Titel: | Polytechnische Schau. |
Fundstelle: | Band 332, Jahrgang 1917, S. 120 |
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Polytechnische
Schau.
(Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
– nur mit Quellenangabe gestattet.)
Polytechnische Schau.
Ein neuer Oberflächenkondensator. Der Wärmeaustausch
in einem Kondensator ist bekanntlich, von den jeweilig veränderlichen Betriebsgrößen
wie Temperaturunterschied zwischen Dampf und Kühlwasser, Wassergeschwindigkeit,
Luftgehalt des Dampfes und Dampfbelastung abgesehen, in hohem Maße von der Art
und Oberflächenbeschaffenheit der Kühlrohre und der zweckmäßigen Anordnung der
Kühlfläche mit Rücksicht auf die Dampfströmung abhängig. Tritt der letztere Punkt
bei einem Kondensator gegebener Bauart nicht merkbar in die Erscheinung, so wird die
mit der Art und Länge der Betriebsdauer wechselnde Beschaffenheit der Kühlrohre, die
mehr oder weniger verschmutzen und so die Wirksamkeit des Kondensators herabsetzen,
um so fühlbarer. Nicht immer läßt sich die erwünschte Reinigung des Kondensators
ohne größere Betriebsstörungen durch–. führen. Schwierigkeiten begegnet sie vor
allem unter Bordverhältnissen, weil hier meist nur die oft genug recht beschränkte
Liegezeit im Hafen für die Reinigung zur Verfügung steht. Man ist daher genötigt,
auf andere Weise Abhilfe gegen eine übermäßige Verschmutzung des Kondensators zu
schaffen. Teils kann man durch weitgehende Reinigung des Speisewassers einer
stärkeren Verschmutzung vorbeugen, teils läßt sich durch Aufstellung von
Reservekondensatoren die Möglichkeit zur Reinigung der schmutzigen
Hauptkondensatoren während des Betriebes schaffen, Das erste Mittel, von dem man bei
Schiffsmaschinenanlagen weitgehenden Gebrauch macht, schiebt die Durchführung der
notwendigen Reinigung zwar hinaus, macht sie jedoch nicht unvermeidlich. Das zweite
Mittel scheint mit Rücksicht auf die meist recht beschränkten Platzverhältnisse
gerade bei den Schiffsmaschinenanlagen, für welche die Gewährleistung eines hohen
Vakuums von besonderem Wert ist, schlecht verwendbar. Am ehesten dürfte die
Verwendung zweier parallel arbeitender, im Bedarfsfalle wechselseitig abschaltbarer
Kondensatoren, wie sie für ganz große Anlagen bereits mehrfach zur Ausführung
gelangt sind, den praktischen Bedürfnissen des Bordbetriebes entgegenkommen.
An den Grundgedanken des Doppelkondensators erinnert ein von der Firma Brown, Boveri & Co.
entwickelter, neuer Kondensatortyp, der eine besonders praktische Lösung der
Reinigungsfrage ohne Unterbindung des Maschinenbetriebes zu versprechen scheint. Der
im Schiffbau vom 10. Oktober 1916 beschriebene „Dauerbetriebskondensator“,
der auch für verhältnismäßig kleine Dampfleistungen in Frage kommt, entspricht in
seinem Dampfteile einem normalen Oberflächenkondensator. Er besitzt dagegen zwei
durch eine senkrechte Mittelwand vollständig getrennte Wasserkammern. Beide haben
ihren eigenen Wasserzufluß und Abfluß, so daß jede Kondensatorhälfte völlig getrennt
von der anderen arbeiten kann. Der Kondensator bietet so bei Dauerbetrieb bequeme
Reinigungsmöglichkeiten. Man braucht nur das Einlaß- und das Auslaßventil der
betreffenden Abteilung zu schließen, das Wasser aus den Vorlagen abzulassen und die
Deckel zu öffnen, worauf die Reinigung erfolgen kann. Der wesentliche Vorteil des
Dauerbetriebkondensators gegenüber einem Doppelkondensator besteht darin, daß er im
Dampfteil vollkommen unverändert bleibt. Der Abdampf, der von selbst nach der
wasserdurchströmten Seite abfließt, behält also seinen vollen Eintrittsquerschnitt,
auch sind besondere Abdampfventile nicht erforderlich. Die beim Arbeiten mit einer
Kondensatorseite gegenüber dem Normalbetrieb eintretende Verminderung des
Vakuums ist überdies verhältnismäßig gering. Sie beträgt nach den bisherigen
Versuchen bei Vollast zwischen 1 v. H. und 3 v. H. des bei doppelseitigem Betriebe
erreichten Vakuums. Die günstige Wirkung erklärt sich im wesentlichen durch die bei
verhältnismäßig vergrößerter Kühlwassermenge erhöhte Durchflußgeschwindigkeit,
ferner durch die höhere Dampfbelastung der Kühlfläche bei einseitigem Betriebe.
Durch die Abschaltung einer Kondensatorhälfte zwecks mechanischer Reinigung wird
erreicht, daß sich gleichzeitig in dem im Betriebe gehaltenen Teile durch die
Erhöhung der Wassergeschwindigkeit eine die Reinigung fördernde, sehr kräftig
wirkende Durchspülung vollzieht. Zur Unterstützung der mechanischen Reinigung
empfiehlt die Firma Brown, Boveri & Co. die nicht im Betriebe befindliche Kondensatorhälfte
durch einen am oberen Schauloch anzubringenden Stutzen mit einer 3 v. H. haltigen
Salzsäurelösung zu füllen. Die Wirkung der Säure wird dabei durch die mit der
Abdampfwärme eintretende Temperaturerhöhung wesentlich gefördert. Die eintretende
starke Gasentwicklung macht es natürlich notwendig, den Füllstutzen offen zu halten.
Um die Reinigungsdauer zu verkürzen, veranlast man zweckmäßig eine Zirkulation der
Säurelösung, die sehr einfach durch Bewegung eines Blechkolbens in einem zweiten
Rohrstutzen zu erreichen ist. Findet keine Gasentwicklung mehr statt, so wird die
Säurelösung abgelassen und der Schlamm, wie üblich, durch Spülen und Bürsten
beseitigt.
Kraft.
–––––
Ueber die Einrichtung des Fabriklieferwesens in einer
großen elektrotechnischen Fabrik macht Russo in Heft 24
1916 der Werkstattstechnik einige Mitteilungen. Die Aufsicht über das Einhalten der
Lieferzeiten erfolgt dadurch, daß für jeden Auftrag oder bei Sammelbestellungen für
jede Maschinenart eine Karte nach nachstehendem Muster 1 ausgefertigt und einer
dauernden Kontrolle unterworfen wird.
Die Karten werden dazu in einer mit Fächern für die Tage dreier aufeinander folgender
Monate versehenen Kartothek unter dem Datum abgelegt, an dem eine Mahnung erfolgen
soll, und jeweils nach erfolgter Mahnung in ein neues Fach vorgerückt. Ursachen der
Verzögerung werden auf der unbedruckten Rückseite der Karten vermerkt. Um jederzeit
den Bearbeitungzustand einer Bestellung angeben zu können, wird eine Liste mit den
fortlaufenden Bestellnummern geführt, in der jedesmal das Datum eingetragen wird,
unter welchem die zugehörige Karte in der Kartothek zu finden ist.
Sehr wichtig ist auch die Bestimmung künftiger Lieferzeiten. In den Werken, die nach
dem Taylorsystem arbeiten, ergibt sich dieses von selbst,
da dann sogleich bei der Bestellung die Akkordzettel für alle Teilarbeiten
ausgefertigt werden, und der Beschäftigungsgrad der einzelnen Abteilungen daraus
leicht ermittelt werden kann. Soll jedoch die für die Durchführung des Taylorsystems erforderliche Arbeit gespart werden, so muß
die Vorkalkulation benutzt werden. Auf einer Tafel nach nachstehendem Muster 2 werden auf Grund
der obengenannten Bestellkarte die Datumspalten und nach Auszügen aus der
Vorkalkulation die Preisspalten oder an deren Stelle Spalten über
Arbeitsstundenzahlen ausgefüllt.
Muster 1
Textabbildung Bd. 332, S. 122
Auflrags-Nr. 20550K.; Bestell-Nr.
38620 vorn 2. 1. 1916.; Kunde: Allg. Maschinenbau-A.G. Wien.; Gegenstand: 5
Motoren D. L 10 Nr. 1108; Lieferzeit: 15. 2. 1916.; Verzögerungstrafe:
Rohstoffbeschaffung; Gegenstand; Bestellt am; Fällig am; Angemahnt; Angemahnt;
Angemahnt; Angemahnt; Eingelangt; Kupfer für Ankerwicklung; „ „ Feldwicklung;
Bearbeitung; Fabrikabteilung; Rohstoff erhalten am; Fällig am; Angemahnt;
Angemahnt; Angemahnt; Angemahnt; Fertiggestellt.
Muster 2
Voraussichtliche Arbeitsverteilung
Textabbildung Bd. 332, S. 122
Gegenstand; 5 Motore M 10–20; 1
Riemenscheibe; Wickelei; Stanzerei; Abstechbänke; Dreh- u. Hobelbänke;
Kollektorbau; Schmiede; Tischlerei; Apparatebau; Zusammenbau; Prüfraum;
Anstreichen.
Am Ende jeden Monats werden die Preisspalten dieser Tafel addiert und die einzelnen
Monatssummen in einem Schaubild über der Zeit aufgetragen. Die Höchstleistung der
betreffenden Abteilung wird nach Angabe der Fabrikleitung darin als wagerechte Linie
eingetragen (vgl. Abbildung).
Textabbildung Bd. 332, S. 122
Die Ordinate des ersten Monats ragt meist wie dargestellt über die Höchstleistung
hinaus, weil Verzögerungen der bereits laufenden Arbeiten unvermeidlich sind.
Diese Ueberschußleistung muß unter Bevorzugung wichtiger und Zurückstellung
weniger eiliger Aufträge auf die nachfolgenden Monate verteilt werden. Der
Ordinatenwert sinkt nicht auf Null wegen der stets vorhandenen Reparaturarbeiten (in
der Abbildung mit 1000 M monatlich eingesetzt). Die Schaubilder ermöglichen einmal
die Angabe der Lieferzeiten für neu aufzunehmende Bestellungen und ferner die
Uebersicht über den Beschäftigungsgrad der verschiedenen Werkstätten und die
Notwendigkeit von Ueberstunden. Nachtschichten oder Arbeitereinstellungen. Durch
Mitteilung der Schaubilder an die kaufmännische Leitung ist diese in der Lage, durch
Hereinholen von Bestellungen für die nicht vollbeschäftigten Werkstätten sämtliche
Arbeitskräfte möglichst günstig auszunutzen.
Ritter.
–––––
Ueber die Entwicklung der Gasbeleuchtung in Wien macht
Prof. Dr. A. Bauer einige interessante Angaben. Am 19.
Oktober 1816 richtete der Direktor des Polytechnikums, Reg.-Rat J. J. Prechtl an die Landesregierung einen Bericht, worin er
den Antrag stellte, die mechanische Werkstätte und einige andere Räume des
Institutes mit Gas zu beleuchten. Nachdem er im Verein mit dem Professor für
Mechanik und Maschinenbau Joh. Arzberger diesen Vorschlag
mit Erfolg
durchgeführt hatte, gingen beide im Auftrage des Kaisers Franz daran, einen größeren Teil der Stadt probeweise mit Gas zu
beleuchten. Man dachte zuerst daran, im Dominikanergebäude einen Gasapparat
aufzustellen und außer dem Dominikanerplatz die umliegenden Straßen mit der neuen
Beleuchtung zu versehen, doch entschloß man sich bald, die Walfischgasse,
Krugerstraße und den dazwischen liegenden Teil der Kärntnerstraße zu benutzen und
den Gasapparat in einer Kasematte der Kärntnertorbastei unterzubringen.
So kam es, daß vom 8. Juli bis Ende Oktober 1818 der genannte Stadtteil durch 25 mit
Steinkohlengas gespeiste Straßenlaternen in einem Lichte erstrahlte, welches „das
gewöhnliche Lampenlicht weit an Stärke, Glanz und Reinheit“ übertraf, wie
die Wiener Zeitung vom 30. Juli 1818 berichtet.
Prechtl hatte die Absicht, die ganze innere Stadt mit Gas
zu beleuchten und dazu zwei Gasanstalten in dem bestehenden Stadtgraben zu
errichten, eine beim Schottentor und die andere beim Stubentor. Eine darauf Bezug
nehmende Planskizze ist leider verloren gegangen, und auch die endgiltige Einführung
der Gasbeleuchtung in Wien erfolgte bekanntlich erst viel später. Allein Wien war,
wie aus obigem erhellt, immerhin die erste Stadt am Kontinent, in welcher das
Steinkohlengas zur Beleuchtung von Straßen und öffentlichen Plätzen in größerem
Maßstabe in Anwendung gebracht wurde, wie es auch in Oesterreich zuerst gelang,
einen Leuchtturm mit Gas zu versehen, nämlich den in der Nähe von Pirano auf einer
Landzunge gelegenen Leuchtturm von Salvore. (Oesterr. Chem.-Zeitg. 1916 S. 206.)
Sander.
–––––
Die Jahresproduktion und metallurgische Behandlung von
Molybdänglanz. Ueber dieses Thema berichtetThe Mining Journal Nr. 4229 (1916) S.614. Ref.
in: Bihang till Jern-Kontorets Annalen (15 Okt. 1916) Jahrg. XVIII Nr. 10 S.
406. B. Dunstan, der Chef der
geologischen Untersuchung von Queensland.
Die stets wachsende Nachfrage nach Molybdänglanz für metallurgische und chemische
Zwecke hat nicht nur eine bedeutend erhöhte Förderung aus den Gruben von Queensland
verursacht, sondern auch eine vermehrte Tätigkeit der Erzsucher hat daraufhin
eingesetzt, ohne daß jedoch irgend welche größere Vorkommen aufgefunden worden
sind.
Queensland dürfte auf der ganzen Erde das Land sein, welches den meisten
Molybdänglanz produziert. Seine hauptsächlichsten Vorkommen liegen im
Chillagoe-Gebiet im nördlichen Queensland. Die übrigen bedeutenden Produzenten von
Molybdänglanz sind N.-S.-Wales, Canada und Norwegen.
Der Molybdänglanz kommt gewöhnlich vor in Form von Kristallen in Gängen, in Stöcken
oder in unregelmäßig geformten Massen von Quarz in einer Greißenformation,
gewöhnlich umgeben von Granit mit Porphyr oder metamorphosierten sedimentären
Bergarten. Gewöhnlich ist der Molybdänglanz begleitet von Kiesen, gemengt mit
Wolfram und gediegenem Wismut.
Das Molybdän, wie es auf den Markt kommt, ist entweder ein silberweißes Metall,
weicher als Stahl und vollkommen schmiedbar oder auch ein metallisches,
kristallinisches Pulver von dunkelblauer Farbe. In der ersteren Form ist das
Molybdän im elektrischen Ofen hergestellt und praktisch genommen frei von allen
Verunreinigungen. Das pulverförmige Molybdän dagegen ist durch einen chemischen
Prozeß hergestellt und nicht so rein wie das Molybdän der ersten Form. Beide Formen
sind zwar gleich wirkungsvoll bei der Herstellung von Legierungen, jedoch ist die
Verwendung der metallischen Form vorzuziehen, da sich in der Praxis bei der
Verwendung von pulverförmigem Molybdän technische Schwierigkeiten ergeben und leicht
Verluste entstehen. Das Rohmolybdän ist ebenfalls ein elektrometallurgisches
Produkt, welches direkt durch Reduktion des Molybdänglanzes hergestellt wird. Die
Zusammensetzung des Rohmolybdäns ist ungefähr 92 v. H. Mo, 2 v. H. Fe, 6 v. H. C. Dieses unreine Produkt kann nicht immer unmittelbar
zur Stahlerzeugung verwendet werden wegen seines hohen Kohlenstoffgehaltes, der
wieder ein Raffinieren im elektrischen Ofen notwendig machen würde.
Molybdännickel ist eine Legierung, deren Zusammensetzung schwankt zwischen 50 und 75
v. H. Mo und 50 bis 25 v. H. Ni. Die Verunreinigungen in dieser Legierung bestehen aus 2 bis 2 ½ v. H.
Fe, 1 bis 1,2 v. H. C
und 0,25 bis 0,5 v. H. Si. Chrom und Wolfram kommen
ebenfalls in Legierung mit Molybdän auf den Markt.
Ferromolybdän ist diejenige Legierung, welche am häufigsten bei der Darstellung von
Molybdänstahl Verwendung findet. Der Molybdängehalt in dieser Legierung schwankt
zwischen 50 bis 85 v. H. Mo. Nachstehend sind die
Zusammensetzungen von zwei typischen Proben, eine mit niedrigem und eine mit hohem
Mo-Gehalt angegeben:
Fe
49,30
bis
10,96
v. H.
Mo
50
„
85,8
„
C
0,33
„
3,07
„
Si
0,30
„
0,11
„
S
0,03
„
0,05
„
F
0,02
„
0,01
„
Nach Legierungen mit 70 bis v. H. Mo herrscht jedoch für
die Stahlerzeugung die größte Nachfrage. Das Ferromolybdän kann ebenso wie das
Rohmolybdän im elektrischen Ofen hergestellt werden, jedoch besitzt es, auf diese
Weise hergestellt, einen hohen Kohlenstoffgehalt. Das Raffinieren dieses
Ferromolybdäns kann durch Schmelzen mit Kalk im elektrischen Ofen geschehen.
Was die Verunreinigungen des Molybdänglanzes betreffen, so ist die Kieselsäure die
häufigste aber unschädlichste. Dagegen sind als absolut schädlich Verunreinigungen
mit Mineralien zu betrachten, welche Wolfram, Kupfer, Arsen, Phosphor, Wismut und
Zinn enthalten. Die beiden letztgenannten verringern bedeutend den Wert des
Molybdänglanzes und können ihn unter Umständen unverkäuflich machen, doch wird im allgemeinen ein
Gehalt von ½ v. H. jeder Verunreinigung zugelassen ohne daß ein Abzug gemacht wird.
Die Verwendung großer Mengen von Spezialstahl in der Automobilindustrie hat mehr als
dessen Bedarf für irgend einen anderen Industriezweig eine gesteigerte Nachfrage
nach Molybdän verursacht.
In der letzten Zeit soll der Molybdänglanz auch Anwendung als Stabilisator für
gewisse Sprengstoffe (Cordit) gefunden haben, dies dürfte ebenfalls zu der erhöhten
Nachfrage zum nicht unwesentlichen Teil beitragen.
Die gesamte Förderung von Molybdänglanz in Queensland, N.-S.-Wales und Canada betrug
bis Ende des Jahres 1915 ungefähr 1578 t im Werte von 285252 Sterling, wovon
Queensland 69,03 v. H. der Quantität und 72,95 v. H. vom Wert produzierte. Im Jahre
1915 betrug die Förderung in den drei erwähnten Ländern ungefähr 141,7 t im Werte
von 67926 Sterling, wovon auf Queensland 68,63 v. H. der Menge und 66,33 v. H. des
Wertes entfallen.
In den Jahren 1900 bis 1912 war der Mittelwert von Molybdänglanz 124 Sterling 13 s 6
d die Tonne, im Jahre 1913 betrug der Preis ungefähr 300 Sterling die Tonne, aber zu
Anfang des Jahres 1914, als der Preis 364 Sterling die Tonne betrug, erhöhte sich
die Nachfrage gewaltig und verursachte eine Preissteigerung, die ihren Höhepunkt für
dieses Jahr im April mit 615 Sterling die Tonne erreichte. Im Jahre 1915 war die
Notierung am höchsten im März mit 7 Sterling 2 s 6 d die Einheit, dies entspricht
für das 98 proz. Erz einem Preis von 698 Sterling 5 s die Tonne. Am 9. September
wurde von der englischen Regierung der Höchstpreis für hochprozentigen Molybdänglanz
auf 7 Sterling für die Einheit cif London für Erz mit 96 bis 98 v. H. Mo S2 festgesetzt.
Ferromolybdän-Notierungen vom April 1916 schwanken von 12 bis 18 s das Pfund
(engl.), wenn die Legierung 70 bis 80 v. H. Mo
enthält.
Dr. A.
–––––
Theorie des mechanischen Fluges. Auf Grundlage des
Spannungsdruckes der atmosphärischen Luft bei dynamischer Verdichtung wird in der
Zeitschrift des österr. Ing.- u. Arch.-Ver. 1916 Heft 39 und 40 von Nimführ eine neue Flugtheorie entwickelt. Man hat bisher
angenommen, daß der Einfluß der Verdichtbarkeit des Flugmittels wegen der geringen,
beim Tierfluge und auch beim mechanischen Fluge in Betracht kommenden
Geschwindigkeiten vernachlässigt werden kann. Bei einer Stundengeschwindigkeit von
100 km, also bei rund 28 m/Sek., beträgt der Dichtenunterschied nur 1/200 at. Wegen
des großen Betrages des Luftdruckes von etwa 10000 kg/m2 in 285 m Meereshöhe ergibt sich hieraus 50 kg/m2. Dies ist aber bereits mehr denn dreimal so
viel, als die Flächenbelastung der größten Flugtiere beträgt. Daraus folgt, daß die
Verdichtbarkeit des Flugmittels bei der Theorie des mechanischen Fluges zu
berücksichtigen ist. Hierauf baut sich das hier beschriebene neue Flugprinzip auf.
Hiernach können die Werte der Flächenbelastung, der Aufdrehung der Tragflächen und
der Fluggeschwindigkeit nicht mehr unabhängig voneinander beliebig geändert
werden. Werden die richtigen Werte der drei vorhergenannten Größen richtig gewählt,
dann wird die Schwebearbeit ein Kleinstwert und die Wirtschaftlichkeit des Fluges
ein Höchstwert.
Die Fluggeschwindigkeit wird dann gleich der Abströmgeschwindigkeit der unterhalb der
Flugfläche verdichteten Luft. Die Druckhöhe bestimmt sich zu h-\frac{p}{\gamma}\,(\mbox{m}), wobei p (kg/m2) die
spezifische Flächenbelastung und γ (kg/m3) das spezifische Gewicht der Luft bedeutet. Die
kritische Abströmgeschwindigkeit pfe kann dann gleich der Endgeschwindigkeit beim
reibungsfreien Fall durch die Höhe h gesetzt werden,
also
v_k=\sqrt{2\,g\,h}-\sqrt{2\,g\,\frac{p}{\gamma}}\,(\mbox{m}/\mbox{Sek.}).
Für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der kleinen lokalen
Spannungsänderungen kann hier die Schallgeschwindigkeit c eingeführt werden. Das Gefälle der vom Stirnrande des Flügels
ausgehenden Fläche gleichen Druckes wird dann \mbox{tg}\,\varphi=\frac{h}{c\,t}, wobei h(m) deren scheinbare Hebung und t die Flugdauer in Sekunden bedeutet.
Um die Schwebearbeit möglichst klein zu gestalten, darf die Flügelfläche nur wenig
Stirnwiderstand erzeugen. Die lotrechte Komponente Py des Spannungsdruckes P gegen die Tragflächen gibt den Auftrieb, welche dem
Gewicht G des Flugzeuges entspricht. Die wagerechte
Komponente Px wirkt als
Rücktrieb flughemmend. Im Gleichgewichtzustande der Kräfte bewegt sich der
Schwerpunkt des Flugzeuges in geradliniger, wagerechter Bahn, mit der kritischen
Fluggeschwindigkeit νσ.
Der Rücktrieb Px wird
durch den Vortrieb Z aufgehoben, der durch
Flügelschlag, durch die Luftschraube usw. erzeugt werden kann. Die Bedingungen des
Schwebefluges sind somit folgende:
Py =
G, Px = Z.
Die zur Ueberwindung der Hemmungskraft Px erforderliche Arbeitsleistung wird
demnach in der Zeiteinheit Ax = Px νσ.
Bezeichnet δ den Winkel zwischen der Mittelkraft des
Flügeldruckes und der durch deren Angriffspunkt gezogenen Lotlinie und α den Aufdrehungswinkel der Flügel, so ist α = δ und
AX = Px νσ = Py νσ tg δ = Py νσ tg α.
Die Schwebearbeit für die Gewichtseinheit in der Zeiteinheit,
die als spezifische Schwebearbeit bezeichnet werden kann, ist dann
\frac{A_x}{G}=s_1=\mbox{tg}\,\alpha\,v_{\sigma}\mbox{ m}/\mbox{Sek.}
Hat die Tragfläche der Flügel F m2, dann wird die Flächenbelastung p=\frac{G}{F}=p\,(\mbox{kg}/\mbox{m}^2). Von
diesem Betrage kommt nur die Hälfte, also \frac{p}{2} auf die
Luftverdichtung an der Unterseite, da die Saugspannung an der Oberseite dem
Staudruck an der Unterseite gleichgesetzt werden kann.
Name
Gewichtin g
Tragflächein cm2
Flächen-belastungin kg/m2
Kritische Ge-schwindigkeitin m/Sek
Pieris brassicae (Kohlweißling)
0,082
9,28
0,09
0,83
Calopteryx virgo (Gemeine Seejungfer)
0,1
11,12
0,09
0,83
Culex pipiens (Gemeine Stechmücke)
0,003
0,30
0,10
0,87
Musca domestica (Stubenfliege)
0,010
0,18
0,55
2,05
Sphinx ligustri (Ligusterschwärmer)
1,37
16,0
0,85
2,55
Plecotus auritus (Langohr-Fledermaus)
10
70
1,18
3,36
Hirundo rustica (Rauchschwalbe)
20
134
1,48
3,39
Falco tinnunculus (Turmfalke)
129
642
2,01
3,90
Cypselus apus (Mauersegler)
33
144
2,32
4,20
Vanellus capella (Kiebitz)
216
814
2,65
4,49
Ciconia alba (Storch)
2265
4506
3,03
6,17
Pandion haliaëtos (Flußadler)
3035
5852
3,22
6,29
Columba domestica (Haustaube)
307
503
6,10
6,80
Perdix cinerea (Rebhuhn)
320
336
9,52
8,50
Tetrao urogallus (Auerhahn)
1430
1380
10,51
8,83
Anas boschas (Stockente)
950
838
11,34
9,27
Tetrao tetrix (Birkhuhn)
1030
850
12,12
9,59
Diomedea exulans (Albatros)
12000
8000
13,00
10,70
Die zur Erzeugung der Flächenbelastung
\frac{p}{2} erforderliche Druckhöhe braucht also nur halb so
groß sein wie in den beiden ersten Gleichungen angenommen wurde. Die kritische
Schwebegeschwindigkeit νσ in Funktion der Flächenbelastung \frac{p}{2} wird
dann
v_{\sigma}=\sqrt{2\,g\,\frac{h}{2}}=\sqrt{\frac{g\,p}{\gamma}}\,(\mbox{m}/\mbox{Sek.}).
Weiterhin ist Winkel α gleich dem
Winkel φ zu machen, dann wird s_1=\mbox{tg}\,\alpha\,v_{\sigma}=\mbox{tg}\,\varphi\,v_{\sigma}=\frac{h/2}{330}\,v_{\sigma} und mit
Berücksichtigung des Wertes für νσ
s_1=\frac{\frac{h}{2}}{330}\,\sqrt{2\,g\,\frac{h}{2}}=\frac{\sqrt{2\,g}}{330}\,\left(\frac{h}{2}\right)^{3/2}
und
s_1=\frac{\sqrt{2\,g}}{330}\,\left(\frac{p/2}{\gamma}\right)^{3/2}=0,0134\,\left(\frac{p/2}{\gamma}\right)^{3/2}.
Wie bereits ausgeführt, ist die Luftspannung pμ an der Unterseite der Tragfläche um einen
endlichen Betrag Δp höher als in der ungestörten
Atmosphäre mit dem Drucke pe. Es ist also
pμ
= pe + Δp
Auf der Oberseite ist die Luftspannung po um einen endlichen Betrag Δp kleiner als in derselben Höhe in der freien
Atmosphäre, also
po = pe – Δp.
Es ist somit ein Spannungsunterschied pμ – po =
2Δp vorhanden. Dieser Druckunterschied 2 Δp in
den Tragflächen liefert den freien Auftrieb. Im Schwebezustand muß die
Flächenbelastung der Flügel p dem Druckunterschiede 2 Δp gleich sein, also p =
2 Δp.
Dreht man die Tragfläche um die wagerechte Hinterkante nach unten, bis der
Aufdrehwinkel gleich Null wird, so wird auch der Spannungsdruck der Luft gleich
Null. Der Flugkörper beginnt zu sinken. Die Schwebearbeit für die Sekunde wird
dann
As= G sin α ∙ νσ,
wenn νσ die kritische Schwebegeschwindigkeit im Gleitfluge darstellt.
Für sin α kann auch tg α
gesetzt werden, weil α ein kleiner Winkel ist. Für die
spezifische Schwebearbeit s1 im Gleitfluge erhält man dann
s_1=\frac{A_s}{G}=v_{\sigma}\,\mbox{tg}\,\alpha.
Ist z die Sinkhöhe in der
Zeiteinheit, so beträgt die Verminderung der Lagenenergie
L = Gz = G νσ sin α = G νσ tg α.
Daraus folgt
\frac{L}{G}=v_{\sigma}\,\mbox{tg}\,\alpha=z.
Die obenstehende Zusammenstellung enthält Vertreter aus allen Gruppen der Flugtiere.
Die Tiere sind nach den Werten der Flächenbelastung geordnet.
W.
–––––
Unterschnitt, Eingriffdauer, Gleitgeschwindigkeit bei
Zahnrädern. Die Evolventenverzahnung wird der Zuverlässigkeit ihrer
Herstellung wegen heute im Maschinenbau vorwiegend benutzt. Drei wichtige
Gesichtspunkte, die bei einer sachgemäßen Ausführung beachtet werden müssen, sind
von Toussaint im Anschluß an den von uns in Heft 21 Bd.
331 besprochenen Vortrag noch besonders in Heft 19, 20 und 21 1916 der
Werkzeugmaschine behandelt, nämlich Unterschnitt, Eingriffdauer und
Gleitgeschwindigkeit.
Unterschnitt. Bei der Bildung einer Evolventenverzahnung
ist ein Abwickeln des Fadens vom Teilkreise, wie es zunächst naheliegt, nicht
zweckmäßig, da man dann nur für den Zahnkopf eine Evolvente erhält, für den Zahnfuß aber eine
Gerade annehmen muß. Der Grundkreis muß daher einen kleineren Durchmesser haben als
der Teilkreis. Der übliche Ausgang dafür ist die Wahl eines Winkels φ = 75° zwischen der Zentralen der beiden Räder und der
Tangente an den Grundkreis durch den Berührungspunkt der beiden Teilkreise. Der
letzte Punkt der Zahnkurve nach innen ist dann durch den Endpunkt der Evolvente auf
dem Grundkreise gegeben. Nach dem allgemeinen Verzahnungsgesetz müssen nun je zwei
miteinander arbeitende Zahnkurvenpunkte auf der durch O
gehenden Geraden (s. Abbildung 1) liegen.
Textabbildung Bd. 332, S. 126
Abb. 1.
Textabbildung Bd. 332, S. 126
Abb. 2.
Damit ist die Gegenkurve zu einer bestimmten Zahnkurve gegeben, und man findet, daß
unter bestimmten Verhältnissen die Gegenkurve den Zahn des zugehörigen Rades
unterschneidet, wie in Abb. 1 dargestellt ist. Zur
Verdeutlichung ist dort die Zahnkurve des Rades C2 sehr weit verlängert. Daraus ergibt sich die zur
Vermeidung einer Unterschneidung zu beachtende Regel: Der Kopfkreis eines Rades darf
nie über den Punkt hinaus reichen, in dem der Grundkreis des Gegenrades die
gemeinschaftliche Tangente an beide Grundkreise berührt. Für Zahngetriebe mit einer
Kopfhöhe K gleich dem Modul M ergeben sich dann nach Gleichungen, die aus geometrischen und
trigonometrischen Beziehungen aufgestellt sind, die in nachfolgender Tabelle
zusammengestellten Mindestzähnezahlen:
Artder Verzahnung
Ueber-setzung
Z1
Z2
φ = 75°
φ = 70°
φ = 75°
φ = 70°
Außenverzahnung
1 : 11 : 21 : 31 : 41 : 5
2125272728
1315161616
21 50 81108140
1330486480
Zahnstange u. Rad
1 : ∞
30
18
∞
∞
Innenverzahnung
1 : 51 : 41 : 31 : 21 : 1
3435364059
1920212333
165140108 80 59
9580634633
Da diese großen Zähnezahlen nicht immer anwendbar sind, wird man sich vielfach
zweckmäßig an den früheren Vorschlag Toussaints halten
(s. Heft 21 S. 337), den Kopfkreis des kleinen Rades zu vergrößern und die Radachse
etwas weiter als normal von der Achse des schneckenförmigen Fräsers zu
entfernen.
Eingriffdauer. Unter der Eingriffdauer versteht man
bekanntlich das Verhältnis des Eingriffbogens zur Teilung \varepsilon=\frac{e}{t}=\frac{e}{M\,\pi}, welcher Wert
nie kleiner l werden darf, wenn keine Unterbrechung in der Mitnahme des
angetriebenen Rades eintreten soll. Aus trigonometrischer Beziehung ergibt sich nun
e = A0 E0 ∙ sinφ, wenn A0 und E0 die Berührungspunkte der
gemeinschaftlichen Tangente an beide Grundkreise sind. Der Höchstwert der
Eingriffdauer für den theoretischen Fall zweier miteinander arbeitender Zahnstangen
läßt sich dann ableiten zu \varepsilon_{\mbox{max}}=\frac{4}{\pi\,.\,\sin\,2\,\varphi}, wenn der Abstand der Kopflinien der beiden
miteinander arbeitenden Zahnstangen mit dem üblichen Maß 2 M eingesetzt wird. Mit φ = 75° ergibt das
eine höchste theoretische Eingriffdauer von 2,55. Ohne den Abstand der Kopfkreise zu
vergrößern, läßt sich die Eingriffdauer vergrößern, wenn man den Außendurchmesser
des Rades vom normalen Maß D = M ∙ (Z + 2) auf das Maß D' =
M ∙ (Z ∙ sin2
φ + 4) erhöht. Der Einfluß dieser Vergrößerung auf ein
Getriebe aus Zahnstange und Rad ist aus dem Schaubilde (Abb. 2) zu ersehen.
Gleitgeschwindigkeit. Die Gleitgeschwindigkeit eines
beliebigen Zahnflankenpunktes einer Evolventenverzahnung findet man, wenn man die
für ihren Grundkreis geltende Winkelgeschwindigkeit mit der Länge der Tangente
multipliziert, die durch den Kurvenpunkt an den Grundkreis gelegt werden kann. Aus
der Verschiedenheit dieser Geschwindigkeiten je zweier in Berührung befindlicher
Zahnflankenpunkte ergibt sich eine Relativgeschwindigkeit beider zueinander; je
größer diese ist, um so größer ist die Abnutzung der Zahnflanken.
Da nun in den Berührungspunkten der gemeinsamen Tangente an beide Grundkreise
die Gleitgeschwindigkeit der einen Flanke gleich Null ist, das relative Gleiten
daher am größten, so dürfen die Kopfkreise der Zahnflanken nicht zu nahe an diesen
Punkten vorbeigehen. Eine günstige geringe relative Gleitgeschwindigkeit ergibt sich
bei Zahnrädern mit Innenverzahnung, weil hier die Krümmungsmittelpunkte beider
Zahnflanken auf derselben Seite liegen. Zwischen Innen- und Außenverzahnung steht in
dieser Beziehung die Zahnstangenverzahnung, bei welcher die Gleitgeschwindigkeit der
Zahnstangenflanke unveränderlich ist. Die Größe des relativen Gleitens steht im
umgekehrten Verhältnis zur Zähnezahl des mit der Zahnstange arbeitenden Rades. Die
Gleitgeschwindigkeit der Zahnradgetriebe ist um so kleiner, je kleiner die
Umfangsgeschwindigkeit auf dem Teilkreise ist und je größer die Teilung, d.h. je
größer bei gleichbleibender Zähnezahl und Winkelgeschwindigkeit die Teilkreis- und
damit die Krümmungsradien der Evolventen werden. Letzteres läßt sich auch durch
Vergrößerung der Zähnezahl bei gleichbleibender Teilung und Kopfhöhe erreichen.
Dieser Vorteil ist sogar wesentlich größer als der mit einer Vergrößerung der
Zähnezahl hinsichtlich der Eingriffdauer erreichte, so daß die Mehrkosten der
größeren Räder unter Umständen dadurch ausgeglichen werden. Als Maß für die
Abnutzung benutzt man nun nicht die Geschwindigkeitsunterschiede ν1
– ν2 bzw. ν2 – ν1 der Zahnflanken,
sondern das sogenannte spezifische Gleiten s_1=\frac{v_1-v_2}{v_1} bzw. s_2=\frac{v_2-v_1}{v_2} weil die
Abnutzung auch davon abhängt, wie viele Punkte der bestrichenen Flanke unter dem
Arbeitsdrucke bei der auftretenden Relativgeschwindigkeit gestanden haben.
An drei durch Zeichnung und Rechnung erläuterten Beispielen für Zahnräder –
Evolventenverzahnung zeigt Toussaint am Schlusse seiner
Erörterungen die Zweckmäßigkeit seiner Vorschläge. Das erste Beispiel stellt ein
Zahnräderpaar dar mit etwas mehr Zähnen als der Mindestzähnezahl zur Vermeidung des
Unterschnittes entspricht. Die Eingriffdauer ist dabei groß (über 2), der
Unterschnitt vermieden, das spezifische Gleiten bleibt in zulässigen Grenzen. Durch
Aenderung dieses Getriebes dahin, daß der Kopfkreisdurchmesser des großen Rades
verkleinert, der des kleinen Rades entsprechend vergrößert ist, werden die
Gleitverhältnisse noch verbessert. Diese Ausführung eignet sich daher besonders für
Räder mit großer Winkelgeschwindigkeit. Der Unterschnitt ist auch hier vermieden und
die Eingriffdauer noch fast gleich 2. Im dritten Falle ist das kleine Rad normal
gelassen, aber die Achsenentfernung unter entsprechender Aenderung des großen Rades
vergrößert, unter Beibehaltung der normalen Grundkreise. Die Eingriffdauer ist
wieder fast gleich 2, der Unterschnitt ist vermieden, das spezifische Gleiten ist
verhältnismäßig gering. Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß das kleine
Rad normal bleibt, so daß sie bei kleinen Drehzahlen, zum Beispiel für Wechselräder
zum Gewindeschneiden, zweckmäßig anzuwenden ist.
Ritter.
Einzel- oder Gruppenantrieb mit Elektromotoren. Unter
Berücksichtigung der vielen Erweiterungen und Neubauten von Fabriken, die
augenblicklich als eine Folge des Kriegsbedarfes zur Durchführung kommen, dürfte es
angebracht sein, einige Hinweise zu geben über die Vor- und Nachteile der Einzel-
sowie Gruppenantriebe von Elektromotoren.
Der Einzelantrieb ist überall dort am Platze, wo es sich um Antriebe für große
Werkzeugmaschinen und dergleichen handelt, die vielleicht nur zeitweise im Betriebe
gehalten werden oder erheblich größere Leistung benötigen, als vielleicht sämtliche
übrigen Werkzeugmaschinen zusammengenommen. Aber auch dort, wo Einzelmaschinen
stoßweise betrieben werden und ortveränderlich sind, wie alle Krane, Winden,
Aufzüge, Lokomotiven, Drehscheiben usw., ist der Einzelantrieb angebracht. Ferner
dort, wo es darauf ankommt, daß die angetriebenen Maschinen besonders stoßfrei und
gleichmäßig betrieben werden, wie beim Antriebe von Papierspinn- sowie Webe- und
Rotationsmaschinen, Stromerzeugern usw., ist der Einzelantrieb in vielen Fällen
unerläßlich. Ueberall dort aber, wo diese Sonderfälle nicht vorliegen, darf man
anderseits die Nachteile nicht unterschätzen. Als solche seien nur genannt: Die
höhere Verzinsung und Abschreibung des investierten Mehrbetrages, der durch die
Anlage von Einzelantrieben bedingt ist, ferner die für viele Betriebe sehr
unangenehm empfundenen Reparaturkosten der vielen Elektromotoren und weiter die oft
auftretende größere Betriebsunsicherheit, besonders, wenn es sich nicht ermöglichen
läßt, Motoren gleicher Größe und Bauart zu verwenden. Gerade nach dieser Richtung
hin läßt sich Gruppenantrieb meistens günstiger anordnen, indem man fast immer mit
gleich großen oder gleichartig gebauten Maschinen auskommt oder nur mit wenigen
Maschinengrößen zu rechnen hat. Beim Einzelantriebe besteht meistens der Zwang,
bestimmte, dem Betriebe und der Bauart der angetriebenen Maschine angepaßte
Elektromotoren in Sonderausführung zu verwenden, für die im Gegensatz zu
Antriebsmotoren der Gruppenantriebe bedeutend mehr Ersatzteile vorrätig gehalten
werden müssen, wenn es darauf ankommt, Betriebstörungen schnell beheben zu müssen.
Es kommt ferner noch hinzu, daß erfahrungsgemäß die Elektromotoren der
Einzelantriebe, schon ihres unmittelbaren Einbaues wegen, meistens viel eher
reparaturbedürftig werden, als die durch den Riemen gegen die Transmission hin
abgefederten Elektromotoren der Gruppenantriebe. Der Einwand des vielleicht etwas
höheren Leistungverbrauchs bzw. etwas weniger wirtschaftlichen Arbeitens der
Gruppenantriebmotoren kann man ebenfalls leicht entkräften, wenn man darauf
hinweist, daß die Einzelmotoren meistens und mit Recht reichlich stark gewählt
werden, um dem besonders beim Anfahren oft weit höheren Leistungsbedarf gerecht
werden zu können. Im Gegensatz hierzu kann man beispielsweise beim Antrieb von
Metallbearbeitungsmaschinen durch Gruppenantriebe leicht feststellen, daß im
allgemeinen nur etwa 70 v. H. der angeschlossenen Maschinen wirklich Leistung
verbrauchen und sich somit beim fortgesetzten Wechseln bzw. Ein- und Ausrücken
der einzelnen Werkzeugmaschinen für den Antriebmotor kaum eine wesentliche
Abweichung von der Durchschnittsleistung ergibt. Der Motor arbeitet vielmehr
meistens viel regelmäßiger als ein Motor beim Einzelantrieb, dessen Beanspruchung
beim Ein- und Ausschalten viel größer ist.
Der grundsätzliche Unterschied der beiden hier in Frage kommenden Antriebformen liegt
in der Größe der Ueberlastung der zu wählenden Motoren. Beim Einzelantrieb muß der
Motor von vornherein so groß gewählt werden, daß er selbst bei größter Ausnutzung
der von ihm betriebenen Maschine die nötige Wirkung geben kann. Diese Motoren
arbeiten daher keineswegs mit ihrer wirtschaftlichsten Leistung, wie fälschlich oft
angenommen wird. Im Gegensatz hierzu kann man den Motor eines Gruppenantriebes viel
leichter seiner wirtschaftlichsten Beanspruchung anpassen, und er wird trotzdem noch
überlastungsfähig genug sein, um beim zufälligen Einrücken mehrerer
Werkzeugmaschinen usw. genügend zu leisten. Wie viel Maschinen zu einem
Gruppenantrieb vereinigt werden, hängt viel von der Art des betreffenden Betriebes
ab, so daß sich allgemein gültige Hinweise nicht geben lassen. Beim Antrieb von
Werkzeugmaschinen kann man ungefähr eine Anzahl von 10 bis 20 Maschinen auf einen
Motor rechnen. Oft spielen hierbei auch die örtlichen Verhältnisse eine Rolle die
übrigens unter Umständen vollständig die Wahl von Einzelantrieben rechtfertigen
können, wenn es sich beispielsweise um die Ausnutzung eines polygonal gestalteten
Fabrikraumes handelt, in den parallel zueinander liegende Transmissionen nur schwer
einzubauen sind. Beim Entwurf von Gruppenantrieben achte man jedoch darauf, daß
möglichst gleich schwer belastete Transmissionsstränge zur Anwendung gelangen mit
möglichst gleichen Umlaufzahlen. Hierdurch wird es möglich, auch gleich große
Motoren gleicher Bauart verwenden zu können und somit für sämtliche Gruppenantriebe
gemeinsam einen Reservemotor vorrätig zu halten, der jederzeit auf die Spannschienen
der einzelnen Kraftstellen paßt, ohne daß es einer Veränderung im
Uebersetzungsverhältnis zur Transmission bedarf. Bei Verwendung gleicher
Umlaufzahlen für die Transmission sowie gleich großer Antriebscheiben ist die
Auswechselung eines Motors dann sogar ohne Aenderung des Riemens möglich und in
verhältnismäßig sehr kurzer Zeit ausführbar.
Raw.
–––––
Elektrisch betriebene Saugförderanlagen. Trotz der hohen
Entwicklung der Fördertechnik gab es bis vor kurzer Zeit keine geeignete,
wirtschaftlich sowie betriebsicher genug arbeitende Vorrichtung, um die in vielen
Industrien vorkommenden feinkörnigen und heißen Massen fördern zu können.
Infolgedessen mußten diese Stoffe meistens umständlich von Hand aus den betreffenden
Apparaten oder Oefen herausgeschaufelt werden, wobei nicht nur Wärmeverluste
entstanden, sondern oft auch durch den aufwirbelnden heißen Staub die Gesundheit der
betreffenden Arbeiter gefährdet wurde. Anderseits mußte aber in manchen Fällen
auch das Fördergut wegen der Abkühlung nachträglich frisch erhitzt werden, wodurch
natürlich unnütze Wärmeverluste entstanden. Von den hier in Betracht kommenden
Stoffen sei nur an die Förderung der heißen Salze, Soda, Sulfate, Abbrände der
chemischen Fabriken hingewiesen, ferner auf den Transport von heißem Malz in
Brauereien sowie von heißen Einsatzstoffen der elektro-keramischen Industrie. Es lag
somit seit jeher ein Bedürfnis für eine geeignete Fördervorrichtung vor, und es sind
hierfür in neuerer Zeit besonders die Saugförderpumpen in Anwendung gekommen, deren
Bauart sich ferner auch für die Förderung kalter, körniger sowie stückiger Rohstoffe
eignet und beispielsweise für die Absaugung der Asche großer Dampfkesselanlagen
Eingang gefunden hat.
Derartige Saugförderpumpen werden meistens unmittelbar durch Elektromotor
angetrieben, fest auf Fundament mit festverlegten Rohrleitungen eingebaut, als auch
fahrbar geliefert Im letzteren Falle erhalten sie an Stelle der Rohre leicht
bewegliche Metallschläuche. Gerade diese letzte Ausführung hat besonders dort
Eingang gefunden, wo es gilt, die Förderung nur zeitweise und an schwer zugänglichen
Stellen vorzunehmen. Die Fördervorrichtung besteht im wesentlichen aus der
umlaufenden Pumpe, dem Wasserbehälter, dem Antriebsmotor oder
Riemenscheibenvorgelege, sowie einem oder mehreren Siebkesseln, in die das Fördergut
hineingesaugt wird, sowie der erforderlichen Saug-, Druck- und
Wasserumführungsleitungen. Die von den Siemens-Schukkertwerken, Berlin, gebauten Pumpen bestehen aus
einem zylindrischen Gehäuse mit zwei als Lagerträger ausgebauten Seitenschilden, an
denen zugleich die Saug- und Druckstutzen angebracht sind, deren Ein- und
Austrittsöffnungen mit dem Innern des Gehäuses in Verbindung stehen. In dem Gehäuse
befindet sich ein Schaufelrad, dessen Welle exzentrisch zur Mitte des Gehäuses
gelagert ist, in der Weise, daß die Schaufeln die Gehäusewandung nach oben nahezu
berühren, während nach unten zwischen dem Schaufelrade und der Gehäusewand ein
größerer Abstand verbleibt. Das Schaufelrad ist im Uebrigen fest auf die
durchgehende Welle gekeilt, und diese mittels einer Lederbandkupplung mit dem
Antriebs-Elektromotor unmittelbar verbunden. Zur Inbetriebnahme wird die Pumpe
teilweise mit Wasser gefüllt und in Drehung gesetzt, wobei das Wasser alsdann von
den Schaufeln mitgenommen und unter Einfluß der Fliehkraft nach außen gedrängt wird.
Es bildet sich somit ein kreisender Wasserring, der sich der Gehäusewand anpaßt. Mit
seiner Innenseite schließt der Wasserring die Kammern des Schaufelrades ab und
bildet zusammen mit den Schaufeln die Räume für die zu fördernde Luft. Da das
Schaufelrad exzentrisch im Gehäuse, der abschließende Wasserring dagegen zentrisch
zur Gehäusemitte kreist, ändert sich die Größe der von beiden gebildeten Räume für
die Luft im Verlaufe der Drehung ständig. Auf der Saugseite der Pumpe vergrößern
sich bei der Drehung die Lufträume, und es tritt infolge der Saugwirkung dieser
Raumvergrößerung durch die Saugstutzen und die Eintrittsöffnungen in den Seitenteilen der Pumpe Luft
in die Schaufelradkammern ein. Bei der Drehung des Rades wird die Luft mitgenommen,
und auf der Druckseite der Pumpe, auf der die Räume für die Luft kleiner werden,
verdichtet. Durch die Austrittsöffnungen und Druckstutzen tritt dann gegen den
äußeren Druck die geförderte Luft aus.
Die vorstehend beschriebenen Saugluft-Förderpumpen werden je nach dem Bedürfnis jedem
Zwecke besonders angepaßt, für Förderleistungen von 1 bis 40 m3/Min. gebaut, wobei sich die Leistungsfähigkeit,
bezogen auf das Fördergut, sowohl nach dem spezifischen Gewicht als auch nach der
Feinheit des zurückerhaltenen Fördergutes richtet. Die Umlaufgeschwindigkeit der
Schaufelräder wird in der Regel den Umlaufzahlen der handelsüblichen Elektromotoren
angepaßt und liegt je nach Pumpengröße zwischen 600 bis 1400 Umläufen in der Minute.
Die Verwendungsmöglichkeit dieser Pumpen ist besonders in chemischen Fabriken sehr
groß, um so mehr, als das Fördergut mit Ausnahme durch die Pumpenflüssigkeit durch
keine anderen Stoffe verunreinigt wird, da eine Schmierung der inneren Pumpenteile
nicht erforderlich ist. Auch die Abnutzung dieser Innenteile ist praktisch genommen
gleich Null. Die Pumpen arbeiten mit dem außergewöhnlich hohen Vakuum von 99,5 v. H.
des theoretisch überhaupt möglichen Vakuums und haben somit einen etwa doppelt so
hohen Wirkungsgrad wie beispielsweise Wasserstrahlpumpen. Für den Fall, daß selbst
die mitgerissenen, feinsten Bestandteile des Fördergutes wieder verwertet werden
müssen, aber nicht mit Wasser in Berührung kommen dürfen, können für die Erzielung
eines hohen Vakuums eine andere, dem Fördergut angepaßte Flüssigkeiten, wie
beispielsweise Natronlauge, Säure, Kalkmilch u.a. benutzt werden. In solchen Fällen
werden die Innenteile der Pumpe aus einem der Flüssigkeit angepaßten und von dieser
nicht beeinflußten Material hergestellt.
WR.
–––––
Der Zinnmarkt in Batavia. Die Erträge der Unternehmungen
der niederländischen Regierung in Niederländisch-Ostindien müssen in den
Niederlanden zum Verkauf angeboten werden. Durch einen langjährigen Vertrag wird
dieses Handelsgeschäft durch die Nederlandsche
Handelsmaatschappy, mit dem Hauptsitz in Amsterdam, betrieben. Auf diese
Weise ist das aus den Staatsbetrieben in Niederländisch-Indien gewonnene Bancazinn
durch die Nederlandsche Handelsmaatschappy bisher in Amsterdam versteigert worden,
Dort haben vor allem deutsche und österreich.-ungarische Metallhändlerfirmen Zinn
gekauft und es dann wieder in alle Welt ausgeführt. Infolge der durch den Krieg
geschaffenen Verhältnisse ist nunmehr, besonders infolge der durch die Briten
vorgenommenen Verhinderung der Zufuhr von Bancazinn nach dem Mutterland, in
Niederländisch-Indien, und zwar in Batavia, ein großer Markt für Bancazinn
entstanden. Etwa 90 v. H. des Bancazinns sollen im letzten Jahre in Batavia von
Amerikanern, Russen und Japanern zur unmittelbaren Verfrachtung nach ihren
Ländern gekauft worden sein. Die niederländische Regierung hat kürzlich ein
Gutachten der großen Handelskammern darüber eingefordert, ob es ratsam sei, den
Zinnmarkt in Batavia auch für später aufrecht zu erhalten. Dem Vernehmen nach geht
das Gutachten der Amsterdamer Handelskammer dahin, daß der Markt für Bancazinn beim
Aufhören der Kriegsverhältnisse wieder nach Amsterdam verlegt werden solle. Hierauf
ist die Amsterdamer Handelskammer bedacht, da in Amsterdam die Händler, die
Kommissionäre, die Versicherungsgesellschaften und die Schiffahrtslinien sitzen.
Dagegen hat sich die Rotterdamer Handelskammer gutachtlich dahin geäußert, daß es
der niederländischen Regierung in erster Linie auf die höheren Preise ankommen müsse
und daß in dieser Beziehung für den östlichen Markt Batavia in geldlicher Hinsicht
größere Vorteile biete. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Rotterdam.)
Ein nachahmenswertes Beispiel echt vaterländischer
Gesinnung haben die Angestellten, Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma
Klein, Schanzlin & Becker A.-G., Frankenthal-Pfalz dadurch gegeben, daß sie,
unabhängig von den von vielen bereits persönlich gezeichneten Anleihebeträgen,
gemeinsam weitere kleine Summen, die etwa einem Tagesverdienst entsprechen, zur
Zeichnung von Kriegsanleihe zur Verfügung stellten, und sich bereit erklärten, auf
die Zinsen zugunsten der Kriegsinvaliden des Werkes zu verzichten. Ueber die
gezeichneten Beträge erhalten die Zeichner Anteilscheine, die so weit sie seinerzeit
nicht eingelöst werden sollten, der Kriegsinvalidenfürsorge zugedacht sind. Die
Zeichnung der Angestellten, Arbeiter und Arbeiterinnen beläuft sich bereits auf über
10000 M.
–––––
50-jährige Geschäftsfeier von C. & E. Fein in Stuttgart. In diesem Monat begeht die
Elektrotechnische Fabrik C. & E. Fein in Stuttgart
den Tag ihres 50-jährigen Bestehens. Von einer Feier mußte in der Kriegszeit
abgesehen werden, besonders da alle drei Teilhaber des Hauses, die Herren Emil, Bertold und Richard Fein
seit Kriegsbeginn als Artillerie-Offiziere im Heeresdienst, die beiden jüngeren im
Felde stehen. Bis zum Frieden verschoben wurde auch die Herausgabe einer
Festschrift, die gleichzeitig ein Bild geben wird von dem Entstehen und Aufblühen
der Elektrotechnik sowie von dem Aufschwung der einheimischen Industrie in den
letzten 50 Jahren. Gegründet wurde die Fabrik bekanntlich von dem weit über die
Grenzen Deutschlands hinaus als „Pionier der Elektrotechnik“ bekannten Herrn
W. E. Fein, dessen unermüdlicher Arbeit es gelang, aus
kleinen Anfängen die Fabrik zu hoher Blüte zu bringen, während es seinen Söhnen
vorbehalten blieb, das Unternehmen immer weiter auszugestalten und ihm einen ersten
Platz in der Spezialfabrikation elektrisch betriebener Werkzeugmaschinen zu
sichern.
Trotz des Krieges wurde der volle Betrieb nach Maßgabe der gebliebenen Arbeitskräfte
und unter weitgehendster Hinzuziehung von weiblichen Arbeitern aufrechterhalten, so daß die Firma auch
heute noch über 300 Angestellte und Arbeiter beschäftigt.
In Dankbarkeit für das gelungene Werk haben die Teilhaber ihrer Beamten und
Arbeiter mit bleibenden Wohlfahrtseinrichtungen gedacht und zum Zweck der
Wohltätigkeit auch außerhalb der Fabrik namhafte Zuwendungen gemacht.