Titel: Eine elektrische Flinte.
Fundstelle: Band 183, Jahrgang 1867, Miszellen, S. 409
Eine elektrische Flinte. Das Journal de Seine-et-Oi-e berichtete kürzlich, daß in einer Sitzung der Société des sciences naturelles de Seine-et-Oi-e der Commandant und Professor der Artillerie Martin de Brettes ein Gewehr nach dem Systeme Flobert vorzeigte, bei welchem die Patrone durch Elektricität gezündet wird. Zwei kleine elektrische Ketten – vermuthlich eine kleine Batterie, aus zwei Volta'schen Elementen zusammengesetzt – befinden sich im Gewehrkolben eingeschlossen; ihre Polardrähte gehen bis zur Oberfläche des Bodenstückes und können nach Belieben mit den Enden eines Platindrahtes in Contact gesetzt werden, der durch die Patrone geht. Ein einfacher Druck mit dem Daumen gegen den Drücker schließt die Kette, der Platindraht kommt zum Weißglühen, und das Pulver wird entzündet. Während die Patronen der Zündnadel-Gewehre schon ihren Zündsatz enthalten, der durch einen Stoß zur Explosion gebracht werden kann, wodurch manche Mißlichkeiten herbeigeführt werden könnten, so bedarf das neue System keines solchen empfindlichen Zündsatzes für die Ladung; seine Anwendung kann daher auch keine Gefahr herbeiführen, auch ist dasselbe gar nicht kostspielig. Daß man zum Abfeuern der Kanonen schon längst ein ähnliches Verfahren in Anwendung gebracht hat, ist bekannt. (Les Mondes, t. XIII p. 45; Januar 1867.)