Titel: | Die Schmierung der Verbrennungsmotoren. |
Autor: | Spettmann |
Fundstelle: | Band 340, Jahrgang 1925, S. 1 |
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Die Schmierung der
Verbrennungsmotoren.
Von Ing. Spettmann.
SPETTMAN, Die Schmierung der Verbrennungsmotoren.
Wenn sich auch heute die Verbrennungskraftmaschinen aller Art sowohl in Klein-
als auch in Großbetrieben eines besonderen Vorzuges erfreuen, so dürfte doch der
Allgemeinheit über die Wartung und Pflege, insbesondere auch über die Kühlung und
Schmierung dieser Maschinen, noch sehr wenig bekannt sein.
Bei allen Verbrennungskraftmaschinen, seien es nun Gas- oder Oelmotoren, entstehen
durch die Verbrennung des Treibmittels sehr hohe Temperaturen. Diese betragen bei
der Zündung ungefähr 1200 bis 1800° C; sie sinken zwar mit der Expansion, haben aber
beim Verbrennungshub im Durchschnitt immer noch eine Höhe von 1000° C. Lediglich
durch eine gute Kühlung aller mit den heißen Gasen in Berührung kommenden
Maschinenteile kann dem schädlichen Einfluß dieser Temperaturen auf die Festigkeit
des Materials begegnet und eine wirksame Schmierung sowie ein sicherer Betrieb
gewährleistet werden. Bei allen doppeltwirkenden Verbrennungsmaschinen müssen
deshalb Zylinder, Zylinderdeckel, Anlaßventile, Kolben und Kolbenstangen durch
Wasserumlauf gekühlt werden, während man sich bei den mit Tauchkolben versehenen
Maschinen auf die Kühlung der Zylinder und Zylinderköpfe beschränken kann, da bei
den offenen Kolben eine genügende Abfuhr der Wärme durch die Luft stattfindet. Als
obere Temperaturgrenze für das abfließende Kühlwasser sollen bei Großgasmaschinen 40
bis 50° C. und bei Gas- und Dieselmotoren 50 bis 70° C. im allgemeinen nicht
überschritten werden. Infolge der bedeutenden Wärmeabfuhr beträgt die Temperatur der
Zylinderwandungen im Durchschnitt nicht mehr als 100 bis 150° C., ungeachtet der
hohen Verbrennungstemperatur; und diese Temperatur bildet die Grundlage für die
Schmierung der Verbrennungsmaschinenzylinder.
Bei der Schmierung der Verbrennungsmaschinen unterscheidet man die Schmierung der
Arbeitszylinder, die der Luftkompressoren und die des Triebwerks.
Aus den obigen über die Kühlung gemachten Ausführungen geht hervor, daß bei allen
Arten von Verbrennungsmaschinen, sowohl Gas- oder Oelmaschinen, Klein- und
Großmotoren, dieselben Verhältnisse für ihre Schmierung in Betracht kommen, weil bei
sämtlichen vorkommenden Bauarten und Systemen ungefähr gleich hohe Drucke und
Temperaturen herrschen. Es wäre nun aber durchaus verkehrt, wenn man mit Rücksicht
auf die hohen Verbrennungstemperaturen ein möglichst schweres, hoch entflammbares
Oel, wie z.B. bei Heißdampfmaschinen, zur Zylinderschmierung verwendenwürde,
denn die Temperaturhöhe im Verbrennungsmaschinenzylinder ist keineswegs in dem
gleichen Grade maßgebend für das Schmiermittel, wie die Temperatur des Heißdampfes.
Während nämlich bei den Dampfmaschinen keine Kühlung der Zylinderlaufflächen
vorhanden ist und der Dampf als Träger und Verteiler des Dampfzylinderöles benutzt
wird, das Oel also dauernd der hohen Temperatur des Frischdampfes ausgesetzt ist,
muß man bei den Verbrennungsmaschinen mit der gekühlten Lauffläche rechnen und die
Wandungs- oder sogenante direkte Schmierung anwenden. Da bei der Wandungsschmierung
das Schmiermittel unmittelbar auf die Verbrauchsstelle, d.h. auf die Wandungen des
Zylinders oder des Kolbens und der Kolbenringe gebracht wird, so kann auch für die
Auswahl des Oeles zur Zylinderschmierung der Verbrennungsmaschinen niemals die
Verbrennungstemperatur der Ladung in Frage kommen, sondern nur die Temperatur der
Zylinderwandung und der Kolbenmantelfläche, welch letztere die Verteilung des Oeles
übernimmt. Von diesen Gesichtspunkten aus betrachtet, beträgt die zweckmäßige Höhe
des Flammpunktes des zu verwendenden Schmieröles 190 bis 200° C. Bedingung ist aber
für diese Oele, daß sie vollkommen rückstandlos verbrennen, damit sich nicht
Rückstände des verbrannten Oeles im Arbeitszylinder ansammeln und zu Frühzündungen
oder Beschädigungen von Zylinder, Kolben und Kolbenringen Veranlassung geben können.
Die Belastung der Laufflächen durch das Kolbengewicht sowie die Spannung der
Kolbenringe bleiben selbst bei dem langen Kolben des Zweitaktmotors noch erheblich
hinter dem Belastungswert einer Gleitbahn durch den Kreuzkopf zurück. Es geht
hieraus zur Genüge hervor, daß an die Viskosität oder Zähflüssigkeit eines Oeles
keine besonders hohen Anforderungen gestellt zu werden brauchen, sondern daß ein
solches Oel vollständig genügt, welches bei der Schmierung von normal belasteten
Maschinenteilen, z.B. eines Kreuzkopfes, gute Dienste leistet. Man tut aber gut, ein
Oel von nicht zu geringer Viskosität zu wählen, da mit der Dünnflüssigkeit
bekanntlich der Ölverbrauch steigt. Zu empfehlen ist eine Viskosität von 4 bis 8
Engler-Graden bei 50° C. Das Oel wird dem Zylinder unter Druck zugeführt, und zwar
werden die Oelzuführungsstellen bei einseitig wirkenden Kolben so angeordnet, daß
sie außerhalb des Verbrennungsraumes liegen und das Oel bei der äußern
Totpunktstellung zwischen den ersten und zweiten Kolbenring gelangt. Bei liegender
Bauart ist nur eine Zuführungsstelle im Scheitel des Zylinders vorgesehen, während
bei stehenden
Maschinen drei bis vier Zuführungsstellen auf dem Umfang des Zylinders gleichmäßig
verteilt sind. Da bei den doppelt wirkenden Maschinen, die Oelaustrittsöffnungen mit
dem Verbrennungsraum in Verbindung kommen, so sind die Oelleitungen hierbei
unmittelbar am Zylinder durch ein Rückschlagventil abzuschließen. Bei diesen
Maschinen in liegender Anordnung wird der Kolben meistens an sechs Stellen
geschmiert, die mehr oder weniger gleichmäßig auf dem Zylinderumfang verteilt sind.
Zur Erzielung einer besseren Oelverteilung sind an der Austrittsstellung des Oeles
Schmiernuten angebracht.
Große Sorgfalt, besonders bei den Groß-Dieselmaschinen, erfordert die Schmierung der
Stopfbüchsen, und zwar muß diese unter Druck geschehen. Wegen der großen Drucke und
hohen Temperaturen im Zylinder sind die Stopfbüchsen nur schwer dicht zu halten und
müssen deshalb als lange Metallpackungen ausgeführt werden, um so mehr, als die
infolge etwaiger Undichtigkeit der Stopfbüchse austretenden Gase einen starken
Geruch erzeugen und schwere gesundheitliche Schädigungen des Maschinenpersonals
herbeiführen können.
Die Schmierung der Luftkompressoren erfordert ein hochwertiges, reines Mineralöl,
welches einen sparsamen Verbrauch gestattet und unter dem Einfluß der Temperaturen
möglichst wenig zur Verharzung neigt. Denn in den Luftkompressoren herrschen, trotz
der wirksamen Wasserkühlung, immer noch Temperaturen von maximal 250 bis 300° C.,
während die Temperatur der Wandungen etwa 100° C. beträgt. Bei Störungen an den
Ventilen können aber unter Umständen Temperaturen bis über 500° C. vorkommen und
damit die Gefahr einer Explosion angesammelten Schmieröls naherücken. Die
Schmierölzufuhr geschieht am. Niederdruckkolben in ähnlicher Weise wie beim
Kraftzylinder einseitig wirkender Motoren. Die Schmiergefäße müssen eine sehr genaue
Einstellung der Oelmengen und eine leichte Kontrolle gestatten, da zu reichliche
Schmierung die Bildung von Oelrückständen am Kolben, an den Ventilen und in den
toten Räumen zur Folge hat und außerdem Oelansammlungen die erwähnte Gefahr einer
Explosion bilden können.
Die Zuführung des Oeles zu den einzelnen Stellen des Triebwerkes kann mittels Tropf-,
Ring- oder Druckschmierung erfolgen; die letztere Art kommt indes ausschließlich für
Großmotore in Betracht, während bei den kleineren Maschinen die Tropf- und
Ringschmierung schon lange zur Anwendung gelangt und deshalb als hinreichend bekannt
vorausgesetzt werden kann. Aus diesem Grunde soll hier auch nur auf die
Druckumlaufschmierung von Großmotoren näher eingegangen werden. Das Oel verteilt
sich hierbei von einem Hochbehälter, der sich etwa 5–6 m über der Maschinenmitte
befindet, auf die verschiedenen Verwendungsstellen, und zwar auf die
Kurbelwellenlager, Kurbellager, Gleitschuh- und Kreuzkopflager. Nach dem Durchgang
durch die Lager läuft das Oel in einem Behälter im Maschinenkeller zusammen, wo es
ausruht, gereinigt, gekühlt und von einer Pumpe in den Hochbehälter zurückbefördert
wird, um dann seinen Kreislauf von neuem zu beginnen. Auf diese Weise erzielt man
eine reichliche Schmierung mit gekühltem Oel und kann bei Verwendung einer guten
Qualität infolge der langen Brauchbarkeit sehr sparsam arbeiten. Der Inhalt eines
solchen Umlaufsystems beträgt meistens 300 bis 500 kg Oel und reicht bei Tag- und
Nachtbetrieb und bei Ergänzung der geringen verlorengehenden Menge ein ganzes Jahr
aus, vorausgesetzt natürlich, daß das verwendete Oel eine entsprechend
guteQualität besitzt, d.h. es kommen für die Schmierung der Gasmotorenzylinder
nur solche Oele in Betracht, welche durchaus frei von Substanzen sind, die Neigung
zur Rückstandsbildung zeigen und daher sollten hier stets nur reine Mineralöle
verwendet werden, weil vegetabilische und animalische Oele, auch wenn sie mit
Mineralöl vermischt worden sind, stets Kohlenrückstände absetzen. Diese Rückstände
rufen, da stets Oel, hauptsächlich bei reichlicher Schmierung, in den
Verpuffrungsraum gelangt, die überaus lästigen und schädlichen Vorzündungen hervor,
wodurch der gleichmäßige Gang und die Betriebssicherheit des Motors gefährdet
wird.
Ein weiterer Uebelstand bei Verwendung von unreinen und Rückstände bildenden Oelen
ist die Verstopfung der Schmierrohre. Wenn man die Verstopfung bemerkt, ist es
meistens zu spät und sind Kolben und Zylinder bereits zerfressen.
Um in dieser Hinsicht jede Sicherheit zu haben, ist es gut, mindestens einmal in der
Woche, am besten im Verhältnis 2 : 8 dem Zylinderöl etwas Petroleum zuzusetzen.
Etwaige durch schmutziges Gas verursachte Rückstände werden dadurch aufgelöst und
entfernt.
Aber auch, wenn vollkommen reine Mineralöle verwendet werden, hört man oft die Klage,
daß neu in Gebrauch genommene Oele im Gegensatz zu früher erhältlichen zu
Vorzündungen Anlaß gäben. Dies kann der Fall sein, wenn das vorher benutzte Oel
einen höheren Zündpunkt hat und man die gleiche Menge des neuen Oeles dem Zylinder
zuführt wie vorher. Vermindert man die Oelzufuhr zum Zylinder des Motors bis auf die
zur guten Schmierung des Kolbens nötige Menge, so hören die Vorzündungen meistens
auf. Bleibt diese Unregelmäßigkeit trotzdem noch bestehen, so ist die Ursache in
starker Undichtigkeit des Kolbens zu suchen. Beim Ansaugen des Luft- und
Gasgemisches gelangt gleichzeitig eine kleine Menge Oel in den Explosionsraum; das
Oel wird durch Berührung mit den Wandungen, welche eine höhere Temperatur als der
Zündpunkt des Oeles haben, entflammt und verursacht eine Explosion, bevor die
Kompression des Luft- und Gasgemisches den Höchstgrad erreicht hat und die Kurbel
des Motors über die Totlage hinweg gedreht ist, d.h. auf Ansprung steht.
Haben mit vorher benutztem Oele überhaupt keine Vorzündungen stattgefunden und ist
dieser Uebelstand erst seit Verwendung eines neuen Oeles aufgetreten, so läßt sich
dies häufig wiederum auf Undichtigkeit des Kolbens zurückführen. Rückstände des
früher benutzten Oeles haben zusammen mit den Unreinigkeiten des Gases eine
scheinbare Dichtung des Kolbens bewirkt. Nachdem das neue Oel seine reinigende
Wirkung ausgeübt, d.h. die Rückstände aufgelöst hat, kommt die Undichtigkeit des
Kolbens zum Vorschein, und der Uebelstand der Vorzündungen ist da.
Für die Rückstandsbildung ausschlaggebend ist folgendes: Je nach der Beschaffenheit
des verwendeten Brennstoffes ist eine mehr oder weniger starke Reinigung des Gases
nötig. Vollkommen gut und einwandfrei lassen sich bis heute eigentlich nur Anthrazit
und Koks vergasen, zwei fast vollkommen teerfreie Kohlenstoffe. Man strebt natürlich
besonders unter den heutigen Verhältnissen dahin, auch die billigen Brennstoffe zu
benutzen; Steinkohle, Braunkohle, Torf, also bituminöse, teerhaltige Brennstoffe.
Das Generatorgas dieser jüngeren Kohlensorten gibt jedoch leicht zu
Betriebsstörungen Veranlassung, da sich die teerartigen Kohlenwasserstoffe, die
durch die Reinigung nicht völlig zurückgehalten werden können, im Zylinder, an den Ventilen und in
den Rohrleitungen niederschlagen und durch unvollkommene Verbrennung verschmutzenden
Ruß bilden.
Es ist selbstverständlich, daß derartige vom Gas herrührende Rückstände sich mit dem
Schmieröl verbinden und so den Anschein erwecken, als ob es sich um Rückstände des
Schmieröls allein handelt.
Um die Reinigung von Kolben, Zylinder und Ventilen des Motors möglichst zu
beschränken, muß stets auf eine gute Reinigung des Generatorgases durch Koksskrubber
und Trockenreiniger Gewicht gelegt werden. Die Ausscheidung des Teers muß durch
Stoßreiniger oder bei bituminösen Brennstoffen durch möglichst völlige Verbrennung
des Teers geschehen.
Bei den Gichtgasmotoren handelt es sich um mit den Abgasen der Hochöfen getriebene
Motoren. Das Gichtgas ist seiner Zusammensetzung nach ähnlich dem Generatorgas, nur
hat es einen geringeren Heizwert.
Die durch die Verbrennung des wärmearmen Gichtgasgemisches im Zylinder entstehende
Verbrennungstemperatur ist niedriger als die Verbrennungstemperatur der Leuchtgas-
und Kraftgasgemische. Die Folge davon ist eine geringe Erhitzung des Zylinders und
ein verhältnismäßig geringer Kühlwasserverbrauch.
Der größte Uebelstand und das schwerste Hemmnis für die Verwertung der Hochofengase
als Motorenbrennstoff ist der hohe Staubgehalt der Gase. Die bestehenden
Vorrichtungen zur Reinigung der Gase für Zwecke der Winderhitzung und der
Dampfkesselbeheizung genügen hier nicht mehr. Nur durch eine äußerst gründliche
Naßreinigung durch Rieseltürme und andere Wascher und durch Sägespäntrockenreiniger
gelingt es, den Koks-, Eisenerz- und Kalkstaub der Gichtgase und die vielen
gefährlichen, feineren Staubarten und Metalldämpfe zurückzuhalten, bevor das Gas dem
Motor zugeführt oder in einem Sammelbehälter zunächst aufgespeichert wird.
Es ist wiederum selbstverständlich, daß, sobald nur einer der verschiedenen Reiniger
nicht einwandfrei arbeitet, überlastet wird oder dergleichen, schädliche Stoffe in
den Zylinder des Motors gelangen und hier die bekannten Rückstandsbildungen
zeitigen; Rückstandsbildungen, die, nachdem sie sich mit dem Schmieröl vermischt
haben, sehr leicht dem letzteren überhaupt zugeschoben werden.
Eine besondere Art von Motoren sind die Oelmotoren, welche mit flüssigem
Brennstoff betrieben werden. Im Gegensatz zu den mit vergastem Benzin, Spiritus oder
Petroleum, mit Generator- oder Hochofengas arbeitenden Motoren gelangt hier
flüssiger, allerdings fein zerstäubter Brennstoff als Treibmittel zur Verwendung. Am
bekanntesten ist der Dieselmotor, in dem vom Petroleum bis zum Masut sich alle
möglichen Stoffe verbrennen lassen. Neuerdings gelangen sogar Teerölgemische zur
Verwendung.
Es liegt in der Natur der Sache, daß schwer verbrennbare Substanzen schon durch den,
wenn auch durch eine nadelfeine Düse zerstäubten Brennstoff in den Zylinder gelangen
können und hier Rückstände bilden, die sich mit dem Schmieröl vereinigen.
Bei allen Motoren, insbesondere aber bei Diesel-Motoren, handelt es sich bei der
Kraftentwicklung um einen Verbrennungsprozeß. Dieser Verbrennungsprozeß kann nur
vollkommen vor sich gehen, wenn das dem Zylinder vor dem jeweiligen Arbeitshub
zugeführte Gemisch auch genügende Mengen an sauerstoffhaltiger Luft hinzugefügt
erhält. Erscheinungen unvollkommener Verbrennung finden wir im täglichen Leben, wenn
wir an die schwelende Petroleumlampe denken, oder an die schwarzen Rauchwolken des
Schornsteins. Bei beiden scheidet sich der nicht zur Verbrennung gelangte
Kohlenstoff in Form einer schwarzen Masse aus. Genau so ist es auch im
Motorzylinder. Die verschiedenen Gasarten und Treibölarten sind an und für sich
schon verschieden. Sie verlangen demgemäß auch ganz verschiedene Luftmengen. Für
eine vollkommene Verbrennung beispielsweise benötigt Leuchtgas für 1 m3 7,5–10 m3
atmosphärische Luft; Generatorgas 1,1 bis 1,4 m3;
Gichtgas 1,0–1,2 m3 und das wiederum sehr
kohlenstoffreiche Koksofengas 7 m3.
Die vor dem jeweiligen Arbeitshub dem Zylinder zugeführte Gas- oder Oelmenge
erfordert dementsprechend bei Veränderung der Quantität oder Veränderung der
Qualität auch eine Veränderung der atmosphärischen Luftzufuhr. Aendert sich das eine
oder andere unbemerkt, ohne daß auch die letztere eine Aenderung erfährt, d.h. also
der Motor reguliert wird, so ergibt sich, daß eine unvollkommene Verbrennung bei zu
geringem Sauerstoffgehalt vor sich geht und durch diese auch bei sonst einwandfreiem
Triebgas oder Treiböl Rückstände entstehen können.