Titel: Ueber mit dem Belleville'schen Röhrenkessel erzielte Resultate.
Fundstelle: Band 196, Jahrgang 1870, Miszellen, S. 580
Ueber mit dem Belleville'schen Röhrenkessel erzielte Resultate. In der Sitzung des Aachener Bezirksvereines deutscher Ingenieure vom 2. Februar d. J. sprach Hr. Sachs über mit dem Belleville'schen Kessel (beschrieben im polytechn. Journal Bd. CLXXXIV S. 383) erzielte Resultate und hob hervor, daß die Gesellschaft Vieille Montagne bereits acht solcher Kessel in Belgien in Betrieb habe, und eben einen von 40 Pferdestärken in Mülheim a. d. Ruhr aufstellen läßt. Derselbe wiegt 6000 Kilogrm. und kostet circa 3200 Thaler. Mit 1 Kilogrm. Kohlen wurden 7,8 Kilogrm. Wasser verdampft, und sind als besondere Vorzüge hervorzuheben, daß der Kessel einen sehr kleinen Raum einnimmt, sehr rasch und sehr trockenen Dampf liefert und inexplosibel ist, d.h. es können einzelne Röhren bersten, ohne aber den ganzen Kessel hinauszuschleudern oder Verwüstungen und Unglück anzurichten. Der Apparat ist daher in Paris ohne Concession zulässig und dort sehr verbreitet. Nachtheilig ist zuweilen der geringe Dampfraum bei dem Belleville'schen Kessel, und hat der Apparat in Schweden, für eine Wasserhaltungsmaschine angewendet, schlechte Resultate geliefert, 1 Kilogrm. Kohlen verdampfte dort nur 4 bis 5 Kilogrm. Wasser. Es zeigt dieser Fall wieder, wie verschiedene Resultate derselbe Kessel für verschiedene Zwecke geben kann. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1870, Bd. XIV S. 337.)