Titel: | Polytechnische Schau. |
Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 30 |
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Polytechnische Schau.
(Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
– nur mit Quellenangabe gestattet.)
Polytechnische Schau.
Weiteres Anwachsen der Leipziger TechnischenMesse. In wirtschaftlich ungünstigen Zeiten sind
Einrichtungen besonders wertvoll, die dazu bestimmt sind, am allgemeinen
wirtschaftlichen Wiederaufbau nach Kräften mitzuarbeiten und mitzuhelfen. Zu diesen
Einrichtungen gehören vor allem auch die Messen. Da nun die Technik heutzutage, wohl gerade infolge der Nöte der Zeit, in unserem
Wirtschaftsleben zu besonderer Bedeutung gelangt ist, ja die Grundlage aller
wirtschaftlichen Produktion bildet, ist es verständlich, daß man gerade der
bekannten Technischen Messe in Leipzig von Seiten der beteiligten Kreise heute schon
das lebhafteste Interesse entgegenbringt. Wie wird die nächste Technische
Frühjahrsmesse aussehen? Schon jetzt kann gesagt werden, daß sie abermals an
Ausdehnung gewinnen wird. Da diese ständige Weiterentwicklung der Messe aus einer
inneren Notwendigkeit heraus geschieht, ist zu hoffen, daß die vorgesehenen
Neuerungen auch unsere Wirtschaft günstig beeinflussen und ihr Vorteile bringen
werden.
Von den Neuerscheinungen ist in erster Linie die Sondergruppe im Rahmen der Technischen Messe „Auslands- und
Kolonialbedarf“ zu nennen. Sie wird unter Mithilfe der Arbeitsgemeinschaft
für Auslandsund Kolonialtechnik (Akotech), Berlin, aufgebaut und eingerichtet und
soll besonders dazu beitragen, den für Deutschland so notwendigen Export und das
Auslandsgeschäft zu heben. Sie ist eingestellt auch auf die Bedürfnisse des weiteren
Auslandes. Die neue Fachausstellung wird in übersichtlicher Anordnung alles das
zeigen, was für die besonders gearteten Verhältnisse des betreffenden Landes
namentlich auch in Bezug auf Klima, Bodenbeschaffenheit, Naturschätze usw.,
überhaupt für das gesamte kulturelle Leben in Frage kommt. Jeder im Auslande
ansässige oder dahin auswandernde Deutsche, der Ausländer selbst, findet also, was
ihn interessiert, und kann sich gut orientieren. Eine besondere Auskunftsstelle ist der Veranstaltung angeschlossen. Die
deutsche Industrie, besonders die Hersteller vom Auslands- und Kolonialartikeln, wie
auch das deutsche Unternehmertum, das besonders mit dem fernen Ausland ins Geschäft
kommen möchte, werden über die Neuerung erfreut sein. Auf der Ausstellung können
übrigens auch Firmen, die nicht mit Ausstellungsobjekten in der Halle oder überhaupt
vertreten sind, durch Aushang von Prospekten, Katalogen, Plänen, Photos,
Zeichnungen, usw. auf ihre Stände oder ihr Unternehmen hinweisen. Die
Beschickung dieser Sondergruppe wird daher ohne Zweifel auch eine recht gute werden.
Von besonderer Wichtigkeit im Wirtschaftsleben war stets die Wärmewirtschaft. Man wird sich der Erfolge erinnern, die die vom
Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat im Frühjahr 1924 veranstaltete
Braunkohlenfachmesse zu verzeichnen hatte. Auf Grund dieser Erfolge wurde das
Unternehmen weiter ausgebaut, im Frühjahr 1925 wiederholt und durch eine
„Wärmemesse“ ergänzt. Zur Frühjahrsmesse 1926 wird man diese
Veranstaltungen zu einer großen einheitlichen Abteilung „Brennstoff, Kraft und
Wärme“ zusammenschließen, und in einer neuen 155 m langen und 44 m breiten
massiven Halle unterbringen. Die Inneneinrichtung der Stände in dieser Halle wird
nach dem Muster der imponierenden Hallen 8 für die Schwerindustrie und 9 für die
Werkzeugmaschinenindustrie ausgestaltet werden. Auch die Messe für „Brennstoff,
Kraft und Wärme“ wird im Brennpunkte des Interesses stehen. – Eine weitere
wichtige Industrie ist die Textilmaschinenindustrie. Besonders die Frühjahrsmesse
1925 mit ihrer guten Beschickung verfehlte ihre Wirkung auf die Besucher der Messe
und vor allem die Fachinteressenten nicht. Die große Nachfrage nach Textilmaschinen
zur Herbstmesse war ohne Zweifel auf die gelungene Messeveranstaltung des Frühjahrs
zurückzuführen. Leider entsprach aber die Beteiligung der Aussteller im Herbst nicht
den Erwartungen. – Die Wünsche, die laut geworden sind, jetzt zur kommenden
Frühjahrsmesse 1926 wieder eine recht reichhaltige beschickte Textilmaschinenmesse
vorzufinden, sind daher verständlich und sehr berechtigt. Sie sollen Erfüllung
finden. Ein gut passender Ausstellungsraum, worauf von den in Frage kommenden
Textilmaschinenfirmen besonders Wert gelegt wurde, wird zur Verfügung stehen.
Infolge des Neubaues der Halle 21 für die Messe
„Brennstoff, Kraft und Wärme“, in der die früher in Halle 11
untergebrachten Antriebmaschinen mit Aufnahme finden werden, ist der betreffende
Teil in Halle 11 frei geworden und für die Textilmaschinen vorgesehen. Da die
Ausstellungshalle an der stark besuchten Emil-Rathenau-Straße, zwischen dem „Haus
der Elektrotechnik“ und der Betonhalle, außerordentlich günstig gelegen ist,
wird sie, wenn erst auch noch die Textilmaschinen in ihren einheitlichen und
geschmackvollen Ständen ausgestellt sind, bestimmt wieder eine große Anziehungskraft
ausüben. – In
Halle 11 und auf den vor ihr liegenden beträchtlichen Freiflächen in Größe von ca.
2000 qm soll noch die bereits vorhandene, jetzt aber erweiterte Fachausstellung
„Förderwesen“ Unterkommen finden. Unter den Maßnahmen zur Hebung der
Wirtschaftlichkeit der Industrie steht die zweckmäßige Ausgestaltung des
Förderwesens mit im Vordergrund des Interesses. Bei dem Aufbau der Ausstellung wird
wieder der „Ausschuß für wirtschaftliches Förderwesen beim Ausschuß für
wirtschaftliche Fertigung“, Berlin, mitwirken. Aller Voraussicht nach wird
sich an die Ausstellung auch wieder eine „Fördertechnische
Tagung“ anschließen, die schon zur Frühjahrsmesse 1925 großen
Anklang fand. Die bisherigen Zusagen für die Beteiligung an der Ausstellung usw.
sind so zahlreich, daß auch hier ein großer Erfolg sicher erscheint. Die jährliche
Wiederholung der Fachausstellung und der Fördertechnischen Tagung wird die
Verbraucher von Förderanlagen usw. immer mehr anziehen.
Die eben genannten Veranstaltungen auf der Leipziger Technischen Messe sind nicht die
einzigen' Neuerscheinungen, die im Frühjahr 1926 zu erwarten sind. Es wird noch
manche andere Neuerung auf den Plan treten. Die Leipziger Technische Messe beginnt
wie die Allgemeine Mustermesse am 28. Februar, sie dauert jedoch 4 Tage länger als
diese, nämlich bis 10. März, während die ebenfalls auf dem Ausstellungsgelände der
Technischen Messe untergebrachte Baumesse am 6. März endigt.
Der Verein Deutscher Maschinenbauanstaltenauf derLeipziger Messe. Der Verein Deutscher
Maschinenbauanstalten, Charlottenburg, der bisher noch an keiner Messe teilgenommen
hat, hat sich neuerdings für eine Beteiligung an der Leipziger Technischen Messe
entschlossen und bereits für die Frühjahrsmesse, die vom 28. Februar bis 10. März
1926 stattfindet, eine größere Fläche belegt, auf der er u.a. eine großzügige
Auskunfts- und Beratungsstelle für die Maschinen- und Apparate-Industrie und die
sonstigen im Verbände zusammengeschlossenen Fachgebiete errichten wird.
Installationsmaterial und Schaltzeug derSSW auf derLeipziger Frühjahrsmesse. Auf einer Schalttafel werden
die Sockelautomaten (Installations-Selbstschalter)
vorgeführt, die in bestimmten Fällen als Ersatz für Sicherungen verwendet werden
können. Diese Schalter sind gemäß den Leitsätzen und Prüfbedingungen des V. D. E.
durchgebildet. Es wird das Verhalten des Automaten beim Einschalten von
Stromverbrauchern mit hohem Anlaufstrom gezeigt und seine Unempfindlichkeit gegen
Erschütterungen. Eine Freiauslösung verhindert das Wiedereinschalten bei noch
bestehendem Kurzschluß.
An gußeisengekapselten Schaltapparaten, wie sie allgemein
in modernen Industrieanlagen Verwendung finden, sind ausgestellt:
1 gekapselte Verteilungsanlage mit aufgebauten gußgekapselten Schaltkästen,
enthaltend Stern-Dreieck-Schalter für 20 und 60 Amp. sowie Selbstschalter, Letztere
haben eine besondere Einrichtung, Auslöseerschwerung genannt, durch die der höhere
Anlaufstrom, namentlich bei Kurzschlußmotoren, abgefangen wird.
1 gekapselte Verteilungsanlage in leichterer Ausführung, für Lichtverteilungen
bestimmt, mit Schaltkästen und Lichtverteilungskästen, in denen an Stelle von
Sicherungen die oben erwähnten Sockelautomaten Verwendung finden.
Für Hochspannungsmotoren werden hauptsächlich in der Schwerindustrie und in der
chemischen Industrie die ausgestellten Oelschaltkästen
verwendet. Sie werden bis 6000 V Betriebsspannung und 200 Amp. entweder als
Einzelapparate oder zu Hochspannungsverteilungen zusammengebaut ausgeführt.
Auf bequeme Montage ist bei den Kleinanlassern Wert
gelegt. Sie werden für Gleich- und Drehstrom, für Luft- und Oelkühlung ausgeführt
und passier sich dem jeweiligen Installationssystem in einfachster Weise an.
Besonders die Drehstromanlasse;r mit vereinigtem Ständerschalter und Sicherungen
sind denkbar einfach für die Montage.
Ein einfacher und billiger Schutzapparat gegen Ueberstrom ist der Röhren-Oelschalter für 15 und 24 kV und Stromstärken bis
zu 60 Amp. Er ist bestimmt für kleinere und mittlere Transformatorenstationen von
Ueberlandnetzen, sogenannten Ausläuferstationen, bei denen man mit verhältnismäßig
geringen Abschaltleistungen rechnen kann.
Der elektrische Betrieb von Bahnen verlangt eine erhöhte Sicherheit gegen
Kurzschlüsse und deren nachteilige Wirkungen auf die Energie-Erzeuger. Bei
Gleichstrom-Bahnen, die vielfach durch Einankerumformer und Gleichrichter betrieben
werden, ist es erforderlich, die Stromerzeuger durch schnelles Abschalten vor
Schäden zu schützen. Der Kurzschlußstrom beeinflußt die Kommutierungsverhältnisse
besonders durch Aenderung des magnetischen Feldes in ungünstigem Sinne. Der
Lichtbogen, der sich unter den Bürsten zwischen benachbarten Kommutator-Stegen
bildet, erlischt bei der Umdrehung des Kommutators nicht, und es entsteht so das
gefürchtete „Rundfeuer“ zwischen benachbarten Bürstengruppen. Je größer die
Kurzschluß-Energie, um so größer ist auch die Gefährdung des Umformers und damit des
Betriebes. Bei Kurzschlüssen steigt der Strom rasch zu außergewöhnlicher Höhe an,
wenn man nicht durch geeignete Apparate dafür sorgt, daß ein Anwachsen bis zum
Maximum verhindert wird. Aus den Betriebserfahrungen heraus entwickelte sich nun der
Ueberstrom-Schnell-Ausschalter. Stromunterbrecher der gebräuchlichengberäuchlichen Bauart genügen den geschilderten außergewöhnlichen Bedingungen nicht, da
sich bei ihnen eine zwar zeitlich scheinbar kurze, aber für die vorliegenden
Verhältnisse noch viel zu große Verzögerung nicht vermeiden läßt. Es mußten daher
für die Konstruktion von schnellwirkenden Ueberstrom-Schaltern besondere Richtlinien
zu Grunde gelegt werden, die bei dem ausgestellten Schalter angewendet worden sind.
Er wird für 500 bis 1000 Amp. und Spannungen bis 1200 V einpolig gebaut. Auch in
Großgleichrichter-Anlagen verwendet man in neuerer Zeit mit Vorliebe schnell
wirkende Ueberstrom-Schalter in der Kathodenleitung, und zwar dort, wo es sich um
Parallelbetrieb von Großgleichrichtern mit Maschinen oder Akkumulatorenbatterien
großer Kurzschlußenergien handelt.
Für die Güte von Hörnerschutzvorrichtungen und verwandten
Funkenableitern ist nach den neuesten Forschungen der Ohmbetrag ihrer
Dämpfungswiderstände maßgebend. Die neuen Leitsätze des V. D. E. empfehlen mit
Rücksicht auf Wanderwellen eine Anpassung des Ohmwertes an den Wellenwiderstand der
Fernleitung und verlangen mit Rücksicht auf Dauerüberspannungen, daß eine
Beanspruchungsdauer von 2 Minuten vom Widerstand vertragen wird. In wirtschaftlicher
und z. Zt. wohl vollkommenster Weise werden beide Bedingungen von den „Oelwiderständen mit Widerstandszuschaltung“, wie sie die
Siemens-Schuckertwerke ausführen, miteinander in Einklang gebracht. Bei ihnen wird
durch Benutzung von selbsttätigen Schaltern dafür gesorgt, daß bei den stets
vereinzelt auftretenden, durch Blitzschläge ausgelösten Wanderwellen ein niedriger
Ohmbetrag wirkt, wie es nach der Theorie erstrebenswert ist und daß bei
Dauerüberspannungen (aussetzenden Erdschlüssen) wesentlich höhere Ohmbeträge wirksam
sind, die ebenfalls den theoretisch günstigen Werten für diese Ueberspannungsart
entsprechen. Die Lichtbogen an den Hörnern werden durch die höheren Ohmwerte
begrenzt und dadurch kleingehalten. Ein 5-Hörnerschutz mit
Widerstandszuschaltung für 24000V wird auf dem Stande in Betrieb
vorgeführt.
Von Installationsmaterialien erwähnen wir ferner: Porzellanfassungen und Porzellan-Leuchten, die ein
vollständiges, für alle Zwecke durchgebildetes System darstellen, das sich durch
solide und bequeme Montage auszeichnet.
Handlampen, nach den erschwerten Prüfvorschriften des V.
D. E, gebaut. Sie sind sehr handlich) und leicht. Berühren spannungführender Teile
ist vermieden, der Griff besteht aus bruchsicherem, wärme- und feuerfestem
Isolierstoff.
Handlampen-Transformatoren sind sehr zweckmäßig für
Ställe, feuchte Kellereien, säurehaltige Räume, Bergwerke, Reparatur-Werkstätten und
für Arbeiten an Dampfkesseln und Tankanlagen, da sie die Verbrauchs-Spannung auf 24
V herabsetzen.
Von den Schaltern fallen die Hebelschalter durch ihre
solide, kräftige Ausführung auf. Sie lassen sich nur nach Aufsetzen der Schutzkappe
einschalten, und die Kappe kann nur in der Ausschaltestelle abgenommen werden.
Die bekannten Zeta-Schalter sind jetzt bis zu 6 Amp. verwendbar. Besondere Schalter
für Rohrverlegung auf und unter Putz sowie im Mauerwerk passen sich dieser beliebten
Installationsart gut an. Einer der Schalter ist wasserdicht ausgeführt.
Eine neue Steckdose gestattet vorderseitige, gefahrlose
Auswechselung der Sicherungspatrone in stromlosem Zustande und ist ebenso wie der
ausgestellte Stecker von solider und kräftiger Bauart.
Die metallgekapselte Steckdose ist für rauhe Betriebe in Industrie und
Landwirtschaft bestimmt.
Bei den Hochstrom-Sicherungspatronen ist feingängiges
Gewinde verwendet, ein größerer Kontaktdruck, geringerer innerer Widerstand und
geringerer Uebergangswiderstand durch Fortfall der Passchrauben gegenüber den
Patronen für kleinere Stromstärken erzielt.
Eine ganze Reihe von Beleuchtungskörpern ist nebeneinander
ausgestellt, aber durch Zwischenräume von einander getrennt, so daß sich jede Lampe
in einer Koje befindet. Der Beschauer kann auf diese Weise jede einzelne Lampe
eingehend studieren und die für seine besonderen Zwecke geeignetste aussuchen.
Werkzeugmaschinen der SSW auf der Leipziger
Frühjahrsmesse. Von kleinen Werkzeugen erwähnen wir besonders die
Handbohrmaschinen, Tischbohrmaschinen und Hochleistungsbohrmaschinen, sowie die
Handschleifmaschinen, Support – Schleifmaschinen, Werkzeug-Schleifmaschinen und
Poliermotoren. Diese Elektrowerkzeuge werden mit Vorteil
zum Bearbeiten von großen und schwer beweglichen Werkstücken verwendet. Sie zeichnen
sich durch ihr geringes Gewicht bei großer Leistung sowie ihre Handlichkeit aus.
Gute mechanische und elektrische Ausführung gewährleisten eine hohe
Lebensdauer. Ferner sind ausgestellt: der elektrische Nietwärmer und eine Serie
Punktschweißmaschinen, die sich ebenfalls durch einfachen Aufbau und leichte
Bedienung auszeichnen. Der wesentliche Vorteil der elektrischen Nietwärmer besteht
darin, daß sich der Betrieb mit diesen sehr wirtschaftlich stellt und daß sie ohne
Leerlaufverluste arbeiten, da elektrische Energie nur verbraucht wird, solange die
Wärmestellen im Betrieb sind. Auch die Punktschweißmaschine gewährt eine bedeutende
Zeit- und Materialersparnis gegenüber dem Niet-, Löt-
oder irgend einem anderen Schweißverfahren.
Daß die SSW auf die weitere Durchbildung des elektrischen
Einzelantriebes von Werkzeugmaschinen ein erhöhtes Augenmerk gerichtet
haben, wobei das Streben nach möglichster Vereinfachung und organischem Zusammenbau
aller elektrischen Teile mit der Werkzeugmaschine zur Geltung kommt, ist deutlich zu
erkennen an den in Halle 9 seitens des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinen-Fabriken
ausgestellten Maschinen, von denen ein sehr großer Teil mit dem technisch richtig
durchgebildeten elektrischen Einzelantrieb der SSW ausgerüstet ist. Die sich dadurch
ergebenden Vorteile, wie guter Wirkungsgrad, geringer Platzbedarf, gefälliges
Aussehen, sehr einfache und schnelle Bedienung, kurze Greifzeiten, hohe
Betriebssicherheit usw. sind ganz bedeutend. Technische Auskünfte über
Werkzeugmaschinenantriebe werden auf dem Stand der SSW in dieser Halle erteilt.
Um die Einzelantriebe näher zu demonstrieren, haber die SSW im Haus der
Elektrotechnik verschiedene Zubehörteile ausgestellt, wie
z.B. einen Spindelstockmotor für Gleichstrom,
Anlaßregelwalzen, Verteilungstafeln, Druckknopfsteuerungen u.a.m. Die Verwendung des
Spindelstockmotors erstreckt sich auf Spitzen- und Plan-Drehbänke (Präzisiens-,
Schnell- und Revolver-Drehbänke, halbautomatische Drehbänke usw.). Bei den
ausgestellten Schaltapparaten, die in hohem Maße den Bedürfnissen der
Werkzeugmaschinenindustrie angepaßt sind, fallen besonders die äußerst geringen
Abmessungen auf. Es sei erwähnt, daß die gewünschte Drehzahl je nach Bedarf vor dem
Anlassen oder auch nach erfolgtem Anlauf während des Betriebes eingestellt werden
kann. Gegen irgend welche Betriebsstörungen wird der Motor durch einen
Spannungsrückgangs-Ausschalter geschützt. Außerdem kann der Motor schnell und sicher
von jeder beliebigen Stelle der Arbeitsmaschine aus durch Druckknopf stillgesetzt
oder es kann seine Drehzahl und Drehrichtung geändert werden.
Die autogene Metallbearbeitung hat in den letzten Jahren
große Fortschritte gemacht, sie hat sich zu einem modernen Arbeitsverfahren
entwickelt, das mit Vorteil auf allen Gebieten von den größten Werken bis zur
kleinsten Werkstatt Anwendung findet.
Parallel mit der Entwicklung des Anwendungsgebietes lief die der Zubehörteile, sodaß
jetzt erprobte Mittel zur Verfügung stehen, Schweiß- und Schneidearbeiten mit
höchster Wirtschaftlichkeit durchzuführen, wie wir dies z.B. bei der mechanischen
Metallbearbeitung schon seit Jahrzehnten zur Voraussetzung machen.
Anders mit der Nachkalkulation für autogene Metallbearbeitungen. Sie war bisher in
wünschenswerter Genauigkeit nicht immer durchführbar. Für Acetylen- und
Entwicklungs-Apparate können ja die bekannten Gasuhrenkonstruktionen nach wie vor
verwendet werden. Doch bei hochgespannten Gasen war man darauf angewiesen, nach den Angaben des
kleinen Inhaltsmessers im Reduzier-Ventil den Verbrauch an Gas zu errechnen.
Textabbildung Bd. 341, S. 33
Hier ist also eine Lücke, die auf dem Gebiet der
mechanischen Metallbearbeitung nicht mehr vorhanden ist, denn hier wurde das
verwendete Material bis auf den letzten Pfennig erfaßt.
Die Firma J. C. Eckardt A.-G., Stuttgart-Cannstatt, bringt nunmehr einen
Flaschenverbrauchsanzeiger für hochgespannte Gase unter dem Namen
„JCE-Manoskop“ auf den Markt, der in einfacher und sicherer Weise diesem
Mangel abhilft. Dieser Messer ist ein konzentrischer Inhaltsmesser, mit besonders
großem, deutlichem Zifferblatt (s. Abb.). Die eigens für diesen Zweck ausgebildete
Röhrenfeder erübrigt die über den Betriebsdruck hinausgehende Sicherheitseinteilung
bis 200 oder auch 250 kg/qcm, sodaß für den praktisch auftretenden Meßbereich von
0–150 kg/qcm die ganze Skala zur Verfügung steht. Neben diesem Vorteil hat nun aber
das JCE-Manoskop folgende, wesentliche Vorzüge:
1. Die verbrauchten Liter Gase können ohne weiteres zahlenmäßig
abgelesen werden.
2. Vor jeder Schweißarbeit kann man den Zähler wieder auf Null
einstellen. Die Einstellung erfolgt mittels Knopf auf der Rückseite des
Instrumentes.
Mit dem Manoskop bekommt die autogene Industrie ein Mittel in die Hand, schärfste
Selbstkostenberechnung durchzuführen.