Titel: | Ueber den Bau von Schiffsdieselmotoren bei der Deutsche-Werke-Aktiengesellschaft, Werft Kiel. |
Autor: | Rembold |
Fundstelle: | Band 338, Jahrgang 1923, S. 33 |
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Ueber den Bau von Schiffsdieselmotoren bei der
Deutsche-Werke-Aktiengesellschaft, Werft Kiel.
Von Dr.-Ing. Rembold in
Kiel.
REMBOLD, Ueber den Bau von Schiffsdieselmotoren.
Vor etwa 12 Jahren wurde damit begonnen, zum Antrieb großer Seeschiffe Motoren
zu verwenden. Die Gründe, die dazu geführt haben, den Versuch zu machen, die
Dampfanlagen auf Schiffen zu verdrängen, waren folgende:
Bei der Dampfmaschine werden etwa nur 10 % der im Brennstoff aufgespeicherten Energie
in nutzbare Arbeit umgesetzt, bei dem Dieselmotor hingegen 33 %. Bei gleichem
Brennstoffgewicht ist daher bei einem Motorschiff der Aktionsradius viermal größer
als bei einem Dampfschiff mit Kohlenfeuerung und dreimal größer als bei einem
Dampfer mit Oelfeuerung. Es ist bei einem Motorschiff nicht nötig, während der Reise
Häfen anzulaufen, nur um zu bunkern und der Brennstoff für die Hin- und Rückreise
kann da eingenommen werden, wo er am billigsten ist. Falls ein größerer
Aktionsradius nicht erwünscht ist, kann das Schiff entsprechend der Ersparnis an
Bunkerraum kleiner ausgeführt werden, wodurch die Anschaffungskosten und die
Betriebskosten für die Tonne Ladefähigkeit geringer werden.
Zur Bedienung der Motorenanlage wird weniger Personal als bei Dampfschiffen gebraucht
und die Bedienung ist insbesondere in warmen Gegenden angenehmer, da im
Maschinenraum eines Motorschiffes nicht die unerträgliche Hitze wie in dem
Kesselraum eines Dampfers herrscht.
Das Uebernehmen des flüssigen Brennstoffes beansprucht weniger Zeit und geschieht in
reinlicherer Weise als die Uebernahme von Kohlen. Auch entfällt das lästige Rauchen
der Schornsteine, da die Abgase der Motoren rauch- und geruchlos sind.
Von allen den Ländern, in denen vor dem Kriege der Bau von Motoren für Handelsschiffe
aufgenommen wurde, ist Deutschland dasjenige, in dem die meisten Versuche
vorgenommen wurden. Man hatte bereits erkannt, daß nur der Dieselmotor, der sich
schon seit längerer Zeit als ortsfeste Maschine gut bewährt hatte, Aussicht bot, für
den Antrieb großer Schiffe Verwendung zu finden, und eine Reihe von Werften,
Reedereien und Maschinenfabriken haben große Opfer für die Entwicklung der
Schiffsmotoren gebracht. Es wurden einfachwirkende Viertaktmotoren, einfach- und
doppeltwirkende Zweitaktmotoren und Motoren mit gegenläufigen Kolben gebaut. Es hat
sich gezeigt, daß heute von diesen Bauarten, was Haltbarkeit,
Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit anbelangt, der einfachwirkende
Viertaktmotor den anderes Bauarten vorzuziehen ist, wenn es sich nicht um ganz große
Einheiten handelt, die für Frachtschiffe nicht in Frage kommen. Die meisten Werften,
die Motoren bauen, haben sich deshalb auf den Bau von Viertaktmotoren verlegt. Die
größte Anzahl der Motorschiffe, die heute in Betrieb sind, besitzen Viertaktmotoren
als Antriebsmotoren.
Als die Deutsche-Werke-Aktiengesellschaft, Werft Kiel, sich dazu entschlossen hat,
den Bau von Dieselmotoren für den Antrieb von Handelsschiffen aufzunehmen, hat sie
ebenfalls der Viertaktbauart den Vorzug gegeben.
Bei dem seither gebauten Motoren für den Antrieb von Schiffen wurden vielfach die
einzelnen Teile ausgebildet, wie es bei Motoren für ortsfeste Anlagen üblich ist.
Bei ortsfesten Motoren, für die oft Reserve-Maschinen vorgesehen werden und wofür
man Reserveteile verhältnismäßig rasch von der Fabrik erhalten kann, ist es nicht
notwendig, in dem Maße auf die Zugänglichkeit und Ersetzbarkeit der Teile zu achten,
wie bei Motoren für Handelsschiffe, die vielfach jahrelang nicht in ihrem
Heimatshafen zurückkehren. Die Werft hat sich daher als wichtigste Aufgabe gestellt,
den Viertaktdieselmotor so zu entwickeln, daß er als vollkommenster
Handelsschiffsmotor von besonderer kräftiger Bauart betrachtet werden kann. Um dies
zu erreichen, wurde beim Entwurf der Motoren insbesondere darauf geachtet, daß alle
Teile leicht bedient und nachgearbeitet werden können und daß dieselben so gestaltet
werden, daß sie in jedem Hafen der Welt zu ersetzen sind. Teile, die nur mit
Spezialmaschinen hergestellt werden können, oder zu deren Bearbeitung besonders
geschulte Leute notwendig sind, werden vermieden. Weiter ist größter Wert darauf
gelegt, daß alle Teile sich während des Betriebes leicht überholen lassen; so können
z.B. alle Ventile eines Zylinders ausgebaut werden, ohne daß der Motor abgestellt
werden muß.
Die Deutsche-Werke-Aktiengesellschaft, Werft Kiel, baut Schiffsdieselmotoren mit
Leistungen von 120 bis 2350 PSe. Die Motoren für größere Seeschiffe haben in der
Regel 6 Arbeitszylinder.
Abb. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Motor von
1000 PSe. Der Arbeitsgang ist folgender:
1.Kolbenabwärtsgang.Der Kolben saugt durch das gesteuerte Einlaßventil Luft an.
2.Kolbenaufwärtsgang.Die angesaugte Luft wird auf ca. 32 at verdichtet, wodurch sie sich
erhitzt.
3.Kolbenabwärtsgang.Es wird Brennstoff mittels Druckluft eingespritzt, der sich an der
heißen Luft im Zylinder entzündet. Der Brennstoff verbrennt und leistet
bei der darauffolgenden Ausdehnung Arbeit.
4.Kolbenaufwärtsgang.Die Abgase verlassen den Arbeitszylinder durch das gesteuerte
Auslaßventil.
Der Kompressor, der die zum Einspritzen des Brennstoffes nötige Luft liefert, ist, um
den Motor so kurz wie möglich zu halten, hinten an die Maschine angehängt und wird
mit Schwinghebel angetrieben. Er ist in Abb. 1 links
unten im Schnitt zu sehen. Die Schwinghebel dienen auch noch zum Antrieb der für den
Betrieb nötigen Wasser- und Oelpumpen. Die Maschine ist mit besonderen Kreuzköpfen
ausgerüstet. Der Raum für das Triebwerk ist eingekapselt. Dieser Raum ist durch eine
besondere Wand von den Zylindern getrennt, so daß kein Schmieröl an die
Zylinderbüchsen spritzen und auch kein Leckwasser von der Kolbenkühlung nach dem
Raum für das Triebwerk gelangen kann. Das Triebwerk wird mit Preßöl geschmiert.
Zwischen Maschine und Drucklager sitzt ein Schwungrad, an dem durch Schnecke und
Schneckenrad eine mit Druckluft oder Dampf zu betreibende Drehmaschine angreift.
Textabbildung Bd. 338, S. 34
Abb. 1. Querschnitt durch einen Arbeitszylinder.
Abb. 2 und 3 zeigen den
1000-PSe-Motor von außen. Die einzelnen Teile sind wie folgt ausgebildet.
Die Grundplatte besteht aus Gußeisen. In sie sind die Grundlager eingelegt, die
ebenso ausgebildet sind, wie die Lager gewöhnlicher Schiffsdampfmaschinen.
Durch die Lagerdeckel tritt das Preßöl für die Schmierung ein, das durch Bohrungen
in die Kurbelwelle gelangt. Die letztere besteht aus Siemens-Martin-Stahl.
Textabbildung Bd. 338, S. 34
Abb. 2. Schiffsdieselmotor von 10 0 PSe, 135 Uml./min.
Textabbildung Bd. 338, S. 34
Abb. 3. Schiffsdieselmotor von 1000 PSe, an die Zylinder- von vorne
gesehen.
Die Ständer sind so auf die Grundplatte aufgesetzt, daß die Kurbelwelle in der
Achsenrichtung aus dem Motor ausgebaut werden kann, ohne daß irgendwelche größeren
Teile entfernt werden müssen. Die Ständer sind ebenfalls wie bei
Schiffsdampfmaschinen ausgebildet. Die Gleitbahnen für die Kreuzköpfe sind
wassergekühlt. Um ein leichtes Nachfühlen der Grundlager und Triebswerkteile zu
ermöglichen, sind die Ständer auf beiden Seiten gegeneinander versetzt. An die
Zylinder sind Zylinderfüße angegossen, die an ihrem unteren Ende mit einer
horizontalen Wand verbunden sind, welche den Kurbelraum öl- und wasserdicht
abschließt. Die Kolbenstangen durchdringen diese Wand und sind mit Stopfbuchsen
abgedichtet. Auf diese Weise wird verhütet, daß Leckwasser der Kolbenkühlung das im
Kurbelraum befindliche Oel verunreinigt und daß ferner Schmieröl von dem Kurbelraum
an die Zylinderwandungen gelangt. Durch die breiten Oeffnungen zwischen den
Zylinderfüßen sind die Kolben leicht zugänglich. Je drei der Zylinder sind zu einem
Gußstück vereinigt. Die beiden Zylindergußstücke sind ferner mit Flanschen
verschraubt. Auf jedem Zylinder ist ein Zylinderdeckel aufgeschraubt, der je ein
Anlaßventil, ein Brennstoffventil, ein Lufteinlaß- und ein Luftauslaßventil, sowie
ein
Sicherheitsventil aufnimmt. Zylinder und Zylinderdeckel sind mit Seewasser gekühlt,
das von außenbords durch eine besondere Pumpe angesaugt, durch die Zylinder,
Zylinderdeckel und die Auspuffleitung gedrückt und von dort wieder ins Freie
geleitet wird.
Die Arbeitskolben sind ebenfalls mit Seewasser gekühlt. Selbstspannende Kolbenringe
sorgen für Abdichtung. Die Zu- und Abführungen des Kolbenkühlwassers geschieht durch
Posaunenrohre, welche in Gehäuse eintauchen, von denen aus das Wasser zugeführt
wird. Es sind besondere Posaunenrohre für den Zufluß und Abfluß vorgesehen. Der
Wasserablauf aus der Posaunenkühlung kann vom Maschinistenstand aus überwacht
werden. Das abfließende Kolbenkühlwasser wird von der Lenzpumpe wieder über Bord
geschafft. Der Arbeitskolben kann auf einfache Art zwischen den Zylinderfüßen nach
unten herausgenommen werden. Dabei brauchen weder der Zylinderdeckel noch Teile der
Steuerung, der Ventile oder der Rohrleitung entfernt zu werden. Ebenso ist das
Ablassen des Kühlwassers aus dem Zylinderdeckel und Ventilen nicht erforderlich. Zum
Kolbennusbau sind keinerlei Hebezeuge nötig. Der Ausbau geschieht vielmehr lediglich
durch Drehen des Triebswerks mittels der Drehmaschine. Die übrigen Triebwerkteile
sind wie bei Schiffsdampfmaschinen ausgeführt.
Besonderer Wert wurde auf einfache Ausbildung des Steuerwellenantriebes und der
Umsteuerung gelegt. Für den Steuerwellenantrieb sind Kuppelstangen gewählt, welche
die durch Zahnräder angetriebene Hilfskurbelwelle mit der oben liegenden Steuerwelle
verbinden. Schraubenräder oder Maschinenelemente, die im Ausland schwer zu
beschaffen sind, oder deren Instandhaltung nicht mit einfachen Mitteln möglich ist,
sind vermieden. Die Lagerung des oben liegenden Steuerwellenteiles, welcher durch
die Kuppelstangen angetrieben ist, ist durch feststehende Stangen direkt auf die
Grundplatte abgestützt, um zu vermeiden, daß die durch die Erwärmung und die
Kolbenkraft verursachte Dehnung des Motors einen Einfluß auf das gute Arbeiten des
Steuerwellenantriebes ausübt. Den Steuerwellenantrieb zeigt Abb. 4.
Textabbildung Bd. 338, S. 35
Abb. 4. Steuerwellenantrieb mit welche die durch Ausgleich-Vorrichtung.
Auf der Steuerwelle sind besondere Nocken für die Vor- und Rückwärtsfahrt vorgesehen,
zum Umsteuern werden zuerst die Ventilhebel angehoben, wobei die Rollen sich von den
Nocken entfernen. Gleichzeitig wird die Brennstoffpumpe abgestellt. Dann wird die
Steuerwelle verschoben, so daß die Nocken für die andere Fahrtrichtung unter die
Rollen der Ventilhebel zu liegen kommen. Nun werden die Ansauge- und
Auspuffventilhebel wieder auf die Nocken aufgesetzt und der Motor kann mittels
Preßluft in der anderen Drehrichtung angelassen werden. Zu diesem Zweck erhalten
zuerst alle sechs Zylinder Preßluft. Nach dem Anlaufen werden drei Zylinder auf
Brennstoffbetrieb umgestellt und nachdem diese zünden, erfolgt auch die Umstellung
der übrigen Zylinder auf Brennstoffbetrieb. Die Umstellung geschieht mit Hilfe eines
kleinen Preßluftzylinders.
Textabbildung Bd. 338, S. 35
Abb. 5 und 6. Maschinenanlage für ein 8000-t-Tankschiff.
a Hauptmotoren; d Schmierölpumpen;
g Zylinderkühlwasserpumpen; l Anlaßluftbehälter für Hauptmotor; m
Ruderluftbehälter; n Einblaseluftflaschen für Hauptmotor; q Ballastpumpe; t
Treib- u. Heizölförderpumpe; v1 Schmierölfilter; z Lichtmaschine
(Glühkopfmotor); A Schalttafel; i Hilfsmotor; o Anlaßluftbehälter Hilfsmotor; p
Einblaseluftflasche für Hilfsmotor; v Brennstoffilter; w Auspuff topfe für
Hauptmotor; x Auspufftopf für Hilfsmotor; y Brennstofflagerbank.
Zur Förderung des Brennstoffes in die einzelnen Zylinder ist für
jeden Zylinder eine besondere Brennstoffpumpe vorgesehen. Die Regulierung der
Brennstoffpumpe geschieht dadurch, daß die Saugventile der Pumpen längere oder
kürzere Zeit offen gehalten werden. Hierdurch wird erreicht, daß die Pumpen je nach
Wunsch weniger oder mehr Brennstoff fördern. Um zu vermeiden, daß die Maschine eine
unzulässig große Umdrehungszahl annimmt, wenn bei Seegang der Propeller aus dem
Wasser austaucht, ist ein besonderer Regler vorgesehen, der eine Ueberschreitung der
höchstzulässigen Umdrehungszahl verhindert. Zur Regelung des Druckes der Luft zum
Einspritzen des Brennstoffes bei verschiedenen Fahrtstufen ist ein
Einblaseluftregler vorgesehen.
Die Schmierung der Triebwerkteile geschieht, wie bereits erwähnt, mittels Preßöl, das
durch die Hauptlager eintritt und von hier aus in die Kurbelwelle, die Kurbellager
und durch die Kreuzköpfe zu den Gleitbahnen gelangt und in die Grundplatte abfließt.
Von der Grundplatte aus wird das Oel wieder von der Schmierölpumpe angesaugt und
durch ein Filter von neuem in die Hauptlager gedrückt. Die Druckschmierung besitzt
den großen Vorteil, daß zur Ueberwachung der Lagerschmierung nur ein Manometer
beobachtet werden muß. Für die Schmierung der Arbeitszylinder sind besondere
Schmierpressen vorgesehen.
Die Druckluft zum Umsteuern des Motors wird durch die Auspuffgase mit Hilfe einer
besonderen Vorrichtung vorgewärmt, um zu vermeiden, daß die sonst kalte Luft beim
Auftreffen auf die heißen Zylinderwandungen durch zu rasches Abkühlen derselben
Temperaturschwankungen hervorruft, die zu Rissen und Brüchen führen können.
Die durch Seewasser gekühlten Kompressoren, die auf der Rückseite des Motors
angeordnet sind und durch Schwinghebel betätigt werden, sind dreistufig, hinter
jeder Stufe des Kompressors befindet sich ein Luftkühler.
Von jedem Motor aus werden im allgemeinen folgende Pumpen direkt angetrieben:
1 Zylinderkühlwasserpumpe,
1 Kolbenkühlwasserpumpe,
1 Schmierölpumpe,
1 Lenzpumpe.
Abb. 5
und 6 zeigen
2 Motoren in ein Motortankschiff von 8000 t Tragfähigkeit eingebaut, das die
Deutsche-Werke-A.-G., Werft Kiel, baut. Außer den Hauptmotoren zum Antrieb der
Propeller ist noch ein Hilfsmotor zum Antrieb eines Kompressors aufgestellt. Dieser
Hilfskompressor dient zur Erzeugung von Preßluft, um die aus den Abbildungen
ebenfalls zu ersehenden Preßluftbehälter zum Anlassen der Hauptmotoren aufzufüllen.
Hilfsdieselmotor und Hilfskompressor sind ebenfalls als Schiffsmaschinen
durchgebildet. Auch hierbei sind alle Teile so ausgeführt, daß sie leicht mit
Bordmitteln instand gehalten werden können. Der Kompressor gestattet Erzeugung von
Preßluft bis zu einem Druck von 60 at. Ferner kann er als Niederdruckkompressor zur
Lieferung von Luft von 8–10 at, zum Betriebe der Winden und anderen Hilfsmaschinen
benutzt werden. Der Hilfskompressor wird im allgemeinen auf See nicht angestellt.
Bei dem in den Abbildungen dargestellten Schiff wird die Rudermaschine mit Druckluft
betrieben. Zur Erzeugung der hierzu nötigen Druckluft ist an jeden der Hauptmotoren
am vorderen Ende ein zweistufiger Kompressor angehängt. Ferner ist ein besonderer
Druckluftbehälter zum Aufspeichern der für die Rudermaschine benötigten Luft von
einer Spannung von etwa 8–10 at vorgesehen.
Als Lichtmaschinen sind 2 Glühkopfdynamos aufgestellt. Die Glühkopfmotoren sind
ebenfalls von der Deutsche-Werke-Aktiengesellschaft selbst hergestellt. Einer dieser
Glühkopfmotoren treibt außer der Dynamomaschine noch einen kleinen Notkompressor an,
der bestimmt ist, Druckluft zum Anlassen der Hauptmotoren zu erzeugen, wenn auch
alle Druckluft an Bord verbraucht oder entwichen sein sollte. Die Auspuffgase der
Hauptmotoren, des Hilfsmotors und der Glühkopfmotoren gehen in Auspuff topfe, von
denen aus sie durch einen Schornstein ins Freie geführt werden. Zur Erzeugung von
Dampf für die Heizung und andere Zwecke ist ein kleiner Dampfkessel aufgestellt. Für
die an die Hauptmotoren angehängten Pumpen sind unabhängige Reservepumpen vorhanden.
Außerdem sind Pumpen zum Uebernehmen und Fördern des Treiböls sowie Lenz- und
Ballastpumpen aufgestellt.