Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 242, Jahrgang 1881, Miszellen, S. 388 |
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Miscellen.
Miscellen.
Geflochtene Baumwolltreibriemen.
Bei den gewöhnlichen Baumwolltreibriemen liegen die Kettenfäden in der Längsrichtung
des Riemens und müssen allein die Riemenspannung aufnehmen, während die Schuſsfäden
lediglich zum Zusammenhalten der Kettenfäden dienen. Um nun Ketten- und Schuſsfäden
bei der Uebertragung einer Kraft durch den Riemen gleichmäſsig anzustrengen, legt
J.
Paton in Johnstone, Schottland (*
D. R. P. Kl. 47 Nr. 14592 vom 30. November 1880)
dieselben schräg. Dabei wird der Riemen jedoch nicht als Flachgewebe hergestellt,
sondern als Schlauch geflochten. Dieser Schlauch wird, um ihn gegen Feuchtigkeit
unempfindlich zu machen, in heiſsem Wasser oder Kalilauge gewaschen und dann in
einer Catechulösung gekocht; zwischen Walzen platt gedrückt, wird er hierauf durch
ein Stärkebad gezogen und mit Hilfe rotiren der Bürsten mit Walthran eingerieben.
Schlieſslich wird er durch einen Kalander geführt, welcher die überflüssige Stärke
auspreſst und die Oberflächen des Riemens glättet. Während er zwischen den schnell
sich drehenden Walzen durchläuft, wird der Riemen zugleich gereckt, damit er bei
späterer Benutzung sich nicht mehr dehnen kann. Die so hergestellten Riemen sollen
bei gleichem Gewicht eine viel gröſsere Leistungsfähigkeit besitzen als gewöhnliche
Baumwolltreibriemen. Auch Nähschnüre zur Riemenverbindung werden in ähnlicher Weise
hergestellt.
Neuerungen in der Herstellung von Dichtungsmitteln für
Dampfleitungen.
Bei Anwendung des Asbestes zu Dichtungszwecken auf nicht vollkommen ebenen und
glatten Flanschenflächen zeigt sich, indem die mineralischen Asbestfasern sich nicht
so innig verfilzen wie vegetabilische Fasern in gewöhnlicher Pappe, besonders beim
ersten Eindringen des Dampfes in die Leitung ein Durchblasen desselben, in Folge
dessen Asbesttheile fortgerissen werden. Um diesem Uebelstand vorzubeugen, setzt C.
Kesseler in Berlin (D. R. P. Kl. 47 Nr. 15209 vom 28. November 1880) dem Asbest
Wasserglas zu, ebenso wie man gewöhnlichem Papier Leim zum Befestigen der Fasern
zugibt. Der so hergestellten Asbestmasse werden noch fein gepulverte,
feuerbeständige Mineralien – wie Graphit, Thonerde, Chamotte, Kokes,
Steinkohlenasche u. dgl. – beigemischt. Als zweckentsprechendste Mischung wird
Wasserglas mit Graphit und Infusorienerde empfohlen. In Verbindung mit Gummi soll
die so gewonnene Masse ein Dichtungsmaterial bilden, welches genügende Elasticität
besitzt, um selbst bei ganz unebenen Flächen in Anwendung gebracht werden zu
können.
Brückenwage als selbstthätige Getreidewägemaschine.
L. F.
Hecht in Quedlinburg (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 10782 vom 29. November 1879) richtet
Brückenwagen als selbstthätige Getreidewägemaschinen in der Weise ein, daſs er die
Gosse, durch welche das Getreide dem auf der Brückenwagentafel befindlichen Kasten
zugeführt wird, mit einem Schieber versieht, welcher durch eine Auslösklinke so
lange offen gehalten wird, als die gewünschte Gewichtsmenge an Getreide noch nicht
in das Wiegegefäſs eingelaufen ist. Die Auslösklinke hängt mit dem Wagehebel so
zusammen, daſs sie bei erreichter Gleichgewichtslage des letzteren den
Absperrschieber der Gosse frei macht, worauf der Schieber zufällt und der
Getreidezufluſs zum Wagegefäſs unterbrochen wird. Soll der Zulauf wieder beginnen,
so muſs der Schieber mittels einer Schnur wieder aus der Gosse herausgezogen
werden.
Werkzeuge zum Schleifen von Kratzenbelag.
Das Schleifen des Kratzenbelages mittels gewöhnlicher Schmirgelwalzen hat nur ein
einseitiges Abschrägen der Häkchen zur Folge; die Schleifwerkzeuge von A. Arnold
in Halifax, England (* D. R. P. Kl. 67
Nr. 14454 vom 21. November 1880) sollen das Schleifen der Häkchen des
Kratzenbelages auf drei Seiten (kreisförmigen Drahtquerschnitt vorausgesetzt)
ermöglichen. Sie bestehen aus Walzen oder Platten, welche an ihrer Oberfläche mit
unzähligen scharfen Spitzen oder Kanten versehen sind, die ein Schleifmittel
(Schmirgel- oder Glaspulver) aufnehmen und festhalten können. Es werden demgemäſs
die Schleifflächen entweder selbst mit Kratzenbelag überzogen, dessen Grund mit
einem in ein Bindemittel gemengtes Schleifpulver ausgefüllt wird, oder es werden auf
den Flächen der Schleifwerkzeuge Drahtspiralen neben einander befestigt in der
Weise, daſs eine rechts gewundene mit einer links gewundenen abwechselt; auch soll
hier und da eine Spirale von gröſserem Durchmesser über die anderen hervorragen. Der
Raum zwischen den Spiralen wird ebenfalls mit einem Gemisch von Schleifpulver und
einem Bindemittel ausgefüllt. Diese Schleifwerkzeuge können entweder, wie sie sind,
oder unter beständiger Zuführung eines Schleifpulvers benutzt werden.
Transparente Glasschilder.
Nach G. A.
Lenning in Hamburg (D. R. P. Kl. 54 Nr. 15254 vom 1. März 1881) werden farbige
oder weiſse Glassplitter zwischen zwei Glasplatten gebracht, welche innen mit einem
deckenden Anstrich versehen sind. Auf den Platten sind die betreffenden Buchstaben
und Zahlen in der Farbe ausgespart, so daſs das Licht an diesen Stellen frei durch
die vordere Glasplatte, die Glassplitter und die hintere Glasplatte treten kann und
durch lebhafte Farbenbrechung die Buchstaben auffällig macht.
Lederersatz für Reisekoffer.
Als Lederersatz zur Herstellung von Reisekoffern u. dgl. werden nach G. L.
Lippold in Dresden (D. R. P. Kl. 28 Nr. 15181 vom 18. September 1880)
prismatische Rohrstäbe an den schmalen Seiten verleimt, so daſs eine Platte
entsteht, welche dann auf beiden Seiten mit Gewebe beklebt wird.
Herstellung schwer zerreiſsbarer Asphaltpappe.
A.
Ismer in Berlin (D. R. P. Kl. 55 Nr. 14989 vom 5. Januar 1881) will zu diesem Zweck eine
Watte aus Hanf, Jute oder ähnlichen Fasern auf einer Krempelmaschine herstellen,
diese dann auf einer Papier unterläge zwischen Metalltüchern nach dem
Tränkungsgefäſs führen, beim Verlassen desselben zwischen Walzen pressen und mittels
selbstthätig befeuchteten Satinirwalzen kühlen und glätten.
Zur Verwendung von Gummi.
K
Traun in Harburg (D. R. P. Kl. 39 Nr. 15320 vom 1. October 1880) will Pfeifen-,
Cigarrenspitzen u. dgl. stellenweise weich, stellenweise hart und aus einem einzigen
Stück vulkanisirten Kautschuks anfertigen – wie, ist nicht angegeben.
Sicherheitspapier.
Um die Aenderung an Schriftstücken zu verhüten, versetzt N.
J. Heckmann in Loughton, England (Oesterreichisches Patent Kl. 55 vom 12.
Juli 1880) das zum Leimen verwendete Leimwasser mit 5 Proc. Cyankalium und
Schwefelammonium und läſst das geleimte Papier durch eine dünne Lösung von
schwefelsaurem Mangan oder Kupfer gehen. Wird auf solchem Papier, welches mit
gewöhnlicher, aus Galläpfeln und Eisenvitriol bestehender Tinte beschrieben ist,
eine Schriftvertilgung mittels Säuren versucht, so verwandelt sich die Tinte sofort
in augenfälliger Weise von Schwarz in Blau oder Roth, je nach dem angewendeten
Salze; werden zum Zwecke der Schriftvertilgung Alkalien verwendet, so wird das
Papier braun. Will man durch Radiren eine Fälschung vornehmen, so wird die
Farbschicht von der Oberfläche des Papieres abgenommen und es erscheint der weiſse
Kern des Papieres, da sich die Farbe nur an der Papieroberfläche befindet.
Arbeitsleistung telephonischer Ströme.
Pellat lieſs, um durch Versuche die Arbeit zu bestimmen,
welche zu Erzeugung eines Tones am Telephon hinreicht, mittels eines Unterbrechers
einen Condensator von 0,33 Farad Capacität ungefähr 160 mal in der Secunde laden und
entladen. Die in n Secunden verbrauchte Energiemenge
betrug sonach: n C (V – V'), wobei C die Capacität, V – V'
die Potentialdifferenz der Belegungen bezeichnet. Pellat konnte noch einen Ton hören, als V –
V' = 0,0005 Volt betrug. Die hierbei verbrauchte Energiemenge ist so
gering, daſs sie erst nach 10000 Jahren den Werth eines Grammgrades erreicht.
Dadurch, daſs also 1g Wasser sich um 1° abkühlt,
wird eine hinreichende Energiemenge entwickelt, um in einem Telephone 10000 Jahre
hindurch einen hörbaren Ton hervorzubringen. (Nach der Zeitschrift für angewandte Elektricitätslehre, 1881 S. 378).
Gewinnung von metallischem Zink aus seinen Lösungen mittels
des elektrischen Stromes.
Die Form, in welcher die Abscheidung des metallischen Zinkes erfolgt, wenn man durch
eine neutrale Zinklösung einen elektrischen Strom leitet, richtet sich nach C.
Luchow in Deutz (D. R. P. Kl. 40 Nr. 14256 vom 20. April 1880) namentlich nach der
Concentration der Lösung und nach der Stärke des elektrischen Stromes; mit dem
Wachsen beider geht die regulinische Form des abgeschiedenen Metalles bei
gleichbleibender Gröſse und Entfernung der Pole mehr und mehr in die körnige bis
feinkörnige über. Man verwendet daher zur Elektrolyse concentrirte Zinklösungen bis
zu einem Gehalt von 20 bis 30 Proc. Zink. Zur Zersetzung verwendet man viereckige, 1
bis 1m,2 hohe, etwa Im breite und 3 bis 4m lange Kästen aus Holz oder entsprechende
Steintröge. Als Kathoden benutzt man Zinkbleche oder mit Kokes gefüllte
Gitterkästen, als Anoden Gemenge von Zink haltigen Erzen, Röst- und Hüttenproducten
mit Kokes oder auch Kokes allein in entsprechenden Gitterkästen.
Nachdem unter die Kathoden zur Sammlung des ausgeschiedenen Zinkes hölzerne, mit Blei
beschwerte Rahmen gesetzt sind, welche unten mit starkem Gewebe oder Flechtwerk
überzogen wurden, werden die Anoden und Kathoden eingestellt, worauf man die
Zinklösung langsam in die Füllkästen einläſst und den Strom schlieſst. Sobald das an
den Kathoden sich abscheidende metallische Zink anfängt, warzen- oder baumartige
Ansätze zu bilden, werden die letzteren abgestoſsen, damit sich keine Brücke für den
Strom nach den Anoden hin bilden kann. Der sich auf der Oberfläche der Zinklösung an
den Polen bildende Schaum wird von Zeit zu Zeit in kleinere Behälter abgeschöpft,
worin er langsam zerflieſst. Hat sich eine reichliche Menge Zink in den Sammelkästen
angehäuft, so werden zuerst die Kathoden, dann die Sammelkästen aufgezogen, das
darin befindliche Zink wird gewaschen und in dünnen Schichten an der Luft
getrocknet.
Auf das Neutralhalten der Lösung ist namentlich bei der Elektrolyse von
schwefelsaurem Zink zu achten, weniger bei Chlorzinklösungen, welche jedoch die
unangenehme Eigenschaft haben, daſs sich bei Anwendung solcher Anoden aus Kohle
Chlor bildet. Man kann dies beseitigen durch Einpressen von Luft und Ansaugen der
Gase durch Trichterkästen mit Wasserglas, oder durch Einleiten von Schwefligsäure.
Andernfalls kann das auftretende Chlor dazu dienen, das in den Zinklösungen etwa
vorkommende oder sich bildende Eisenoxydul in Oxyd überzuführen, in welcher Form das
Eisen leicht aus den Zinklösungen abgeschieden werden kann, und ferner ist es bei
Anwendung von Anoden, welche aus einem Gemenge von Kokes mit Blende bestehen,
möglich, mittels Elektrolyse von Chloridlösungen das in den Blenden enthaltene Zink
aufzulösen und in metallischer Form abzuscheiden. Eine passende Lösung für die
Gewinnung des Zinkes direct aus der Blende ist eine mäſsig concentrirte, schwach
sauer gehaltene Kochsalzlösung.
Herstellung kupferplattirter Eisenbleche.
Die Württembergische Metallwaarenfabrik in
Geiſslingen (D. R. P. Kl. 7 Nr. 15494
vom 19. März 1881) will die vorher gereinigten Metallplatten auf einander
legen, gemeinsam auf die betreffende Temperatur erwärmen und mittels Walzen oder
Hämmer ohne Anwendung eines Schweiſsmittels vereinigen.
Zur Ausdehnung des Guſseisens.
Entgegen der Ansicht, daſs sich geschmolzenes Guſseisen, bevor es aus dem flüssigen
in den festen Zustand übergeht, nach erfolgtem Gusse in der Form ausdehnt und erst
beim Erstarren zusammenzieht, schlieſst Ch. Markham
(Zeitschrift des berg- und hüttenmännischen Vereines für
Steiermark, 1881 S. 305) aus seinen Versuchen, daſs eine derartige
Ausdehnung des geschmolzenen Eisens nicht stattfindet. Die Ursache des Aufsteigens
eingetauchter Eisenstücke im geschmolzenen Roheisen ist nur in der sich bildenden
Kruste zu suchen, welche das Volumen des Stückes hinlänglich vergröſsert, um das
Schwimmen zu bewirken.
Zur Bestimmung des Eisens mit Kaliumpermanganat.
Setzt man nach Cl. Zimmermann (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1881 S. 779) zu einer
Eisenchlorürlösung Mangansulfat oder Manganchlorid und titrirt mit übermangansaurem
Kalium, so macht sich nicht der geringste Geruch nach Chlor bemerkbar und das
Resultat wird völlig genau; 20cc
Mangansulfatlösung (1 : 5) sind hierzu hinreichend, selbst bei Gegenwart von 50cc Chlorwasserstoffsäure (vom sp. G. 1,12). Verf.
empfiehlt diese Titration mit Permanganat namentlich zur Untersuchung von
Eisenerzen. (Vgl. S. 373 d. Bd.)
Volumetrische Bestimmung von Chrom und Mangan neben Eisenoxyd
und Thonerde.
Läſst man nach E. Donath (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1881 S. 982) in eine mit
Natriumcarbonat und etwas Natronlauge stark alkalisch gemachte und fast zum Kochen
erhitzte Permanganatlösung eine neutrale Chromoxydlösung einflieſsen, so wird das
entsprechende Chromoxyd sofort in Chromsäure übergeführt, während sich
Mangansuperoxyd ausscheidet: Mn2O7 + Cr2 = 2CrO3
+ 2MnO2. Die Zersetzung
ist beendet, wenn die über dem sich rasch und gut absetzenden, braunen Niederschlage
stehende Flüssigkeit die rein gelbe Farbe alkalischer Chromatlösungen zeigt. Hat man
durch einen Vorversuch das ungefähre Wirkungsverhältniſs der alkalischen
Chamäleonlösung gegen die zu prüfende Chromlösung ermittelt, so kann man bei den
weiteren Titrirungen das Ende derselben mit ganz befriedigender Schärfe erkennen, so
daſs auf diese Weise die volumetrische Bestimmung des Chroms ohne vorherige
Abscheidung von Eisenoxyd und Thonerde möglich ist.
Läſst man in eine heiſse, mit Natriumcarbonat stark alkalisch gemachte
Permanganatlösung die neutrale Lösung eines Mangansalzes einflieſsen, so bildet sich
sofort ein Niederschlag, welcher sowohl das Mangan des Permanganates, als das des
Mangansalzes enthält und sich wahrscheinlich nach der Gleichung bildet: 3MnO + Mn2O7 = 5MnO2. Hierbei ist der Proceſs als beendet anzusehen,
wenn die über dem sich ebenfalls gut absetzenden Niederschlage von Mangansuperoxyd
stehende Flüssigkeit vollständig entfärbt ist.
Selbst beträchtliche Mengen von Eisenoxyd und Thonerde verhindern die Erkennung des
Endes der Titrirung nicht, weil sie, wie auch bei der Bestimmung des Chroms, gefällt
werden.
Zur Trennung des Silbers von Blei.
Nach E. Donath (Monatshefte für
Chemie, 1880 S. 789) versetzt man die Lösung beider Metalle mit 4cc reinem Glycerin, dann mit überschüssigem Ammoniak und 10 bis
15cc concentrirter Kali- oder Natronlauge und
kocht 3 bis 5 Minuten lang. Das hierdurch völlig ausgeschiedene Silber wird nach dem
Abkühlen abfiltrirt, erst mit kochendem Wasser, dann mit Essigsäure, dann wieder mit
Wasser gewaschen. Aus dem Filtrat wird das Blei durch Schwefelwasserstoff gefällt.
Diese Trennung des Silbers ist auch bei Gegenwart von Kupfer und Wismuth
anwendbar.
Verfahren, um Erdpech, Erdöl, Theer u. dgl. in Brennöl zu
verwandeln.
F.
Rohart in Paris (D. R. P. Kl. 23 Nr. 14924 vom 29. Januar 1881) will zu diesem Zweck die
genannten Stoffe einige Stunden lang mit Kalk erhitzen und dann das Brennöl
abdestilliren.
Herstellung von Torfkohle.
Nach E. A.
Schott in Kreiensen (D. R. P. Kl. 10 Nr. 14923 vom 14. December 1880) soll ganz
leichter Torf mit noch erkennbarer Pflanzenstructur schichtweise mit fetten
Steinkohlen oder Braunkohlen in dicht abgeschlossenen Räumen stark erhitzt werden.
Die so dargestellte Torfkohle will er zum Entfärben von Flüssigkeiten und zur
Desinfection der atmosphärischen Luft in geschlossenen Räumen verwenden.
Herstellung eines an Kieselsäure reichen künstlichen
Düngers.
C.
Niese in Hamburg (D. R. P. Kl. 16 Nr. 15028 vom 20. März 1881) will ein Gemisch von
gebranntem Kalk mit 50 Proc. phosphorsaurem Kalk so lange mit Natronwasserglas
besprengen, bis der Kalk zu Pulver zerfällt. Dann sollen noch Gyps, Chlormagnesium
und 6 bis 12 Proc. Kali hinzugesetzt werden.
Zur Behandlung von Nahrungsmitteln.
J.
Scholz in Dresden (D. R. P. Kl. 53 Nr. 15078 vom 4. Februar 1881) will Getreidearten und Hülsenfrüchte dadurch entbittern und aufschlieſsen, daſs er sie mit einer
stark verdünnten Lösung von Kaliumbisulfit behandelt.
Um Lupinenheu für Schafe unschädlich zu machen, soll es
nach W.
Kette in Jassen, Hinterpommern (D. R. P. Kl. 53 Nr. 15165 vom 14. Januar 1881) 12 bis 24
Stunden vor der Verfütterung mit sehr stark verdünnter Schwefelsäure befeuchtet
werden.
Zum Transport von Lebensmitteln sollen nach S. H.
Linn in St. Petersburg (D. R. P. Kl. 81 Nr. 13909 vom 12. September 1880) die Wände
des betreffenden Wagens doppelt sein. Die äuſsere Wand ist mit einer Farbe
angestrichen, welche für Luft und Feuchtigkeit möglichst undurchdringlich ist, und
der Zwischenraum zwischen den beiden Wänden mit gebranntem Talk und Kaolin gefüllt.
Die eintretende Luft wird mittels Schwefelsäure unter Anwendung von gebranntem
Kaolin getrocknet. Desinficirende Wirkung wird derselben dadurch ertheilt, daſs sie
durch mehrere Salicylsäure enthaltende Behälter geleitet wird.
Conserviren der Filtertücher.
Nach F.
Schraube in Halberstadt (D. R. P. Kl. 58 Nr. 14843 vom 6. Februar 1881) conservirt
Indigo die Pflanzenfasern und soll daher das zur Herstellung der Filtertücher
bestimmte Garn damit gefärbt werden, um diese dadurch weniger empfindlich gegen den
schädlichen Einfluſs von Laugen und Säuren zu machen.