Titel: | Die Berechnung der Preßluftpumpen. |
Autor: | L. Darapsky |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 632 |
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Die Berechnung der Preßluftpumpen.
Von Ingenieur L. Darapsky in
Hamburg.
(Schluß von S. 585 d. Bd.)
DARAPSKY: Die Berechnung der Preßluftpumpen.
Um die Frage nicht unnötig zu verwirren, sieht man am besten von den Mitteln zur
Kompression und den wechselnden, immer aber unvermeidlichen Verlusten ab, die mit
der Preßluftpumpe selbst nichts zu tun haben. Die nötige, gespannte Luft ist eben am
Fußstück, d. i. an ihrer Eintrittsstelle in das Wasser zu liefern. Es bleibt nur
festzustellen, welche Arbeit, abgesehen von der Unvollkommenheit der verwandten
Apparate, aufgebracht werden muß, um hier je 1 cbm Luft von atmosphärischer Spannung
auf so viel Atmosphären zu verdichten, als der jeweiligen Tauchtiefe
entsprechen.
Bezeichnet bei adiabatischer Verdichtung k das
Verhältnis zwischen spezifischer Wärme bei konstantem Druck und spezifischer Wärme
bei konstantem Volumen (für Luft = 1,4), pe wie seither den absoluten Druck der
Tauchtiefe, pa den der
Atmosphäre, der für unveränderlich gelten mag, so ergibt sich die GesamtarbeitNach P. Ostertag,
Theorie und Konstruktion der Kolben- und Turbo-Kompressoren. S.
35. in mkg für die Kompression von 1 cbm Luft zu
p_1=\frac{k}{k-1}\,p_a\,\left[\left(\frac{p_e}{p_a}\right)^{\frac{k-1}{k}}-1\right]
=35\,\left[\left(\frac{p_e}{10}\right)^{0,286}-1\right].
Durch Multiplikation mit μ erhält
man für die Tauchtiefe pe in μp1
die zur Hebung einer gegebenen Wassermenge auf ein gegebenes Niveau erforderliche
Arbeit. Je nachdem diese Arbeit größer oder kleiner ausfällt, läßt sich der wahre
Nutzen erkennen und die bestgeeignete Tiefe wählen.
In den früheren sieben ZahlentafelnZeitschr. d.
Ver. d. Ing. 1906. finden sich keine passenden Beispiele, an
denen sich diese Rechnung direkt erproben ließe. Wollte man in Ermangelung anderer
Ausweise etwa die Reihen 49 bis 52 und 63 bis 65 miteinander vergleichen, in denen
beiden die Förderhöhe nahezu 8 m beträgt und aus der graphischen Darstellung die
Luftmengen entnehmen, die je 100, 120 und 140 l/Min. Wasser entsprechen, so ergäbe
sich die Tab. 9.
Tabelle 9.
Nr.
Rohrdurchmesserdm
TauchtiefeEm
FörderhöheFm
WassermengeQl/Min.
LuftmengeAl/Min.
μ
Arbeit
pim/kg
μpim/kg
49–52
0,051
13
8,2
100
160
1,6
9,4
15,1
0,051
13
8,2
120
190
1,58
9,4
13,9
0,051
13
8,2
140
240
1,72
9,4
16,2
63–65
0,076
17,5
8,3
100
300
3
11,7
35,2
0,076
17,5
8,3
120
330
2,75
11,7
32,2
0,076
17,5
8,3
140
340
2,43
11,7
28,4
Man erhielte so einen doppelt so großen Arbeitsverbrauch für eine nur auf das
anderthalbfache erhöhte Tauchtiefe. Ja, es braucht, um dieses zu sehen, nicht einmal
die Zuhilfenahme der Verdichtungsarbeit. Die μ sind an und für sich schon größer in
der zweiten Gruppe als in der ersten. Die Steigerohre weichen aber (ganz wie in Josses Beispiel) an Querschnitt zu sehr voneinander ab,
um eine solche Folgerung zu rechtfertigen. Beschränkt man das Bild auf die 0,051 m
Rohre und berechnet mangels direkter Angaben nach der Näherungsformel die Luftmengen
für 17,5 m Tauchtiefe, so erhält man
Tabelle 10.
Rohr-durchm.dm
Tauch-tiefeEm
Steig-höheFm
Wasser-mengeQl/Min.
Luft-mengeAl/Min.
μ
Arbeit
pim/kg
μpim/kg
0,051
17,5
8,3
100
130
1,3
11,7
15,2
–
–
–
120
142
1,28
–
14,9
–
–
–
140
183
1,31
–
15,3
Der Unterschied zu Gunsten der größeren Tauchtiefe ist bei 140 l/Min. Wasser bereits
recht merklich und verstärkt sich mit der Wasserlieferung immer mehr.
Um dem Zweifel zu begegnen, ob eine solche Annäherung in diesem Fall überhaupt
Anspruch auf Zuverlässigkeit machen kann, sollen lieber direkte Versuche
entscheiden. Die von Ross. E. Browne 1890 in San Francisco nach Pohlés System
veranstalteten liefern, wie weiter oben gezeigt wurde, zwar etwas geringere Werte
als bei Einführung der Preßluft am Rande des Rohres. Das berührt aber die Wirkung
der Tiefe offenbar nur proportional. Die erhaltenen Zahlen erscheinen gerade weil
unter anderen Verhältnissen gewonnen, um so unverfänglicher. Gruppe II arbeitete mit
16,2 m Tauchtiefe und 10,7 m Förderhöhe, Gruppe IV und IX mit 7,8 m Tauchtiefe und
8,2 m bzw. 19,0 m Förderhöhe. Aus den beiden letzteren lassen sich graphisch die
Werte für 10,7 m Förderhöhe aussondern und darauf folgende Zusammenstellung
begründen:
Tabelle 11.
Gruppe
Tauch-tiefeEm
Steig-höheFm
Wasser-mengeQl/Min.
Luft-mengeAl/Min.
μ
Arbeit
pim/kg
μpim/kg
II
16,2
10,7
0,25
0,54
2,16
11,1
24
–
–
0,30
0,61
2,03
–
22,4
–
–
0,33
0,67
2,03
–
22,6
IV, IX
7,8
10,7
0,25
1,04
4,17
6,6
27,5
–
–
0,30
1,34
4,47
–
29,5
–
–
0,33
1,67
5,07
–
33,5
Der Vorzug der größeren Tauchtiefe ist hier augenfällig; er wächst auch offenbar mit
der Wassermenge.
Einen deutlicheren Einblick in diese Verschiebung verschafft die Beobachtung am
Glasmodell, dank seiner Handlichkeit und Beweglichkeit. Mit Beschränkung auf das 20
mm weite Rohr seien folgende Gegenüberstellungen herausgegriffen:
Tabelle 12.
Rohr-durchm.dm
Tauch-tiefeEm
Steig-höheFm
Wasser-mengeQl/Min.
Luft-mengeAl/Min.
μ
Arbeit
pim/kg
μpim/kg
0,020
0,67
0,67
0,5
5,7
11,4
0,665
7,6
0,020
0,67
0,67
1,0
6,7
6,7
0,665
4,47
0,020
0,33
0,67
0,5
6,35
12,7
0,315
4,0
0,020
0,33
0,67
1,0
16,3
16,3
0,315
5,13
0,020
1,00
0,50
1
3,6
3,6
0,980
3,53
0,020
1,00
0,50
2
4,5
2,25
0,980
2,21
0,020
1,00
0,50
3
5,5
1,83
0,980
1,79
0,020
1,00
0,50
4
6,6
1,65
0,980
1,62
0,020
0,50
0,50
1
6,3
6,3
0,489
3,08
0,020
0,50
0,50
2
9,2
4,6
0,489
2,25
0,020
0,50
0,50
3
13,8
4,6
0,489
2,25
0,020
0,50
0,50
4
21,6
5,4
0,489
2,63
Hieraus läßt sich unschwer ein klares Bild der Arbeitsverteilung nach der Tauchtiefe
gewinnen. Sie folgt, wie nicht anders zu erwarten, dem Gange von p. Das sagt so viel, als daß die Arbeit auf dessen
absteigendem Ast stetig zurückgeht, auf dem ansteigenden ebenso sich mehrt. Dadurch
kann es geschehen, daß je nach dem Teil der μ-Kurve, um
den es sich handelt, für das gleiche Verhältnis
\frac{E}{F}=\frac{0,33}{0,67}=\frac{0,50}{1,00} bei Q = 1 l/Min, das eine Mal der Arbeitsaufwand höher
ausfällt gegenüber
\frac{E}{F}=\frac{0,67}{0,67}=\frac{0,50}{0,50}, das andere
Mal niedriger: 5,13 gegen 4,47 und 3,08 gegen 3,53. Bei Q = 0,5 l/Min, kehrt sich dieses Verhältnis für F
= 0,67 um.
Genau genommen, lassen sich solche Werte gar nicht miteinander in Vergleich stellen,
da gleich große μ bei wechselnden Tauchtiefen durchaus
nicht auf die gleichen v oder Wassermengen treffen. Im
allgemeinen scheint bei dem Minimum von μ die
Tauchtiefe ohne merklichen Einfluß auf die Arbeitsleistung zu sein. Für geringere
Beanspruchungen wirkt Steigerung der Tauchtiefe schädlich, für größere, und das sind
die praktisch verwendbaren, bringt sie Nutzen.
Damit ist Josses Bemerkung auf ein zutreffendes Maß
zurückgeführt. Er konnte nicht meinen, wenn auch die Unbestimmtheit des Ausdrucks
irrezuführen geeignet scheint, je kleiner die Tauchtiefe schlechtweg, um so
ökonomischer, wie Karbes Ausführungen es darstellen. Denn
er beschränkt ausdrücklich das mutmaßlich beste Güteverhältnis
\frac{E}{F} auf 1 : 1 bis 3 : 2Zeitschr. d. Ver. d. Ing. 1898, S.
986.. Sonst müßten Drücke von Bruchteilen von Metern Wassersäule das
beste Resultat ergeben und die Preßluftpumpen in Teichen und flachen Gerinnen sich
einzig bewähren. Dem widerspricht die gemeine Erfahrung und der Mißerfolg von Staretts DispositionVergl. Engineer. News 1894, S. 476., der durch einen großen
Luftüberschuß auch bei minimaler Eintauchung des Rohres große Steighöhen zu gewinnen
hoffte.
Für geringe Wassergeschwindigkeiten (entsprechend dem absteigenden Ast für μ) kann aber die Preßluftpumpe überhaupt nicht mit
Ventilpumpen in Wettbewerb treten. Ihr Feld beginnt erst da, wo μ sein Minimum hinter sich hat und braucht große
Geschwindigkeiten und damit die Bewältigung von Wassermassen nicht zu scheuen, die
aus engen Brunnen auf keine andere Weise zu heben sind. Eine Vermehrung der
Tauchtiefe steigert alsdann das Güteverhältnis, und das früher bereits hierfür
aufgestellte SchaubildDie Wirkungsweise
usw. Abb. 10. tritt in sein
Recht.
Als Beispiel der Berechnung mögen die bereits mehrfach erwähnten amerikanischen
Versuche von Ross E. Browne
dienen. Gegeben oder vielmehr verlangt sei eine gewisse Wassermenge bei bestimmter,
aus den natürlichen Verhältnissen oder aus vorläufiger Annahme hervorgehender
Rohrweite, Tauchtiefe, Förderhöhe. Als bekannt vorausgesetzt wird demnach die
Wasserzutrittsgeschwindigkeit v, gesucht die dafür
erforderliche Luftmenge A, bzw. deren Verhältnis zu Q, d. i. \frac{A}{Q}=\mu. Steht die
Wahl der Rohrweite völlig frei, so ist über ihr Verhältnis zu μ das im Anschluß an Abb.
28 (S. 521) weiter oben Bemerkte zu beachten.
Um μ nun aus der Formel [5] für ζ2 zu ermitteln, müßte
man schon ein annähernd passendes einsetzen und versuchsweise durchrechnen, da μ sowohl im Zähler als pv, als im Nenner in binomischer Form
vorkommt, was die arithmetische Behandlung erschwert. Der gewiesene Weg besteht
darum darin, mit Hilfe der Beziehung [2] μ
näherungsweise zu ermitteln und in [5] einzusetzen: Da nun bei dem ersten der
amerikanischen Versuche der Tab. 6 (S. 549):
Rohrlänge l = 11,1 + 4,7 = 15,8 m,
Zutrittsgeschwindigkeit v = 2,28 m/Sek.,
Förderhöhe F = 4,7 m,
Tauchdruck pe = 11,1 +
10 = 21,1 m,
Atmosphärischer Luftaufwand
v=\frac{21,1-10}{10\,ln\,\frac{21,1}{10}}=1,49 so wird in vm = ecv – 0,5:
c=\frac{2,5\,.\,4,7}{15,8}=0,744
cv = 0,744 ∙ 2,28 = 1,7
vm
=5,47 – 0,5 = 4,97.
Unter Vernachlässigung von r (dem
Rückfluß des von der Luft gehobenen Wassers im Rohr) erhält man dann aus Gleichung
[3]:
\mu=\left(\frac{4,97}{2,28}-1\right)\,1,49=1,78,
A = 1,78 ∙ 0,60 = 1,068 cbm/Min.
In dieser Weise ist die zweite Kolonne für A in Tab. 6 errechnet.
Um das auf diese Weise gewonnene μ für C2 zu verwerten, ist
zunächst mit seiner Hilfe die Gefällhöhe pv zu bestimmen. Der Druckverlust, um den es
sich handelt, wird anschaulich dargestellt durch die Steighöhe, welche das
Wasserluftgemisch zu erreichen imstande wäre, wenn nichts abflösse, gegenüber der
durch die Rohrlänge gegebenen Steighöhe. Der Unterschied der beiden gibt das
gewünschte h, in dem nach Gleichung [1] nur noch der
allein wirksame Wasserdruck pv zu ermitteln bleibt.
In dem angezogenen Beispiel nimmt die Luft, obwohl sie das 1,78-fache des
Wassers oder der Eintauchtiefe von 11,1 m beträgt, in Wirklichkeit nur den um das
durchschnittliche Druckverhältnis v verminderten Raum
11,1\,.\,\frac{1,78}{1,49}=13,25 ein. Zusammen mit dem Wasser
also 13,25 + 11,1 = 24,35. Da die Rohrlänge nur 15,8 m beträgt, bleiben 24,35 = 15,8
= 10,2 m für h. Diese Druckhöhe erfordert nach
Gleichung [1] an reinem Wasserdruck:
10,2=p-10+1,78\,.\,10\,.\,ln\,\frac{p}{10}
p = 14,0
pv= p – pa = 4,0 m.
Setzt man dieses pv in
Gleichung [5] ein, so wird daraus, unter Berücksichtigung, daß r im 0,075 m weiten Rohr sich auf 0,32 m stellt (gemäß
Abb. 2 S. 99):
\zeta_2=\frac{19,6\,.\,4-2\,.\,2,28^2}{2,28^2\,\left(1-0,32+\frac{1,78}{1,49}\right)^2}\,.\,\frac{0,075}{15,8}=\frac{78,4-2\,.\,5,2}{5,2\,.\,1,88^2}\,.\,0,00475=0,0176.
Vergleicht man diesen Wert für ζ2 mit dem aus Abb. 36 (S. 582) für das Tauchverhältnis v =
2,38 und v = 2,28 zu entnehmenden, so findet man eine
namhafte Differenz. Der genauere Wert für ζ2 beträgt 0,0137, was umgekehrt auf μ = 2,15 führt. Natürlich entspricht einem andern p auch ein anderes pv, was für die Ausrechnung zu beachten
ist.
Um in ζ2 einen
zuverlässigen Anhalt zu haben, müßte dieser Koeffizient sich auf mindestens vier
Dezimalen genau ablesen lassen. Die vorliegenden Beobachtungen geben indessen
höchstens drei Dezimalen an die Hand. Außerdem bemerkt man, daß mit zunehmendem v die ζ2-Linie immer flacher und damit immer unbestimmter
verläuft, was ihre Verwendung angeht. Die Benutzung von ζ2 für große Geschwindigkeiten wird
infolgedessen mit
Tabelle 13.
E
F
E/F
v
gefunden
berechnet
Q
A
v
nach c
nach ζ2
μ
ζ
2
A
μ
ζ
2
A
I
11,1
4,7
2,38
1,49
0,600
1,79
2,28
1,78
0,0175
1,07
2,15
0,0137
1,29
–
–
–
–
0,541
0,92
2,05
1,66
0,0158
0,79
1,7
0,018
0,92
–
–
–
–
0,435
0,92
1,71
1,17
0,0206
0,51
1,2
0,025
0,52
II
16,2
10,7
1,52
1,69
0,533
1,70
2,02
3,88
0,0093
2,07
4,1
0,010
2,18
–
–
–
–
0,512
1,33
1,94
3,70
0,0107
1,88
3,9
0,010
2,00
–
–
–
–
0,413
0,89
1,63
2,68
0,0176
1,11
2,9
0,017
1,19
–
–
–
–
0,315
0,66
1,23
2,22
0,0319
0,72
2,2
0,031
0,72
III
9,6
6,2
1,54
1,43
0,512
1,79
1,94
2,74
0,0121
1,40
3,0
0,012
1,53
–
–
–
–
0,407
0,87
1,54
2,06
0,0167
0,84
2,2
0,019
0,89
–
–
–
–
0,355
0,70
1,35
1,58
0,0264
0,56
1,6
0,026
0,57
IV
7,7
8,0
0,96
1,35
0,390
1,80
1,48
4,80
0,0087
1,87
5
0,009
1,96
–
–
–
–
0,349
1,29
1,32
3,73
0,0130
1,30
4
0,012
1,40
–
–
–
–
0,212
0,72
0,81
2,55
0,0410
0,54
2,7
0,041
0,57
zunehmendem Tauchverhältnis immer mehr eingeschränkt, und verlohnt sich
praktisch kaum unter 0,5, noch über 2 m/Sek.
Auf die eben beschriebene Weise sind die vier ersten Gruppen der Tab. 6 umgerechnet
und daraus Tab. 13 gebildet.
Die mittels ζ2
gewonnenen Resultate nähern sich, wie man sieht, den beobachteten mehr, als die aus
c hergeleiteten. Wenn sie numerisch gleichwohl
hinter der Erfahrung anscheinend zurückbleiben, so ist darüber das im VII. Abschnitt
über den Ausbau der Preßluftpumpen Gesagte zu vergleichen. –
Damit mögen diese Betrachtungen schließen. Die Kombination mehrerer Anlagen zu
übereinander geordneten Stufen, die Verteilung der Luft auf mehrere, unter
verschiedenen Bedingungen arbeitende Pumpen, oder gar die Berechnung der
Luftwiderstände in den Leitungen und Verzweigungen, kurz die Arbeitsbilanz
eines geschlossenen Systems zu entwickeln, geht über den vorgesteckten Rahmen
hinaus. Selbst das Spiel innerhalb der eigentlichen Pumpe, wie im vorstehenden
geschildert, weist beträchtliche Lücken auf, die, wie immer in technischen Dingen,
die mit Konstanten sich abfinden müssen, die gesteigerte und verfeinerte Beobachtung
auszufüllen berufen ist. Die rein physikalischen Anforderungen reichen beträchtlich
weiter. Von dem mit der Spannung wechselnden Gewicht der Luft war bislang so wenig
die Rede, als von ihrer Temperatur, dem Wärmeaustausch mit dem Wasser, dem Einfluß
von Barometer- und Thermometerstand auf die Mengen der jeweils angesaugten Luft usw.
Alle diese Umstände sind aber von Einfluß auf den Gang der Bewegung, ebenso wie die
Rauhigkeit der Rohrwände, Umfang und Tiefe der Brunnenschale, Unreinheit und Wechsel
in der Beschaffenheit des Wassers.