Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, Miszellen, S. 400 |
Download: | XML |
Miscellen.
Miscellen.
Rectification der Kreislinie.
Die in D. p. J. * 1879 232
182 veröffentlichte Kreisrectification ist zu gleicher Zeit und vollkommen
unabhängig von Prof. Dr. J. G. Wiedemann in St.
Petersburg auch von Ingenieur L. Hajnis in Prag (vgl.
Engineering, 1879 Bd. 27 * S. 193) aufgefunden
worden. Nachstehende von Hajnis kürzlich erdachte
Construction ergibt ein noch genaueres Resultat.
Textabbildung Bd. 235, S. 400
Man mache die Länge der Tangente df=3\,ab, d.h. gleich dem
dreifachen Durchmesser, den Winkel aoq=60^{\circ} und projicire
den Punkt q auf cd; dann
ist fr sehr annähernd gleich dem Umfange des Kreises
acbd.
Der Beweis ist einfach: Es ist nämlich fr=\sqrt{dr^2+df^2} und,
wenn man den Durchmesser = 1 setzt, df=3, während
dr=do+or=do+oq\,cos\,30^{\circ}=½\,(1+cos\,30^{\circ})=0,9330127;
daher:
\overline{dr^2^}
=\overline{0,9330127^2}
=
0,8705127
\overline{dr^2^}
=3^2
=
9,0000000
––––––––––––––––––––––––––––––
\overline{dr^2^}
=\overline{df^2^}
=
9,8705127 und
fr=\sqrt{dr^2+df^2}
=
3,141738, während
\pi
=
3,141592, daher
–––––––––––––
Abweichung
=
0,000146 oder 0,0046 Procent.
Bei der Wiedemann-Hajnis'schen Methode war die Differenz
0,000171 oder 0,005 Proc.
Interessant ist, daſs eine sehr groſse Annäherung erzielt werden könnte, wenn der
Kreisumfang nach beiden Methoden bestimmt und der Mittelwerth genommen wird. Es ist
nämlich der Umfang:
nach Wiedemann-Hajnis'scher Methode
= 3,141421
„ der neuen Methode
= 3,141738
–––––––––
daher der Mittelwerth
= 3,141579,
welcher Werth von π nur um
0,000013 oder um etwa 0,0004 Procent, d.h. um 4 Millionstel abweicht.
Rietkamm von W. Friedel in Gera.
Dieser für das Bäumen von Webeketten bestimmte sogen. „Oeffner“ (* D. R. P.
Nr. 6633 vom 18. Januar 1879) unterscheidet sich von bisher üblichen Apparaten
dadurch, daſs er die Fäden schont, wenn sie darin hängen bleiben. Seine Stifte zur
Auftheilung der Gänge stehen nicht fest in dem Untergestell, sondern sind drehbar
eingesetzt und werden durch Federn in aufrechter Stellung erhalten. Bleiben Fäden
daran hängen, so legen sie sich um.
Neuerungen an Gasspritzen.
Die Neuerungen an Gasspritzen, welche von C.
Schwarzenberg in München (* D. R. P. Nr. 3775 vom 16. März 1878) und von
G. Becker in Deutz (* D. R. P. Nr. 3870 vom 27.
Juli 1878) herrühren, beziehen sich wie die bereits (1879 231 184 und 233 347) mitgetheilten wieder auf
die Anbringung, und Entleerung der Säurebehälter. Als solcher wird von Schwarzenberg ein überall käufliches Arzneiglas (sogen.
Zwölfunzenglas) angewendet, welches einfach verkorkt und versiegelt wird, nachdem
man es bis zum Hals mit Säure gefüllt hat. Das Glas wird in einen dreieckigen Rahmen
im Innern des Entwicklungsgefäſses gestellt; an zwei Seiten dieses Rahmens sind die
Enden eines herabhängenden Kettchens befestigt, auf welches sich das Glas stützt.
Auſserdem wird das letztere noch dadurch fest gehalten, daſs es zwischen zwei Seiten
des Rahmens mittels einer Schraube eingeklemmt wird, welche durch eine Stopfbüchse
aus dem Entwickler tritt, so daſs sie von auſsen mit Hilfe eines Handgriffes gedreht
werden kann. Durch stärkeres Anziehen dieser Schraube wird im Bedarfsfalle das Glas
zerdrückt. Das seitliche Festklemmen des Glases mittels der Schraube läſst immerhin
die Möglichkeit zu, daſs dasselbe zur Unzeit zerdrückt wird; auch ist der Verschluſs
des Säurebehälters weniger sicher. Der Kork wird bald von der Säure zerstört und der
noch am Flaschenkopf haftende Siegellack kann leicht abspringen. Jedenfalls muſs
eine solche Gasspritze, so lange sie nicht gebraucht wird, ruhig in aufrechter Lage
erhalten werden. – G. Becker wendet als Säurebehälter
ein mit der Mündung nach unten in den Entwickler eingehängtes Glasgefäſs an. Die
Mündung wird verschlossen, indem das an einer oben aus dem Entwickler tretenden
Spindel hängende Gefäſs mit derselben gegen ein elastisches Polster (in Blei
gehüllte Gummiplatte) gedrückt wird, welches am Boden eines das Glas umhüllenden und
im Entwicklungsgefäſs befestigten Metallkorbes angebracht ist. Die Spindel hängt mit
einem eingedrehten Hals an einer Mütter, welche mittels eines Handgriffes gedreht
wird. Hebt man mit Hilfe derselben Spindel und Glas, so wird die Mündung des
letzteren frei und die Saure kann sich aus demselben in die alkalische Lösung
ergieſsen. Besondere Sorgfalt ist auf das Abdichten der Spindel im Deckel des
Entwicklungsgefäſses verwendet.
Bei der von Adolf Beyhl in München (* D. R. P. Nr. 8173
vom 27 Mai 1879) patentirten Gasspritze wird das Schwefelsäuregefäſs mittels
Bleiblech verschlossen und zur Inbetriebsetzung des Apparates nicht zerbrochen,
sondern aas Bleiblech wird durch eine Spitze durchgestoſsen, die durch einen
Handhebel aufwärts bewegt wird. Das Glasgefäſs kann also stets von neuem benutzt
werden.
Apparat zum Trocknen von Spritzenschläuchen.
Da im Gebrauch gewesene Spritzenschläuche an der Luft nur langsam trocknen, schlägt
C. Gautsch in München (* D. R. P. Nr. 7981 vom 1.
Juli 1879) vor, das Wasser aus denselben auszudrücken. Das Schlauchmaterial soll hierdurch geschont und
nach wenigen Stunden wieder verfügbar werden. Die zu diesem Zwecke angegebene
Vorrichtung besteht – den bekannten Wäsche-Auswindemaschinen ganz ähnlich – aus zwei
eisernen, mit Kautschuk überzogenen Walzen, wovon die untere fest in einem
Bockgestell gelagert und mit einer Handkurbel drehbar ist, wogegen die obere in
einem eisernen, einerseits um Zapfen drehbaren Rahmen ruht, welcher mittels einer
Schraube niedergedrückt werden kann, um die Walzen so kräftig als nöthig gegen
einander zu pressen.
Kremper's Syphon.
Um moussirende Getränke, also Sodawasser u. dgl., auch aus gewöhnlichen Flaschen mit
Korkverschluſs allmählich glasweise ohne Wasser- oder Kohlensäureverlust abfüllen zu
können, hat A. Kremper in Grulich, Böhmen (* D. R. P.
Nr. 6263 vom 24. Januar 1879) einen Syphon hergestellt, welcher an solchen Flaschen
leicht anbringbar ist. Der Kopf desselben hat die gewöhnliche Einrichtung; doch ist
in das Ventil von unten eine kräftige verzinnte Stahlnadel geschraubt und diese von
einem Blechröhrchen umhüllt, welches an den Kopf entweder angelöthet oder mittels
Gummiring und Ringschraube befestigt wird. Das Blechrohr ist etwas conisch, so daſs
es den untern zugespitzten Theil der Nadel fast berührt, während nach oben zwischen
Rohr und Nadel genügender Spielraum bleibt. Bei der Anwendung des Syphon kann
deshalb die Nadelspitze und das Rohr durch den etwas vor-, aber nicht ganz
durchgebohrten Kork gedrückt und in die Flasche geschoben werden, ohne daſs in das
Rohr Korkstücke eindringen können. Beim Heben des Syphonventiles wird auch die Nadel
so viel im Röhrchen zurückgezogen, daſs die Flaschenfüllung durch dasselbe zum
Ausfluſsrohr aufsteigen kann.
Neuerungen an Zimmerventilatoren.
Die von Ad. Müller in Köln (* D. R. P. Nr. 7905 vom 25.
April 1879) patentirten Neuerungen bestehen im Folgenden.
In einer senkrechten Blechtrommel ist ein mit schrägen Blechflügeln versehenes Rad so
gelagert, daſs es um seine senkrechte Spindel leicht gedreht werden kann. Gegen die
unteren Flächen der Blechflügel sind mehrere Wasserstrahlen gerichtet, welche das
Rad entsprechend bewegen. Die oberen Flächen der Flügel drücken in Folge dessen
gegen die Luft, veranlassen somit eine entsprechende Bewegung derselben. – Ich habe
an dieser Anordnung nur auszusetzen, daſs die Wasserstrahlen senkrecht auf die
unteren Flächen der Flügel stoſsen sollen; die lebendige Kraft des Wassers wird
offenbar besser ausgenutzt, wenn die Wasserstrahlen ohne Stoſs, vielmehr lediglich
durch Druck wirken.
Der Erfinder will durch das Wasser ferner noch erreichen – und deshalb ist die
zweckmäſsige Kraftausnutzung vielleicht unmöglich –, daſs das von den Flügeln des
Rades zurück spritzende Wasser die Luft reinigen und kühlen soll, worauf dasselbe am
Boden der Trommel gesammelt und von da abgeführt wird. – Wie geringwertig die
erzielte Kühlung ausfällt, ist früher schon (vgl. 1879 235 1) nachgewiesen worden; die Reinigung der Luft dürfte ebenfalls nur in
mangelhafter Weise zu Stande kommen.
Auſser der genannten Reinigung ist noch eine solche durch desinficirende Mittel
vorgesehen, welche zwischen zwei Siebflächen gelegt, von der angesaugten Luft
durchströmt werden sollen. Der durch das Flügelrad erzeugte Luftüberdruck dürfte
indessen zu gering sein, um – auſser dem sonst vorhandenen – noch den Widerstand zu
überwinden, welcher dem Durchströmen der Desinfectionsmittel entgegengesetzt
wird.
Durch vorheriges Erwärmen des einzuspritzenden Wassers soll endlich noch eine
Erwärmung der frischen Luft vermittelt werden. Derselbe Gedanke ist früher von Lacy (* 1879 231 393),
freilich in anderer Weise, verwerthet.
Für wenige Fälle kann die gesammte Einrichtung von Werth sein., weshalb sie hier
erwähnt wird.
H. F.
Topographischer Spazierstock von H. Laurent in Paris.
Alle dem Topographen für gewöhnliche Aufnahmen erforderlichen Instrumente sind im
Knopfe und Hohlräume eines Spazierstockes untergebracht. Der Knopf des Stockes
besitzt einen abschraubbaren, mittels einer Kette an den Stock angehängten Deckel;
nach Wegnahme desselben zeigt sich eine mit einem Theilkreis versehene Boussole und
ein Diopterkreuz. Unter der Boussole befindet sich in einem besonderen Raum ein
Bandmaſs, das sich mittels Federung stets selbst aufwickelt. Nach Entfernung dieses
Obertheiles wird durch eine Feder ein Tintenfaſs heraufgedrückt; ein Federstiel, ein
getheilter Maſsstab, welcher dazu bestimmt ist, um durch Herausziehen dem Stock die
Länge von 1m geben zu können, und eine Libelle in
einem andern Raum vervollständigen die Ausrüstung des Spazierstockes, für welche H. Laurent sich weitere Abänderungen oder etwa
erforderliche Zuthaten vorbehält. (* D. R. P. Nr. 1910 vom 22. Januar 1878.)
Neuerungen an Objectivgläsern von Mikroskopen.
Um die Objectivgläser von Mikroskopen den verschiedenen Dicken der Gläser., welche
das Object einschlieſsen, anzupassen, haben E. Gundlach
und J. J. Bausch in Rochester sowie H. Lomb in Brooklyn (* D. R. P. Nr. 2746 vom 19. März
1878) folgende Neuerung ersonnen: Das Objectiv besteht aus 2 Linsencombinationen wie
bei den gewöhnlichen Mikroskopen überhaupt; auſsen jedoch befindet sich noch eine
planconvexe Linse, die ihre ebene Seite dem Objecte zukehrt. Ueber die Fassung des
Objectives läſst sich eine Hülse schrauben, welche in der vorderen Seite eine von
ebenen Flächen begrenzte Scheibe aus Glas (oder aus anderem durchsichtigen Material)
besitzt. Zwischen der Hülse und der Objectivfassung, der vordersten Linse und der
erwähnten Scheibe ist ein hohler Raum, der zum Theile mit einer Flüssigkeit von
groſsem Brechungsvermögen, z.B. Glycerin, ausgefüllt ist. Durch Drehung der Hülse
kann nun die Scheibe der Linse genähert oder von ihr entfernt werden und dadurch die
Dicke der zwischenliegenden Flüssigkeitsschicht verringert oder vergröſsert werden;
liegt die Scheibe ganz an die Linse an, so ist das Objectiv für die dicksten, das
Object enthaltenden Glasschieber justirt; für dünnere muſs zur Erreichung der
gröſstmöglichsten Wirkung durch Herausschrauben der Hülse die Glasscheibe von der
Linse entfernt werden; die Cohäsion der Flüssigkeit einerseits, sowie die Adhäsion
derselben an das Glas andererseits verhindern es, daſs eine Unterbrechung des
Zusammenhanges eintreten könnte. Durch diese Einrichtung wird die geringere Dicke
der Objectglasschieber ausgeglichen und das Objectiv bleibt stets gleich
wirkungsvoll.
R.
Neue Kette mit Chlorkalk.
Bei dieser von A. Niaudet in Paris (* D. R. P. Nr. 4533
vom 17. Mai 1878) angegebenen Kette taucht die positive Elektrode, ein Zinkcylinder,
in einem viereckigen Glase mit rundem Halse in eine Lösung von Kochsalz und umgibt
sehr eng einen porösen Cylinder von Thon oder Pergamentpapier, von dem sie durch 4
kleine senkrechte Holzstäbchen getrennt ist. Die ganze Vorrichtung wird durch zwei
um das Zink gewundene Bindfaden zusammengehalten. Der Cylinder enthält eine in
Kohlenstücken eingebettete Kohlenplatte, die von Chlorkalk umgeben ist. Das die
Kette enthaltende Gefäſs ist mit einem mit Wachs überzogenen Deckel verschlossen,
durch den die Kohle hindurchgeht. Da das Zink vom Chlorkalk nicht angegriffen wird,
nutzt sich die Kette während der Oeffnung nicht ab. Die elektromotorische Kraft ist
nach den Beiblättern zu den Annalen der Physik, 1880 S.
67 anfangs gleich 1,6, nach einigen Monaten Ruhe gleich 1,5 Volts. Völlig ist die
Polarisation nicht aufgehoben, da bei einer äuſseren Schlieſsung von 1 Ohmad die
elektromotorische Kraft im Verhältniſs von 139 auf 113 in 40 Minuten sinkt. Indeſs
steigt sie nach dem Oeffnen in 40 Minuten wieder auf 129 und nach 2 Stunden auf
138.
Zur elektrolytischen Vernickelung.
E. Weston in Newark (D. R. P. Nr. 6741 vom 15. December
1878) hat gefunden, daſs ein Zusatz von Borsäure die verschiedenen Nickelsalze viel
geeigneter zur elektrolytischen Ausscheidung macht als sonstige Stoffe, namentlich
aber die Bildung basischer Nickel Verbindungen an der Kathode verhindert.
Empfehlenswerth sind namentlich 5 Th. Chlornickel und 2 Th. Borsäure, oder 2 Th.
Nickelsulfat und 1 Th. Borsäure. Beide Lösungen werden noch dadurch verbessert, daſs
man denselben Aetzkali, Aetznatron oder Aetzkalk zusetzt so lange, als sich der
durch den Zusatz gebildete Niederschlag noch auflöst. Das aus diesen Lösungen
niedergeschlagene Nickel ist in hohem Grade haftend, weich, biegsam und hämmerbar.
Derartig vernickelte Metallbleche können polirt, gestanzt und in die verschiedensten
Formen gebracht werden, ohne daſs der Ueberzug darunter leidet.
Amerikanische Eisenpreise der letzten 36 Jahre.
Nach einer Zusammenstellung der Eisenpreise von Swank im
Engineer, 1879 Bd. 48 S. 446 kostete 1 Ton =
1016k Roheisen in Philadelphia:
Jahr
NiedrigsterPreis
HöchsterPreis
Mittel
1842
25 00 Doll.
26 33 Doll.
– Doll.
1844
24 00
28 00
25 75
1845
26 50
33 12
29 25
1846
26 12
29 00
27 87
1847
28 00
35 75
30 25
1848
24 87
31 00
26 50
1849
20 00
25 00
22 75
1850
20 00
21 75
20 87
1851
21 00
22 00
21 37
1852
20 25
28 25
22 62
1853
32 75
37 62
36 12
1854
32 87
38 00
36 87
1855
26 12
31 12
27 85
1856
26 00
28 00
27 12
1857
23 50
27 87
26 37
1858
21 37
23 50
22 25
1859
22 75
24 50
23 37
1860
22 25
23 37
22 75
1861
18 62
22 12
20 25
1862
20 00
31 12
23 87
1863
31 75
43 50
35 25
1864
43 17
73 62
59 27
1865
34 00
58 12
46 12
1866
41 37
50 37
46 87
1867
41 00
48 75
44 12
1868
36 75
43 25
39 25
1869
39 50
42 00
40 62
1870
31 25
36 25
33 25
1871
30 50
37 25
35 12
1872
37 00
53 87
48 87
1873
32 50
48 37
42 75
1874
24 00
32 00
30 25
1875
23 50
27 00
25 50
1876
21 25
23 75
22 25
1877
18 00
20 75
18 87
1878
16 50
18 50
17 62
Bemerkenswerth sind die wöchentlichen Preissteigerungen des Jahres 1879:
Januar 1
17 50 bis 18 50 Doll.
Juni 4
18 50 bis 19 00 Doll.
„ 7
17 50 „ 18 50
„ 11
18 50 „ 19 50
„ 14
17 50 „ 18 50
„ 18
19 00 „ 20 00
„ 21
17 50 „ 18 50
„ 25
19 00 „ 20 00
„ 28
17 50 „ 18 50
Juli 2
19 00 „ 20 00
Februar 4
17 50 „ 18 50
„ 9
19 00 „ 20 00
„ 11
17 50 „ 18 50
„ 16
19 00 „ 20 00
„ 18
17 50 „ 18 50
„ 23
19 00 „ 20 00
„ 25
17 50 „ 18 50
„ 30
19 50 „ 21 00
März 5
17 50 „ 18 00
August 6
19 50 „ 21 00
„ 12
18 00 –
„ 13
20 00 „ 21 00
„ 19
18 00 –
„ 20
21 00 „ 22 00
„ 26
18 00 –
„ 27
21 50 „ 22 50
April 1
18 00 –
September 3
22 50 „ 23 00
„ 8
18 00 „ 18 00
„ 10
22 50 „ 23 00
„ 15
18 00 „ 18 50
„ 17
25 00 –
„ 23
18 00 „ 18 50
„ 24
27 50 „ 28 00
„ 30
18 50 –
October 1
30 00 „ 31 00
Mai 7
18 50 –
„ 8
30 00 „ 31 00
„ 14
18 50 –
„ 15
30 00 „ 31 00
„ 21
18 50 –
„ 22
30 00 „ 31 00
„ 28
18 50 „ 19 00
„ 29
29 50 „ 30 50
Bestimmung des Chroms und des Wolframs im Stahl.
Um Chrom im Eisen zu bestimmen, empfiehlt R. Schöffel in
den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft,
1879 S. 1863, zuerst den gröſsten Theil des Eisens durch Behandlung der gröblich
gepulverten Legirung mit Kupferchloridchlornatrium oder Kupferchloridchlorammonium
fortzuschaffen, den sämmtliches Chrom enthaltenden porösen Rückstand nun mit
Salpeter und kohlensaurem Natrium aufzuschlieſsen. Die bei Gegenwart von Mangan grün
gefärbte Schmelze wird so lange mit Wasser behandelt, bis der Niederschlag pulverig
erscheint, wobei die etwa gebildete Mangansäure bereits zersetzt wird, und dann
abfiltrirt. Diese das Chrom als Alkalichromat enthaltende Lösung kann man, wenn
keine wesentlichen Mengen Kieselsäure vorhanden sind, nach vorsichtigem
Neutralisiren mit Salpetersäure durch Quecksilberoxydulnitrat fällen und das Chrom
auf bekannte Art bestimmen. Bei Gegenwart von Kieselsäure neutralisirt man die
Schmelze mit Salzsäure, setzt etwas Alkohol hinzu, verdampft zur Trockne, löst und
fällt das Chrom mit Ammoniak und etwas Schwefelammonium.
Enthält die Legirung mehr als 8 Proc. Chrom, so wird bei der Behandlung mit dem
Kupferdoppelsalz um so weniger Eisen gelöst, je höher der Chromgehalt der Legirung
ist. In diesem Falle behandelt man die Legierung zunächst mit Salzsäure, den
Rückstand mit Salpeter und Soda und fügt der Schmelze die Salzsäurelösung hinzu. Die
so erhaltene Lösung wird so weit neutralisirt, daſs sie noch deutlich sauer bleibt,
und mit essigsaurem Natrium versetzt, wobei kein Niederschlag entstehen darf. Die
nunmehr essigsaure Flüssigkeit versetzt man mit Brom, schüttelt einige Zeit um,
kocht das überschüssige Brom weg und fällt das Eisen mit kohlensaurem Natrium aus;
chromsaures Alkali bleibt in Lösung.
Es verdient noch bemerkt zu werden, daſs beim Behandeln von nur wenig Chrom
enthaltendem Eisen mit Salzsäure sowohl Eisen, wie Chrom in Lösung gehen; steigt der
Chromgehalt, so bleibt dann stets ein Theil des Chroms ungelöst, und zwar unter
sonst gleichen Umständen um so weniger, je concentrirter die Säure und je länger die
Behandlung. Bei einem Chromgehalt von etwa 30 Proc. geht durch Säure selbst bei
längerer Behandlung in der Wärme kein Chrom, aber auch kein Eisen in Lösung; ebenso
ist eine solche Legirung weder durch Königswasser, noch durch Brom, noch durch
Kupferchlorid angreifbar.
Zur Bestimmung des Wolframs im Stahl oder Wolframeisen wird die möglichst fein
zerkleinerte Legirung ebenfalls mit den Kupferchloriddoppelsalzen behandelt, der
wässerige Auszug der Schmelze mit Quecksilberoxydulnitrat gefällt. Ist Kieselsäure
zugegen, so schmilzt man die Wolframsäure mit saurem schwefelsaurem Kalium, lost in
Wasser und bringt die ungelöst bleibende Kieselsäure in Abzug.
Königswasser löst Wolframeisenlegirungen nur bei geringem Wolframgehalt, wobei ein
Theil des Wolframs mit brauner Farbe in Lösung geht, ein Theil als Wolframsäure
ungelöst bleibt; läſst man jedoch die Lösung 1 bis 2 Tage in verdünntem Zustand
ruhig stehen, so scheidet sich alles Wolfram aus und die Flüssigkeit läſst sich dann
gut filtriren. Der Rückstand wird dann so behandelt wie bei der früheren Methode.
Bei hohem Wolframgehalt von 10 Proc. und darüber wird aber auch mit Königswasser
nach mehrstündiger Digestion in der Wärme keine vollständige Zersetzung bewirkt; es
bleibt in der Regel ein schwarzer Rückstand, gemengt mit gelber Wolframsäure,
zurück. Dieser wieder nach mehrtägigem Stehen erhaltene Rückstand kann zwar ganz gut
direct mit Natriumcarbonat aufgeschlossen werden; aber man glüht denselben besser
vorher einige Zeit unter Luftzutritt im Tiegel, wobei eine Oxydation des schwarzen
Wolframeisens stattfindet, und schlieſst ihn dann auf.
Schweflige Säure abgebende Desinfectionsmittel in fester und
flüssiger Form; von R. V. Tuson in Erith, England.
Das pulverförmige Desinfectionsmittel wird durch Mischen eines schwefligsauren,
zweifach schwefligsauren oder unterschwefligsauren Salzes mit einem salzsauren,
schwefelsauren, salpetersauren oder essigsauren Eisen-, Mangan- oder Aluminiumsalz
erhalten. Wird das Pulver der Atmosphäre ausgesetzt, so entwickelt sich schweflige
Säure.
Das flüssige Desinfectionsmittel wird dadurch hergestellt, daſs man in eine Lösung
eines Zink-, Eisen-, Mangan-, Aluminium- oder Kupfersalzes in Wasser, Glycerin,
Weingeist, Holzessig, Methylalkohol oder Fuselöl schweflige Säure bis zur Sättigung
einleitet. (D. R. P. Nr. 8545 vom 8. Juli 1879.)
Vorkommen von Jod im Guano.
Gelegentlich eines Aufschlieſsungsversuches im Curaçaoguano hat H. Steffens (Zeitschrift für
analytische Chemie, 1880 S. 50) die Entwicklung von Joddämpfen beobachtet,
als die Hauptreaction vorüber war und die Masse eine Temperatur von 110 bis 120°
angenommen hatte.
Ueber die Reaction des Ferrichlorids auf Salicylsäure,
Carbolsäure, Gallussäure, Gerbsäure; von H.
Hager.
Diese Säuren geben bekanntlich in ihrer wässerigen Lösung mit verdünnter
Ferrichloridlösung eine violette Farbenreaction; jedoch ist sie bei der
Carbolsäurelösung am schwächsten, auch weit geringer in ihrer Dauer. Nun gibt es
eine Menge Substanzen, welche durch ihre Gegenwart die Reaction theils abschwächen,
theils stören und verhindern, so daſs unter Beihilfe derselben die genannten Säuren,
wenn sie ungemischt vorliegen, erkannt werden können. Die Störung oder
Beeinträchtigung ist eine mindere oder stärkere, je nachdem jene Stoffe in
geringerer oder gröſserer Menge vertreten sind.
Salicylsäure. Die Reaction mit Ferrichlorid wird nicht
gestört oder verhindert durch die Gegenwart von Essigsäure, Borsäure, Schwefelsäure,
Salpetersäure, Salzsäure (sämmtliche Säuren im verdünnten Zustande), Kochsalz,
Salpeter, Glycerin, Weingeist, Amylalkohol, Aether. Sie wird gestört oder verhindert
durch Aetzalkalilösungen und Alkalicarbonatlösungen, Natronacetat, Ammonacetat,
Borax, Kaliumjodid, Natronphosphat, Oxalsäure, Citronensäure, Weinsäure,
Phosphorsäure, Arsensäure.
Carbolsäure. Die Reaction wird nicht gestört oder
verhindert durch Borsäure, Kochsalz, Kalinitrat. Sie wird gestört oder verhindert
durch Essigsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Citronensäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure,
Phosphorsäure, Natronacetat, Ammonacetat, Borax, Natronphosphat, Glycerin,
Weingeist, Amylalkohol, Aether.
Die Phosphorsäure wirkt sowohl bei Salicylsäure, als bei der Carbolsäure entfärbend,
aber auch bei derselben Reaction der Gallusgerbsäure
und der Gallussäure; während jedoch das officinelle
Natronphosphat auf die Reaction bei den beiden ersteren Säuren störend wirkt,
scheint es bei den beiden letzteren Säuren indifferent zu sein. Käme es auf eine
vorläufige Unterscheidung der Salicylsäure von der Carbolsäure an, so wäre die
Lösung reichlich mit Weingeist oder auch mit Glycerin oder verdünnter Essigsäure zu
versetzen und nun mit Ferrichlorid zu prüfen. Salicylsäure würde die Reaction geben,
Carbolsäure nicht. Zur Erkennung der Gegenwart von Gallusgerbsäure oder Gallussäure
versetzt man die Lösung mit Natronphosphatlösung und prüft dann mit Ferrichlorid.
Bei ihrer Gegenwart würde eine violette Färbung eintreten, nicht aber wenn nur
Salicylsäure oder Carbolsäure vorlägen. Alle vier Säuren lassen sich aus der mit
Essigsäure sauer gemachten Lösung durch Ausschütteln in Aether überführen
(Gallusgerbsäure nur in Spuren). Die ätherische Lösung wird eingetrocknet, oder bis
zur Beseitigung der Essigsäure abgedampft, der Rückstand in Wasser gelöst und in
drei Portionen getheilt; die eine prüft man direct mit Ferrichlorid, die andere nach
der Verdünnung mit Weingeist, die dritte nach der Verdünnung mit
Natronphosphatlösung. Andere Reactionen zur Unterscheidung der vier herangezogenen
Säuren sind bekannt und ist nur noch daran zu erinnern, daſs die von Lex und Salkowski
angegebene Reaction des Phenols mit Hypochlorid und Ammoniak auch durch Bromwasser
erlangt werden kann; es fällt als Tribromophenol. Wenn man die Lösung einer der
genannten Säuren mit Aetzammon im Ueberschusse versetzt, so bleiben die der
Salicylsäure und der Carbolsäure farblos, die der Gerbsäure und Gallussäure färben
sich aber dunkel gelbroth. Setzt man nun Bromwasser hinzu, so bleibt die Lösung der
Salicylsäure farblos, die der Carbolsäure wird im Verlaufe mehrerer Augenblicke
blau, die der Gerbsäure und Gallussäure behalten ihre gelbrothe Farbe. (Nach dem Chemischen Centralblatt, 1879 S. 823.)
Zur Analyse der Superphosphate.
Ueber die Bestimmung der im Wasser löslichen Phosphorsäure haben Wein, Rösch und J. Lehmann
(Liebig's Annalen, 1879 Bd. 198 S. 300) umfassende
Versuche gemacht, aus denen hervorgeht, daſs die zweistündige Digestion von 208
Superphosphat mit 1l Wasser bessere Resultate gibt
als das Auswaschen, und daſs kein Grund vorliegt, von dem jetzt üblichen Verfahren
der Digestion abzugehen (vgl. 1879 232 363).
W. Johnson und H. Jenkins
(Chemical News, 1879 Bd. 40 S. 39) lösen etwa 1g des zu untersuchenden Phosphates in Salzsäure,
neutralisiren annähernd mit Ammoniak, fügen Ammoniumtartrat hinzu, so daſs die
schwach alkalische Flüssigkeit klar bleibt und füllen mit Magnesiamischung. Der mit
gleichen Theilen Alkohol und Wasser ausgewaschene Niederschlag wird unter
Zuhilfenahme von Cochenilletinctur mit Normaloxalsäure titrirt; ein Molecül
Ammoniummagnesiumphosphat soll genau 2 Molecüle Chlorwasserstoff neutralisiren.
Ueber die Pentathionsäure.
W. Spring führt in Liebig's
Annalen, 1879 Bd. 199 S. 97 aus, daſs der bisher als Pentathionsäure
bezeichnete Körper lediglich Tetrathionsäure sei, daſs namentlich bei der Einwirkung
von Schwefligsäure auf Schwefelwasserstoff keine Pentathionsäure entstehe (vgl. Stingl und Morawski 1879
234 134). – Dagegen hält F.
Keſsler (daselbst Bd. 200 S. 256) diesen Schluſs für verfrüht und die
Existenz der Pentathionsäure mindestens für sehr wahrscheinlich.
Vanadingehalt des käuflichen Aetznatrons.
Rammelsberg (Journal für
praktische Chemie, 1865 Bd. 94 S. 237) hat bekanntlich das Vorkommen von
Vanadin in manchen Sodarohlaugen nachgewiesen und das Auftreten Vanadinsäure und Phosphorsäure haltiger
gelber und rother Krystalle in der auskrystallisirenden Soda beobachtet. Ich habe
nun in einem käuflichen Aetznatron ebenfalls einen Vanadingehalt nachgewiesen der
mit den angeführten Beobachtungen im Zusammenhange stehen dürfte. Leitet man in eine
wässerige Lösung eines solchen Aetznatrons Schwefelwasserstoff bis zur
Uebersättigung ein, so färbt sich die Flüssigkeit schlieſslich durch das gebildete
Sulfovanadat stark kirschroth, eine bekanntlich für Vanadin charakteristische und
nach Engelbach (Annalen der
Chemie, 1865 Bd. 135 S. 125) auch empfindliche Reaction.
Ed. Donath.
Zur Bestimmung des Glycerins im Biere.
Für dunkle Biere gibt V. Grieſsmayer im Bierbrauer, 1880 S. 61 folgendes abgeändertes Verfahren
zur Bestimmung des Glycerins an (vgl. 1878 228 52):
100cc Bier werden mit 5g Magnesiahydrat im Wasserbade vorsichtig bei etwa
75° abgedampft. Bevor der Rückstand völlig trocken ist, wird er mit 50cc absolutem Alkohol verrieben, dieser abfiltrirt
und der Rückstand nochmals mit 50cc Alkohol
ausgewaschen. Das Filtrat wird mit dem 3,5fachen Volumen absoluten Aether versetzt,
so daſs sich Maltose und Parapepton ausscheiden; dann läſst man das Filtrat etwa 12
Stunden zur Verdunstung des Aethers stehen. Die zurückbleibende alkoholische Lösung
bringt man in eine gewogene Glasschale, verdunstet auf dem Wasserbade zum Syrup und
läſst dann im luftverdünnten Räume 12 bis 24 Stunden trocknen. Der Rückstand wird
mit etwa 20cc absolutem Alkohol ausgezogen, die
vom abgeschiedenen Cholestearin, Malzfett u. dgl. abfiltrirte Lösung nebst den zum
Nachwaschen verwendeten 10cc absoluten Alkohol auf
dem Wasserbade eingedampft, unter der Luftpumpe getrocknet und als Glycerin
gewogen.
Für helle, an Parapepton arme Biere nimmt man die mit Magnesiahydrat eingedickte
Masse mit absolutem Alkohol auf, filtrirt, dampft das Filtrat zum Syrup ein,
trocknet unter der Luftpumpe, setzt nun eine Mischung von 1 Th. absoluten Alkohol
und 1 Th. Aether zu, rührt heftig mit dem Glasstabe um, filtrirt durch ein ganz
kleines Filter, wäscht mit der gleichen Mischung nach, dampft sorgsam ein und
beendet den Proceſs unter der Luftpumpe.
Schwarze Holzbeize.
Nach R. Godeffroy (Wochenschrift
des niederösterreichischen Gewerbevereines, 1880 S. 31) bestreicht man das
Holz zunächst mit einer Lösung von salzsaurem Anilin und Kupferchlorid, dann nach
dem Trocknen sofort mit einer Lösung von chromsaurem Kali. Nach kurzer Zeit ist das
Holz tief schwarz. Diese Beize soll dem Licht, ja selbst dem Bleichkalk
widerstehen.
Herstellung von Zinkoxyd.
E. A. Parnell in Swansea (D. R. P. Nr. 8182 vom 15. Juli
1879) mischt 12 Th. Zinkvitriol mit 1 Th. Holzkohle und erhitzt das Gemisch in,
einer irdenen oder guſseisernen Retorte oder einem Muffelofen auf Dunkelrothglut.
Schwefligsäure, Schwefelsäure und Kohlenoxyd entweichen, Zinkoxyd bleibt zurück.
Letzteres wird durch Auswaschen von nicht zersetztem Zinkvitriol befreit und kann
nach dem Trocknen als Zinkweiſs verwendet werden.
Ist das Zinkoxyd zur Zinkgewinnung bestimmt, so kann die rohe Vitriollösung genommen
werden, welche durch Auslaugen gerösteter Zinkerze gewonnen ist. 10 Th. dieses
Zinkvitrioles mischt man mit 1 Th. Kohle, oder 12 Th. Vitriol mit 5 Th. Zinkblende;
auch in diesem Falle bleibt Zinkoxyd zurück, während Schwefligsäure entweicht,
welche entsprechend verwerthet werden kann (vgl. * 1880 235 219).