Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, Miszellen, S. 209 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Mehlmischmaschine von O. Brodbeck in Eſslingen a.
Neckar.
Um das Mehl postenweise nach Farbe und Backfähigkeit gleichmäſsig herzustellen, hat
man dasselbe früher auf Böden oder in sogen. Mehlkammern aufgeschüttet und hernach
durch Arbeiter umgeschaufelt und so gemischt. Diese Behandlung läſst bezüglich der
Reinlichkeit und Erzielung einer gleichmäſsigen Mischung Manches zu wünschen
übrig; sie ist aber auch für die Arbeiter mit wesentlicher Belästigung, ja mit
ernsten Gefahren verbunden. Die seither angewendeten Mehlmischkammern haben
gewöhnlich die Höhe eines Stockwerkes des Mühlengebäudes; die verschiedenen
Mehlsorten werden von einem darüber liegenden Boden durch einen Aufschüttmechanismus
in den Behälter eingestreut; die Entleerung erfolgt dann durch eine trichterförmige
Auslaſsvorrichtung am Boden des Behälters, an welcher in dem darunter gelegenen
Stockwerke der zu füllende Sack angehängt wird. Ist nun der Mehlbehälter hoch mit
Mehl angefüllt, so muſs derselbe, um das Entleeren zu regeln, durch einen Arbeiter
betreten werden und es sind wiederholt Fälle vorgekommen, daſs die damit
beschäftigen Arbeiter im Mehle erstickt sind.
Solche Erfahrungen haben, wie J. v. Diefenbach in der
Mühle, 1885 S. 434 berichtet, den
Kunstmühlenbesitzer Brodbeck in Eſslingen schon vor
einigen Jahren veranlaſst, eine Einrichtung zu treffen, welche das Mischen des
Mehles in ebenso vollkommener als gefahrloser Weise bewirkt. Dieselbe besteht aus
einem senkrechten, cylindrischen Holzbehälter von etwa 3m Durchmesser, welcher nach Erforderniſs durch mehrere Stockwerke des
Mühlengebäudes durchreicht. Der Behälter ist unten durch einen Kegel aus
Schwarzblech abgeschlossen, an welchen sich das Rohr zum Abfüllen des Mehles und
Anhängen des Mehlsackes anschlieſst. Besondere Schwierigkeit bot diejenige
Einrichtung, welche dazu bestimmt ist, das Festsitzen des Mehles im Abfülltrichter
zu verhüten und einen regelmäſsigen Abfluſs desselben zu bewirken. Nach zahlreichen,
theils kostspieligen und vergeblichen Versuchen hat sich die folgende Einrichtung
als praktisch bewährt.
In den den Mehlthurm nach unten abschlieſsenden Blechkegel ist concentrisch ein
zweiter Kegel von wesentlich kleinerem Durchmesser aus Weiſsblech eingesetzt, dessen
Spitze nach oben gekehrt ist. Zwischen den Mänteln beider Kegel ist so eine
ringförmige Oeffnung von etwa 12cm Breite
gebildet, welche dem Mehle den Austritt gestattet. Diese Oeffnung ist nun durch
einen im äuſseren Mantel befestigten Ring aus Hartholz abgeschlossen, dessen
Innenfläche kegelförmig abgeschrägt ist. In denselben paſst eine hölzerne Scheibe,
welche von einer senkrechten Welle getragen ist und durch Kegelräder und
Riemengetriebe in Bewegung gesetzt werden kann; die obere Scheibenfläche ist durch
die Basis des zweiten Kegels ganz gedeckt. Die senkrechte Welle und die daran
befestigte wagerechte Scheibe kann durch einen besonderen Mechanismus höher oder
tiefer gestellt und so der ringförmige Spalt zum Austritte des Mehles enger oder
weiter gemacht werden. An der Scheibe sind noch zwei Stifte befestigt, welche nach
oben stehen, und bei der Drehbewegung der Scheibe – etwa 36 Umdrehungen in der
Minute – die darüber gelagerten Mehlmassen lockern und deren Hinabfallen in den
unten aufgehängten Sack veranlassen. Zwei an entgegengesetzten Seiten angebrachte
wagerechte Schieber gestatten einen vollständigen Abschluſs des Apparates nach
unten. Neben diesem Mehlthürme ist noch ein Becherwerk aufgestellt, welchem das Mehl
aus den Beutelmaschinen zugeführt wird und der dasselbe sodann oben in den Mehlthurm
entleert. Durch ein weiteres Verbindungsrohr zwischen dem Entleerungstrichter des
Mehlthurmes und dem Becherwerk kann auch das bereits im Mehlthürme gemischte Mehl
diesem entzogen und wieder frisch aufgeschüttet werden, so daſs das Mischen des
Mehles in der denkbar vollkommensten Weise bewerkstelligt wird.
A. Knipe's Polirscheibe.
Textabbildung Bd. 257, S. 209
An Stelle der Gewebelappen werden bei der von A. Knipe
in Haverhill (Nordamerikanisches Patent Nr. 317800 vom J. 1884) angegebenen
Polirscheibe Garnsträhne benutzt, welche ihre Fassung
in der beistehend veranschaulichten Weise erhalten. In eine Hohlscheibe a werden Stifte s
eingeschlagen, um diese die Garnsträhne gelegt und eine zweite solche Scheibe, in
deren Löcher die Stifte s passen, mit der ersten
Scheibe a durch Schrauben l verbunden. Die vorstehenden Ränder der Scheiben a pressen dabei die Garnsträhne hinter den Stiften s fest zusammen. Die ganze hohle und darum leichte Scheibe, welche sich
durch ein sicheres Festhalten der Garnfäden auszeichnet, wird in gewöhnlicher Weise
auf der Achse der Polirmaschine befestigt. Die Befestigungsart der Garnsträhne
könnte auch für Drähte zu runden Gußputzbürsten
Verwendung finden.
Vegetabilischer Leim zum Schlichten der Fäden.
Zur Herstellung eines Schlichtemittels werden nach V.
Ducancel (Oesterreichisch-Ungarisches Patent Kl. 86 vom 21. April 1885) 9
bis 10k Stärke in 601 kaltes Wasser eingerührt und
damit einige Stunden stehen gelassen, worauf man eine Lösung von 3k Aetznatron in 20l kaltem Wasser zusetzt. Will man dieses alkalische Klebmittel
neutralisiren, so fügt man nach einiger Zeit ein Gemisch von 1k Schwefelsäure und 20l Wasser zu.
Telegraphen-Leitung über den Nil.
Im Kriege im Sudan hat das englische Ingenieurcorps eine Telegraphenleitung in der
Luft über den ersten Nilfall gespannt. Nicht weit von der malerisch gelegenen Stadt
Assuan, zwischen den steilen rothen Granitbrüchen, welche den alten Egyptern das
Material zu ihren Meisterwerken lieferten, hat man auf beiden Ufern die höchsten
Berggipfel zur Befestigung der Leitung ausgewählt. Die Leitung besteht nach der Lumière électrique, 1885 Bd. 15 * S. 546 aus drei
Stahldrähten von 2mm Durchmesser. Man muſste Stahl
wählen, weil kein anderes Material ausreichende Zugfestigkeit besessen hätte, um auf
die groſse Entfernung ohne Unterstützung frei gespannt werden zu können. Die Drähte
des Kabels stammen aus dem Kabelwerke von Felten und
Guilleaume in Mülheim a. Rh. Die Zugfestigkeit jedes der drei Drähte
beträgt ungefähr 130k/qmm. Jeder der 3 Drähte besteht aus einem einzigen, durchaus
zusammenhängenden Drahtstücke, so daſs keinerlei Verbindungen oder Löthstellen
nöthig waren. Die Berggipfel auf beiden Nilufern sind bei Assuan nicht sehr hoch.
Auf denselben wurden auf beiden Seiten des Flusses sichere Pfeiler gebaut, auf
welchen das Drahtseil isolirt aufruht. Die Entfernung zwischen den beiden
Unterstützungspunkten beträgt 2100m. Der Transport
des Seiles über den Nilfall und die Befestigung desselben haben ganz ungewöhnliche
Schwierigkeiten dargeboten. Da der Nil an der Stelle, an welcher man ihn mit dem
Seile überschreiten muſste, nicht schiffbar ist, wurde das Seil weiter stromaufwärts
oberhalb des Falles durch den Fluſs gezogen, später durch eine genügende Zahl von
Menschen, welche an den beiden Enden zogen, in die richtige Lage gebracht und
schlieſslich so hoch gehoben, daſs seine tiefste Stelle sich erheblich über dem
höchsten Wasserstande befindet.
Die elektrische Leitungsfähigkeit des reinen Wassers.
F. Kohlrausch (Annalen der
Physik, 1885 Bd. 24 S. 48) bestimmte das Leitungsvermögen des im luftleeren
Raume destillirten Wassers bei 18° zu 1 : 40 Milliarden von demjenigen des
Quecksilbers, so daſs ein um die Erde gelegter Quecksilberfaden denselben Widerstand
besäſse wie ein ebenso dicker 1mm langer
Wasserfaden.
Der Widerstand von 1 Ohm wäre hiernach durch eine Wasserschicht von 1qmm Querschnitt bei einer Dicke von etwa 26
Billionteln Meter dargestellt. Die „Wasserwiderstandseinheit“, eine
Wassersäule von 1qmm und der Länge von 1m hat fast 4 × 1010 Ohm. Um denselben Widerstand zu besitzen, muſste ein Kupferdraht von
1qmm die Länge 24 × 108 km haben, eine Strecke, welche das Licht in etwa
2,2 Stunden durchläuft. Würde man in die Oberfläche einer groſsen Wassermasse eine
halbkugelige Elektrode von 1m Durchmesser
einsenken, so betrüge der Ausbreitungswidertsand etwa 12000 Ohm.
Verwendung des elektrischen Stromes zur Verseifung der
Fette.
Wie der Giorno, Rivista dell' Elettricità, 1885 S. 282
berichtet, hat Prof. Rotondi schon im J. 1882 der kgl.
Akademie der Wissenschaften zu Turin einige industrielle Anwendungen des
elektrischen Stromes auf concentrirte Chlornatriumlösungen mitgetheilt, welche die
Erzeugung von Chlorgas und Natronhydrat unter gewissen Bedingungen zum Gegenstande haben. Naudin und Bidet haben die
Ergebnisse besagter Untersuchungen bestätigt. Jetzt hat nun Rotondi nach neueren Untersuchungen wieder eine Abhandlung über die
Verseifung der Fette mittels Chlornatriumlösung und des elektrischen Stromes der
Akademie in Turin vorgelegt; darin wird beschrieben, wie bei Benutzung geeigneter
Diaphragmen das Chlornatrium sehr leicht die Fette verseift, indem es Seife,
Glycerin und freies Chlor erzeugt, welche getrennt gesammelt werden können. Eine
solche bis jetzt unbekannte Eigenschaft kann besonders für jene industriellen
Anlagen von Vortheil sein, in denen Textilfasern gebleicht werden und welche etwa
beträchtliche, Nachts unbenutzte Wasserkräfte besitzen. In diesen Anstalten könnte
man mit wenigen Kosten mit Betrieb einer Dynamomaschine
die Nacht hindurch Seife erzeugen, Natronhydrat und Chlor, welche die zum Bleichen
der Pflanzenfasern unentbehrlichen Stoffe sind.
Die Aschenbestandtheile des Fleisches.
Nach G. Bunge (Zeitschrift für
physiologische Chemie, 1885 S. 60) enthält Rindfleisch folgende
unorganische Bestandtheile:
Fettfrei
Fettreich
Kali
0,4654
Proc.
0,4160
Proc.
Natron
0,0770
0,0811
Kalk
0,0086
0,0072
Magnesia
0,0412
0,0381
Eisenoxyd
0,0057
–
Phosphorsäure
0,4674
0,4580
Chlor
0,0672
0,0709
Schwefelsäure
–
0,0010
Schwefel
–
0,2211
Herstellung eines Eisenoxyduloxyd-Ueberzuges auf Eisen.
Nach M. Honigmann in Grevenberg (D. R. P. Kl. 48 Nr.
32326 vom 30. Oktober 1884) werden eiserne Gegenstände mit einer gegen Säuren und
Alkalien widerstandsfähigen Schicht von Eisenoxyduloxyd überzogen, wenn dieselben
heiſs mit einer concentrirten Natron- oder Kalilösung behandelt werden, welche mit
Eisenoxyd übersättigt ist. Die eisernen Gegenstände werden zuerst in einer
gewöhnlichen Natronlauge, deren Siedepunkt 140° ist, gekocht, wodurch dieselben
sofort eine reine metallische Fläche erhalten; sodann bringt man die Stücke in eine
gleiche Natronlauge, welche mit Eisenoxyd (gefälltes oder Eisenrost) übersättigt
ist. In verdünnten Natronlaugen ist Eisenoxyd fast unlöslich.
Zur Kenntniſs der Alkaloide.
Verreibt man nach M. Dittmar (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1885 S. 1612) festes
Chlorjodchinolin mit Ammoniak, so gesteht die Masse zu einem dunkelgrünen Breie und
das Chlor geht als Salmiak in Lösung. Der Rückstand wird abfiltrirt und auf einer
Gypsplatte schnell getrocknet; derselbe zeigt eine groſse Neigung zum Explodiren und
ist als molekulare Verbindung von Jodstickstoff mit Chinolin anzusehen. Dittmar beschreibt nun die durch Chlorjodlösung in
salzsaurer Lösung verschiedener Alkaloide entstehenden Niederschläge und stellt den
Satz auf: „Alle Alkaloide, welche auf Chlorjod reagiren und dabei die
charakteristischen, hellgelben Niederschläge mit der obigen Ammoniakreaction
geben, enthalten einen oder mehrere Pyridinkerne und es entspricht enspricht die Zahl der angelagerten Halogengruppen im Allgemeinen der Zahl der
Pyridinkerne, welche man in der betreffenden Pflanzenbase anzunehmen
hat.“
Ueber Silicate des Phenoles.
Wird nach J. Hertkorn (Berichte
der deutschen chemischen Gesellschaft, 1885 S. 1679) Siliciumtetrachlorid
mit überschüssigem Phenol zunächst gelinde, später stärker, schlieſslich bis zum
Sieden des Phenoles erhitzt, so entstellt, unter stromweiser Entwickelung von
Chlorwasserstoff, Tetraphenylsilicat: 4C6H5OH + SiCl4 = (C6H5)4SiO4 + 4HCl. Dasselbe krystallisirt in
langen Nadeln, löst sich leicht in Aether, Benzol, Chloroform u.s.w., schmilzt bei 47 bis
48° und siedet gegen 420°. Kresol liefert entsprechende Verbindungen.
Ueber Asphaltbraun.
F. Tolmei (Technische
Mittheilungen für Malerei u. dgl., 1885 S. 9) löst Asphalt in Terpentinöl,
filtrirt und erhält durch nachheriges Abdampfen das reine Asphaltbraun, welches, in
geringer Menge mit allen Farben gemischt, zu Schatten und Lasuren und auch zur
Untermalung angewendet werden kann, ohne daſs nachheriges Abflieſsen zu fürchten
ist, d.h. wenn es nur mäßig und in dünner Lage angewendet
wird. Wird anderen Farben zu viel davon zugemischt, oder wird es zu dick
aufgetragen, dann macht auch das reine Asphaltbraun sich als Harzfarbe bemerkbar,
indem jede Harzfarbe in groſsen Mengen sich mit kleineren Mengen Oelfarbe schwer
verbindet. Umgekehrt jedoch verbindet sich eine geringe Menge Harzfarbe mit viel
Oelfarbe sehr leicht und sofort und, wenn es sich um das reine Asphaltbraun handelt, wird dann keiner der erwähnten Uebelstände
sich zeigen; nur ist bei einer unter helle Farben gemischten zu groſsen Menge,
genannter Eigenschaft der Harzfarben wegen, ein punktförmiges Ausscheiden zu
fürchten und ein zu dicker Auftrag für sich kann durch das Eintrocknen der Masse
nicht anders als nachträglich dunkler werden.
Verfahren zur Darstellung von Tetrachlorindigo.
Nach Angabe der Badischen Anilin- und Sodafabrik in
Ludwigshafen (D. R. P. Kl. 22 Nr. 32238 vom 28. März 1884, Zusatz zu Nr.* 19768)
führt der Ersatz des Orthonitrobenzaldehydes in dem bekannten Acetonverfahren durch
Dichlororthonitrobenzaldehyd zu Tetrachlorindigo, einem dem Indigoblau sehr
ähnlichen Farbstoffe.
Das aus Dichlortoluol von 190 bis 200° Siedepunkt durch Behandeln mit Chlor bei etwa
150 bis 170° erhaltene Dichlorbenzylidenchlorid wird durch Digeriren mit etwa 4 Th.
einer Mischung aus gleichen Theilen Schwefelsäure von 66° B. und rauchender
Schwefelsäure von 20 Proc. Anhydridgehalt bei 40 bis 50° bis zum Aufhören der
Salzsäureentwickelung in den Aldehyd übergeführt. Zur ferneren Reinigung wird der
aus seiner Bisulfitverbindung durch Destillation mit überschüssiger Sodalösung im
Wasserdampfstrome abgeschiedene und nach dem Erkalten krystallinisch erstarrte
Aldehyd scharf gepreſst und destillirt. Nach Entfernung des Wassers beginnt die
Destillation bei 2300, die Hauptmenge des Aldehyds geht bei 234° (uncorrigirt) über
und besteht aus einem Gemenge isomerer Dichlorbenzaldehyde.
Zur ferneren Verarbeitung bedient man sich des gesammten festen
Destillationsproductes. Man trägt dasselbe bei einer 20° nicht übersteigenden
Temperatur nach und nach in die 15 fache Menge einer aus 1 Th. Salpetersäure von 1,5
sp. G., und 2 Th. Schwefelsäure von 1,848 sp. G. bestehenden Salpeter-Schwefelsäure
ein. Aus der anfänglich klaren Lösung scheiden sich bei beendigter Nitrirung
Krystallflimmer des nitrirten Aldehyds aus. Die Mischung wird dann durch Eiswasser
gefällt und das Nitroproduct nach gutem Auswaschen und Pressen aus Alkohol
umkrystallisirt. Der auf diesem Wege erhaltene Mononitrodichlorbenzaldehyd bildet
perlmutterglänzende Blättchen vom Schmelzpunkte 136 bis 138°.
Zur Ueberführung in das entsprechend substituirte Indigoblau wird derselbe mit Aceton
und verdünnter Natronlauge behandelt (vgl. 1882 246 40).
Der so erhaltene Farbstoff hat die Zusammensetzung eines Tetrachlorindigo und
unterscheidet sich vom Indigoblau, dessen wesentlichste Eigenschaften
(Sublimirbarkeit, blaue Farbe u.s.w.) er theilt, hauptsächlich durch seine gröſsere
Widerstandsfähigheit gegen Reductionsmittel und Schwefelsäure. Sowohl die Bildung
einer Reductionsküpe, als auch die Darstellung des entsprechenden Indigocarmins
erfolgt viel schwieriger als bei dem nicht substituirten Indigo.