Titel: | Das Flugzeug-Fahrgestell. |
Autor: | Fritz Schmidt |
Fundstelle: | Band 334, Jahrgang 1919, S. 175 |
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Das Flugzeug-Fahrgestell.
Von Dr. Fritz Schmidt,
Berlin.
SCHMIDT: Das Flugzeug-Fahrgestell.
Von dem Fahrgestell eines Flugzeuges wird zunächst verlangt, daß es bei geringem
Gewicht und kleinem Luftwiderstand genügend widerstandsfähig ist, um die beim Rollen
des Flugzeuges, namentlich auf unebenem Gelände, sowie beim Landen auftretenden Zug-
und Druckkräfte aufzunehmen. Außerdem muß es imstande sein, die beim Landen des
Flugzeuges vorhandenen erheblichen Energiebeträge in kürzester Zeit aufzuzehren,
damit die durch die Landungsstöße auftretenden Beanspruchungen des Flugzeuges
möglichst gering ausfallen und ferner auch zu große Auslaufstrecken vermieden
werden.
Beim Landen eines Flugzeuges sind wirksam die folgenden Kräfte:
1. das im Schwerpunkt S angreifend
zu denkende Eigengewicht G (Abb. 1),
2. der schädliche Luftwiderstand W2,
dessen Angriffspunkt im sogenannten Druckmittelpunkt D des resultierenden Luftwiderstandes angenommen werden kann und der
durch die Zugkraft P der arbeitenden Luftschraube
zu überwinden ist und
3. der Widerstand der rollenden Reibung R zwischen den Lauf rädern und dem Erdboden. Daneben spielt die
Trägheit der Flugmasse m des mit der
Landungsgeschwindigkeit v begabten Flugzeuges eine
wichtige Rolle.
Textabbildung Bd. 334, S. 175
Abb. 1.
Textabbildung Bd. 334, S. 175
Abb. 2.
Bezeichnet man die senkrechte und die wagerechte Komponente der
Landungsgeschwindigkeit v mit v1, v2 (Abb. 2), so ist,
wenn ß der Neigungswinkel der Längsachse des Flugzeuges
mit der wagerecht gedachten Erdoberfläche bedeutet, v1 = v sin
ß, v2
= v cos ß. Von diesen
beiden Geschwindigkeitskomponenten führt die senkrechte v1 den Landungsstoß herbei, während die
wagerechte v2 die Größe
der Auslaufenergie bestimmt. Bei gegebener Landungsgeschwindigkeit v sind daher v1, v2 und daher auch die Wucht des Stoßes E_s=\frac{m\,{v_1}^2}{2} und
die Auslaufenergie E_w=\frac{m\,{v_2}^2}{2} von der Größe des Neigungswinkels ß abhängig, und zwar wird Es um so größer und Ew um so kleiner, je
größer ß ist.
Bildet beispielsweise die Längsachse des Flugzeuges mit der Erdoberfläche einen
Winkel ß = 10° und wird eine Landungsgeschwindigkeit
v = 15 m/sec angenommen, dann ist: v1 = 2,6 m/sec, v2 = 14,8 m/sec.
Mit wachsendem Neigungswinkel ß ändert sich v1, v2 wie
folgt:
ß
10°
15°
20°
25°
v
1
2,6
3,9
5,1
6,3 m/sec
v
2
14,8
14,5
14
13,6 m/sec.
Führt man zur besseren Veranschaulichung die der Geschwindigkeit v1 entsprechende
Fallhöhe h ein, so bestimmt sich diese aus h=\frac{{v_1}^2}{2\,g}.
Für die genannten Werte des Neigungswinkels wird dann h_{10}=\frac{2,6^2}{2\,.\,9,81}=0,34\mbox{ m}, h15 = 0,77 m, h20
= 1,32 m, h25 = 2 m.
Hat das Flugzeug ein Gesamtgewicht G = 1000 kg, dann wird die durch die senkrechte
Geschwindigkeit v1
hervorgerufene lebendige Kraft E_s=\frac{m\,{v_1}^2}{2}=G\,h, den genannten Werten des Neigungswinkels
entsprechend Es10 = G • h10
= 340 mkg, Es15
= 770 mkg, Es20 = 1320 mkg, Es25 = 2000 mkg. Da also der den Landungsstoß
hervorrufende Energiebetrag Es mit wachsendem Neigungswinkel ß zunimmt, so
muß der Flugzeugführer bestrebt sein, die Flugbahn vor der Landung stark abzuflachen
und durch richtige Bedienung des Höhensteuers das Flugzeug möglichst in tangentialer
Richtung mit der Erdoberfläche in Berührung zu bringen.
Der Betrag an Auslaufenergie E_w=\frac{m\,{v_2}^2}{2} ergibt sich für die vier Fälle zu:
E_{w\,10}=\frac{1000\,.\,14,8^2}{2\,.\,9,81}=11164\mbox{ mkg, }W_{w15}=10716\mbox{ mkg.}
Ew20 =
9989 mkg, Ew25 = 9427
mkg.
Wenn auch der schädliche Luftwiderstand W2 nach Aufsetzen des Flugzeuges auf den Erdboden
durch das allmähliche Hinübergehen der Flugzeugzelle in die nach hinten geneigte
Lage vermehrt wird, was eine teilweise Vernichtung der lebendigen Kraft zur Folge
hat, und wenn auch die rollende Reibung zwischen Laufrad und Erdboden sowie die
gleitende Reibung zwischen der Schwanzkufe a (Abb. 1) und dem Boden einen Teil der Auslaufenergie
aufzehrt, so ist der durch das Fahrgestell aufzunehmende Energiebetrag, wenn die
Auslaufstrecke nicht zu groß sein soll, immer noch sehr beträchtlich. Neben einer
guten Widerstandsfähigkeit sind also an ein brauchbares Fahrgestell hauptsächlich
die Bedingung einer guten Aufnahme des Landungsstoßes bei verschieden großem
Neigungswinkel ß und einer größtmöglichen Aufzehrung
der Auslaufenergie zu stellen. Außerdem soll es bei einer einseitigen Beanspruchung
– sei es, daß ein Rad beim Rollen auf unebenem Gelände in eine Vertiefung oder auf
eine Erhöhung kommt, oder daß das Flugzeug beim Landen einseitig aufsetzt – ein
übermäßig großes Hinüberneigen der Tragflächen zur Seite und damit ein Berühren mit
dem Erdboden, d.h. eine Beschädigung, sowie ferner ein Ausbrechen des Flugzeuges aus
der Laufbahn verhindern.
Bei den bisher am meisten angewendeten Fahrgestellen wird zur Erfüllung der ersten
Hauptbedingung, der Aufnahme des Landungsstoßes sowie von Erschütterungen, die durch
Unebenheiten des Bodens hervorgerufen werden, eine Gummiabfederung eingeschaltet,
und zwar einmal durch Anordnung einer starken Gummibereifung f (Abb. 3), die eine Formänderung bei der
Beaufschlagung der Räder gestattet, und zweitens durch elastische, aus
Gummibändern d (Abb. 3),
Stahlspiralen oder Aehnlichem bestehende Aufhängung der Laufradachse an den mit dem
Rumpf starr verbundenen Fahrgestellstreben.
Die Auslaufenergie wird zum Teil durch die rollende Reibung zwischen den Laufrädern
und dem Erdboden und durch die gleitende Reibung zwischen der elastisch aufgehängten
Schwanzkufe a (Abb. 1)
und dem Boden, zum Teil auch durch das wenn auch nur geringe Nachgeben der elastisch
aufgehängten Laufradachse sowie durch den schädlichen Luftwiderstand W2 namentlich der nach
hinten geneigten Tragflächen aufgezehrt.
Bei einigen Bauarten befindet sich in der Mitte der Laufradachse noch ein vom
Führersitz aus zu betätigender Bremssporn b (Abb. 3), der beim Auslaufen des gelandeten Flugzeuges
sich mit seiner Spitze in die Erde eingräbt und dadurch eine nicht unwesentliche
Verringerung der Auslaufstrecke herbeiführt. Der Bremssporn, der jetzt immer
seltener angewendet wird, hat jedoch den Nachteil, daß bei seinem Eingraben in den
Erdboden die plötzlich auftretende starke Bremswirkung Stöße im Fahrgestell
hervorruft, was ein Nachvornkippen und Ueberschlagen des Flugzeuges zur Folge haben
kann.
Ein Uebelstand der Fahrgestelle mit festen Streben und elastisch aufgehängter
Laufradachse besteht darin, daß bei einer einseitigen Beanspruchung die senkrecht
zur Rumpfmitte angeordnete Laufradachse in eine schräge Lage gebracht wird, wodurch
ein Drehen bzw. eine Richtungsänderung, d.h. ein Ausbrechen des Flugzeuges aus
seiner geraden Laufbahn, hervorgerufen werden kann.
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Abb. 3.
Von den vielen Fahrgestellbauarten, die im Laufe der Kriegsjahre entstanden sind, ist
besonders das „Otwi-Flugzeug - Sicherheitsfahrgestell System Gurth – Dr. Sprenger“
recht beachtenswert, zumal es sich in der Praxis bereits bewährt hat. Es zeichnet
sich vor allem dadurch aus, daß es nicht nur die beiden Hauptbedingungen, gute
Aufnahme des Landungsstoßes durch eine kräftige und dabei äußerst empfindliche
Abfederung und einen ruhigen und sicheren Auslauf bei verhältnismäßig kurzer Strecke
erfüllt, sondern daß es auch ein Ausbrechen des Flugzeuges aus seiner Laufbahn bei
einseitiger Beanspruchung des Fahrgestelles nicht so leicht zuläßt. Außerdem bietet
es dadurch, daß die Laufradachse nach dem Starten des Flugzeuges um etwa 200 mm
selbsttätig nach vorn geht – meines Wissens ist der selbsttätige Achsenvorschub zum
ersten Mal von dem Ingenieur Gurth angewendet worden –
eine genügend große Sicherheit gegen Kopfstellen und Ueberschlagen des Flugzeuges
selbst bei steilen Landungen. Es erfüllt somit alle Bedingungen, die man an ein
Sicherheitsfahrgestell schlechterdings stellen kann.
Der Grundgedanke der Arbeitsweise des Sicherheitsfahrgestells beruht auf der
Anwendung einer Bremsflüssigkeit (Oel, Glyzerin) in Verbindung mit Druckluft
(Patente Gurth – Dr. Sprenger), wobei der durch die senkrechte Geschwindigkeit v1 bzw. durch den
Energiebetrag Es
herbeigeführte Landungsstoß zum Teil durch die zusammengedrückte Luft aufgenommen
(Umwandlung mechanischer Energie in Wärme), zum Teil in Strömungsenergie der durch
kleinere Querschnitte tretenden Flüssigkeitsteilchen umgesetzt wird (Umwandlung von
Druck in Geschwindigkeit). Die vier in V-Form angeordneten Fahrgestellstreben (Abb. 4 und 6), die in der Hauptsache
aus einem Stahlrohrzylinder mit Kolben und Kolbenstange bestehen und mit der
Laufradachse und dem Rumpf zusammen so gelenkartig verbunden sind, daß sie in der
Längsrichtung eine große Beweglichkeit haben, erfahren also durch den Landungsstoß
eine Formänderung, wobei sie einen verhältnismäßig großen Bremsweg zulassen. Bei den
errechneten Energiebeträgen Es10
= 340 mkg, Es15 = 770 mkg, Es20 = 1320 mkg, Es25 = 2000 mkg und bei Bremswegen von s = 20 cm, s = 15 cm, s = 10 cm würde der Mittelwert der aufzunehmenden
Stoßkraft Tm, da Tm • s = Es ist, für die
verschiedenen Neigungswinkel ß betragen:
s
0,2
0,15
0,10 m
T_{m_{10}}=\frac{E_s}{s}=\frac{340}{0,2}=1700
2240
3400 kg
Tm15 =
3850
5080
7700 kg
Tm20 =
6600
8800
13200 kg
Tm25 =
10000
13333
20000 kg
Die im Augenblick des Landens von dem Fahrgestell
aufzunehmenden Stoßkräfte, die ja nicht nur vom Neigungswinkel ß, sondern auch vom Bremswege s abhängig sind, können bei großem ß und
kleinem s recht erhebliche Werte annehmen.
Durch die Formänderungsfähigkeit der Stoßfänger und das Zusammenarbeiten von
Bremsflüssigkeit und Druckluft sowie infolge des verhältnismäßig großen Bremsweges
s wird bei dieser Fahrgestellbauart trotz des
großen, durch die Geschwindigkeitskomponente v1 hervorgerufenen Energiebetrages Es ein sanftes
Landen bei geringer Beanspruchung der Flugzeugzelle erreicht. Die Abfederung ist so
kräftig, daß selbst beim Rollen auf stark unebenem Gelände Erschütterungen auf die
Flugzeugzelle und den Motor nicht merklich übertragen werden, und daß sogar an
Stelle der Laufräder mit Gummibereifung Räder aus Holz verwendet werden können.
Die Abb. 4 und 5 zeigen
den seitlichen Schnitt durch das Sicherheitsfahrgestell, und zwar Abb. 4 im ruhenden, belasteten Zustande, Abb. 5 im entlasteten Zustande mit vorgeschobener
Laufradachse (zum Beispiel kurz vor dem Landen). Die Abb. 6 stellt die
Vorderansicht des Fahrgestells mit den am Rumpf gelenkartig angeordneten Streben b dar, die mit den Stoßfängern zusammen nach vorn
beweglich sind und vor allem zur Aufnahme der unteren Seilverspannung c der Stoßfänger dienen; die Abb. 7 zeigt den Grundriß
des im Rumpf untergebrachten Luftakkumulators A und der
Rohrleitungen l, die den Akkumulator mit den vier
Stoßfängern verbinden.
Im ruhenden belasteten Zustande (Abb. 4) befindet
sich in den vier Zylindern z unterhalb des Kolbens K, in den mit den Zylindern fest verbundenen und mit
Drossellöchern e versehenen Zwischenrohren r, in den hohlen Kolbenstangen t sowie in den angeschlossenen Rohrleitungen l und im Akkumulator A bis zu etwa ⅛ Höhe die
Bremsflüssigkeit, die im Akkumulator unter einem Lüftdruck von etwa 4 at steht. Die
Luftabfederung erfolgt also in diesem Kugelakkumulator, und zwar durch Vermittlung
der Bremsflüssigkeit.
Textabbildung Bd. 334, S. 177
Abb. 4.
Textabbildung Bd. 334, S. 177
Abb. 5.
Beim Starten des Flugzeuges, d.h. bei einer Entlastung der Laufräder, schiebt die in
den vier Stoßfängern unter einem Luftdruck von etwa 4 at stehende Bremsflüssigkeit
die mit der Laufradachse verbundenen Zylinder z um etwa
60 mm vor (Abb. 5), wobei die Bremsflüssigkeit aus
der Rohrleitung l über das Zwischenrohr r und die in ihm befindlichen Löcher e in den unteren Teil des Zylinders tritt. In den
beiden hinteren Stoßfängern kann die Flüssigkeit außerdem über ein im unteren Teil
des Zwischenrohres r sitzendes Rückschlagventil w fließen und einen Druck auf den kleinen Kolben k ausüben, wodurch das mit der Laufradachse verbundene
Rohr h um etwa 200 mm bis zu dem Anschlag g hinausgeschoben wird. Da die vier Stoßfänger am Rumpf
gelenkartig angeordnet sind, beschreibt also die Laufradachse nach dem Starten den
in Abb. 5 dargestellten Kurven weg nach vorn.
Landet das Flugzeug, dann wird infolge des auftretenden Landungsstoßes die
Bremsflüssigkeit aus dem Zylinderraum z unterhalb des
Kolbens K durch die Drossellöcher e in das Zwischenrohr r,
die Rohrleitung l und in den Akkumulator A gedrückt. Die im Akkumulator eingeschlossene Luft
wird komprimiert und nimmt so den übrig gebliebenen Teilbetrag des Landungsstoßes
auf.
Textabbildung Bd. 334, S. 177
Abb. 6.Abb. 7.
Sowohl beim Aufsetzen wie bei dem nachfolgenden Rollen des
Flugzeuges tritt außerdem die im hinteren unteren Schenkelteil oberhalb des kleinen
Kolbens k befindliche Flüssigkeit (Abb. 5) durch eine in der Mitte des Rückschlagventils
w sitzende kleine Bohrung von etwa 2 mm ,
bis der Kolben k die obere Grenzlage und damit die
Laufradachse ihre, Stellung in Abb. 4 erreicht hat.
Es wird also nicht nur durch die Bremsflüssigkeit und die im Akkumulator
eingeschlossene Druckluft der Landungsstoß aufgenommen, sondern durch das
allmähliche Zurückgehen der Laufradachse auf dem in Abb.
5 gezeichneten Kurven weg in die normale Lage wird ferner erreicht, daß
ein nicht unbedeutender Teilbetrag der Auslaufenergie aufgezehrt wird, was eine
Verkürzung der Auslaufstrecke zur Folge hat.
Infolge des Vorschubes der Laufradachse um über 200 mm wird der Abstand d der senkrecht durch den Schwerpunkt S gehenden Schwerlinie von der Senkrechten durch den
Mittelpunkt der Radachse und damit das Moment G • d vergrößert (Abb. 1).
Ist P die in Flugrichtung wirkende Kraft und y ihr Abstand vom Stützpunkt des Rades, dann gilt unter
Vernachlässigung der Bodenreibung und des Luftwiderstandes für das Gleichgewicht in
bezug auf den Stützpunkt des Rades beim Aufsetzen die Beziehung
G • d = P
• y.
Dem Dreh- bzw. Kippmoment P • y wirkt also das Gewichtsmoment entgegen, d.h. je
größer beim Landen d ist, um so kleiner wird beim
Aufsetzen des Flugzeuges die Kippgefahr. Da d beim
Starten des Flugzeuges und demnach auch G • d einen
verhältnismäßig kleinen Wert hat, so wird andererseits die für einen ruhigen und
sicheren Anlauf erforderliche Bedingung eines möglichst kleinen Gewichtsmoments
(geringe Schwanzbelastung) gewährleistet.
Die Laufradachse ist in den beiden, mit je einem vorderen und hinteren Stoßfänger und
dem Verspannungsseil c verbundenen Laufbüchse u gelagert (Abb. 6), derart, daß sie
sich infolge des Vorhandenseins von Spiralfedern i, die zwischen den Laufbüchsen u und den auf der
Achse festsitzenden Stellringen q angeordnet sind, um
etwa 50 mm nach beiden Seiten hin verschieben kann.
Infolge der großen Beweglichkeit der Laufradachse in senkrechter und wagerechter
Richtung und ferner durch das Zusammenwirken der Bremsflüssigkeit mit der Druckluft
wird die bei den gewöhnlichen Fahrgestellen häufig auftretende schädliche
Erscheinung der stark schwankenden Bewegung des Flugzeuges beim Rollen namentlich
auf unebenem Gelände nahezu vermieden und eine verhältnismäßig ruhige,
erschütterungsfreie, wagerechte Lage der Tragflächen erzielt.
Für die weitere technische Entwicklung des Luftverkehrsmittels, besonders des
Großflugzeuges, ist die Frage eines brauchbaren Sicherheitsfahrgestells, durch
welches die Beanspruchungen des Flugzeuges beim Landen und beim Rollen auf ein
Mindestmaß herabgesetzt und die Landungssicherheit gegen Unfälle erhöht wird, von
größter Wichtigkeit. Außerdem fordert die Wirtschaftlichkeit eines Flugbetriebes,
den Verbrauch an Flugzeugen durch Brüche bei Landungen möglichst zu vermeiden.