Titel: | Auswahl des asynchronen Drehstrom-Motors für Umkehr-Antriebe. |
Autor: | Karl Meller |
Fundstelle: | Band 334, Jahrgang 1919, S. 234 |
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Auswahl des asynchronen Drehstrom-Motors für
Umkehr-Antriebe.
Von Oberingenieur Karl
Meller, Berlin-Siemensstadt.
MELLER: Auswahl des asynchronen Drehstrom-Motors für
Umkehr-Antriebe.
Der Einfluß des Schwungmomentes eines Motorankers auf die Wirtschaftlichkeit von
Umkehrantrieben ist bis jetzt meist nur bei größeren Antrieben, z.B. Umkehrstraßen
und Fördermaschinen, bei denen durchweg größere Gleichstrom-Motoren mit meist
geringer Drehzahl verwendet werden, genügend gewürdigt und eingehend behandelt
worden. Bei kleineren Umkehrantrieben wie Hobelmaschinen, Blechbiege- und
Richtmaschinen, Aufzügen, Haspeln, Kranen, Rollgängen usw., bei welchen der
raschlaufende asynchrome Drehstrommotor in immer steigendem Maße zur Anwendung
gelangt, ist der Einfluß des Schwungmomentes des Motorankers wohl nur ungenügend,
oft auch nur gefühlsmäßig behandelt worden.
Dort jedoch, wo das Bestreben vorhanden ist, Motoren mit möglicht geringem
Schwungmoment für die Umkehrantriebe zu wählen, herrscht mitunter keine, klare
Erkenntnis des einzuschlagenden Weges. Während die einen Motoren mit hoher Drehzahl
für das richtigste halten, weil bei diesen das GD2 am kleinsten ist, halten andere Motoren mit
niedriger Drehzahl für zweckmäßiger, weil hierbei die von dem Quadrate der Drehzahl
abhängige kinetische Energie geringer wird.
Aber auch bei dem Anbau des Motors selbst wird der Einfluß der Schwungmassen nicht
genügend berücksichtigt, so daß man in vielen Fällen unsachgemäße Ausführungen
vorfindet. Durch unnötige Kupplungen, die zwischen Anker und Ritzel eingebaut
werden, ferner durch große Bremsscheiben auf der Motorwelle, werden oft die
Schwungmassen zum Nachteil der Wirtschaftlichkeit des Antriebes vergrößert.
Maßgebend für die Betrachtung ist das Arbeitsvermögen (kinetische Energie) der
Schwungmasse. Dieses ist für den gesamten Umkehrantrieb gegeben durch die
Formel:
A=\Sigma\,\frac{J\,\omega^2}{2}+\Sigma\,\frac{m\,v^2}{2} . . . . (1)
Hierin bedeutet:
J
= Trägheitsmoment der drehenden Teile,
w
= Winkelgeschwindigkeit der drehenden Teile,
m
= hin- und hergehende Massen,
v
= Geschwindigkeit der hin- und hergehenden Massen.
Die Größe des Wertes A ist auf die Wirtschaftlichkeit
des Antriebes insofern von Einfluß, als hiervon abhängig ist:
1. Die Größe der Beschleunigungs- und Verzögerungszeit, mithin
auch die Gesamtzeit des Arbeitsvorganges,
2. Der Energiebedarf, also in beiden Fällen die
Betriebskosten.
Läßt man die Verluste in den Getrieben außer acht, ebenso die Leistung, die während
der Anlaß- und Verzögerungsperiode für den Arbeitsvorgang selbst erforderlich ist,
so kann die Anlaß- und Verzögerungszeit verhältnisgleich den gesamten Massen gesetzt
werden, vorausgesetzt, daß das Beschleunigungsmoment auch bei verschiedenen Massen
gleich angenommen wird. Je geringer die Massen, desto kürzer wird demnach bei der
gleichen Motorleistung die Beschleunigungs- und Verzögerungszeit, desto kürzer also
auch die Gesamtzeit für einen Arbeitsgang, desto größer die Leistung der
Arbeitsmaschine in der Zeiteinheit.
Dieser Vorteil wird um so mehr in Erscheinung treten, je kürzer die Gesamtzeit für
einen Arbeitsgang ist.
Bei den meisten Umkehrantrieben hat die Größe der Schwungmassen um so mehr Einfluß
auf die Wirtschaftlichkeit, als die bei jeder Beschleunigung in den Massen
aufgespeicherte Energie zum größten Teil während der Verzögerung durch mechanisches
oder elektrisches Abbremsen vernichtet werden muß. Am günstigsten sind solche
Antriebe, bei denen die in den Massen aufgespeicherte Energie nach Möglichkeit dazu
ausgenuzt wird, den Arbeitsbedarf während der Verzögerungsperiode zu decken. Hierher würden z.B.
diejenigen Fördermaschinen gehören, die während der Verzögerung frei auslaufen oder
sogar noch ein positives Moment benötigen. Wird die für die Beschleunigung und
Verzögerung erforderliche Arbeit für sich allein, also ohne Berücksichtigung der
Leerlaufverluste und des Kraftbedarfs für den Arbeitsvorgang, berechnet, so würden
sich im ungünstigsten Fall, also bei elektrischer Abbremsung, folgende Verhältnisse
ergeben: bezeichnet V1
die für die Beschleunigung der Massen vom Motor an der Welle aufgewandte Energie,
V2 die für
die Verzögerung der Massen aufgewandte Energie, dann würde die während eines
Arbeitsganges für die Beschleunigung und Verzögerung aufgewendete Energie ohne
Berücksichtigung des Motorwirkungsgrades, sein:
V = Vl + V2 . . . . . (2)
Um die Werte von V1 und V2 zu bestimmen, soll angenommen werden, daß während
der Beschleunigung und Verzögerung die Motorleistung geradlinig verläuft (vgl. Abb. 1). Es muß dann sein:
\frac{N_1}{2}\,.\,t_1=A=\frac{N_2}{2}\,.\,t_2.
Hierin bezeichnet:
N1 die
zur Beschleunigung,
N2 die
zur Verzögerung erforderliche Leistung,
t1 und
t2 die zugehörigen
Zeiten.
Die Regelungscharakteristik des Asynchron-Motors bedingt zusätzliche Verluste, die
beim Anlassen durch die Fläche Q1, beim elektrischen Bremsen mit Gegenstrom durch
die Fläche Q2 gegeben
sind.
Da Q1 = A und Q2
= 2 A ist, so beträgt die gesamte Energie ohne
Berücksichtigung des Wirkungsgrades des Motors
V = Q1
+ A + Q2 = 4 A . . . . (2 a)
Zur Beschleunigung und zur Verzögerung der Massen ist demnach
etwa der vierfache Betrag der kinetischen Energie der Massen erforderlich.
Textabbildung Bd. 334, S. 234
Abb. 1.
Bei Antrieben, bei denen mechanisch abgebremst wird, stellen sich die Gesamtverluste
(siehe Abb. 1) zu
V = V1 = 2 A . . . (2 b)
Bei Antrieben, bei denen eine Rückgewinnung der
aufgespeicherten kinetischen Energie möglich ist, sind immerhin noch Verluste
V = Q1 = A . . . (2 c)
gegeben.
Die vorerwähnte Abhängigkeit der Gesamtzeit. und des Energiebedarfs von der Größe der
Schwungmassen rechtfertigen die Forderungen, die bewegten Massen der Arbeitsmaschine
so niedrig wie möglich zu halten. Da nun bei manchen Antrieben die Massen des
Motorankers einen großen Anteil der Gesamtmassen betragen, z.B. bei Hobelmaschinen
bis 80 v. H., so muß bei der Auswahl des Motors auf möglichst geringe Schwungmomente
des Ankers geachtet werden. Eine Auswahl der Motoren ist, sobald die Leistung
festgelegt ist, in erster Linie dadurch möglich, daß durch Aenderung der
Uebersetzung die Drehzahl des Motors niedriger oder höher angenommen wird. Es wäre
demnach als erste Frage zu beantworten, in welcher Weise das Schwungmoment des
Ankers von der Drehzahl des Motors abhängt.
Bestimmend für den Wert A ist das Trägheitsmoment des
Ankers, welches von seinen Abmessungen abhängt. Es wäre daher festzustellen, wie
weit sich die Abmessungen des Ankers in Abhängigkeit von der Drehzahl bei
gleichbleibender Leistung ändern.
Die hauptsächlichsten Abmessungen sind festgelegt durch die Formel
N = d2 • b • n • c . . . . . (3)
Darin bedeuten: d = Durchmesser
des Ankers, b = Breite des Ankers, n = Drehzahl, c = einen
Faktor der als angenähert gleichbleibend angenommen werden kann. Obzwar also im
wesentlichen die Ankerkonstruktion durch den Wert für den Durchmesser und für die
Breite festliegt, wird hierdurch das Trägheitsmoment nicht eindeutig bestimmt, da
der Aufbau des Ankerkörpers der einzelnen Type nicht gleichmäßig ist. Während bei
den kleineren Typen meist ein Ankerkörper vorhanden ist, der unmittelbar auf der
Welle sitzt und aus dem Blechpaket gebildet wird, erhalten größere Typen meist
besondere Nabenkonstruktionen. Ferner wird das Schwungmoment des Ankers noch durch
die Stirnverbindungen und die Wicklungsträger beeinflußt.
Um die theoretischen Erwägungen zu vereinfachen, soll aber für die Berechnung des
Trägheitsmomentes für den Anker ein homogener zylindrischer Körper von dem
Durchmesser d und der Breite b, sowie dem spezifischen Gewicht γ zugrunde
gelegt werden. Daraus würde sich ergeben das Trägheitsmoment zu
J_m=\frac{1}{2}\,\left(\frac{d}{2}\right)^4\,\pi\,.\,b\,.\,\frac{\gamma}{g} . . . . (4)
Hieraus errechnet sich das GD2 zu
GD2
= Jm • 4 g . . . . . (5)
Da demnach Trägheitsmoment und GD2 eine Funktion von der Breite und dem Durchmesser
des Ankers sind, wäre die Abhängigkeit dieser Werte von der Drehzahl festzustellen.
Wird vorerst für die Breite des Ankers durchweg derselbe Wert angenommen, so könnte
gesetzt werden \frac{N}{b\,.\,c}=C_1. Die Abhängigkeit des Anker durchmessers wäre dann
festgelegt entsprechend der Formel (3) zu
d=\sqrt{\frac{N}{b\,.\,c\,.\,n}}=\sqrt{\frac{C_1}{n}} . . . (6)
Maßgebend für die Wirtschaftlichkeit ist, wie bereits erwähnt,
der Wert A nach Gleichung (1). Da sich die Untersuchung
nur auf die Massen des Ankers beschränken sollen, so würde
A=J_m\,\frac{\omega^2}{2} . . . . . . . (1 a)
Es wäre daher festzustellen, wie weit sich dieser Wert in
Abhängigkeit von der Drehzahl ändert. Setzt man die gefundenen Werte der Gleichungen
(4) und (6) ein, so erhält man
A=\frac{1}{2}\,.\,\pi\,.\,\left(\frac{d}{2}\right)^4\,.\,b\,.\,\frac{\gamma}{g}\,.\,\frac{1}{2}\,\left(\frac{n\,.\,\pi}{30}\right)^2 . . (1 b)
da \pi\,\frac{\gamma}{g} und b sich nicht
ändern, so kann man auch schreiben
A=C_2\,d^4\,.\,n^2=C_2\,\left(\sqrt{\frac{C_1}{n}}\right)^4\,.\,n^2=C_2\,.\,{C_1}^2 . . (1 c)
Das bedeutet, daß bei der Annahme eines homogenen Aufbaues des
Ankers und bei gleichbleibender Breite bei allen Drehzahlen der Wert für A derselbe bleiben würde, mithin es auf die
Wirtschaftlichkeit ohne Einfluß wäre, für welche Drehzahlen der Motor gewählt wird.
Tatsächlich werden sich aber mehr oder weniger Abweichungen von diesem ideellen Wert
ergeben, da wie bereits erwähnt, der Aufbau einer Typenreihe nicht einheitlich ist,
ebenso auch die
Ankerbreite aus konstruktiven Gründen für den ganzen Bereich meist nicht gleich
angenommen wird. Diese Abweichungen werden noch vergrößert dadurch, daß es nicht
möglich ist, für eine gewünschte Leistung bei allen Drehzahlen ein unbedingt
passendes Motormodell zu erhalten.
Textabbildung Bd. 334, S. 235
Abb. 2.GD2 und Arbeitsvermögen eines
Motorankers in Abhängigkeit von der Drehzahl (Antriebsleistung 7,5 kW).
Beispielsweise kann es vorkommen, daß bei einer errechneten
Leistung von 150 kW die vorhandenen Typen so liegen, daß der Motor bei 975
Umdrehungen 140 kW, bei 735 Umdrehungen aber vielleicht 160 kW hergibt. Abb. 2 bis 4 zeigen die
GD2 und die Werte
für das Arbeitsvermögen in Abhängigkeit von der Drehzahl für die in Betracht
kommenden Motoren eine, der Praxis entnommene Typenreihe bei einer verlangten
Antriebsleistung von 7,5–55 und 150 kW.
Abb. 2 läßt erkennen, daß innerhalb des praktisch
vorkommenden Drehzahlbereiches von etwa 500 bis 3000 Umdrehungen der Wert für A sich nicht erheblich ändert, was auf den
gleichmäßigen Aufbau der Typen für kleinere Leistungen zurückzuführen ist. Bei Abb. 3, die einen 55 kW-Motor betrifft, ist aus
denselben Gründen zwischen den Drehzahlen 360–1500 keine allzugroße Abweichung
festzustellen. Motoren für kleinere Drehzahlen als 360 liegen jedoch bedeutend
ungünstiger und bedingen prozentual bedeutend höhere Werte von A. Auch bei dem 150 kW-Motor sind zwischen den
Drehzahlen von 1000, 750 und den kleineren Drehzahlen erhebliche Abweichungen
festzustellen.
Es ist ohne weiteres klar, daß die Abweichungen in den GD2 sich in erheblichem Umfange
besonders bei den Antrieben bemerkbar machen werden, bei denen die Zeit einer
Arbeitsperiode außerordentlich kurz ist und bei denen der Anteil der Schwungmassen
des Ankers im Verhältnis zu den Gesamtmassen ein höherer ist. Je weniger diese
Verhältnisse zutreffen, desto weniger wird sich der Einfluß in der Aenderung der
Schwungarbeit des Motorankers bemerkbar machen. Bei der Auswahl des Motors muß dabei
aber auch berücksichtigt werden, in wie weit durch die Aenderung der Drehzahl noch
der Wirkungsgrad des Motors und der des Getriebes verändert wird. Schneller laufende
Motoren haben im allgemeinen einen besseren Wirkungsgrad als langsam laufende von
gleicher Leistung. Bei einer höheren Drehzahl des Motors wird aber unter Umständen
noch ein weiteres Vorgelege erforderlich, dessen Verluste naturgemäß auch
besücksichtigt werden müssen. Bei besonders ungünstigen, also kurzhübigen
Umkehrantrieben wird es allerdings weniger auf den Stromverbrauch ankommen, sondern
mehr auf eine möglichst rasche Umkehrung, um die Leistung der Arbeitsmaschine
möglichst zu steigern.
Als Beispiel sei angenommen, daß ein 150 kW-Motor zum Antrieb einer kleineren
Fördermaschine dienen soll. Zwischen den in Frage kommenden Drehzahlmöglichkeiten,
nämlich zwischen 120 und 1000, schwankt, wie Abbildung zeigt, das Arbeitsvermögen
der Schwungmassen um etwa 160 v. H. Es soll nun angenommen werden, daß bei der
Projektierung, da die Kurve der Abb. 3 nicht bekannt
war, eine Drehzahl von 367 der Ausführung zugrunde gelegt wurde. Bei der Wahl der
Drehzahl wäre eine solche von 490 gegebenenfalls von 970 am zweckmäßigsten. Der
Mehrbetrag an Schwungarbeit würde laut Abbildung etwa 5400 kgm betragen. Nimmt man
den ungünstigsten Fall der elektrischen Abbremsung an, ferner die Dauer eines Hubes
einschließlich Pause mit 20 Sekunden, zwei achtstündige Schichten bei 300
Arbeitstagen und 10 Pf. für die Kilowattstunde, so würde sich bei Wahl des Motors
von 367 Umdrehungen ein jährlicher Mehrbetrag an Energiekosten in Höhe von
\frac{4\,.\,5400}{75}\,.\,\frac{60}{2}\,.\,\frac{60\,.\,8\,.\,300}{3600}\,.\,0,736\,.\,0,1=2550\mbox{ M} ergeben. Hierzu käme noch der Mehrbetrag für den langsam laufenden und
daher teueren Motor.
Textabbildung Bd. 334, S. 235
Abb. 3.GD2 und Arbeitsvermögen eines
Motorankers in Abhängigkeit von der Drehzahl (Antriebsleistung 55 kW).
Nun kann es aber bei manchen Antrieben wünschenswert sein, die Schwüngmassen des
Antriebsmotors noch weiter herunterzudrücken, um aus der Arbeitsmaschine eine
möglichst hohe Leistung herauszuholen, als dies bei der Verwendung von normalen
Motoren selbst im günstigsten Falle noch erreichbar ist. Ermöglichen läßt sich dies
einmal dadurch, daß für den Antrieb nicht ein Motor gewählt wird, sondern daß
mehrere Motoren von entsprechend kleinerer Leistung verwendet werden. Praktisch
dürfte allerdings nur die Verwendung von zwei Motoren von je der halben Leistung in
Frage kommen.
Um festzustellen, wie weit dadurch das Arbeitsvermögen der Motoranker beeinflußt
wird, kann von der Gleichung (1 b) ausgegangen werden. Setzt man in diese Gleichung
den Wert d=\sqrt{\frac{N}{b\,.\,n\,.\,c}} (nach Gleichung (3)) ein und setzt b • n • c = C3, dann wird
A=\frac{1}{2}\,.\,\pi\,.\,\sqrt{\left(\frac{N}{C_3}\right)^4}\,.\,\left(\frac{1}{2}\right)^4\,.\,b\,.\,\frac{\gamma}{g}\,.\,\frac{\omega^2}{2}
A = C5N2 . . . . . . .(6 b)
Textabbildung Bd. 334, S. 236
Abb. 4.GD2 und Arbeitsvermögen eines
Motorankers in Abhängigkeit von der Drehzahl (Antriebsleistung 150 kW).
Das bedeutet, daß das Arbeitsvermögen quadratisch mit der
Motorleistung ansteigt. Wird demnach die gegebene Antriebsleistung auf zwei
Aggregate unterteilt, so ergibt sich das Arbeitsvermögen dieser beiden Motoren
zu
A_1=2\,.\,A\,.\,\frac{50^2}{100^2}=0,5\,A.
Zwei Motoren von halber Leistung würden demnach nur halbsoviel
Arbeitsvermögen haben, wie ein Motor von der Gesamtleistung. Da sich aber, wie aus
Abb. 2 bis 4
ersichtlich, das GD2
für die gleiche Antriebsleistung innerhalb einer Typenreihe erheblich ändert, so
wird in der Praxis auch der Faktor entsprechend von diesem theoretischen Wert
abweichen, hat z.B. die Type, die für die volle Leistung in Frage kommt, einen
geringen Wert für das GD2 und liegen die Typen der halben Leistung in dieser Beziehung gerade
ungünstig, so kann der Faktor sogar den Wert 1
annehmen, d.h. es wird auch bei der Unterteilung keine Verringerung der Massen
erzielt. Daher ist es auch hier erforderlich, die Typen unter Berücksichtigung des
GD2-Verlaufes der
ganzen Typenreihe auszuwählen.
Die Formel zeigt aber auch, wie nachteilig es werden kann, in der Leistung unnötig zu
reichliche Motoren zu wählen, was besonders oft bei den Antrieben für
Werkzeugmaschinen zu beobachten ist. Eine Erniedrigung der verlangten Leistung um
beispielsweise 10 v. H. würde theoretisch die Schwungarbeit um 19 v. H. ermäßigen.
Es empfiehlt sich daher, bei der Festlegung der Leistung nach Möglichkeit nicht
unnötige Zuschläge oder Abrundungen nach oben zu machen.
Außer der Unterteilung der Leistung kann die Schwungarbeit noch verkleinert werden
durch die Ausführung von Motoren mit möglichst geringem Durchmesser und
entsprechender Breite. Nach den Gleichungen (3) und (1 b) würde das Arbeitsvermögen
quadratisch mit dem Durchmesser abnehmen.
In der Praxis findet man auch tatsächlich Motoren, die mit gleichem Durchmesser und
großer Breite ausgeführt sind. Nach Gleichung (3) nimmt aber die Breite quadratisch
mit der Verringerung des Durchmessers zu, so daß bei gleicher Leistung mit
abnehmendem Durchmesser die Breiten schnell wachsen, wodurch sich ungünstige
Motorausführungen ergeben.
Die Gleichung (6 b) gibt aber auch über die Frage Auskunft, ob die vielfach
herrschende Annahme richtig ist, daß durch die Wahl eines größeren Motors die
Umsteuerzeiten verkürzt werden können. Bezeichnet
Aw das
Arbeitsvermögen der Schwungmassen der Arbeitsmaschine ohne Motoranker,
Am das
des Ankers allein,
A_l=\int_o^{\mbox{t}}\,{N^2}_d\,.\,t\,d die Anlaßleistung des Motors ohne Berücksichtigung der
Verluste,
x die prozentuale Leistungssteigerung
des Motors durch Wahl einer größeren Type,
und setzt man
Aw =
C • Am und A1 = (C + 1) Am,
so ergibt sich die Gleichung
A_w+A_m\,\left(\frac{100+x}{100}\right)^2=A_l\,.\,\frac{100+x}{100},
daraus
x = 100 C
– 100 . . . . . (7)
Das heißt, ist C = 0, kommen also nur die Motormassen in
Betracht, dann wird x negativ und es wird durch eine
Leistungssteigerung keine Zeitverkürzung erzielt. Wird C = 1, dann ist x = 0. Eine
Leistungssteigerung bedingt also gleichfalls keine Verringerung der Anlaßzeit. Wird
C größer als 1, dann bedingt die
Leistungssteigerung eine Zeitersparnis, aber nur bis zu einer gewissen Grenze, die
durch den errechneten Wert von x festgelegt wird. Bei
C = 1,2 würde x = 20.
Das heißt, daß bei 20 v. H. Leistungssteigerung theoretisch die gleiche Anlaßzeit in
Frage kommt, als ohne Leistungssteigerung. Eine weitere Steigerung bedingt eine
Verschlechterung der Verhältnisse.
Allgemein kann also gesagt werden, daß es bei kurzhübigen Umkehrantrieben, bei denen
das Verhältnis der Schwungmassen der Arbeitsmaschine ohne Motor zu denen des Motors
kleiner als 1 ist, durch die Vergrößerung der Antriebsleistung eine Verkürzung der
Arbeitszeit bei sonst gleichbleibender Arbeitsgeschwindigkeit nicht erreicht
wird.
Da über die Bestimmung der Motorleistung bei Umkehrantrieben oft Unklarheiten
bestehen, soll hierüber auch noch etwas gesagt werden.
Die Festlegung der Motorgröße bietet gewisse Schwierigkeiten, weil nicht nur die
verlangte Antriebsleistung während eines Arbeitsganges schwankt, (z.B. sind die
Leistungen verschieden beim Beschleunigen, beim Verzögern und während der Zeit des
eigentlichen Arbeitsvorganges z.B. Hobelmaschinen), sondern auch, weil die
Beanspruchung des Motors durch die oft zwischen den Arbeitsperioden liegenden
Arbeitspausen, z.B. bei Fördermaschinen. Haspeln, Aufzügen, Blechbiegemaschinen usw.
beeinflußt wird. Da aber eine unrichtige Bemessung des Motors auf jeden Fall
nachteilig ist, insofern, als bei zu kleinem Motor gegebenenfalls Schwierigkeiten im
Betriebe auftreten, andererseits ein zu reichlicher Motor unwirtschaftlich arbeitet,
so muß das Bestreben dahingehen, die in Frage kommende Leistung des Motors möglichst
genau zu berechnen.
Allgemein ist die in jedem Augenblick vom Motor abzugebende Leistung N (in PS) bestimmt nach der Gleichung
N=\frac{P\,v}{75\,.\,\eta}+\left(\frac{G\,D^2}{4\,g}\,.\,\frac{d\,\omega}{d\,t}\,.\,\frac{\omega}{75}\right)+\left(\frac{Q}{g}\,.\,\frac{d\,v}{d\,t}\,.\,\frac{v}{75}\right).
Hierin bedeutet:
P = der zu überwindende
Bewegungswiderstand bei Aufzügen, z.B. das Gewicht der Last in kg,
v = die Arbeitsgeschwindigkeit
(Schnittgeschwindigkeit, Hub- oder Fahrgeschwindigkeit) in m/sek,
Q = die gesamten Gewichte, die zu
beschleunigen und zu verzögern sind, auf den Lastweg bezogen in kg,
g = die Erdbeschleunigung in
m/sek2,
η = der Wirkungsgrad des
Getriebes,
ω = die Winkelgeschwindigkeit der
rotierenden Massen,
GD2 = das Schwungmoment der rotierenden Massen.
Wiederholt sich ein Arbeitsvorgang des Umkehrantriebes periodisch, wie z.B. bei
Fördermaschinen, Haspeln, bei Aufzügen und Werkzeugmaschinen, so ist man in der
Lage, an Hand der Formel über die Zeit t ein
Leistungsdiagramm zu errechnen. Das Leistungsdiagramm muß dabei für die
ungünstigsten Verhältnisse, also für die größten in Frage kommenden Leistungen bei
den kleinsten Pausen aufgestellt werden. Aendert sich das Widerstandsmoment P während des Arbeitsvorganges nicht, und wählt man für
die Beschleunigung und Verzögerung die Aenderung \frac{d\,\omega}{d\,t} konstant, dann wird man
ein Leistungsdiagramm errechnen, welches entsprechend Abb.
5 verläuft. Hierin bedeutet:
t1
= die Beschleunigungszeit,
t2
= die Arbeitszeit mit gleichbleibender Geschwindigkeit und
t3
= die Verzögerungszeit,
t4
= die Arbeitspausen.
Der Motor, der für ein solches Diagramm ausreichen soll, muß so bemessen sein, daß er
die Leistungen nach diesen Arbeitsspielen hergeben kann, ohne sich über die
zulässigen Grenzen zu erwärmen. Die im Motor freiwerdende Wärme wird bei
gleichbleibender Spannung durch den Wert ΣN2t bedingt, in
welchem N wieder die Momentanleistung des Motors
bedeutet. Es muß daher ein Motormodell gewählt werden, welches einer
gleichbleibenden ideellen Leistung entspricht, die sich errechnet aus dem Werte
N\,i=\sqrt{\frac{\Sigma\,N\,t}{T}}. Dies ist der sogenannte quadratische Mittelwert der sich ändernden
Leistung des Motors, der für seine Bemessung zugrunde gelegt werden muß.
Beim Arbeitsspiel nach Abb. 4 würde sich die
Effektivleistung errechnen zu N\,i=\sqrt{\frac{{N_1}^2\,t_1+N^2\,t_2+N^3\,t_3}{T}}. Es ist darauf zu achten, daß beim Anlaufen
und beim Bremsen jeweils das volle Rechteck einzusetzen ist, weil der Strom
entsprechend dem Drehmoment beim Anlassen und Bremsen während einer ganzen Periode
die gleiche Höhe hat. Die Bremsleistung ist, wenn sie elektrisch erfolgt, immer
positiv einzusetzen, bei mechanischer Abbremsung kommt sie in Fortfall. Bei
Antrieben, bei denen das Lastmoment P sich während der
Arbeitsperiode ändert, ändert sich die Form des Diagramms. Der wesentliche
Rechnungsgang ist aber in beiden Fällen derselbe, nur wird z.B. bei Haspeln ohne
Seilausgleich die Leistung N2 mit der Zeit t kleiner werden. Nach der
Bestimmung der Effektivleistung ist noch zu prüfen, ob der Motor das verlangte
Anzugsmoment hergeben kann. Um allzugroße Spannungsschwankungen zu vermeiden, wird
man nicht gern über das zweifache Anlaufsmoment der entsprechenden Effektivleistung
hinausgehen. Als Höchstbeanspruchung des Motors dürfte ungefähr der 2,4 bis 2,8
fache Wert in Frage kommen. Gibt die Type, für welche die Effektivleistung errechnet
worden ist, das Anzugsmoment nicht her, so kann entweder ein größeres Motormodell
mit einer größeren Leistung gewählt werden, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit des
Antriebes verschlechtert, oder die Beschleunigung kann verringert werden, wodurch
sich die Zeit für den Arbeitsgang vergrößert, also die Leistungsfähigkeit der Anlage
verringert. Der zweckmäßigste Weg ist der, zu versuchen, die zu beschleunigenden
Massen zu verringern.
Textabbildung Bd. 334, S. 237
Abb. 5.
Bei manchen Antrieben, z.B. bei Kranen, bei welchen kein gleichmäßigeres Arbeitsspiel
vorhanden ist, läßt sich die Leistung des Motors nach dem Arbeitsdiagramm nicht
bestimmen, da sich ein solches selten aufstellen läßt. Man hilft sich dann bei der
Bestimmung der Leistung dadurch, daß man lediglich den Ausdruck \frac{P\,v}{75\,.\,\eta} der
Motorgröße zugrunde legt und dazu den Begriff der Intermittenz einführt, insofern,
als man den Motor für eine intermittierende Leistung von 30, 45, 60 oder 90 Minuten
wählt. Der Begriff der Intermittenz ist durch die Verbandsnormalien festgelegt,
indem hierfür der Begriff der Stundenleistung eingeführt worden ist, d.h. der Motor
muß die angegebene Leistung ohne unzulässige Erwärmung eine Stunde lang ohne
Unterbrechung hergeben können. Für die Auswahl der Motoren hat diese Festsetzung der
Stundenleistung wegen des verschiedenen Grades der Intermittenz nicht ausgereicht.
Es werden daher für die Bewertung noch die Begriffe der 30, 45 und
90-Minutenleistung hinzugenommen. Es soll aber darauf hingewiesen werden, daß die angegebenen
Zeiten nicht etwa der in der Praxis nun vorkommenden wirklichen Einschaltdauer des
Motors entsprechen, sondern nur der Zeit, während welcher diese Motoren bei der
Untersuchung im Prüffeld mit gleichmäßiger Belastung eingeschaltet werden können,
ohne sich übermäßig zu erwärmen. Es ist ja wohl ohne weiteres verständlich, daß die
Motorabmessungen desto kleiner werden, je größer die Intermittenz ist, also je
kleiner die Minutenleistung.
Textabbildung Bd. 334, S. 238
Abb. 6.
Für welche Intermittenz nun ein Motor gewählt werden soll, hängt von der häufigen
Inanspruchnahme der Maschine ab und ist größtenteils Erfahrungssache. Als
Anhaltspunkt können etwa folgende Angaben dienen:
30 Minuten-Leistung wird man bei solchen Umkehrantrieben wählen, bei denen die
Ruhepausen immer ein Mehrfaches der Arbeitszeit betragen. Hierzu würden also
beispielsweise gehören: Krane in Kraftwerken, Schleusentore, Fahr werke für
Verladebrücken, Anstellmotore für Blechbiege- und Richtmaschinen.
45 Minuten-Leistung bei Antrieben, bei denen zwar die Ruhepausen immer noch größer
sind als die Arbeitspausen, bei denen aber doch eine dauernde Inanspruchnahme
stattfindet. Hieher würden fast alle Werkstattkrane gehöhren, ferner wenig
beanspruchte Werkstattmaschinen.
60 Minuten-Leistung bei Antrieben, deren Ruhepause kürzer ist als die Arbeitszeit.
Hierher würden beispielsweise alle Hüttenkrane gehören, ferner die meisten
Werkstattmaschinen.
90 Minuten-Leistung entspricht schon einer sehr starken Beanspruchung. Da die
modernen Motoren an und für sich schon sehr stark ausgenutzt werden, so liegt die 90
Minuten-Leistung meist nicht viel mehr als 10 v. H. unter der Dauerleistung. Motoren
mit 90 Minuten-Leistung können daher für alle fast dauernd mit der höchsten Last
arbeitende Antriebe zugrunde gelegt werden.
Aber nicht nur auf die Durchbildung des Motors und seine richtige Auswahl, sondern
auch bei seinem Anbau muß bei Umkehrantrieben darauf geachtet werden, daß nicht die
Schwungmassen unnötig vergrößert werden. Zu dieser unnötigen Vergrößerung der
Schwungmassen kann unter Umständen der Einbau einer Kupplung führen. Statt das
Ritzel unmittelbar auf den Wellenstumpf aufzusetzen, wird oft, da der Motor bei
verschiedenen Umkehrantrieben mehr oder weniger unorganisch an die Maschine angebaut
wird, das Ritzel besonders gelagert und durch eine elastische Kupplung mit dem Motor
verbunden. Aus dem bisherigen geht ohne weiteres hervor, daß auf jeden Fall bei
dieser Anordnung die Massen vergrößert werden. Auch bei der Anordnung von
Bremsscheiben ist zu beachten, daß durch diese die Schwungarbeit vergrößert wird.
Daher sind Bremsscheiben, wo nicht unbedingt erforderlich, zu vermeiden, oder ihr
Arbeitsvermögen ist so gering wie möglich zu halten.
Nachteilig für Antriebe ist es auch, dort geschlossene Motoren zu verlangen, wo man
mit ventiliert gekapselten ohne weiteres auskommen würde. Geschlossene Motoren haben
bedeutend größere Abmessungen und sind daher die GD2 bei gleicher Leistung und Drehzahl bedeutend
größer als bei offenen Motoren. Beispielsweise beträgt das GD2 eines geschlossenen Motors bei einer
Leistung von 22 kW und 750 Umdrehungen etwa 340 kgm2, wogegen ein offener Motor bei 25 kW Leistung und derselben Drehzahl nur
ein solches von 5,6 kgm2 besitzt.
Bei Anlagen, bei denen jedoch aus betriebstechnischen Rücksichten ein offener oder
ventiliert gekapselter Motor nicht verwendet werden kann, besteht die Möglichkeit,
die sonst erforderlichen vollständig geschlossenen Motoren durch Motoren mit
sogenannter Mantelkühlung zu ersetzen.
Diese Motoren erhalten eine Entlüftung, die es ermöglicht, die Type bis zu 100 v. H.
der Leistung, wie sie der ventiliert gekapselten Ausführung entspricht,
auszunutzen.
Die Entlüftung muß bei den Motoren, sollen sie den vollständig geschlossenen Motor
ersetzen, so angeordnet sein, daß der Innenraum des Motors unbedingt gegen die
Außenluft abgesperrt ist.
Bei dem in Abb. 6 beispielsweise wiedergegebenen Motor
(Ausführung S. S. W.) wird dies in der Weise erreicht, daß die Kühlluft an der einen
Stirnseite durch den Ventilator angesaugt, um das Blechpaket des Stators
herumgeblasen und oben am Gehäuse ausgestoßen wird, ohne mit dem Innenraum in
Verbindung zu kommen. Abb. 7 läßt die Eintritts- und
Austrittsöffnung deutlich erkennen. Das Schwungmoment des Ankers dieser Motortypen
ist praktisch gleich denen der ventiliert gekapselten Motoren, also viel geringer
als bei den vollständig geschlossenen Motoren. Daher sind die Motoren mit
Mantelkühlung bei Umkehrantrieben unbedingt den vollständig geschlossenen Motoren
vorzuziehen.
Textabbildung Bd. 334, S. 238
Abb. 7.
Die im Handel befindlichen normalen Motoren lassen sich nicht ohne weiteres für
starke Reversion verwenden, da die Befestigung der Blechpakete, besonders bei
kleineren Typen auf
dem Anker nicht für die starken Beanspruchungen wie beim Umkehrantrieb auftreten,
ausgeführt sind. Es muß daher bei Bestellungen auf Motoren für Umkehrantriebe
unbedingt darauf geachtet werden, daß eine ausreichend kräftige Befestigung des
Blechpaketes auf dem Anker unter Umständen auch des Statorpaketes im Gehäuse,
vorhanden ist. Kurz zusammengefaßt wären bei der Projektierung des elektrischen
Antriebes von Umkehranlagen in erster Linie folgende Gesichtspunkte zu beachten:
1. Die Motorleistung ist möglichst genau zu berechnen. Unnötig
zu große Motoren werden nicht genügend ausgenutzt und haben, je geringer ihre
Ausnutzung ist, einen um so schlechteren Wirkungsgrad und eine um so größere
Phasenverschiebung. Ferner wird das Arbeitsvermögen der Schwungmassen, also die
zur Umsteuerung erforderliche Energie, vergrößert und die Leistung der
Arbeitsmaschine verkleinert.
2. Geschlossene Motoren sollen nur dort verwendet werden, wo
sie durch die vorliegenden Verhältnisse als unbedingt erforderlich anzusehen
sind.
3. Die Drehzahl ist möglichst so zu wählen, daß sich
hierbei eine geringe Schwungarbeit der Massen ergibt.
4. Kupplungen zwischen Ritzel und Motorwelle sind nach
Möglichkeit zu vermeiden und durch einen technisch einwandfreien organischen
Zusammenbau des Motors mit der Arbeitsmaschine zu ersetzen.
5. Sind Bremsscheiben erforderlich, so ist auch hierbei auf
eine möglichste Verringerung des Schwungmomentes zu achten.
6. Bei besonders ungünstigen Umkehrantrieben, also bei solchen
mit sehr kurzem Hub und bei denen die Motormassen einen großen Prozentsatz der
Gesamtmasse ausmachen, ist zu prüfen, ob die Anwendung eines besonders hierfür
durchgebildeten Motors oder eine Unterteilung der Antriebsleistung auf zwei
Motoren zweckmäßig ist.
7. Die mechanische Ausführung der verwendeten Motoren ist
daraufhin zu prüfen, ob sie für die bei den dauernden Umkehrungen auftretenden
Beanspruchungen ausreicht.