Titel: | Plan einer allgemeinen Fahrzeugtechnik. |
Autor: | Otto Steinitz |
Fundstelle: | Band 343, Jahrgang 1928, S. 214 |
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Plan einer allgemeinen
Fahrzeugtechnik.
Von Dr.-Ing. Otto
Steinitz.
STEINITZ, Plan einer allgemeinen Fahrzeugtechnik.
(Nachdruck verboten.)
Die wissenschaftliche Durchdringung der Technik der Fahrzeuge zu Lande, zu
Wasser, auf Schienen und auf Straßen ist bisher im wesentlichen getrennte Wege
gegangen, vielfach auch die der mit Tieren, Dampf, Verbrennungsmotoren, Elektrizität
usw. angetriebenen. Wenn es auch nicht an gelegentlichen Vergleichen der
verschiedenen Fahrzeugarten und der Uebernahme von technischen Einzelheiten von dem
einen in das andere Teilgebiet fehlt, so sind solche Ansätze jedoch bisher niemals
zu einer auch nur annähernd vollständigen und planmäßigen Erfassung der gemeinsamen
Grundlagen, Bedingungen und Mittel gediehen. Weder Bücher noch Zeitschriften haben
sich einer solchen Aufgabe grundsätzlich gewidmet, denn die zusammenfassenden Werke,
welche noch weitere Kreise der Technik behandeln, können sich den besonderen
Eigentümlichkeiten der Fahrzeuge nicht genügend widmen und verfolgen zudem auch
meist weniger wissenschaftliche als popularisierende Zwecke. Die Einzelabhandlungen
der wissenschaftlichen Journalistik, die Lehrstühle der hohen Schulen, die Lehrgänge
der Ingenieure, die Abteilungen und Klassen des Patentamtes, die
Sachverständigenlisten der Gerichte, sie alle sind mehr oder weniger scharf nach den
oben gekennzeichneten Sondergebieten getrennt. Auch die technisch-wissenschaftlichen
Vereine widmen sich entweder nur einem derselben oder einem viel größeren Gebiete,
wenn nicht gar der gesamten Technik. Eine Ausnahme bildet der unter Mitwirkung des
Verfassers 1920 gegründete e. V. „Fortschrittliche Verkehrstechnik“, dessen
Rahmen jedoch wieder etwas über den der reinen Fahrzeugtechnik hinausgeht, da er
auch Post- und Telegraphenwesen mit umschließt.
Natürlich hat die Absonderung der Teilgebiete gute Gründe und wirkt in dem gleichen
Sinne fördernd, wie die Spezialisierung überhaupt in W)ssenschaft und Praxis zur
Steigerung der Leistungen beiträgt. Dem Prinzip der Spezialisierung wird in der
Wissenschaft aber mit Recht als notwendige Ergänzung das Prinzip der
Zusammenfassung an die Seite gestellt, und es erscheint uns, als wenn dies letztere
in der Fahrzeugtechnik bisher allzu sehr vernachlässigt wurde, und daß durch seine
bessere Pflege auch Vorteile im Sinne einer Förderung der Leistungen zu erzielen
wären. Der Beweis dafür wird schlüssig erst durch die Früchte erbracht werden. Die
Wahrscheinlichkeit für die Fruchtbarkeit wird jedoch dem einsichtigen Ingenieur
schon aus der Skizze eines Planes zu einer „allgemeinen Fahrzeugtechnik“
einleuchten, insbesondere, wenn er sich die entsprechenden Verhältnisse auf anderen
Gebieten der Technik vergegenwärtigt.
Zu diesem Zwecke könnten wir auf viele verschiedene Gebiete verweisen. Wir wollen uns
aber damit begnügen, ein Beispiel aus dem Werkzeugmaschinenfach heranzuziehen. Wie
die Fahrzeuge trotz der Unterschiedlichkeit ihres Baues und ihrer Technik einem
einheitlich beschreibbaren Zwecke dienen, nämlich der Beförderung von Ort zu Ort, so
kann die Gestaltung bestimmter Werkstücke unter Umständen mit sehr verschiedenen
Maschinen bewirkt werden. Deshalb bilden z.B. Schmiedepressen, Schweißmaschinen,
Fräsmaschinen, Drehbänke usw. eine Gruppe, die mancherlei Grundbedingungen und
technische Einzelheiten. gemeinsam hat. Die zusammenfassende und vergleichende
Untersuchung ist dabei in weitgehendem Maße erfolgt und hat sich als sehr nützlich
erwiesen, wie hier nicht näher ausgeführt zu werden braucht.
Für die Fahrzeugtechnik erwarten wir von der allgemeinen Behandlung zunächst einige
Vorteile, die ohne den Anspruch auf Vollständigkeit im folgenden kurz aufgezählt
werden sollen. Da ist zunächst die bessere Ausnutzung der Bearbeitung solcher
Fragen, die für alle oder mehrere Teilgebiete von Wichtigkeit sind. Heute wird die
Benutzung von Forschungsergebnissen der Nachbargebiete noch vielfach durch formale
und persönliche Schranken erschwert. So sind z.B. im Eisenbahnbetriebe gebräuchliche
Formeln mitunter
dem Automobilkonstrukteur wegen der ungewohnten Bezeichnungsweise nicht
unmittelbar verständlich und wegen der Literaturtrennung nicht leicht genug
zugänglich. Die Leistungssteigerung würde jedoch nicht nur in einer vervielfältigten
Ausnutzung der Einzelarbeit bestehen, sondern in einer Vertiefung der Erkenntnis
durch Zusammentragen eines größeren Tatsachenmaterials, wobei sich häufig eine
derartige Erweiterung des Versuchsbereiches ergeben würde, daß die Uebersicht über
die in Betracht kommenden Naturgesetzte bedeutend vervollkommnet würde. So können
z.B. die Anschauungen über den Luftwiderstand der Automobile wesentlich durch
Hinzunahme der Erfahrungen an Flugzeugen verbessert werden. Es besteht auch guter
Grund zu der Annahme, daß eine solche Forschung auf breiterer Grundlage neue
technische Lösungen von Aufgaben der Fahrzeuge nahelegen wird.
Es kann sich dabei um ganz neue Gebilde handeln, deren Nützlichkeit sich aus
allgemeinen Gesichtspunkten heraus ergibt. In zahlreichen Fällen wird es sich jedoch
um Organe handeln, die in irgend einem Teilgebiet bereits erprobt sind und deren
Anwendung, vielleicht in abgewandelter Form, auch für ein anderes Teilgebiet in
Frage kommt. So wird ein besonderer Vorteil der allgemeinen Fahrzeugtechnik darin
bestehen, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen die einzelnen Organe mehr oder
weniger vorteilhaft arbeiten und dadurch die Grenzen abzustecken, innerhalb deren
sie anzuwenden sind, wobei es sich ergeben wird, daß diese Grenzen vielfach über die
heute angenommenen hinausgehen. Um wieder ein Beispiel zu nennen: Die für
Luftschiffe als vorteilhaft erwiesene nach hinten stark verjüngte Tragkörperform ist
bedingt durch Fahrgeschwindigkeit und Zähigkeit des Mediums. Es wäre allgemein
festzustellen, ob und in welchem Grade sie z.B. auch für Schnellbahnen in Frage
kommt.
Bei dieser Art allgemeiner Fragestellung ergibt es sich von selbst, daß neben der
Förderung der bestehenden Fahrzeugarten auch eine Grundlage geschaffen wird, von der
aus sofort weiter gearbeitet werden kann, wenn eine neue Sonderart geplant wird. Für
solche jungfräulichen Teilgebiete bestehen dann bereits die Ansätze, nach denen die
Verwendbarkeit der verschiedenen aus der bisherigen Technik bekannten Einzelheiten
beurteilt werden kann. Als Beispiel nennen wir die Beurteilung der Frage, ob
Propeller- oder Raketenantrieb für Fahrzeuge in der Stratosphähre anwendbar ist.
Die allgemeine Behandlung beschränkt sich aber, wie ausdrücklich hervorgehoben sei,
durchaus nicht auf den Vergleich in technischer oder wirtschaftlicher Beziehung,
sondern wichtiger oder Voraussetzung eines derartigen Vergleichs muß die
wissenschaftliche Beurteilung aller Fragen von einheitlichen Gesichtspunkten aus
sein, die zunächst von den besonderen Bedingungen der verschiedenen Fahrzeugarten
absehen. Dabei soll nicht etwa das Ziel verfolgt werden, sogenannte Amphibien zu
schaffen, d.h. Fahrzeuge, die sich in verschiedenen Medien fortbewegen können. Mit
derartigen Erfindungen, die meist in keinem Medium etwas Vollwertiges leisten,
ist in der Vergangenheit viel gesündigt worden. Wenn auch nicht bestritten werden
soll, daß die allgemeine Behandlung vielleicht in irgend einem Sonderfalle eine
gesunde Anregung in dieser Beziehung liefern könnte, so ist das keineswegs Ziel der
gedachten Arbeit. Vielmehr wird es sich meistens gerade darum handeln, Unterschiede
aufzudecken und Grenzen richtig abzustecken.
Es erscheint uns richtig, das Arbeitsgebiet der Fahrzeugtechnik nach zwei
Gesichtspunkten einzuteilen, die allen Fahrzeugen gemäß ihrem Begriffe gemeinsam
sind. Danach unterscheiden wir den Teil der Technik, der durch die Aufnahme des
lebenden oder leblosen Beförderungsgegenstandes bedingt ist, und den, der durch die
Fortbewegung bedingt ist. In kurzen Schlagworten mögen die Ueberschriften für diese
Teile lauten: Fahrzeugkörper und Fahrwerk. Dabei sind wir uns wohl bewußt, daß beide
einander beeinflussen und eine getrennte Behandlung ihrer Technik nur mit
Einschränkungen möglich ist.
Diesen beiden Teilen möchten wir jedoch von vornherein einen dritten Hauptteil
voranstellen, der begrifflich zwar zu den beiden anderen gehört, aber aus ihnen
Teile entnimmt, die wegen ihrer überragenden technischen Bedeutung und ihrer
besonders engen, gegenseitigen Beziehungen eine selbständige und gemeinsame
Behandlung als angezeigt erachten lassen. Ich meine damit alles das, was mit der
Energieumsetzung bei der Fortbewegung zusammenhängt und bezeichne es mit dem
Schlagworte: Fahrarbeit. Dazu gehört die Erörterung der Fahrwiderstände, die
hauptsächlich dem Fahrkörper zugehören, während die Organe zur Leistung der
Fahrarbeit begrifflich zum Fahrwerk gehören würden.
Demnach zerlegen wir die allgemeine Fahrzeugtechnik in die Abschnitte „Fahrarbeit“, „Fahrwerk“ und „Fahrzeugkörper“.
Die Gliederung des Abschnittes Fahrarbeit ergibt sich sehr einfach, wenn man die
Umwandlung, die die Energie im Fahrbetrieb erfährt, verfolgt. Dabei können wir die
Hauptstationen: Kraftquelle, Kraftmaschine, Getriebe, Antrieb und Fahrwiderstände
unterscheiden.
Die Kraftquelle ist häufig, aber bei weitem nicht immer
ein Kraftstoff. Daneben kommen Akkumulatoren und Muskeln
als ebenfalls in körperlicher Form vom Fahrzeug mitgeführte Kraftquellen in Frage.
Diesen stehen äußere Kraftquellen z.B. elektrischer, Luft- und Wasserstrom
gegenüber. Auch die Schwerkraft kommt in beschränktem Umfange als Kraftquelle in
Frage.
Zur Kraftmaschine gehören alle diejenigen Einrichtungen,
welche dazu dienen, die Energie der Kraftquelle in mechanische Arbeit umzusetzen. In
denjenigen Fällen, in denen, wie z.B. bei der Benutzung der Windkraft, die Energie
bereits in Form mechanischer Bewegung gegeben ist, kann eine Kraftmaschine ganz in
Portfall kommen. Für den vorliegenden Zweck wird es nicht darauf ankommen, die
allgemeinen Bedingungen der Kraftmaschinen zu erörtern, sondern vielmehr nur die
besonderen, die durch den Fahrbetrieb gegeben sind, der z.B. hinsichtlich
geringen
Gewichtes, Regulierbarkeit und Erschütterungen besondere Anforderungen stellt.
Manche dieser Gesichtspunkte werden zweckmäßig für verschiedene Kraftmaschinenarten
gemeinsam oder vergleichsweise betrachtet werden können.
Unter Getriebe verstehen wir diejenigen Einrichtungen,
welche die mechanische Arbeit in die für den Antrieb notwendige Form bringen, wobei
es sich in der Hauptsache um die Erreichung bestimmter Umdrehungszahlen handelt,
aber auch zum Teil nur um Fortleitung der Arbeit an die Stelle des Antriebs. Es
kommen für das Getriebe Einrichtungen mechanischer und hydraulischer Art in Frage,
die ganz besonders eine allgemeine Erörterung unabhängig von der besonderen Art des
Fahrbetriebes gestatten. Die ausschlaggebende Wichtigkeit der Getriebe für den
Gesamterfolg wird vielfach noch ungenügend gewürdigt, weshalb wir von der Behandlung
gerade dieses Abschnittes besondere Fruchtbarkeit für die praktische Technik
erwarten.
Unter Antrieb verstehen wir diejenigen Einrichtungen,
welche die Energie vom Fahrzeug auf die Außenwelt übertragen und dabei eine
Kraftwirkung zwischen beiden erzeugen, die das Fahrzeug antreibt. Die Untersuchung
des Antriebes wird sich verschieden gestalten, je nach dem die Verbindung zwischen
Fahrzeug und Umgebung beschaffen ist. Sie kann eine unnachgiebige sein, wobei der
Antrieb durch Druck oder Zug erfolgt (Zahnrad, Seil oder dgl.). Es kann zweitens
Reibungsverbindung zwischen Fahrzeug und Umgebung bestehen (Rad, Füße). Drittens
kann die Umgebung nachgiebig sein, wobei der Antrieb durch Rückstoß erfolgt (Ruder,
Schaufelräder, Propeller), und viertens kann der zum Rückstoß! dienende Außenkörper
aus dem Fahrzeug heraus erst entwickelt werden, wie es beim Raketenantrieb der Fall
ist. In jedem Falle ist es wichtig, die von uns gegebene Begriffsbestimmung für den
Antrieb festzuhalten, da der bisherige Sprachgebrauch das Wort Antrieb
unterschiedslos für sehr verschiedene Begriffe verwendet und dadurch häufig
Verwirrung anrichtet. Man spricht von Fahrzeugen mit Oelantrieb, mit
Dieselmotorenantrieb, mit Kardanantrieb und mit Hinterradantrieb und meint dabei
nichts Gegensätzliches, sondern vier Begriffe aus vier ganz verschiedenen
Begriffsklassen. Wir würden nur das letzte Wort, Hinterradantrieb, gelten lassen und
statt der anderen sagen: Oelkraftstoff, Dieselkraftmaschine und Kardangetriebe.
Die Fahrwiderstände werden sich, wie eine nähere
Untersuchung zeigt, in solche zerlegen lassen, die wesentlich durch den Raumbedarf
des Fahrzeuges und solche, die wesentlich durch sein Gewicht bedingt werden. Zu den
ersteren gehört der Widerstand des umgebenden Mediums, z.B. der Luft, zu letzteren
die Bodenreibung der Landfahrzeuge. Dabei treten bei Luft- und Wasserfahrzeugen
eigenartige Verhältnisse insofern auf, als mit der Vergrößerung des Gewichtes auch
eine Vergrößerung des Raumbedarfes und damit des Luft- bzw. Wasserwiderstandes
verknüpft ist. Vom Gewicht ist ferner auch der Steigwiderstand bei der Ueberwindung
von Höhendifferenzen und der Beschleunigungswiderstand abhängig.
Für das Fahrwerk bleiben auch nach Ausscheidung der
der Fahrarbeit dienenden Organe noch eine Fülle von Aufgaben, die eine fruchtbare
Erörterung gestatten. Man kann sie nach den verschiedenen Bewegungen, die das
Fahrzeug ausführen soll oder könnte, gliedern. Die Hauptbewegung in der
Fahrtrichtung ist zwar nach der Erörterung der Fahrarbeit im wesentlichen erledigt.
Es bleiben jedoch noch die Organe zur rechtzeitigen Vernichtung dieser Arbeit,
nämlich die Bremsen übrig.
Eine zweite Gruppe von Organen dient der Erhaltung und Abänderung der Fahrtrichtung,
also dem Lenken. Den ersteren Zweck haben, z.B. die Kiele
der Schiffe, die Gleitkufen und Räder der Landfahrzeuge, wenn diese Organe auch z.
T. noch anderweitige Bedeutung haben. Teils von der Lenkung unabhängig, teils damit
verknüpft sind die Mittel zur Gleichgewichtserhaltung,
d.h. zur Vermeidung einer schädlichen Kippbewegung. Zu diesem Punkte sei an die
Analogie zwischen einspurigen Landfahrzeugen und Flugzeugen erinnert, auf die der
Verfasser bereits bei früherer Gelegenheit hingewiesen hat.
Vielfach wird es sich empfehlen, auch die Möglichkeit senkrechter Bewegungen, die
z.B. infolge von Stößen der Fahrbahn auftreten können,
noch als besonderen vierten Punkt zu betrachten, vielleicht in Zusammenhang mit
federnden Einrichtungen, die derartige Bewegungen unschädlich machen.
Die Erörterungen über den Fahrkörper können geteilt werden
in einen allgemeinen Teil, der von der besonderen
Beschaffenheit des beförderten Gegenstandes unabhängig ist, und in die besondere
Technik der Fahrzeugkörper für Personenbeförderung einerseits und für Güter
anderseits.
Bei der Personenbeförderung werden Gesichtspunkte wie
Ausbildung von Sitzen und Schlafgelegenheiten, Aussichtsfenster, Toiletten,
Verpflegung, Einstiege, Ventilation und Heizung besondere Beachtung erfordern. Für
die Güterbeförderung wird es auf Einrichtungen zur
wirtschaftlichen Be- und Entladung, Kühlvorrichtungen und dgl. mehr ankommen.
Dieser kurze Abriß zeigt bereits, ein wie großes und vielseitiges Arbeitsgebiet die
allgemeine Fahrzeugtechnik darstellt. Es wird ihren Aufbau aber wesentlich
erleichtern, daß fast in allen Punkten bereits Bausteine vorhanden sind, die
zusammenzutragen, zweckmäßig zu gruppieren, zu verbinden und zu ergänzen sind, um
ein aufbaufertiges Fundament zu liefern.
Im nachfolgenden geben wir ein Uebersichts-Schema, das zu manchen Punkten, wenn auch
in lapidarer Form, noch weitere Einzelheiten gibt. Dasselbe wird gewiß späterhin
noch mancherlei Umänderung und Ergänzung erfahren müssen.
Uebersicht eines Planes für allgemeine
Fahrzeugtechnik.
I. Fahrarbeit. A. Kraftquelle.
1. Innere: a) Elastische: Federn aus Stahl und anderem Material, Uhrwerke.
Sogenannte Gummi-Motoren. b) Gewichte: Gewichts-Akkumulatoren. Schwungräder.
Eigengewicht und lebendige Kraft des Fahrzeugs.
c) Muskeln: Tier. Mensch, d) Akkumulatoren: Bleiplatten. Nickelplatten, e)
Kraftstoffe: Chemische, zahlreiche für Verbrennung. Für brisante Explosion. 2.
Aeußere: a) Elektrizität: Mit Zuleitung. Drahtlos? b) Wind: Segel oder entsprechende
Flächen. Windmühle, c) Wasser: Strömung. Wellen. Temperaturunterschiede.
B. Kraftmaschine. 1. Leistungsfähigkeit insbesondere auch
mit Bezug auf Gewicht und Raumbedarf, a) Normalleistung: Größe. Dauer. Wirkungsgrad,
b) Maximalleistung: Ueberlastungsfähigkeit, Drosselfähigkeit. Dauer. Wirkungsgrade.
2. Steuerung und sonstige Bedienung: a) Automatische Organe, b) Durch den Führer:
Hand. Fuß. Auge. Ohr. 3. Gleichgang und Erschütterungen: a) Drehmoments- und
Tourenzahlschwankungen, b) Eigenschwingungen. 4. Betriebssicherheit einschließlich
Reparaturen und Lebensdauer, a) Abnutzung: Verschleiß. Ermüdung. Zersetzung.
Verwitterung, b) Zufälle: Fremdkörper. Stöße.
C. Getriebe. 1. Mechanische: a) Zur Fortleitung der
Arbeit, b) Zur Aenderung der Drehzahl, c) Zur Aenderung der Drehrichtung. 2. Nicht
mechanische: a) Hydraulische, b) Pneumatische, c) Elektrische.
D. Antriebe. 1. Unnachgiebige: a) Druck: Stoßstange.
Zahnbetrieb, b) Zug: Seil. Kette. 2. Reibung: a) Räder: Eisen. Gummi, b) Füße:
Schreitkufen. 3. Nachgiebige: a) Hin- und her gehend: Ruder. Schaufelräder.
Schlagflächen, b) Umlaufend: Propeller. 4. Durch Teilung bzw. Rückstoß mitgeführter
Körper: a) Feste Körper: Schuß, b) Gase: Rakete.
E. Fahrwiderstände. 1. Durch Raum bedarf verursachte: a)
Luftförmiges Medium: Anwendung der Aerodynamik auf den Fahrwiderstand. Gegen- und
Seitenwind. Wirbel, b) Flüssiges Medium, c) Festes Medium: Eisbrecher.
Schneepflug. 2. Durch Gewicht verursachte: a) Raumbedarf infolge Gewichtes:
Auftriebskörper. Tragflächen, b) Reibung: Gleitende und rollende Bodenreibung.
Schlittenkufen. Geleise, c) Steigung, d) Beschleunigung.
II. Fahrwerk. A. Gewollte
Bewegung. 1. Veränderung der Geschwindigkeit (Bremsen): a) Kraftquelle:
Handbremsen. Fußbremsen. Servobremsen. b) Bremsgetriebe: Mechanisches.
Hydraulisches. Ausgleich, c) Bremsantrieb: Bremsreibung an Rädern. Bremswiderstand
im flüssigen Medium. 2. Veränderung der Richtung (Lenkung):
a) Kraftquelle, b) Lenkgetriebe, c) Lenkantrieb: Durch Räder. Kufen. Steuerflächen.
Seiten antrieb, d) Dreidimensionale Lenkung: Höhen- und Seitensteuerung.
B. Ungewollte Bewegung. 1. Gleichgewichtserhaltung: a)
Durch den Führer, b) Automatisch. 2. Stöße: a) Ursachen und Folgen. b) Abfederung,
c) Dämpfung.
III. Fahrkörper. A. Allgemeine
Gesichtspunkte. 1. Aeußere Form: a) Mit Rücksicht auf die Festigkeit, b)
Mit Rücksicht auf den Fahrwiderstand, c) Mit Rücksicht auf die Verbindung mit dem
Fahrwerk. 2. Innere Form: a) Baumaterial, b) Wandstärke und Versteifung. c)
Verbindung mit dem Fahr werk. 3. Farbe: a) Witterungsschutz. b) Kennzeichnung. 4.
Signale: a) Optische, b) Akkustische.
B. Besondere für Personenbeförderung. 1. Unterbringung: a)
Einstiege.
b) Plätze: Steh-, Sitz- und Schlafplätze. 2. Sonstige Bedürfnisse: a) Ventilation und
Heizung. b) Verpflegung. c) Toiletten. d) Aussicht und Unterhaltung. e) Beleuchtung.
f) Verständigung, auch Telephon- und Telegrammverkehr nach auswärts.
C. Besondere für Güterbeförderung. 1. Be- und Entladung.
2. Schutz einschließlich Kühlvorrichtungen und dgl.