Titel: | Werner Siemens' wissenschaftliche Tätigkeit. |
Autor: | E. Budde |
Fundstelle: | Band 331, Jahrgang 1916, S. 400 |
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Werner Siemens' wissenschaftliche Tätigkeit.
Von Professor Dr. E. Budde, Berlin-Wilmersdorf.
BUDDE: Werner Siemens' wissenschaftliche Tätigkeit.
Es ist nicht ganz leicht, die rein wissenschaftlichen Leistungen Werner Siemens' von seinen technischen zu trennen, da ja
sein Lebenswerk gerade dadurch so bedeutend wurde, daß er stets darauf ausging, die
technischen Arbeiten auf wissenschaftliche Erkenntnis zu stützen. Wir wollen hier
speziell diejenigen Schriften in Betracht nehmen, in welchen er rein
wissenschaftliche Beobachtungen und Betrachtungen veröffentlicht oder neue
Hilfsmittel der Messung und Begriffsbildung angegeben hat.
Die Reihe beginnt mit einer Abhandlung „Ueber die Anwendung der erhitzten Luft als
Triebkraft“,D. p. J. Bd. 97 S.
324. 1845. welche in dieser Zeitschrift erschienen ist. Er lenkt
in dieser Schrift die Aufmerksamkeit der Deutschen auf eine in Dundee aufgestellte
Heißluftmaschine und versucht, nach einer brieflichen Mitteilung, die ihm aus
England zugegangen war, die Funktion derselben klar zu stellen. Die Mitteilung
scheint aber mangelhaft gewesen zu sein, und zu einer wirklichen Theorie der
Maschine fehlte damals die unentbehrliche Grundlage, die mechanische Wärmelehre. Was
heute noch an dem Aufsatz interessiert, ist weniger der beschreibende Inhalt, als
die Begeisterung des wissenschaftlichen Technikers für neue fruchtbare Gedanken von
allgemeiner Bedeutung.
In demselben Jahre berichtet er über „Die Anwendung des elektrischen Funkens zur
Geschwindigkeitsmessung“.Pogg. Ann. 66, 435; 1845. Er selbst
bezeichnet den Plan, elektrische Funken zur Geschwindigkeitsmessung zu benutzen, als
einen „früheren“, sein Grundgedanke ist also älter als 1845, doch liegt keine
nähere Andeutung über die Zeit der Entstehung vor. Sein Chronoscop ist einfach ein
genau gearbeiteter rotierender Zylinder von poliertem Stahl, dem eine isolierte
Metallspitze gegenübersteht, und die grundlegende Bemerkung ist die, daß der durch
irgend ein Ereignis ausgelöste elektrische Funke den Zeitpunkt des Ereignisses
schneller und schärfer markiert als irgend eine mechanische Vorrichtung, welche
stets Trägheit und Reibungshindernisse zu überwinden hat. Seine Versuche hatten ihn
gelehrt, daß jeder, wenn auch schwache Funke, auf dem Stahl einen scharf begrenzten
und deutlich sichtbaren Punkt macht. Damit ist das Prinzip gegeben: Man kann auf dem
Zylinder Sekundenpunkte markieren und läßt durch die zu beobachtende Erscheinung
einen Funken auslösen, der sich gleichfalls auf dem Zylinder abzeichnet. Teilt
man den Umfang des Zylinders in 1000 Teile, läßt ihn zehn mal in der Sekunde
umlaufen und schätzt noch Zehntel des Abstandes zwischen zwei Teilstrichen, so kommt
man auf eine Genauigkeit von 0,00001 Sekunden. Als Hauptfehlerquelle betrachtet er
etwaige Unregelmäßigkeiten der Drehung des Zylinders, bemerkt aber gleich, daß diese
bei der großen Drehgeschwindigkeit durch die Trägheit unschädlich gemacht
werden.
Die ganze Einrichtung ist zunächst auf die Messung von Geschoßgeschwindigkeiten
zugeschnitten, doch verweist er selbst auf andere Anwendungen, insbesondere auf die
Messung der damals noch recht ungenau bekannten Geschwindigkeit, mit welcher
elektrische Störungen in Metalldrähten fortschreiten. Diesen Gedankengang hat er
später wieder aufgenommen und berichtet über seine diesbezüglichen Versuche in einer
Abhandlung, welche den Titel führt: „Messung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Elektrizität in suspendierten Drähten“.Ber. d. Berl. Akad. 6. Dezember
1875. Das Chronoscop ist im wesentlichen dasselbe geblieben, nur ist
der Stahlzylinder berußt, um die Funkenmarkierungen deutlicher hervortreten zu
lassen. Der Körper des Chronoscops wird an Erde gelegt, und es werden zwei Leydener
Flaschen, deren äußere Belege leitend miteinander verbunden sind, isoliert
aufgestellt; die inneren Belege beider Flaschen sind mit dem funkengebenden Stift
des Chronoscops verbunden, und zwar eine durch einen ganz kurzen Draht, die andere
durch eine Telegraphenleitung von rund 3½ bis 25 km Länge. Verbindet man die äußeren
Belegungen beider Flaschen plötzlich mit der Erde, so entladen sich beide durch den
Stift, und zwar die eine auf dem Wege von verschwindender Länge, die andere auf dem
langen Wege durch die Telegraphendrähte. Es entstehen also auf dem Stahlzylinder
zwei Funkenmarken, deren Abstand die Zeit angibt, um welche die Entladung durch den
langen Draht hinter derjenigen durch den kurzen Draht zurückbleibt. Er findet für
eiserne Drähte von 25⅓, 23⅓ und 3⅓ km Länge Verzögerungen, welche auf eine lineare
Fortpflanzungsgeschwindigkeit von 202600–241800 km/sec–1 schließen lassen. Seine Zahlen kommen der Lichtgeschwindigkeit näher
als diejenigen von Fizeau und Gounelle, welche damals als die besten galten. Sowohl im Titel wie im Text
spricht er von Fortpflanzungsgeschwindigkeit schlechthin; er ist sich aber klar
darüber, daß die
Größe, welche eigentlich gemessen wird, nicht eine reine
Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist, sondern daß das gemessene Zeitintervall die
Differenz derjenigen Zeiten bedeutet, in welchen die funkengebende Spitze bis zur
Schlagweite geladen wird. Er hat auch früher schon die Kapazitätsladung der Drähte
erkannt, bestimmt die Verzögerung, welche durch diese hervorgebracht wird, und
findet, daß sie im gegenwärtigen Fall nur einen sehr kleinen Bruchteil der
gemessenen Gesamtverzögerung ausmacht, daß also die Verzögerung in der Hauptsache
tatsächlich auf die Leitung durch den langen Eisendraht zurückgeführt ist. Er plant
auch Versuche mit Kupferdrähten, die aber nicht zur Ausführung gekommen zu sein
scheinen. Nebenher wird beobachtet, daß die Flaschenentladung auf der berußten
rotierenden Stahlfläche nicht eine Marke, sondern eine
Reihe von Marken zurückläßt. Bei dem kurzen Draht mag die Oszillation der Entladung
mitgespielt haben; für die Erscheinung, welche sich bei der Benutzung des langen
Drahtes herausstellt, gibt er eine rationelle Erklärung durch den Umstand, daß der
Funkenkanal von dem rotierenden Zylinder bis zu einer gewissen Grenze mit
fortgeführt wird. Findet also ein kontinuierlicher Nachschub von Elektrizität an die
Spitze statt, so wird sich der Kanal zuerst verlängern, dann abkühlen und abreißen,
und ein neuer Funke wird unmittelbar unter der Spitze einsetzen.
Die Anfänge zu weiteren Aufschlüssen von erheblicher Tragweite finden sich in seinem
ersten Artikel über telegraphische Leitungen und Apparate.Pogg. Ann. 79, 481;
1850. Dieser ist zum Teil technischen Inhalts und führt
insbesondere die nahtlos umpreßten Guttaperchadrähte ein, eine Tat, die sich
bekanntlich auch für die Praxis der physikalischen Experimente als hervorragend
wichtig erwiesen hat. Ferner werden zum ersten Male die Erscheinungen erwähnt,
welche die atmospärische Elektrizität, auch abgesehen von Gewittern, an isoliert
aufgehängten Luftleitungen hervorruft. Es wird erkannt, daß die Störungen in
bergigen Gegenden stärker sind als in der Ebene, sowie auch, daß sie durch Regen und
namentlich durch Schneefall verstärkt werden. Auch sind schon Ströme erwähnt, die
durch Schwankungen des Erdmagnetismus (zunächst nur bei Nordlichtern; später werden
auch Erdströme erwähnt, die ohne Nordlicht auftreten), in unterirdischen Leitungen
induziert werden.
Dann aber folgt erstens die Methode zur Berechnung der Lage eines Isolationsfehlers
in einem unterirdischen Kabel. Diese wird in zwei späteren Aufsätzen „Umriß der
Prinzipien und des praktischen Verfahrens bei der Prüfung submariner
Telegraphenleitungen auf ihren Leitungszustand“ von W. Siemens und C. William Siemens,British Association Oxford, 3. Juli
1860. und „Beiträge zur Theorie der Legung und Untersuchung
submariner Telegraphenleitungen“Ber. d.
Berl. Akad. 17. Dezember 1874. weiter erörtert. Die letztere
dieser beiden Abhandlungen enthält zugleich die Theorie der mechanischen
Vorgänge bei der Legung eines Kabels in tiefem Wasser. Der Inhalt gestattet
keinen kurzen Auszug, man weiß allgemein, daß er grundlegend für die ganze
Telegraphie geworden ist.
Zweitens aber findet sich in der Abhandlung vom Jahre 1850 zum ersten Male die
Entdeckung der Kapazitätsladung bei isolierten Drähten, welche in einer leitenden
Umgebung verlegt sind. Der isolierende Ueberzug der Drähte tritt nach dem Ausdruck
von W. Siemens als kolossale Leydener Flasche auf, deren
eine Belegung der Draht, deren andere die Feuchtigkeit des Erdbodens bildet und zu
deren Ladung ein Teil des in den Draht eindringenden elektrischen Stromes verwendet
wird. In der zitierten Abhandlung betrachtet er diese Erscheinung zunächst vom
praktischen Gesichtspunkt aus. Später aber führt er seine Bemerkungen weiter aus in
einem Artikel über die elektrostatische Induktion und die Verzögerung des Stromes in
Flaschendrähten.Pogg. Ann. 102, 66; 1857. In diesem
Aufsatz ist er zu der Erkenntnis fortgeschritten, daß auch oberirdische Leitungen
mit der gegenüberliegenden Erde einen Kondensator bilden, dessen Dielektrikum die
Luft darstellt, daß also auch sie eine Kapazitätsladung annehmen. Um die Bedeutung
seiner Leistung zu würdigen, muß man sich den damaligen Stand der Theorie in
Deutschland vergegenwärtigen. William Thomson hatte kurz
vorher seine bekannten Abhandlungen über die peristaltische Bewegung der
Elektrizität in Kabeln veröffentlicht. Die technische Frage war dadurch in der
Hauptsache erledigt, und Siemens wendet sich mehr der
rein wissenschaftlichen Seite zu. Die Anschauungen Faradays fingen an, sich in Deutschland zu verbreiten, fanden aber bei uns
nur langsam Aufnahme und noch mancherlei Widerspruch; es sei daran erinnert, wie sie
unter anderen von Peter Rieß bekämpft wurden. Es fehlte
noch der von Maxwell später gelieferte Nachweis, daß
Fernwirkungstheorie und Nahewirkungstheorie in letzter Linie zu den gleichen
ponderomotorischen und elektromotorischen Ergebnissen führen – sie unterscheiden
sich im Grunde nur dadurch, daß die eine die Wirkung an den greifbaren Objekten, die
andere aber dieselbe Wirkung am kraftübertragenden Medium beziffert. Diese
Auffassung war noch nicht klar durchgebildet. Man wußte auch schon seit Volta, daß zwischen der „Volta-Elektrizität“ und
der mittels der Elektrisiermaschine erzeugten kein wesentlicher Unterschied sei.
Aber der Begriff der konstanten Potentialdifferenz zwischen den beiden Polen einer
galvanischen Säule war noch nicht so allgemein eingedrungen, daß man sie nicht noch
gelegentlich als etwas besonderes betrachtet hätte. W. Siemens hatte erkannt, daß gerade diese konstante Potentialdifferenz ein
bequemes Hilfsmittel zur Untersuchung von Kondensatorladungen abgeben würde und
stellte sich die Aufgabe, auf dem reinen Versuchswege die Gesetze der Ladung eines
Kondensators durch Volta-Elektrizität zu finden. Er beschreibt zuerst die
experimentellen Mittel, deren er sich bedient, und stellt dann empirisch die Sätze
fest:
1. Die Ladung eines Kondensators durch eine Batterie ist proportional der
elektromotorischen Kraft der Batterie.
2. Sie ist unabhängig vom Widerstände der Zuleitungsdrähte und unabhängig von der
Lage des Ortes, an welchem der Zuleitungsdraht die Belegung des Kondensators
berührt.
3. Sie wird durch ableitende Berührung eines Batteriepols oder einer Belegung nicht
geändert.
Man sieht ohne weiteres, daß die drei Sätze den Satz vom konstanten
Potentialunterschied an den beiden Polen einer Volta-Batterie bestätigen. Dann aber
geht er weiter und bestätigt die von Faraday entdeckte
Abhängigkeit der Ladung von der Dielektrizitätskonstante des Isolators, der die
beiden Belegungen des Kondensators trennt. Er bestätigt ferner die Faradaysche Ansicht, daß ein sogen, geladener Konduktor
stets nur die eine Hälfte eines Kondensators bildet, dessen andere Belegung durch
die Zimmerwände oder die Erdoberfläche dargestellt wird. Kurz, seine Abhandlungen
gestalten sich immer mehr zu einer Apologie der Faradayschen Feldtheorie. Dabei zeigt sich bei ihm ganz deutlich die intuitive
Einsicht, daß, was ponderomotorische und elektromotorische Wirkungen angeht, die
Faradaysche Theorie von der Fernwirkungslehre in ihren Endergebnissen nicht zu
unterscheiden sein würde. Er schreibt „wahrscheinlich wird sich die Bedingung,
daß die freie Oberfläche der elektrischen Schicht eine Gleichgewichtsfläche sein
müsse, aus dem Molekularverteilungsgesetz (Nahewirkungstheorie) herleiten lassen
– wodurch der Widerspruch zwischen beiden Theorien beseitigt würde“.
Bezeichnend für seine praktische Art ist, daß am Schlusse seines Artikels nebenher
die Ozonröhre erfunden wird. Dann kehrt er wieder zur Faradayschen Auffassung zurück und faßt die elektrischen Leiter auf als
„polarisierte Räume im elektrisch polarisierten Medium (Dielektrikum) mit der
Eigenschaft, die Polarisation ihrer Umgebung von einem Punkte ihrer Grenzfläche
zu jedem anderen übertragen zu können“, in heutiger Ausdrucksweise als
Lücken im Dielektrikum mit unmerklich kleiner Relaxationszeit.
Im gleichen Sinne ist eine spätere Abhandlung über Erwärmung der Glaswand der
Leydener Flasche durch die LadungPogg. Ann. 125, 137; 1864. gehalten.
Er setzt einen Kondensator aus zwei belegten Glasplatten zusammen und legt zwischen
die beiden Platten, also in das Innere des Dielektrikums, eine in isolierenden Kitt
eingebettete Thermosäule. Werden die Belegungen abwechselnd ge- und entladen, so
zeigt die Thermosäule eine sofort beginnende und bei Fortsetzung der Operation
beständig steigende Wärmeerzeugung im Innern des Dielektrikums an. Er zeigt, daß
diese Erwärmung weder durch Leitung, noch durch Kompression, noch auch durch
Rückstandsbildung erklärt werden kann, und beweist damit, daß sie durch die
Polarisation des Dielektrikums hervorgebracht ist.
Wir berühren hier eine weitere Abhandlung „Beiträge zur Theorie des
Eletromagnetismus“,Ber. d. Berl. Akad.
23. Juni 1881. die mit dem Vorstehenden durch Verwandschaft
der Gesichtspunkte zusammenhängt. Wie früher die Polarisation des Dielektrikums, so
betrachtet er hier die Magnetisierung als molekularen Vorgang, und zieht aus der Ampère-Weberschen Theorie den Schluß: Sind im Eisen
Elementarmagnete in gegebener begrenzter Zahl vorhanden, und beruht die
Magnetisierung darauf, daß diese Elementarmagnete in die gleiche Richtung gedreht
werden, ohne daß ihre Anzahl sich wesentlich ändert, so kann eine magnetisierende
Kraft auf ein und dasselbe Stück Eisen nicht die gleiche Wirkung haben, wenn sie das
eine Mal allein vorhanden ist, und wenn das andere Mal neben ihr bereits eine zu ihr
senkrechte magnetisierende Kraft besteht. Er bestätigt diesen Schluß, indem er ein
Eisenrohr mit zwei Wicklungen umgibt, derart, daß die Windungsebenen der einen
Wicklung senkrecht zur Achse des Rohres stehen, die anderen aber der Achse parallel
sind. Die Wicklungen erster Art magnetisieren also das Rohr longitudinal, diejenigen
zweiter Art tangential. Es zeigt sich, daß der longitudinale Magnetismus bei
unverändertem Strom sofort geschwächt wird, wenn man durch die Windungen zweiter Art
die tangentiale Magnetisierung eintreten läßt. An diesen Versuch knüpft er weiter
theoretische Betrachtungen, auf deren Grundlage wir später noch zurückkommen. Es
gelingt ihm ferner, die Schirmwirkung des Eisens gegen magnetische Kraft
experimentell nachzuweisen.
Es folgt nun eine seiner bedeutendsten Taten, die Einführung der Siemenseinheit. Die
Abhandlungen über diesen Gegenstand sind unten zitiert.Werner Siemens,
Vorschlag zu einem reproduzierbaren Widerstandsmaße, Pogg. Ann. 110, 1; 1860. – Ueber die Widerstandsmaße und die
Abhängigkeit des Leitungswiderstandes der Metalle von der Wärme. Pogg. Ann. 113, 91; 1861.Poggendorff in Pogg.
Ann. 120, 512; 1863.W. Siemens. Zur Frage
der Widerstandseinheit. Pogg. Ann. 127, 327;
1866. Der Gedanke, daß ein bei gewöhnlicher Temperatur flüssiges
halbedles Metall, und nur ein solches, sich hinreichend homogen und reproduzierbar
erweisen würde, um den besten Etalon für Widerstandsgrößen abzugeben, lag nahe und
war schon vorher geäußert; aber Siemens begnügte sich
nicht mit dem unbestimmten Gedanken, sondern er wies nach, daß Quecksilber sich mit
ausreichender Zuverlässigkeit reinigen läßt und gab gleichzeitig die Maßregeln an,
welche erforderlich sind, um reproduzierbare Ureinheiten mit einer Genauigkeit
herzustellen, welche der Meßgenauigkeit entspricht. Wie er durch Herstellung und
Verbreitung bequemer Widerstandskästen usw. für die Ausbreitung seines rationellen
Meßverfahrens gesorgt hat, ist allbekannt. Die Wohltat, welche er damit dem ganzen
Meßwesen erzeigte, wird seit nahe zwei Generationen als selbstverständlich
hingenommen; nur die älteren Physiker erinnern sich heute noch des Zustandes, aus
welchem sie durch W. Siemens erlöst wurden. Die
durchschlagendste Anerkennung findet sein Vorgehen in der Tatsache, daß das
internationale Ohm noch heute praktisch als 1,06 SE definiert ist.
In der gleichen Richtung hat er später weitergearbeitet. Zuerst 1874 durch
Einführung seiner Methode für die direkte Messung des (inneren) Widerstandes
galvanischer Ketten.Pogg. Ann. Jubelband, 445; 1874. Diese
ist jedem Elektriker bekannt. Ferner hat er sich nach den Pariser Konferenzen von
1881 und 1884 bemüht, auch für die in Paris angenommene Viollesche Lichteinheit einen bequemen Etalon zu schaffen. Er weicht
insofern von Violles ursprünglichem Vorschlag ab, als er
nicht die Leuchtkraft des erstarrenden, sondern diejenige des schmelzenden Platins
für die Einheit zugrunde legt. Wenn er damit keinen dauernden Erfolg erzielt hat, so
liegt die Schuld nicht an ihm – sein Etalon ist vielmehr immer noch der beste unter
den damals versuchsweise eingeführten –, sondern daran, daß die Viollesche Einheit längst als wenig brauchbar erkannt
ist. Siemens selbst hatte in Paris die Hefnerlampe als Einheit vorgeschlagen, die sich dann auch
als brauchbares Provisorium erwiesen hat.
Um 1865 trat an ihn die Aufgabe der Rohrpostbeförderung heran. Für die Bewältigung
des Problems fehlte noch die wissenschaftliche Grundlage, nämlich Messungen über die
Geschwindigkeiten, welche die Luft in einem Rohr von einigen Kilometern Länge und
einem Durchmesser von etwa 8 cm (3 Zoll) annimmt, wenn zwischen den beiden Enden des
Rohres eine gegebene Druckdifferenz besteht. Diese Lücke füllte er durch eigene
Versuche aus und berichtet darüber in einer Abhandlung über das Bewegungsgesetz der
Gase in Röhren.Zeitschr. d.
deutsch-österr. Telegraphenvereins 13; 1866. Das Hauptergebnis
ist eine empirische Formel für die Geschwindigkeit v
der Luft in der Entfernung x vom Rohranfang, welche die
Gestalt hat
v=a\,\frac{(l-x)\,h_1+x^h}{l}\cdot
\frac{h-h_1}{h_2}\,\sqrt{\frac{d}{l}}.
Darin ist l die Länge des Rohres,
d sein lichter Durchmesser, h der Druck an der Eintrittsöffnung, h1 der Druck an der Austrittsöffnung, und a eine Konstante, welche von der Natur der inneren
Rohrfläche abhängt. Er bestimmt diese Konstante für sein Material zu 15950 und
begründet die in den Messungsergebnissen auftretenden kleinen Abweichungen von der
Formel durch die Adhäsion einer Luftschicht an der metallenen Innenwand des Rohres.
(Der Faktor von a in der Formel ist, wie man leicht
sieht, eine reine Zahl, also gilt der Wert der Konstante a für die damals gebräuchliche Längeneinheit, d.h. für preußische
Fuß.)
Weiter folgt 1874 eine Untersuchung über die Abhängigkeit der elektrischen
Leitungsfähigkeit der Kohle von der Temperatur,Ber.
d. Berl. Akad. 5. Januar 1874. zu der offenbar die Erfindung der
Dynamomaschine und die Bedeutung der Kohle als Stromträger Veranlassung gegeben
hatte. Die Frage, ob der Leitungswiderstand der Kohle bei steigender Temperatur
wächst oder fällt, war damals viel umstritten; Siemens
erkannte die Hauptschwierigkeit: sie liegt darin, daß Kohle, die man in Quecksilber
taucht, mit einer Luftschicht überzogen bleibt, die einen mit der Temperatur
veränderlichen Uebergangswiderstand leistet. Er umging dieses Hindernis, indem er
die Kohle galvanisch verkupferte, wobei die Verkupferungsflüssigkeit selbst die
adsorbierte Luft auflöst. So konnte er für Gasretortenkohle die Beobachtung von Matthiessen bestätigen, daß diese die Elektrizität bei
höherer Temperatur besser leitet, während die Kunstkohlen sich ungleich
verhielten.
Im Jahre 1873 wurde die Einwirkung des Lichtes auf die elektrische Leitungsfähigkeit
des Selens bekannt. Sie erregte bei W. Siemens lebhaftes
Interesse und veranlaßte ihn, eingehende UntersuchungenUeber den Einfluß der Beleuchtung auf die Leitungsfähigkeit des kristallinischen Selens, Ber. d. Berl. Akad. 13. Mai 1875.Ueber die Abhängigkeit der elektrischen Leitungsfähigkeit des Selens von Wärme und Licht, Ber. d. Berl. Akad. 17. Feb. 1876
und ebenda 7. Juni 1877.Ueber die von Fritts in New York entdeckte elektromotorische Wirkung des beleuchteten Selens, Ber. d. Berl. Akad. 13. Mai 1875 und 7. Juni 1877. vorzunehmen. Die zahlreichen
Einzelheiten, über die er berichtet, lassen sich nicht wohl kurz wiedergeben. Er
gibt aber zum ersten Mal eine umfassende Uebersicht über die Eigenschaften, welche
das Selen annimmt, wenn es verschiedenen Temperaturen ausgesetzt wird. In der
Hauptsache stellt er fest, daß das Selen in drei Modifikationen existiert. Die
erste, das glasige Selen, entsteht, wenn das geschmolzene Selen schnell auf
gewöhnliche Temperatur abgekühlt wird – wir würden sie heutzutage als
Unterkühlungsprodukt des geschmolzenen Selens bezeichnen. Ihr Leitungswiderstand ist
unmeßbar groß und das Licht wirkt nicht merklich auf sie. Die zweite ist
kristallinisch und entsteht, wenn das Selen auf einer Temperatur zwischen 100 und
160° gehalten wird. Sie ist mäßig lichtempfindlich. Die dritte nennt er metallisch;
sie entsteht bei längerer Erwärmung auf 200 bis 210°, leitet erheblich besser als
die zweite und besitzt die ausgesprochenste Lichtempfindlichkeit. Bei 217° tritt die
Schmelzung ein. Die Leitungsfähigkeit geht wieder herab und steigt bei längerem
Erhitzen langsam. Siemens legt die Verhältnisse in Kurven
dar, untersucht eingehend die merkwürdigen Veränderungen, welche eintreten, wenn man
das Selen längere Zeit auf höherer Temperatur hält, konstatiert (auch gegen
Widerspruch), daß das Selen der einzige bekannte Körper ist, der diese besondere
Lichtempfindlichkeit zeigt, erklärt die Ermüdungserscheinungen dadurch, daß sich bei
längerer Bestrahlung eine weniger durchsichtige Schicht bildet, und bestätigt durch
spätere Versuche die Frittssche Entdeckung, daß im
beleuchteten Selen auch eine elektromotorische Wirkung auftritt. Er dachte von
vornherein daran, den Stoff zur Konstruktion eines objektiven Photometers zu
verwerten, hat auch Selenzellen gebaut, deren Form sich für diesen Zweck eignete,
aber die bekannten großen Unregelmäßigkeiten, welche vom Selen nicht zu trennen
sind, haben, wie jedermann weiß, schließlich dahin geführt, daß die Selenphotometer
keinen dauernden Boden gewonnen haben. Es findet sich bei ihm auch schon der Satz, der in
späteren Versuchen, die Eigenschaften des Selens näher zu deuten, eine große Rolle
spielt: Man muß annehmen, daß ein wesentlicher Teil des Widerstandes des Selens in
den Grenzschichten an den Zuleitungsflächen seinen Sitz hat, und daß diese
Grenzschichten durch den elektrischen Strom elektrolytisch verändert werden.
Darüber hinaus findet man in der Abhandlung vom Jahre 1876 einen ersten Versuch zu
einer Theorie der metallischen Leitung. Nach seiner Ansicht soll der Widerstand
wesentlich auf der Wärme beruhen, und die Metalle im festen Zustande sollen keine
latente Wärme enthalten. Gerade darin soll die Bedingung der metallischen Leitung
liegen. Bekanntlich hat Clausius im Jahre 1858 aus den
von Arndtsen gegebenen Zahlen den Satz abgeleitet, daß
der Leitungswiderstand der einfachen Metalle im festen Zustande der absoluten
Temperatur angenähert proportional ist. W. Siemens sieht
in seinem Satz eine Erklärung hierfür, sowie für die weitere Tatsache, daß beim
Schmelzen (und schon in der Nähe des Schmelzpunktes) eine erhebliche Zunahme des
Widerstandes eintritt. Man kann darin eine Vorahnung derjenigen Theorien erblicken,
welche die metallische Leitung durch Konvektion der Elektronen erklären; für diese
besteht das Wesen des Leitungswiderstandes darin, daß die durch die
elektromotorischen Kräfte nach einer bestimmten Richtung verschobenen Elektronen
immer wieder in die Wärmebewegung hineingerissen werden und dadurch ihre einseitige
Verschiebungsgeschwindigkeit immer wieder verlieren. Vom Gesichtspunkte dieser
Theorie aus erscheint der Grundgedanke richtig, daß die Wärme im Metall den
Leitungswiderstand bedinge.
Ein Zwischenstück bildet seine Abhandlung über das Leuchten der Flamme,Ber. d. Berl. Akad. 9. November
1882. welche an eine Sonnentheorie seines Bruders William Siemens anknüpft, aber durchaus unabhängig die
Frage behandelt, ob reine, staubfreie Gase, insbesondere Verbrennungsprodukte, Licht
aussenden. Die Experimente wurden teils an dem gasförmigen Inhalt der Glasöfen von
Friedrich Siemens in Dresden, teils an einem eigens
dazu aufgestellten Apparat vorgenommen. Ihr Ergebnis lautet: Staubfreie Gase senden
auch bei einer Temperatur zwischen 1500 und 2000° C keine merkliche Menge von
sichtbarem Licht aus, wohl aber eine geringe Menge von ultraroten Wärmestrahlen. Er
zieht den weiteren Schluß, daß das Leuchten der (rußfreien) Flamme mit der
chemischen Aktion zusammenhänge. Diese Aktion wird als elektrochemisch aufgefaßt und
demgemäß in Analogie mit dem elektrischen Licht gebracht.
Die theoretischen Erwägungen, welche er in der oben erwähnten Abhandlung vom Jahre
1881 anstellte, haben offenbar in ihm nachgewirkt und nach drei Jahren in einer
Abhandlung „Beiträge zur Theorie des Magnetismus“Ber. d. Berl. Akad. 23. Oktober
1884. eine Frucht getragen, die später sehr bedeutungsvoll wurde. Er
kommt wieder auf die Faradaysche Kraftlinientheorie
zurück und findet als Hauptergebnis die mathematische Analogie zwischen magnetischen
Kraftlinien und elektrischen Stromlinien. Ein in sich geschlossener magnetisierter
Eisenring kann danach formal behandelt werden wie ein in sich geschlossener
stromleitender Ring; dabei entspricht die Kraftlinienzahl der Intensität des
elektrischen Stromes, die magnetisierende Kraft der elektromotorischen Kraft, die
Permeabilität der elektrischen Leitungsfähigkeit. Ist ein Elektromagnet nicht in
sich geschlossen, so laufen die magnetischen Kraftlinien doch in sich zurück und der
umliegende mit nichtmagnetischer Materie erfüllte Raum (evtl. das umgebende Vakuum)
ist dabei einfach mit einer formalen Leitungsfähigkeit, also mit einer Permeabilität
in Rechnung zu setzen, die bedeutend kleiner ist als diejenige des Eisens. Für den
Durchschnitt seiner Versuche setzte er die Permeabilität der Luft vorläufig 500 mal
kleiner als die des Eisens bei mittlerer magnetisierender Kraft. Hiermit war die
Grundlage gegeben, auf der später zuerst von G. Kapp und
dann von den Brüdern Hopkinson die Theorie der
magnetischen Kreise und speziell der Dynamomaschine aufgebaut wurde.
Schließlich ist noch ein Blick auf Siemens' Beiträge zur
kosmischen Physik zu werfen. Die „Beschreibung ungewöhnlich starker elektrischer
Erscheinungen auf der Cheops-Pyramide bei Cairo während des Wehens des
Chamsins“Pogg. Ann. 109, 355; 1860. stellt
fest, daß der vom Chamsin in die Höhe gewirbelte Wüstensand eine kräftige
elektrische Ladung besitzt, welche durch die Spitzenwirkung der Pyramide gerade auf
ihrem Gipfel besonders merklich wird.
Auch der spätere Aufsatz „Physikalisch-mechanische Betrachtungen, veranlaßt durch
eine Beobachtung der Tätigkeit des Vesuvs im Mai 1878“Ber. d. Berl. Akad. 17. Oktober
1878. knüpft an eine zufällige Beobachtung an und stellt die
Hypothese auf, daß der Vesuvkrater nicht überhitzte Wasserdämpfe, sondern brennbare
Gase ausstößt, welche sich periodisch mit Luft mischen und dadurch zu den
beobachteten heftigen Explosionen Anlaß geben. Daran schließen sich allgemeine
Betrachtungen über Vulkanismus und Konstitution der Erde, von denen zwei noch
heutigen Tages beachtenswert erscheinen. Die eine bezieht sich auf die Frage, wie es
zugeht, daß die alten Lavawege ruhender Vulkane sich bei späteren Ausbrüchen wieder
öffnen; er findet die Erklärung darin, daß die Lava sich beim Erstarren stark
zusammenzieht und daß dadurch Zerklüftungen und Kanäle entstehen, welche später
brennbaren Gasen, glühenden Wasserdämpfen und schließlich auch neuer Lava den
Durchgang gestatten. Die andere wirft die Frage auf, wie die hochliegenden
Kontinente existieren können, ohne das statische Gleichgewicht zwischen Bergland und
Meeresboden zu stören; er löst sie durch die Annahme, die spezifischen Gewichte der
unter der Erdkruste befindlichen Massen seien so verteilt, daß der Druckunterschied
dadurch ausgeglichen wird. Damit ist eine Theorie angedeutet, die bekanntlich später
von einem ganz
anderen Ausgangspunkt, von den Messungen der Erdschwere, aus aufgestellt wurde.
Im Jahre 1883 behandelt SiemensBer. d. Berl. Akad. 31. Mai 1883. Wied. Ann. 20, 108; 1883 die
„Zulässigkeit der Annahme eines elektrischen Sonnenpotentials und dessen
Bedeutung zur Erklärung terrestrischer Phänomene“ auf Grund einer Abhandlung
„on the conservation of solar energy“ seines Bruders William. Daß die Sonne ein erhebliches elektrisches
Potential hat, ist durch die elektromagnetische Veränderung, welche ihre
Spektrallinien in der Umgebung der Flecken erleiden, in den letzten Jahren
festgestellt worden. W. Siemens behandelt hauptsächlich
die Frage, wie sich die Existenz des Potentials für die Erklärung terrestrischer
Erscheinungen verwenden läßt. Einen kurzen Auszug gestatten seine Betrachtungen
nicht; auch fehlte damals noch die Kenntnis von der Jonisierung der Luft, von der
Kollektorwirkung des Regens, kurz von alledem, was die neuere Forschung zur Theorie
des Gewitters beigebracht hat – und auch damit sind wir heute noch, was die Deutung
der Gewittererscheinungen angeht, sehr im Rückstande.
Zuletzt folgt seine AbhandlungBer. d.
Berl. Akad. 4. März 1886, Wied. Ann. 28, 263;
1886.
„Ueber die Erhaltung der Kraft im Luftmeere der Erde“. Die Buys-Ballotsche Beschreibung der irdischen
Windverhältnisse durch zyklonische und antizyklonische Regionen genügt ihm nicht; er
verlangt einen Nachweis für die Entstehung der barometrischen Maxima und Minima und
für die Energiemenge, welche in ihnen zur Erscheinung gelangt. Zu dem Ende
rekonstruiert und erweitert er die Dovesche Theorie der
Aequatorial- und Polarströmungen und fügt den Gedanken hinzu, daß der obere vom
Aequator kommende Strom auf die unteren Schichten eine Saugwirkung ausübt,
ähnlich derjenigen, die man erhält, wenn man einen künstlichen Luftstrom
rechtwinklig über die Oeffnung eines Glasrohres hingehen läßt. Die
Unregelmäßigkeiten in der Verteilung der Minima finden ihren Grund in gelegentlichen
Anstauungen der allgemeinen Strömungen. Ist dadurch einmal an irgend einer Stelle
ein Auftrieb erhitzter Luft eingeleitet, so ergibt sich aus seinen Prämissen
dieselbe Betrachtungsweise, welche heutiges Tags auf Grund der Helmholtz-Hannschen Föhntheorie und der Reyeschen Wirbelstromlehre ziemlich allgemein angenommen ist. Als Ursache für
die Entwertung der durch die lebendige Kraft der Luftbewegung gegebenen Energie
betrachtet er nicht sowohl die Reibung der Luft am Erdboden, wie die
Wirbelbewegungen, welche in der Atmosphäre selbst entstehen und sich durch innere
Reibung in Wärme umsetzen. Diesen Satz hat Helmholtz in
seinem Aufsatz über atmosphärische Bewegungen vom Jahre 1888 eingehend
bestätigt.
Die Rücksicht auf den Raum gestattet hier kein näheres Eingehen, das Gesagte genügt
aber, um zu zeigen, wie Werner Siemens seinen offenen
Blick stets auf die Naturerscheinungen gerichtet hielt, und wie er seine
weitreichenden Kenntnisse im Dienste eines stets regen Kausalitätsbedürfnisses zu
verwenden verstand. Technik und Wissenschaft sind im Laufe der Zeit über seinen
Standpunkt hinausgewachsen; was der einzelne Mann seinerzeit aus persönlicher
Initiative heraus geleistet hat, das wird jetzt von großen Gruppen seiner Nachfolger
fortgesetzt. Aber gerade, daß er durch seine geniale Initiative diese Nachfolger
herangezogen und mit dem Geist des wissenschaftlichen Sehens und Strebens erfüllt
hat, das ist eine Nachwirkung seines Daseins, die ihm einen Platz unter den großen
Erziehern des deutschen Volkes sichert.