
vor allem durch Ersparnis an Gehältern und Pensionen für das Personal. Erreichen
doch z.B. diese Ausgaben für die Berliner Aemter fast die Summe von 4 Millionen Mark
für das Jahr. Schließlich ist der Beruf der Telephonistin ein äußerst aufreibender
und nervenzerrüttender, in dieser Beziehung bedeutet die Einführung der Automaten
also eine soziale Wohltat. Hierbei sei gleich bemerkt, daß durch die Einführung des
selbsttätigen Betriebes durchaus nicht alle Telephonbeamtinnen überflüssig werden,
sondern nur soweit sie rein mechanische Funktionen ausüben. Der Fernbetrieb
besonders wird aller Voraussicht nach die Vermittlungsbeamtin niemals entbehren
können.
Der Gedanke, die Fernsprechverbindungen selbsttätig zu bewirken, ist nun aber
durchaus nicht neu, sondern fast so alt wie das Telephon, schon bald nach dessen
Erfindung wurde in Amerika das erste Patent auf ein selbsttätiges Vermittlungssystem
erteilt. Der Umstand, daß es erst verhältnismäßig spät gelungen ist, eine auch
praktisch brauchbare Lösung des Problems zu finden, beweist am besten, daß gewaltige
Schwierigkeiten zu überwinden waren, welche vor allem in der schnellen Ausdehnung
des Fernsprechverkehrs ihren Grund hatten. Trotzdem wurde schon im Jahre 1892 in La
Porte im Staate Indiana (U. S. A.) das erste selbsttätige Amt eröffnet, dem aber
erst nach achtjähriger Pause ein zweites Amt in Fall River (Mass.) folgte. Von
da ab machte die Entwicklung der selbsttätigen Telephonie, trotz der Hindernisse,
die ihr von einer übermächtigen, eine Monopolstellung einnehmenden Konkurrenz in den
Weg gelegt wurden, schnelle Fortschritte, so daß die Zahl der selbsttätigen
Anschlüsse heute in den Vereinigten Staaten fast auf 270000 angewachsen ist.
In letzter Zeit hat die Entwicklung der selbsttätigen Telephonie auch in Europa einen
außerordentlichen kräftigen Anlauf genommen, nachdem die Deutsche Reichspost bereits
im Jahre 1900 eine kleinere Versuchsanlage zu Studienzwecken eingerichtet hatte. Im
Jahre 1908 wurde das erste größere selbsttätige Amt des Kontinents (1600 Anschlüsse)
in Hildesheim in Betrieb genommen. Die nachstehende Tabelle zeigt die gegenwärtige
Ausdehnung des Systems in Europa, außer diesen Aemtern sind bereits über 20
Privatanlagen mit zusammen rund 4000 Anschlüssen teils im Betriebe, teils im Bau.
Man ersieht daraus, daß das System durchaus nicht mehr in den Kinderschuhen
steckt.
Verbreitung der selbsttätigen Telephonie in
Europa.
Betriebs-eröffnung
Anzahlder Anschlüsse
I. Deutschland
Hildesheim
1908
1400
München-Schwabing
1909
3800
Dallmin
1910
30
München-Haidhausen
1910
2400
Altenburg
1910
1000
Dürrheim
1910
50
Raeren
1910
50
Dornap
1910
50
Neu-Dietendorf
1910
50
Posen
1912
4000
München II a
1912
2000
München
ILiegnitzDresdenLeipzigWendenAuma
im Bau
8000 160017000 1300 20 70
II. Ausland.
Graz
1910
2170
Krakau
1912
2400
Lemberg
1912
3000
Wien
im Bau
8300
Amsterdam
1911
4000
Rom (2 Aemter)
im Bau
4000
Wir wollen nun im folgenden das selbsttätige System einer kurzen Betrachtung
unterziehen.
Die Verbindungen werden bei diesem System durch einen auf dem Amte befindlichen
selbsttätig arbeitenden Schaltmechanismus hergestellt, den der Teilnehmer selbst
auslöst, indem er eine an seinem Fernsprechapparat angebrachte Nummernscheibe (Fig. 1) betätigt. Diese Scheibe ist um ihren
Mittelpunkt drehbar und besitzt am Rande zehn mit den Zahlen 1 bis 9 und 0
bezeichnete Eingriffslöcher. Will man nun einen Teilnehmer, der z.B. die
Anschlußnummer 6573 haben möge, anrufen, so legt man den Zeigefinger zunächst in das
mit 6 bezeichnete Loch, dreht die Scheibe im Uhrzeigersinne bis zum Anschlag und
läßt los, worauf sie selbsttätig in die Ruhelage zurückgeht. Dasselbe wiederholt man
nacheinander für die Zahlen 5, 7 und 3. Sobald die Scheibe nach der vierten Drehung
in die Ruhestellung zurückkehrt, ist auch die Verbindung auf dem Amte hergestellt,
vorausgesetzt, daß die gewählte Leitung nicht besetzt ist. Das Amt entsendet jetzt
Rufstrom und beim zweiten Teilnehmer ertönt der Wecker. Dieses wird dem rufenden
Teilnehmer durch ein Summerzeichen, das sogenannte Freisignal, im eigenen Telephon
angezeigt. Meldet der Teilnehmer sich nicht sofort, so wird das Anrufsignal in
Intervallen von zehn Sekunden wiederholt, bis Antwort erfolgt, oder aber bis man die
Ueberzeugung gewonnen hat, daß der Teilnehmer nicht anwesend ist und deshalb den
Hörer wieder anhängt. Ist die gewählte Leitung jedoch bereits besetzt, so vernimmt
man im eigenen Hörer ein andauerndes Summerzeichen, das Besetztsignal. Man hängt
dann wieder ein, um den Anruf nach einiger Zeit zu wiederholen. Nach Beendigung des
Gespräches wird die Verbindung durch Anhängen des Hörers augenblicklich gelöst, und
es kann sofort eine neue hergestellt werden. So oft die Nummernscheibe am
Teilnehmerapparat nach erfolgter Drehung in die Ruhelage zurückgeht, werden
Stromimpulse in die Anschlußleitung gesandt, welche den auf dem Amte befindlichen
Wählermechanismus in Gang setzen und zwar entspricht die Anzahl der jedesmal
abgegebenen Impulse der jeweilig gegriffenen Ziffer der Anschlußnummer.
Textabbildung Bd. 327, S. 771
Fig. 2.
Wenden wir uns nunmehr den Vorgängen auf dem Amte zu.
Fig. 2 soll das Prinzip der durch den Teilnehmer
gesteuerten Schaltapparate, der „Wähler“, erläutern und zeigt, wie der
Teilnehmer T nach Belieben mit einem der Teilnehmer T1 bis T4 in Verbindung treten
kann. Zu diesem Zweck ist seine Anschlußleitung mit dem Kontakthebel H und einem Elektromagnet E verbunden, dessen Anker eine in das Zahnrad z eingreifende Sperrklinke trägt. Hebel H und
Zahnrad z sind fest miteinander gekuppelt. Der
Teilnehmer kann nun seine Anschlußleitung mittels einer Taste an Erde legen und
dadurch einen Stromkreis: Erde–Batterie–Elektromagnetwicklung E–Teilnehmerapparat T-Taste-Erde schließen. Durch mehrmaligen Tastendruck vermag er auf diese
Weise den Fortschaltemagneten E so oft zu betätigen,
daß er den Kontakthebel H mittels der Sperrklinke s schrittweise über die Anschlußkontakte der
Teilnehmerleitungen T1
bis T4
bis zu dem Kontakt der gewünschten Leitung bewegt. Diese einfache Anordnung
gibt also bereits die Möglichkeit, unter einer beschränkten Anzahl von
Anschlußleitungen eine beliebige auszuwählen, jedoch ist dies nur dem Teilnehmer T möglich. Sollen die Teilnehmer sämtlich untereinander
verkehren können, so muß man für jede Leitung einen solchen Wählapparat vorsehen,
wie dies in Fig. 3 angedeutet ist. Hier ist zugleich
gezeigt, wie durch eine elektromagnetisch betätigte Sperr- und Prüfeinrichtung
verhindert wird, daß ein dritter Teilnehmer in eine bestehende Verbindung eingreift.
Der einfacheren Darstellung wegen sind wieder nur vier Anschlußleitungen
angenommen.
Textabbildung Bd. 327, S. 771
Fig. 3.
Die Sperrvorrichtung besteht aus dem Prüfrelais P, dem Kontakthebel H,
welcher mit dem die Sprechverbindung herstellenden Hebel H1 gekuppelt ist und sich synchron mit
diesem bewegt, und den über je einen Widerstand W mit
Erde verbundenen Prüfleitungen c. Die Anschlußleitung
des Teilnehmers ist bei dieser Anordnung nicht, wie in Fig. 2 angenommen war, direkt mit dem Kontakthebel H verbunden, sondern über den Arbeitskontakt p1 des Prüfrelais P, infolgedessen kann sie nur dann auf den
Anschlußkontakt einer anderen Teilnehmerleitung geschaltet werden, wenn das
Prüfrelais anspricht, d.h. wenn die gewünschte Leitung frei ist. Anderenfalls bleibt
die rufende Leitung über den Ruhekontakt des Relaisankers mit einem Unterbrecher U in Verbindung, und der Teilnehmer erhält ein
Summersignal zum Zeichen, daß der gewünschte Teilnehmer besetzt ist. Um den
gegenseitigen Anruf zu ermöglichen, sind von jeder Teilnehmerleitung außer dem
Fortschaltemagneten E auch noch die Kontakte v abgezweigt, und zwar besitzt jede a-Leitung in jedem Wähler einen solchen Kontakt, die
sämtlich in Vielfachschaltung miteinander verbunden sind. Auf diesen Kontakten v kann der Teilnehmer von einem rufenden zweiten
Teilnehmer gefunden werden. Jeder a-Leitung entspricht
eine ebenfalls die Wähler in Vielfachschaltung durchlaufende Prüfleitung c. Die gezahnte Scheibe R
soll die Vorrichtung andeuten, mittels welcher der Teilnehmer die zur Fortschaltung
der Wählerhebel erforderlichen Stromimpulse in die Anschlußleitung sendet. Diese
Scheibe ist mit der außen an seinem Apparat befindlichen Lochscheibe gekuppelt zu
denken. Will nun der Teilnehmer einen zweiten, z.B. Nr. 4 anrufen, so sendet er zu diesem Zwecke vier Stromstöße in die Leitung,
indem er seine Fingerscheibe von Loch 4 ab dreht.
Hierdurch wird der Elektromagnet E seines Wählers
viermal erregt und stellt die beiden Kontakthebel auf die vierten Kontakte v. Durch Hebel H1 ist dann das Prüfrelais P mit der Prüfleitung c4 verbunden, und es besteht ein Stromkreis:
Erde–Wicklung 1 und 2 des Prüfrelais P–Hebel H1–Kontakt v4–Leitung c4–Widerstand w–Erde. Das Relais zieht beide Anker an und schließt
die Kontakte p1 und p2. Durch den oberen
Anker ist nun die rufende Leitung über den Arbeitskontakt p1, Hebel H
und die Sprechleitung a4 mit der Leitung des Teilnehmers T4 verbunden, gleichzeitig wird durch den unteren
Anker bei Kontakt p2
die hochohmige Wicklung 2 des Prüfrelais kurz
geschlossen. Will jetzt ein anderer Teilnehmer ebenfalls die Leitung 4 wählen, so kann sein Prüfrelais nicht
ansprechen, da es durch den niedrigen Widerstand der Wicklung 1 des ersten Prüfrelais annähernd kurz geschlossen ist.
Infolgedessen wird die Anschlußleitung dieses Teilnehmers nicht durchgeschaltet, und
er erhält durch den Summer U ein Besetztsignal. In ganz
ähnlicher Weise wird auch die Leitung des anrufenden Teilnehmers gesperrt, doch ist
diese Anordnung in der Skizze fortgelassen, um die Uebersicht nicht unnötig zu
erschweren.
In dieser primitiven Gestalt können die Wähler natürlich in der Praxis nicht
verwendet werden. Wie eine einfache Ueberlegung zeigt, ist es nicht angängig, jedem
Wähler soviele Kontakte zu geben, als Anschlußmöglichkeiten vorhanden sein sollen.
Man kann nicht, um z.B. den Teilnehmer 75 anzurufen, nacheinander 75 Stromimpulse in
die Leitung senden. Das würde einmal viel zu lange dauern, außerdem würde der
Nummernschalter der Teilnehmerstation schon bei verhältnismäßig niedrigen
Anschlußnummern viel zu kompliziert. Man gibt deshalb dem Wähler die durch die Fig. 4 und 5 (s.
nächstes Heft) erläuterte Ausführungsform. Es ist dies der für das ganze System
charakteristische Leitungswähler, der die Aufgabe hat, unter 100 Anschlüssen einen
gewünschten auszusuchen. Dadurch, daß man den Kontaktarm außer der Drehbewegung noch
eine zweite Bewegung in senkrechter Richtung ausführen läßt und bei zweistelligen
Anschlußzahlen zunächst die Zehner und dann die Einer einstellt, ist der Wahlvorgang
wesentlich vereinfacht und jedesmal nur auf die Auswahl eines unter zehn Kontakten
beschränkt worden.
(Schluß folgt.)