Titel: | Der Elektromotor und die Kleinlandwirtschaft. |
Autor: | Walter Straus |
Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 20 |
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Der Elektromotor und die
Kleinlandwirtschaft.
Eine technisch-wirtschaftliche Studie von Dr. Walter
Straus, Charlottenburg.
(Schluß von S. 7 d. Bd.)
STRAUS: Der Elektromotor und die Kleinlandwirtschaft
Vergleicht man damit seine früheren Kosten, so ergibt sich: Mit Dreschflegel
hatten die fünf Arbeiter in einer Stunde 35 kg Roggen und 42 kg Weizen gedroschen,
so daß 100 kg Roggen ungefähr 349 Pf., 100 kg Weizen ungefähr 291 Pf. zu dreschen
kosteten. Mit der Handdreschmaschine, deren Kosten selbst unberücksichtigt bleiben
sollen, droschen acht Personen (fünf Frauen, drei Männer) in einer Stunde 200 kg
Weizen oder 170 kg Roggen, so daß 100 kg Roggen ungefähr 117 Pf., 100 kg Weizen
ungefähr 100 Pf. kosteten. Wie ersichtlich, sind die Ersparnisse des Bauern,
trotzdem er nur geringen Strombedarf hat, durch Einführung des elektrischen
Betriebes recht bedeutend. Doch bilden diese Ergebnisse keinen sicheren Maßstab für
ein allgemeines Urteil, da die erwähnte Dreschmaschine alt gekauft war und daher mit
einem für gewöhnlich etwas zu geringen Wert eingesetzt ist. Aber selbst gegenüber
einem Verbrennungsmotor wäre der elektrische Betrieb noch vorzuziehen, da der Motor
nur gering belastet wurde und nur eine ganz unbedeutende Benutzungsdauer von 200
Stunden im Jahre (er wird auch zum Häckselschneiden benutzt) erreicht hat. Fragt man
sich nun, ob die Einzelbenutzung einer Dreschmaschine für den Kleinbauer praktischer
sei, als die genossenschaftliche Verwendung, so wird man im allgemeinen die Frage
mit nein beantworten müssen. Selbst in unserem für den Selbstbetrieb außerordentlich
günstigen Falle liegen die Verhältnisse ähnlich. Da die Kleindreschmaschine des
Bauern nicht gleichzeitig das Getreide reinigt, so muß dies noch von Hand geschehen,
wozu fünf Personen etwa 30 Minuten für 100 kg brauchen. Daher stellen sich die
Kosten für 100 kg Roggen auf etwa 140 Pf., die Kosten für 100 kg Weizen auf etwa 122
Pf. Schließt sich der Bauer nun an die Dreschgenossenschaft des Ortes an, so hat er
für die Stunde, in der etwa 700 kg Roggen oder etwa 850 kg Weizen gedroschen werden,
4,10 M zu zahlen. Dazu kommen noch 22 Leute (15 Frauen und 7 Männer), welche hier
mit 5,40 M in Rechnung zu stellen sind. (In Wirklichkeit sind dies Angehörige der
einzelnen Genossenschaftsmitglieder, welche sich gegenseitig aushelfen.) Es stellen
sich dann 100 kg Roggen auf 135 Pf., 100 kg Weizen auf 112 Pf. Außer für größere
Betriebe (etwa über 10 ha) wird daher wohl stets Genossenschaftsbenutzung zu
empfehlen sein.
Die Genossenschaft dieses Ortes gibt außerdem Gelegenheit zum Vergleich des
elektrischen Betriebes mit dem Dampflokomobilenbetrieb. In der benachbarten
Ortschaft Tennenlohe besteht nämlich eine Dampfdreschengenossenschaft, welche
ungefähr die gleiche Zeit zu dreschen hat. Die Elektrizitätsgenossenschaft besitzt
seit dem Jahre 1908 einen Elektromotor von 20 PS, welcher nur zum Dreschen benutzt
wird. Für Strom hat sie für die Pauschale 1,– M für die Stunde zu zahlen, wobei sich
die KW/Std. auf etwa 15 Pf. stellt. Zur Tilgung des Ortsnetzes sind außerdem 10 v.
H. des bezahlten Strompreises an die Gemeinde zu entrichten. Die
Dampfdreschgenossenschaft besitzt seit 1902 eine 8pferdige Lokomobile. Die
Dreschsätze sind die gleichen, eine Strohpresse ist nicht vorhanden. Gedroschen
wurde in dem einen Jahre mit Elektrizität 318,5 Stunden, mit Dampf 288,5 Stunden,
und zwar in der Stunde etwa 700 kg Roggen oder 850 kg Weizen oder 900 kg Gerste oder
1000 kg Hafer. Die Jahreskosten der Elektrizitätsgenossenschaft betrugen:
Motorkosten inkl. Leitung und Montage 2050,– M.
Hiervon 10 v. H. für Amortisation und Verzinsung
205,– M
Dreschsatzkosten 3820,– M, hiervon 10 v. H. für
Amortisation und Verzinsung
382,– „
Kosten für Aufheben
25,– „
Stromkosten, 318,5 Std. à 1,– M
318,50 „
Zur Tilgung des Ortsnetzes, davon 10 v. H.
31,90 „
Feuerversicherung usw
48,50 „
Ersatzkosten für Sicherungen usw
4,20 „
–––––––––
Summa
1015,10 M
Uebertrag
1015,10 M
Bedienungskosten für Maschinenführer (1 Std. 70
Pf.)
222,40 „
Reparaturkosten
2,– „
Reinigungs- und Oelkosten
25,20 „
–––––––––
Summa
1264,70 M
Daher stellt sich die Stunde auf 1264,7 : 318,5 = 3,97 M. Dazu
kommen noch die Kosten der 22 Personen, die wie oben berechnet, 5,40 M ausmachen, so
daß 100 kg Roggen 133,5 Pf., 100 kg Weizen 110 Pf., 100 kg Gerste 104 Pf., 100 kg
Hafer 93,1 Pf. elektrisch zu dreschen kosten. Demgegenüber betrugen die Kosten der
Dampfdreschgenossenschaft:
Kosten der Lokomobile 3800,– M.
Hiervon 13 v. H. für Amortisation und Verzinsung
494,– M
Dreschsatzkosten 3500,– M, hiervon 10 v. H. für
Amortisation und Verzinsung
350,– „
Revisionskosten
12,70 „
Oelkosten
35,– „
Reparaturkosten
113,20 „
Haftpflicht-, Feuerversicherungskosten
42,10 „
Kohlenkosten inkl. Anheizen (100 kg 3,40 M)
294,– „
Fahrtkosten der Lokomobile
57,60 „
Wasserkosten nicht berechnet, da Brunnen überall
vorhanden
Bedienungskosten inkl. Aufheben und Reinigen
393,40 „
–––––––––
Summa
1792,– M
Die Stunde stellt sich auf 1792,– : 288,5 M = 6,21 M.
Einschließlich der Arbeiterkosten von 5,40 M f. d. Std. kosten daher 100 kg Roggen
166 Pf., 100 kg Weizen 137 Pf., 100 kg Gerste 129 Pf., 100 kg Hafer 116 Pf.
auszudreschen. Das Ergebnis ist nicht weiter verwunderlich, denn bei der geringen
Benutzungsdauer ist der Elektromotor von vornherein jeder anderen Kraftmaschine,
besonders also einer alten Lokomobile, überlegen. Es beweist dieser Fall aus der
Praxis nur die Richtigkeit theoretischer Erörterungen der Vorzüge des Elektromotors
über andere Kraftmaschinen. Außer den Berechnungen ergeben sich noch folgende
Betrachtungen: Das Dreschen mit Dampf hat den großen Vorteil, daß es auch auf dem
Felde vorgenommen werden kann, während dies beim Elektromotor nur unter der
Voraussetzung zutrifft, daß Stichleitungen (wie sie für das Elektropflügen benötigt
werden) gebaut sind. Ist übrigens ein Elektropflug vorhanden, so kann dessen
Elektromotor ohne weiteres zum Dreschen verwandt werden. Die Dampflokomobile hat den
Nachteil, daß sie von einem Teilhaber der Genossenschaft zum anderen unter
verhältnismäßig hohen Kosten gefahren werden muß, während der Elektromotor entweder
im Dreschwagen selbst eingebaut ist oder mit Menschenkraft leicht bewegt werden
kann. Während des heißen Sommers des Jahres 1911 konnten in verschiedenen
hochgelegenen Orten Deutschlands Lokomobilen wegen des Wassermangels nicht benutzt
werden, ein Nachteil, der sich bei den anderen Motoren nicht bemerkbar macht.
Berechnet man die Betriebskosten der verschiedenen Drescharten exakt durch, so
findet man, daß Maschinendrusch schon bei einer geringen Benutzungsdauer dem Flegel-
und Göpeldrusch überlegen ist. Die Betriebskostenberechnungen der einzelnen Systeme
von Maschinendrusch können kein genau vergleichbares Resultat ergeben, da die
Voraussetzungen immer verschiedene sein werden. Je nach der Quote für Abnutzung,
Ersatz und Reparaturen der einzelnen Motoren, welche sich mit der Benutzungsdauer
ändert, wird man die verschiedensten Ergebnisse erhalten, und so erklärt es sich,
daß bei den Berechnungen der Dampflokomobilfreunde und -Fabrikanten, die übrigens
billigste Kohlenpreise annehmen und oft die Schmiermaterialkosten anzugeben
vergessenSiehe Zeitschrift für
Fabrikanten und Händler landwirtschaftlicher Maschinen 1911, Nr. 23,
Elektromotor und Dampflokomobile., die Dreschkosten mit Dampf
bedeutend niedriger sind, als mit ElektrizitätSiehe
auch Dr. Wolf, Der Landwirt und die
Ueberlandzentrale., während bei den Elektrizitätsfreunden ein
umgekehrtes Resultat herauskommt, da sie die Abnutzung der Dampflokomobile höher
annehmen als die des Elektromotors, was vielleicht auch nicht ganz richtig ist. In
Wirklichkeit liegen die Verhältnisse so, wie sie etwa in früheren Aufsätzen dieser
Zeitschrift dargestellt wurden. Den großen Ueberlandzentralen wird es fast immer
möglich sein, die Elektrizität so billig abzugeben, daß die anderen Kraftmaschinen
nicht mit ihnen konkurrieren können. Die Landwirte erleichtern den
Ueberlandzentralen die Einführung von billigen Tarifen, wenn sie die Elektrizität zu
möglichst vielen Zwecken benutzen (jedoch nicht alle Verwendungsarten gleichzeitig).
Bei der Beantwortung der Frage, welcher Motor zum Dreschen der beste sei, spielt die
Betriebskostenfrage selbst nur eine geringe Rolle. Es ist eine Tatsache, daß viele
Landwirte den Drusch mit Elektromotor jedem anderen vorziehen, selbst wenn er ein
klein wenig teurer sein sollte. Hauptsächlich daran schuld ist wohl, daß
Elektrizität weitaus die bequemste Kraft vorstellt, und daß man bei ihrer Verwendung
von dem guten Willen und dem Verständnis des Maschinenpersonals unabhängig ist. KrohneSiehe
Elektrotechnischer Anzeiger 1910, Nr. 43, K. Krohne, Zur Frage des elektrischen Betriebs in der Landwirtschaft.
Prof. Dr. Fischer ist allerdings in Heft 177 d.
Arb. d. deutschen Landw. Ges. anderer Meinung und hält für Dreschzwecke eine
gute Lokomobile dem Elektromotor gegenüber für ebenbürtig. nimmt
außerdem auf Grund praktischer Erfahrungen an, daß der elektrische Antrieb einen
viel reineren Ausdrusch gewährleistet als jeder andere, da der Elektromotor am
gleichmäßigsten- von allen Maschinen arbeitet. Dadurch steige der Rohertrag des
gedroschenen Getreides gegenüber dem Lokomobilbetrieb um etwa 2 v. H., gegenüber dem
Explosionsmotorenbetrieb um etwa 2 bis 4 v. H., dem Göpelbetrieb um etwa 3,5 bis 8
v. H. und dem Flegeldrusch um etwa 17 v. H. Dies bewirkt gleichzeitig eine
bedeutende Reinertragssteigerung. Die Angaben wurden durch Versuche auf der kgl.
Domäne Ratsstube bestätigtSiehe E. T. Z. 1912,
Nr. 7, K. Krohne, Mitteilungen über die auf der
königl. Domäne Ratsstube ausgeführte elektrische Betriebsanlage..
Dem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb kann so der Drusch mit Elektrizität
wirtschaftliche Vorteile durch Ersparnis an Arbeitskräften, an Gespannen und durch
Vermehrung des Ertrages bringen. Nicht immer wird die Genossenschaft die richtigste
Form der Benutzung sein. Für Besitzer von mehr als 10 ha rentiert sich schon die
Anschaffung einer eigenen Kleindreschmaschine, wodurch sich der Landwirt seine
Unabhängigkeit in der Zeit des Dreschens wahrt. Die Genossenschaften wiederum
brauchen zur Rentabilität nur eine geringe Anzahl von Teilnehmern zu besitzen, dann
wird auch dem einzelnen ein möglichst frühzeitiger Drusch gewährleistet. Auch der
Lohndrusch bietet dem Kleinbetrieb Gelegenheit, die Vorteile des Maschinendreschens
zu genießen, doch wird es darauf ankommen, daß der zu zahlende Preis noch unter den
evtl. Selbstkosten des betreffenden Landwirtes liegt.
Die Futterzubereitungsmaschinen sind gut für den elektrischen Antrieb zu gebrauchen,
der dem Handbetrieb ebenso wie dem Betriebe mit Verbrennungsmotoren überlegen ist.
Denn die geringe Benutzungsdauer dieser Maschinen läßt Verbrennungsmotoren
unwirtschaftlich erscheinen, während ein fahr- oder tragbarer Kleinmotor für alle
Futterzubereitungsmaschinen genügt, wobei im Kleinbetriebe derselbe Motor noch für
alle andern möglichen Zwecken, wie Jauchepumpen, Getreidereinigen, Milchzentrifugen
antreiben usw. dienen kann. So gebraucht der Landwirt in Eitersdorf, dessen
Dreschresuttate weiter oben angeführt wurden, denselben Motor, den er beim Dreschen
benutzt, auch zum Häckselschneiden; es schneidet jede Woche in 1 Std. ein Knecht den
gesamten Wochenbedarf für vier Stück Vieh (530 kg Trockenfutter) mit einem
Stromverbrauch von 2,1 KW/Std. Früher mußten jede Woche drei Mann 3 ½ Std. die
Maschine mit Hand betreiben oder zwei Mann mit einem Pferd oder einen Ochsen im
Göpel 2 Std. arbeiten. Zwar ist die Ersparnis an Arbeitskräften nur verhältnismäßig
gering, doch macht dies im Jahre schon ziemlich viel aus. Gegenüber Handbetrieb
werden im Jahre 494 Männerarbeitsstunden gespart, die für andere Zwecke verwandt
werden können. Nach den Angaben in der einschlägigen Literatur sind diese Zahlen
auch für die Allgemeinheit gültig. Beim Schrotmahlen, Rübenschneiden, Kartoffel- und
Haferquetschen, sowie Oelkuchenbrechen liegen die Vernältnisse ähnlich, so daß es
sich wohl erübrigt, genauere Berechnungen zu bringen. Für den Kleinbetrieb ist die
Benutzungsdauer der Maschinen für diese Arbeiten eine nur geringe; da sie jedoch im
Ankaufe nicht allzu teuer sind, und anderseits die betreffenden Arbeiten mit der
Hand nur schwer auszuführen wären, spielen sie auch im Kleinbetriebe eine gewisse
Rolle. Sie bedürfen jedenfalls nur geringer menschlicher Kräfte, falls sie mit
Elektromotoren angetrieben werden, und ersparen so Arbeitskräfte, welche sich auf
andern Gebieten nutzbringender verwenden lassen. Die Molkereimaschinen kommen für
den Kleinbetrieb nur dann in Betracht, wenn sich mehrere derartige Betriebe zu einer
Molkereigenossenschaft zusammengeschlossen haben, ein Fall, der in der letzten Zeit
öfters eingetreten ist. Für den Mittelbetrieb sind sie sehr wichtig, denn dieser wird die produzierte
Milch nicht im ganzen abgeben, sie vielmehr selbst verarbeiten. Da hierfür im
allgemeinen nur kleine Kräfte benötigt werden, die auch nur geringe Zeit in
Benutzung sind, empfiehlt sich der Elektromotor als weitaus wirtschaftlichste
Antriebmaschine.
Dazu kommt, daß es heute noch keinen Verbrennungsmotor gibt, welcher die Arbeit des
Separierens und Butterns in der vom Landwirt gewünschten Weise ausführt,Siehe K. Krohne,
Erfahrungszahlen eines Landwirtes. E. T. Z. 1911, Nr. 50. wie es
der Elektromotor tut. Gegenüber Handbetrieb soll man, wie die auf den verschiedenen
Gütern gemachten Erfahrungen lehren, einen geringen Mehrertrag erzielen,Siehe Zeitschrift für Fabrikanten und Händler
landwirtschaftlicher Maschinen 1911, Nr. 4 u. ff. Praktische Erfahrungen mit
der Elektrizität in der Ländwirtschaft. was jedoch von vielen
Sachverständigen bestritten wird. Immerhin tritt auch hier eine Ersparnis an
menschlichen Arbeitskräften ein, welche mit der für die andern erwähnten Arbeiten
auch schon für kleine Betriebe eine recht stattliche Summe ausmachen.
Am Ende dieser wirtschaftlich-technischen Betrachtungen angelangt, wollen wir die
Resultate derselben feststellen. Es ist ersichtlich, daß der landwirtschaftliche
Kleinbetrieb durch die Anwendung der Elektrizität große Vorteile haben kann. Es läßt
sich einmal eine Steigerung des Rohertrages erreichen, dann dürften sich die
Betriebskosten, wenn auch nur in geringem Maße, vermindern und hauptsächlich kommt
als wichtigstes Moment für den Landwirt der Ersatz von Arbeitern und Gespannen durch
mechanische Kraft in Betracht. Denn jedes Mittel ist heute zu begrüßen, das zur
Hebung des Arbeitermangels auf dem Lande beitragen kann, unter dem der Kleinbetrieb
fast noch mehr als der Großbetrieb zu leiden hat. Bei den Klein- und Mittelbetrieben
würde aber schon ein geringer Arbeiterersatz genügen, um sie unabhängig von fremden
Arbeitskräften zu machen und sie vollständig auf den Boden der Familienwirtschaft zu
stellen. Und diesen Ersatz könnte, wie wohl aus den obigen Untersuchungen
hervorgeht, der Elektromotor liefern. Eine weitere Wirkung der Anwendung
elektrischer Kraft ist ein Erstarken des Genossenschaftsgedankens, was unserer
deutschen Landwirtschaft großen Vorteil bringen kann.
Es scheint daher aus diesen Untersuchungen als sicher hervorzugehen, daß die
Elektrizitätsversorgung auch für den Kleinbauer eine sehr große Bedeutung hat und
daß auch in seinem Interesse das starke Wachstum unserer elektrischen Zentralen mit
Freuden zu begrüßen ist.
Benutzte Literatur.
Bensing, Der Einfluß der
landwirtschaftlichen Maschinen auf Volks- und Privatwirtschaft.
Büggeln, Landwirtschaftliche
Ueberlandzentralen für kleinbäuerliche Betriebe.
Claußen, Die Kleinmotoren und
ihre wirtschaftliche Bedeutung für Gewerbe und Landwirtschaft.
Deutscher Landwirtschaftsrat,
1909, Errichtung von elektrischen Ueberlandzentralen.
– 1910, Die Geschichte und Bedeutung der Elektrokultur
unter Berücksichtigung der neueren Versuche.
Fischer, Die soziale
Bedeutung der Maschine in der Landwirtschaft.
Fuhrmann, Elektrizität in der
Landwirtschaft.
Gothein, Agrarpolitisches
Handbuch.
Graef, Erfahrungen bei der
Verwendung der Elektrizität in der Landwirtschaft.
Jahrbuch der landwirtschaftlichen Genossenschaften
1910.
Jordi, Der Elektromotor in
der Landwirtschaft.
Kahlden, Zur Frage der
Konkurrenzfähigkeit des Kleinbetriebes gegenüber dem Großbetrieb in der
Landwirtschaft.
Kirstein, Die Elektrizität in
der Landwirtschaft.
Reinhard, Die
wirtschaftlichen Voraussetzungen, Erfolge und Organisationen der
Elektrizitätsversorgung in landwirtschaftlichen Betrieben.
Schmelzle, Die Landwirtschaft
in Bayern. Bayr. Statistik Heft 81.
Schuster, Der Elektromotor in
der Werkstatt des Handwerkers und der Landwirtschaft.
Straus, Die deutschen
Ueberlandzentralen.
Verhandlungsbericht der Zentralversammlung des
landwirtschaftlichen Vereins in Bayern 1911.
Veröffentlichungen der Landwirtschaftskammer für die
Rheinprovinz 1909, Nr. 3, Drei Vorträge über die Anwendung der Elektrizität in der
Landwirtschaft.
Vietze, Der elektrische
Landwirt.
Wallem, Die Elektrizität in
der Landwirtschaft und ihre Beziehungen zu den Ueberlandzentralen.
Wernicke, Elektrizität in der
Landwirtschaft.
Wolff, Der Landwirt und die
Ueberlandzentrale.
Wygodzynski, Das
Genossenschaftswesen in Deutschland. Außerdem Fachzeitschriften.