Titel: Kettenschiff mit Wasserkraftbetrieb.
Fundstelle: Band 236, Jahrgang 1880, Miszellen, S. 82
Kettenschiff mit Wasserkraftbetrieb. Der schon mehrfach aufgetauchte Gedanke, zur Bewegung von Fahrzeugen gegen den Strom die Strömung selbst als treibende Kraft zu benutzen, wird neuerdings von F. Kiste in Partenkirchen (* D. R. P. Nr. 8178 vom 15. Juni 1879) zu verwirklichen gesucht. Von drei Kähnen wird ein Doppelrahmen getragen, auf welchem zwei durch eine doppelt gekröpfte Welle verbundene Stromräder, sowie die Leitrollen für die Kette gelagert sind. Durch die Kurbelwelle werden nun mittels Stangen zwei Haken in sinnreicher Weise so bewegt, daſs sie wechselweise die Kette fassen, wobei das Schiff durch die Rückbewegung der betreffenden Kurbel an der Kette entlang gezogen wird, und wieder loslassen. Auch ist Vorsorge getroffen, daſs beim zufälligen Auslassen eines Hakens keine Rückbewegung des Schiffes eintreten kann. Bezüglich des Effectes, der sich mit solchen Vorrichtungen erzielen läſst, verweisen wir auf eine Mittheilung von Cl. v. Bechtolsheim in der Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure, * 1880 S. 79, wo derselbe als ganz geringfügig nachgewiesen wird.