Titel: | Windmotoren. |
Autor: | L. Arndt |
Fundstelle: | Band 346, Jahrgang 1931, S. 150 |
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Windmotoren.
Von L. Arndt,
Berlin.
Windmotoren.
Die Frage, ob Windmotoren gegenüber anderen Kraftmaschinen wettbewerbsfähig
sind, ist im Prinzip durchaus zu bejahen. In der althistorischen Windmühle sieht man
gewissermaßen den technischen Grundgedanken verkörpert, der in seinem weiteren
Ausbau zu den heutigen recht leistungsfähigen Windmotoren geführt hat, die auch
gelegentlich als Windturbinen bezeichnet werden. Wenn auch der Windmotor in der
Großindustrie kein eigentliches Betätigungsfeld hat, so steht ihm anderseits im
Kleingewerbe und vornehmlich in der Landwirtschaft ein großes Arbeitsfeld offen, das
er sich mit immer größerem Erfolge erobert.
Daß gelegentlich mit Windmotoren Mißerfolge erzielt worden sind, beruht wohl niemals
in der Bauart, sondern in einer nicht genügenden Klärung der Windverhältnisse des
Aufstellungsortes des Windmotors. Es ist unerläßlich, die Windverhältnisse des
Aufstellungsortes längere Zeit zu studieren, bevor man einen Windmotor errichten
läßt. Nur so schließt man einen Mißerfolg aus.
In der Bauart unterscheidet man deutsche, amerikanische und dänische
Windmotoren, von denen sich die deutschen und amerikanischen nur wenig baulich
unterscheiden. Die baulichen Grundelemente eines Windmotors bestehen aus dem
Fundament, dem Turmgestell, dem Windrad und dem Triebwerk. Von großer Bedeutung bei
den Windmotoren sind die Räder und deren Flügel, die in verschiedener Gestalt und
Anordnung gebaut werden. Man kann fest mit dem Rade verbundene Flügel und bewegliche
Flügel unterscheiden. Die festverbundenen Flügel sind gewölbt und kehren dem Winde
die hohle Seite zu. Bei den Windrädern mit beweglichen Flügeln haben drei Bauarten
Bedeutung erlangt. Erstens das deutsche Reinsch-Rad, bei dem die einzelnen Flügel
gemeinsam um radiale Achsen drehbar sind, zweitens das amerikanische Halladay-Rad,
wo einzelne Flügelgruppen um die Achsen drehbar und gemeinsam verstellbar sind, und
drittens das Rad des dänischen Soerensen Kegelwindmotors, das in der Regel aus 6
Flügeln besteht,
die aus einzelnen gemeinsam bewegten Klappen zusammengesetzt sind. Wichtig ist die
Selbsteinstellung der Windräder nach der Windrichtung. Für kleine und mittlere Räder
erfolgt die Einstellung durch eine Fahne. Für große Räder zieht man die Einstellung
durch Windrose vor, da die Stöße bei der Einstellung vermindert werden. Die
Windrose, einfach oder doppelt, dreht das Windrad um einen fest mit dem Turm
verbundenen Zahnkranz. Die Regelung der Windräder geschieht auf zweierlei Weise.
Entweder durch Oeffnen und Schließen des Rades, wobei am geöffneten Rad die
Angriffsfläche für den Wind sehr gering ist, oder die Regelung erfolgt durch Drehen
des ganzen Rades gegen die Windrichtung. Bei zu starkem Wind klappt durch Einwirkung
auf die Seitenfahne die Radebene gegen die Hauptfahne. In früherer Zeit wurden
vielfach Windmotoren mit wagerecht liegenden Schaufelrädern gebaut. Derartige
Windmotoren besaßen nur ein Viertel der Windangriffsfläche als solche mit
senkrechten Rädern. Windmotoren mit wagerechten Rädern gehören mit ihrer Bauart
heute der Geschichte an. Die älteren Windräder hatten einen verhältnismäßig geringen
Wirkungsgrad, da das Problem der Windmotoren anfangs jeder wissenschaftlichen
Grundlage entbehrte. Anfangs glaubte man, je mehr Flügel, um so größer die Leistung.
Man stattete daher die Räder dichtbesetzt mit Flügeln aus, wodurch die Räder schwer
und teuer wurden. Heute hat sich die Technik sozusagen auf einer mittleren Linie
geeinigt, so daß die Räder im mittleren Umfang mit Flügeln besetzt werden. Hier gilt
allgemein der Grundsatz, daß der Flügelabstand am Rade so groß sein muß, daß der
eine Flügel die Wirkung am nächsten Flügel nicht beeinträchtigt. Am besten haben
sich schraubenförmig verdrehte, gewölbte Flügel bewährt.
In der ersten Zeit baute man die Flügel meist aus hartem Holz, wie Eichen- und
Hikoryholz; in der Gegenwart wird jedoch fast nur nicht zu starkes Stahlblech
hierfür benutzt. Von größter Bedeutung ist die Regulierung des Flügelrades, da bei
auftretendem Sturm die Umdrehungszahl eine derartig hohe werden würde, daß für den
Bestand des Windmotors zu fürchten wäre. Die älteren Bauarten suchten dieser
Schwierigkeiten dadurch Herr zu werden, daß man entweder die Flügelflächen
verkleinerte oder der Einwirkung des Windes entzog. Letzteres war aber nur möglich,
durch eine zahlreiche Anordnung von Zapfen, Bolzen, Lagern und Scharnieren, die
neben großer Abnutzung oft die Arbeit versagten. Die ältere, in jeder Hinsicht
unvollkommene Regulierung der Schaufelräder drohte die Windmotoren in ihrer
Gesamtheit in Mißkredit zu bringen. Aus dieser Schwierigkeit fanden die Amerikaner
den Ausweg, daß das Windrad bei zu starkem Winde nach hinten klappte. Der Wind
konnte hierdurch nicht mehr seinen ganzen Druck auf das Rad ausüben. Diese Lösung
war brauchbar und ist dann allgemein beibehalten und ausgebaut worden. Von deutscher
Seite wurde dann dadurch eine wesentliche Verbesserung geschaffen, daß man eine in
der Größe richtig bemessene Seitenfahne anordnete. Sobald der Wind zustark
wird, drückt er auf die Seitenfahne und dreht die Radebene nach hinten, so daß der
Wind in einem immer spitzer werdenden Winkel zur Radebene aufschlägt. Dies ist
gleichbedeutend mit einer Verkleinerung der wirksamen Radfläche. Da anderseits bei
abflauendem Winde starke Spiralfedern das Rad wieder gegen den Wind ziehen, so wird
eine fast gleichmäßige Arbeitsleistung des Windmotors erzielt. Die Selbsttätigkeit
des Windmotors wird noch dadurch gesteigert, daß der Motor durch eine große
Hauptfahne stets in die herrschende Windrichtung eingestellt wird. Eine Bedienung
durch Hand fällt also vollständig fort.
Sehr wichtig in seiner richtigen baulichen Durchführung ist natürlich auch der Turm,
der den Windmotor trägt. Es kommen sowohl Holztürme wie Eisentürme zur Verwendung.
Den Türmen muß eine genaue statische Berechnung zu Grunde gelegt werden. Besonders
muß die Turmspitze ausreichend versteift werden, da sonst mit Sturmschäden zu
rechnen ist. Jeder Turm erhält unmittelbar unter der Windturbine ein Podium, das mit
einem Gitter versehen ist. In der Regel bildet man die Türme aus vier Hauptsäulen,
die unten in eiserne Fußplatten auslaufen. Die Fußplatten werden zweckmäßig in der
Erde einbetoniert, Zur Verankerung ist ein gemeinsames Fundament nicht erforderlich;
es genügt, wenn jede Turmsäule ein kleines Fundament erhält, wodurch sich der Bau
verbilligt. Der in die Erde eingebaute Teil des Turmes entspricht in der Regel ein
Zehntel der Gesamtlänge. Bei eisernen Türmen empfiehlt sich als Rostschutz ein
Oelfarbanstrich, der etwa alle 5 bis 6 Jahre zu erneuern ist. Holztürme sind wohl
billiger, besonders wenn sie der Landwirt aus eigenem Waldbestand nehmen kann,
jedoch sind sie von wesentlich kürzerer Lebensdauer. Kann man letztere bei eisernen
Türmen mit etwa 100 Jahren berechnen, so sind hölzerne Türme mit einer Lebensdauer
von etwa 20 Jahren anzusetzen. Die vier Hauptsäulen des Holzturmes werden genau wie
beim Eisenturm mit Kreuten und Querverbindungen versehen. Die Spitze wird aber auch
beim Holz türm stets aus Eisen hergestellt. Als Füße werden bei Holztürmen vielfach
eiserne Schienen genommen, die man im Erdreich einbetoniert. Die hölzernen
Hauptsäulen werden dann etwa ½ m über der Erde an den Eisenschienen angeschraubt.
Mittels Rundeisen-Spillen zieht man den hölzernen Turm fest zusammen. Die Holzlöcher
für die Turmspillen stellt man dadurch her, daß man die Löcher mit einem Holzbohrer
vorbohrt und dann das Loch mit einer glühenden Rundeisenstange von passender Weite
durchbrennt. Das leicht angekohlte Holz ist gegen Holzfäulnis hierdurch gut
geschützt. Für die Holztürme eignet sich am besten Fichte oder Tanne, auch kann
Kiefer gewählt werden. Eiche ist natürlich sehr brauchbar; dürfte aber meist zu
teuer sein. Holztürme sollen nicht mit Oelfarbe gestrichen werden, da hierdurch der
Luftzutritt verhindert wird. Am besten eignet sich ein bewährtes
Holzkonservierungsmittel..
Sowohl der Aufstellungsort wie auch die Turmhöhe einer Windturbine müssen mit großer
Sorgfalt
ermittelt werden, da hiervon die Leistungsfähigkeit stark abhängig ist. Zunächst
soll die Hauptwindseite, sowie die entgegengesetzte Seite stets frei sein, damit der
Wind freien Zutritt und Abgang hat. Windhindernisse, wie Häuser, Bäume müssen auf
einer Entfernung bis zu 400 m berücksichtigt werden, sofern ebenes Gelände in Frage
kommt. In der Regel soll der Windmotor in seiner Höhe die Windhindernisse überragen.
Vorzüglich geeignet für Windmotore sind Küsten und Bergspitzen. Auch breite Täler in
Gebirgsgegenden rechtfertigen noch die Aufstellung von Windmotoren. Dagegen sind
geschlossene Talkessel ungeeignet. Die Höhe der Windhindernisse muß festgestellt
werden. Zu der Höhe des höchsten Windhindernisses (w) ist hinzuzurechnen 2 bis 3 m
Ueberstand (b) und der halbe Durchmesser des Windrades (r). Es ergibt sich hiernach
für die richtige Turmhöhe folgende Formel: w + b + r.
Von großer Wichtigkeit ist der Antriebsmechanismus, zweckmäßig als Motorkörper
bezeichnet. Die Ausführungsformen sind hier natürlich verschieden. Eine bewährte
Bauart bedient sich einer feststehenden Achse, die im Motorkörper fest verankert
ist, an der sich das Windrad mit seiner Radnabe dreht. Die Radnabe trägt ein großes
Zahnrad, das in ein kleines Getriebe eingreift. Durch das Getriebe erfolgt die
Kraftübertragung auf eine senkrechte Welle im Turm. Eine einfache Schmiervorrichtung
sorgt für leichte Gangart. Am unteren Ende der Welle befindet sich ein weiteres
Kegelräderpaar, das die Kraft auf die Arbeitswelle überträgt. Da die Windmotoren in
großer Zahl zum Antrieb kleiner Pumpen verwendet werden, hat man für diesen Zweck
eine besondere Antriebsvorrichtung geschaffen. Man setzt auf die Flügelradwelle eine
Kurbel, die ohne Zwischenübersetzung die hin- und hergehende Bewegung für den
Pumpenkolben erzeugt.
Während in Deutschland der Reinsch-Windmotor die meiste Verbreitung gefunden hat,
sind es in Amerika die Corcoran- oder Eclipse-Windturbinen, die den Markt
beherrschen. Die Mehrzahl der amerikanischen Windmotoren arbeitet mit einem
Raddurchmesser von 5,5 m, während die deutschen Windmotoren bis zu 15 m
Raddurchmesser und darüber gebaut werden. Bei den amerikanischen Windturbinen ist
eine gewisse Normalisierung eingetreten, so daß die Herstellung fast als
Massenfabrikation vor sich geht.
Die Bauarten der dänischen Windmotoren haben zur technischen Grundlage vielfach die
Erfahrungen, die man mit den Windmühlen gemacht hat. In der Regel zeigen die
Schaufelformen eine andere Gestaltung, wie dies beispielsweise bei dem dänischen La
Cour-Windmotor der Fall ist. Dieser Motor benutzt 4 oder 6 Flügel von einem
bestimmten Knickprofil, die gegenseitig versteift sind. Der Sörensen Motor benutzt
sechs, einen stumpfen Kegel bildende ebene Flügel aus beweglichen Blechklappen,
deren Spitzen nach vorn schaufeiförmig umgebogen sind. Bei dem Agricco-Windmotor
bestehen die Flügel aus fünf aus Blech hohl hergestellten Schraubenflächen. Die
Lagerung eines jeden Flügels ist drehbar umeine radiale Achse. Die Flügel
stellen sich auf den Wind so ein, daß dieser ohne Verlust seine ganze Kraft abgibt.
Diese Wirkung erzielt man dadurch, daß die Flügel Gegengewichte heben oder Federn
anspannen, welche die Flügel stets in die richtige Windlage bringen. Bei zu großer
Windstärke regeln die drehbaren Flügel die Motorenlaufzahl. Jeder Flügel lagert mit
je einem Zapfen in dem inneren und äußeren Flügelring. Bei dieser Bauart läuft
jedoch die Drehachse nicht durch die Mittellinie des Flügels und da eine Seite
länger als die andere ist, verursacht ein Windstoß ein Verdrehen des Flügels. Durch
einen mit einem Gegengewicht belasteten Hebel wird ein Ausgleich des Ueberdrucks
erzielt. Da sämtliche Flügel an einen eisernen Ring angeschlossen sind, lassen sich
durch dessen Bewegung in der Längsrichtung die Flügel gleichzeitig öffnen oder
schließen. Durch die gleiche Vorrichtung kann man auch den Windmotor von Hand
abstellen. Zu diesem Zweck laufen die Hebel in der Mitte einer Muffe zusammen, die
durch einen Drahtzug von unten in Bewegung gesetzt werden kann. Im allgemeinen soll
man den Windmotor auch dann abstellen, wenn der Wind zu schwach ist, da in diesem
Fall eine unwirtschaftliche Abnutzung der Getriebeteile vorsichgeht.
Windmotoren pflegen eine mittlere Leistungsfähigkeit bei 4–5 m Wind in der Sekunde zu
entwickeln; die Höchstleistung tritt bei 8 m Wind ein. Ein stärkerer Wind wird durch
die Selbsttätigkeit des Windrades ausgeschaltet. Für Windmotoren guter Bauart lassen
sich einige Grundsätze für den Beginn der Tätigkeit aufstellen, und zwar gilt für
Pumpenbetrieb gewöhnlich 1½ bis 2 m Windgeschwindigkeit in der Sekunde, für
elektrische Stromerzeugung 3 m, für Kraftbetrieb 3 bis 4 m, für Dreschbetrieb 4 bis
5 m. Für die Wasserversorgung von Gütern, Dörfern, Gemeinden ist der Windmotor für
den Betrieb der Pumpenanlage ausgezeichnet geeignet und haben sich derartige Anlagen
überall bewährt. Wenn irgend angängig, soll der Windmotor unmittelbar über dem
Brunnen erbaut werden. Wie für die Wasserversorgung sind die Windmotoren auch für
die Abwasserbeseitigung bestens geeignet. Ueberhaupt ist die Anwendbarkeit des
Windmotors eine sehr vielseitige. In Fabrikbetrieben werden sie zur Beschaffung des
Kesselspeisewassers vorteilhaft benutzt. Eine Pumpleistung von 100000 Liter Wasser
täglich und mehr ist ohne Schwierigkeit erzielbar. Ebenso läßt sich die Entwässerung
von Ländereien gut mit Windmotoren durchführen. Kleinbahnen haben wiederholt mit
bestem Erfolge Wasser-Pumpstationen mit Windturbinen betreiben lassen. So sind für
die Anatolische Bahn und Hedjas-Bahn zahlreiche derartige Anlagen mit deutschen
Windmotoren ausgerüstet worden. Mit besonders großem Erfolge bedient sich seit
langem die Landwirtschaft der billigen Windkraft mit Hilfe der Windmotoren. Da die
landwirtschaftlichen Maschinen, abgesehen von den Dreschmaschinen, verhältnismäßig
kleine Umlaufzahlen haben, ist damit ihre besondere Eignung für Windmotoren
erwiesen. Es betragen die Umlaufzahlen durchschnittlich bei Häckselmaschinen 100 bis
120 pro Minute, bei Walzen-Schrotmühlen 300 bis 350 pr. m, bei Stein-Schrotmühlen 150 bis 200 p.
m, bei Rübenschneider 50 bis 60 p. m, bei Oelkuchenbrecher 80 p. m, und bei
Wasserpumpen 25 bis 30 p. m. Die Dreschmaschine erfordert 1000 bis 1200 p. m. Für
Mühlenbetriebe kommen nach Reinsch folgende Windmotoren in Betracht. Für Mühlen mit
einem Mühlsteindurchmesser von 0,50 m muß der Windradurchmesser 5 m betragen, für
0,60 m Steindurchmesser 5,5 m Raddurchmesser, für einen 0,80 m Stein 6,5 m Rad, für
einen 1 m Stein 7,5 m Rad, für einen 1,25 m Stein 8,5 m Rad und für einen 1,50 m
Stein 10 m Raddurchmesser. Im allgemeinen werden Mahlmühlen mit Windmotoren von 8,5
m Raddurchmesser und darüber gebaut.
Auch im ländlichen Kleingewerbe bietet der Windbetrieb große wirtschaftliche
Vorteile. Der Stellmacher, Tischler, Wagenbauer, Schlosser und Schmied auf dem Lande
besitzt daher in dem Windmotor die billigste Antriebskraft, wobei noch als weiterer
Vorteil gelten kann, daß Reparaturen selten und dann sehr oft von den eigenen Leuten
ausgeführt werden können. Tritt beim Elektromotor oder Benzinmotor eine ernste
Betriebsstörungein, kann diese selten an Ort und Stelle vorgenommen werden. Die
Reparaturkosten sind hohe und werden oft noch durch den Transport verteuert. In
einer kleinen Tischlerei, wo nur der Betrieb einer Bandsäge und Bohrmaschine in
Frage kommt, genügt ein Windmotor von 4,5 m Raddurchmesser. Bei etwas größerem
Betrieb, wie Bandsäge, Bohrmaschine, Fräser, kleine Kreissäge, ist ein 5,5 m Rad
erforderlich. Tritt noch eine 40 cm Hobelmaschine oder eine Gattersäge hinzu, so muß
ein 6,5 m Rad gewählt werden. Bei einer 60 cm breiten Hobelmaschine benötigt man ein
8 m Rad. Bei großen, viel benutzten Kreissägen muß ein noch größerer Windmotor
aufgestellt werden. Hierüber geben die Fabriken sachgemäße Auskunft. Zahlreich sind
die Fälle, wo sich der Windmotor zur Erzeugung von Elektrizität für Lichtzwecke
bestens bewährt hat. Zu einer solchen Wind-Elektrizitäts-Anlage gehört natürlich
auch ein Akkumulator. Nach allem ergibt sich eine außerordentlich vielseitige
Verwendbarkeit des Windmotors, der für ländliche Betriebe eine ganz hervorragende
Betriebskraft darstellt, die keine geschulte Bedienung verlangt und an Billigkeit
kaum zu übertreffen ist.