Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, Miszellen, S. 225 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
E. Kreiſs durch Schweiſsung vereinigtes Drahtgeflecht für
Siebe.
Die Vorzüge des Drahtgeflechtes (rauhere Siebfläche mit vorstehenden, die Sortirung
verstärkenden Theilen) mit den Vorzügen gelochter Bleche (unveränderliche
Maschenweite, gröſsere Festigkeit und Scharfkantigkeit der Löcher) zu vereinigen, strebt Eugen Kreiß in Hamburg (* D. R. P. Kl. 45 Nr. 35335 vom
29. Oktober 1885) durch ein Zusammenschweiſsen der gekreuzten Drähte eines
Drahtgewebes an. Die Schweiſsung ist dabei so auszuführen, daſs keine Verbreiterung
der Drähte, welche nur die Oeffnungen zwischen denselben verkleinern würde,
stattfindet. Doch wird auf eine kleine Abplattung des aufliegenden Drahtes, welche
die Zahl der Kanten der Siebfläche vermehrt, gesehen und sollen diese Abplattungen
durch Abhobeln oder Abschleifen des geschweiſsten Drahtgewebes hergestellt werden.
Nach dem Schweiſsen kann das Drahtgewebe zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit auch
gehärtet werden.
Verfahren, die Schwingungen eines vollkommen freien Pendels zu
zählen.
Das Maſs der Intensität der Schwere an einem gegebenen Orte leitet man bekanntlich
aus der Schwingungsdauer des Pendels ab. Die einzige bis jetzt bekannte Methode, die
letztere zu bestimmen, besteht darin, daſs man die Anzahl der von einem vollkommen
freien Pendel in einer gegebenen Zeit ausgeführten Schwingungen einfach zählt. Je
länger der Versuch dauert, desto genauer ist das Ergebniſs, um so gröſser aber auch
die Ermüdung des Beobachters. Die Frage, ob sich nicht ein Zählapparat ausführen
Heise, welcher die Pendelschwingungen verzeichnet, ohne jedoch die geringste
mechanische Wirkung auf das Pendel selbst auszuüben, hat nach den Comptes rendus, 1886 Bd. 102 S. 1523 in Marcel Deprez die Idee angeregt, daſs die bekannte
Empfindlichkeit und Augenblickswirkung kleiner thermoelektrischer Säulen, deren man
sich bei Untersuchungen über strahlende Wärme bedient, zu dem gewünschten Ziele
führen könne. Es würde genügen, das Pendel mit einem Schirme zu versehen, der einen
30 bis 40mm langen und 3 bis 4mm breiten Spalt enthielte. Eine helle Erdöllampe
mit flachem Dochte würde bei jeder Schwingung ein Lichtbündel, welches nöthigen
Falles noch durch eine Cylinderlinse concentrirt werden könnte, durch diesen Spalt
auf eine Thermosäule senden, deren paarige Löthstellen über eine Länge gleich der
des Spaltes vertheilt wären. Man erhielte demnach bei jeder Schwingung einen
elektrischen Strom, welcher, durch ein sehr empfindliches Galvanometer geleitet, die
Pendelschwingungen wiedergeben würde. Die Galvanometernadel hätte nur einen sehr
kleinen Bogen zu durchlaufen und die Arbeit eines Relais zu verrichten, d.h. jede
ihrer Bewegungen würde einen Hilfsstrom schlieſsen, in welchen ein elektrischer
Zählapparat eingeschaltet wäre.
Goubet's unterseeisches Boot.
Die Betriebskraft für das unterseeische Boot von C.
Goubet liefern nach dem Telegraphic Journal,
1886 Bd. 18 * S. 516 Secundärbatterien und zwar 30 Elemente, von denen 6 als Ersatz
in Bereitschaft gehalten werden. Der Elektromotor, eine Siemens'sche Dynamomaschine von der für Straſsenbahnen benutzten Art, ist
so berechnet, daſs eine Geschwindigkeit von 5 Knoten in der Stunde (entspr. 2m,57 in der Secunde) erreicht wird. Der Motor
wiegt 180 bis 200k und liefert bei einer
elektromotorischen Kraft von 48 Volt 8,8 Ampère; unter diesen Verhältnissen ist das
Boot auf 10 bis 12 Stunden mit Elektricität versorgt. Bei unterseeischen
Untersuchungen kann dem Boote von dem Schiffe, zu welchem es gehört, die
Elektricität zugeführt werden. Der Torpedo liegt in dem Hintertheile des Rumpfes;
der Leitungsdraht ist auf eine auſserhalb liegende Trommel aufgewickelt und zu dem
Umschalter geführt, welcher dem Officier zur Hand liegt. Im Vordertheile ist ein
Messer angebracht, welches mittels eines Hebels 3m
vor das Boot vorgeschoben werden kann, um die Drähte von etwa vorhandenen
Vertheidigungstorpedos abzuschneiden. Eine kleine Glühlampe, an der Stelle, wo das
Messer heraustritt, leuchtet dazu. Bei Ankunft unter dem anzugreifenden Schiffe,
welche der Officier durch das obere Fenster bemerkt, setzt er eine Pumpe in
Thätigkeit, um das Boot lothrecht zu senken; dann läſst er den Torpedo los, welcher
emporsteigt und sich an dem Hintertheil des Schiffes mittels Enterhaken anheftet.
Hierauf zieht sich das Boot zurück, der Leitungsdraht wickelt sich von der Trommel
ab und zeigt zugleich die zurückgelegte Entfernung an. Ist die letztere groſs genug,
so bewirkt der Officier die Zündung. Das Boot steigt dann zum Meeresspiegel empor
durch Leerung der
Behälter und kehrt zu seinem Schiffe zurück. Das Boot kann mit seinem Schiffe in
Verbindung bleiben, bei geringen Entfernungen mittels eines Telephondrahtes, sonst
mittels Raketen.
E. Kaselowsky's Signal- und Aufzeichenapparat für elektrische
Lampen.
Damit die dynamo-elektrische Maschine in einem Stromkreise von gleichem Widerstände
arbeite, ordnet E. Kaselowsky in Berlin (* D. R. P. Kl.
74 Nr. 35032 vom 28. Juli 1885) in seinem vornehmlich für das Signalisiren auf Schiffen bestimmten Signalapparate für
verschieden gefärbte oder verschieden gruppirte elektrische Glüh- oder Bogenlampen
zu jeder Signallampe bezieh. Signallampengruppe eine dieser an Widerstand vollkommen
gleiche Ersatzlampe bezieh. Ersatzlampengruppe an, welche so in die den Strom von
der Maschine zuführende Leitung eingeschaltet werden, daſs je nach der Stellung
eines Umschalters entweder die Signallampe oder die Ersatzlampe bezieh. Gruppe den
Strom erhält. Ein in den Stromweg nach der Signallampe eingeschalteter
Morse-Schreibapparat markirt durch einen Strich auf einen Papierstreifen die Zeit,
während welcher die Signallampe den Strom erhält, und damit man dabei auch erkennen
kann, ob diese Lampe wirklich brenne, wird der Elektromagnet des Morse-Apparates
befähigt, die Stromstärke zu messen; dies geschieht so, daſs man den liegenden
Hufeisen-Elektromagnet in zwei Stabelektromagnete auflöst und den auf diese Weise
noch gewonnenen beiden Polen einen zweiten Anker gegenüberstellt und denselben mit
einem Zeiger derart verbindet, daſs derselbe auf einer Skala die Stärke der
stattfindenden elektromagnetischen Anziehung, d.h. die Stärke des Lampenstromes
anzeigt. In einem geschlossenen Raume neben dem Morse-Apparate wird die Ersatzlampe
untergebracht; in der einen Umfassungswand dieses Raumes aber ist ein mit einer
Glasplatte verschlossenes Fenster vorgesehen, welches hell oder dunkel ist, je
nachdem die Ersatzlampe brennt oder nicht. Man kann sich also jederzeit durch
Beobachtung des Zeigers und des Fensters überzeugen, ob die Ersatzlampe sich mit der
zu ihr gehörigen Signallampe regelmäſsig im Brennen ablöst oder nicht.
Entfernung des Rostes von Maschinentheilen.
In der Chronique industrielle bezieh. dem Génie civil, 1886 Bd. 9 S. 175 wird zur Entfernung des
Rostes von eisernen Maschinentheilen ein Gemenge von 15 Th. Cyankalium, 15 Th. Seife
und 30 Th. Schlämmkreide empfohlen.
Zusammensetzung des Stachelbeerweines.
Ein mit Rohrzucker vergohrener, sonst aber reiner Stachelbeerwein enthält nach K. Marquardt (Zeitschrift für
analytische Chemie, 1886 S. 156) 14,64 Vol.-Proc. Alkohol, 14,39 Proc.
Extract, 10,83 Proc. linksdrehenden Zucker, sowohl vor als nach der Invertirung, und
0,767 Proc. freie Säure, auf Apfelsäure berechnet. Ferner:
Flüchtige Säure, berechnet auf Essigsäure
0,021
Glycerin
0,990
Mineralbestandtheile
0,260
Weinstein mit 0,029 Kali
0,117
Schwefelsäure
0,013
Chlor
0,009
Phosphorsäure
0,019
Kali
0,134
Natron
0,050
Kalk
0,012
Magnesia
0,007
Polarisation im 200mm-Rohr
nach Soleil-Ventzke – 16,3°, nach der Vergährung des
Zuckers ± 0°.
Zur Kenntniſs des Hanföles.
Nach Versuchen von A. Bauer und K. Hazura (Monatshefte für Chemie, 1886 S. 216) ist die durch Verseifen
von Hanföl erhaltene Hanfölsäure völlig der Leinölsäure gleich; ihre Salze
krystallisiren nicht, oxydiren sich begierig an der Luft und sind mit Ausnahme der
Alkalisalze in Wasser unlöslich; in Aether sind alle löslich, in Alkohol dagegen mit Ausnahme
des Blei-, Mangan-, Natron- und Ammonsalzes unlöslich. Die Analyse bestätigt die
Formel C16H28O2. In Aether oder Eisessig vertheilt nimmt die
Hanfölsäure 4 Atome Brom auf.
Die Hanfölsäure gibt bei niedriger Temperatur mit Aetzkali verschmolzen,
Myristinsäure, C14H28O2, Essigsäure, Ameisensäure als
Hauptproducte; in geringer Menge entsteht noch Azelaїnsäure. Mit übermangansaurem
Kalium oder Wasserstoffsuperoxyd behandelt bildet sich Azelaїnsäure, C9H16O4, und Sativinsäure, C32H62O11.
Sonach kann man sich die Sativinsäure durch Zusammentritt zweier Moleküle einer
Tetraoxyfettsäure unter Austritt eines Moleküls Wasser entstanden denken: 2C16H32O6 – H2O = C32H62O11.
Die Sativinsäure krystallisirt aus Wasser in seidenartig glänzenden, mikroskopischen
Nadeln, welche sich fettig anfühlen: sie ist unlöslich in kaltem Wasser, in Aether,
Schwefelkohlenstoff, Benzol und Chloroform, Dagegen löst sie sich in 2000 Th.
siedenden Wassers; sie löst sich in Eisessig, ferner, wenn auch schwer, in Alkohol
und in einem Gemenge von Alkohol und Chloroform. Der Schmelzpunkt ist 160°.
Ueber das Vergiften schädlicher Insekten.
Nach J. Neßler (Wochenblatt des badischen
landwirthschaftlichen Vereins, 1886 Nr. 8) ist es bei der Vertilgung der
den Pflanzen schädlichen Insekten wesentlich, daſs die Insekten rasch und sicher
benetzt werden. Die Flüssigkeit muſs ferner leicht in die Risse und Vertiefungen, in
welchen sich die Insekten befinden, eindringen; es ist dies noch ganz besonders
wichtig bei den Blutläusen, weil diese sich oft in
kleinen Rissen und Vertiefungen und unter der Rinde der Bäume befinden und weil das
Eindringen der Flüssigkeiten durch die Wolle der Blutläuse wesentlich verhindert
wird. Besonders günstig wirkt in dieser Richtung das Fuselöl. Bei der groſsen
Vermehrungsfähigkeit der Blutläuse, bei dem groſsen Schaden, den sie anrichten, und
bei der Arbeit, welche das Bekämpfen derselben verursacht, sollte man nur Mittel
verwenden, welche einen möglichst sicheren Erfolg erwarten lassen. Folgende Lösung
hat sich bei Neßler's Versuchen und bei ihrer Anwendung
in der Obstbaumschule am besten bewährt: 30g
Schmierseife und 2g frisches Schwefelkalium werden
in Wasser aufgelöst, dann 32g oder 40cc reines Fuselöl zugesetzt und mit Wasser auf
1l verdünnt.
Wo die Blutlaus auftritt, sollten die Bäume in den Monaten März und April mit einem
Pinsel sorgfältig in der Weise angestrichen werden, daſs das Gift in alle Risse und
Vertiefungen eindringt. Besonders vorsichtig muſs das Anstreichen an den unteren
Seiten der Aeste und an dem Wurzelhalse vorgenommen werden. Selbstverständlich muſs
man später oft Nachschau halten und die Stellen mit Gift anstreichen, sobald das
Auftreten der Blutlaus bemerkt wird.
Das sogen. Antivermin von Gebrüder v. Schenk in Heidelberg, angeblich ein Universal-Insektengift,
besteht aus wirkungslosen Mineraltheilen und Fuselöl. Neßler warnt davor.
Zur Kenntniſs des Dimethylanilins.
V. Merz und W. Weith (Berichte
der deutschen chemischen Gesellschaft, 1871 S. 384) beobachteten, daſs beim
Erhitzen von Schwefel mit Anilin ein Thioanilin, mit Toluidin ein Thiotoluidin
entsteht, welches neuerdings zur Herstellung von Azofarbstoffen (vgl. S. 90 d. Bd.) Verwendung findet. Nach weiteren
Versuchen (daselbst 1886 S. 1570) wirken Dimethylanilin und Chlorschwefel sehr
heftig auf einander, am glattesten in verdünnter Benzol- oder Petrolätherlösung,
unter Bildung des gelben, in lebhaft glänzenden Nadeln bis Prismen krystallisirenden
Dithiodimethylanilins: S2[C6H4.N(CH3)2]2. Dasselbe ist leicht löslich in
Schwefelkohlenstoff, nicht gerade reichlich löslich in den anderen üblichen
Lösungsmitteln. Schmelzpunkt 118°. Mit Säuren bildet das Dithiodimethylanilin leicht
zersetzliche und kaum krystallisirende Salze. Durch Silbernitrat in
alkoholisch-ammoniakalischer Lösung geht es unter sofortiger Abscheidung von
Schwefelsilber in das Dioxydimethylanilin, O2[C6H4.N(CH3)2]2, über.
Die Dioxyverbindung bildet lichtgelbliche Nadeln vom Schmelzpunkte 90,5°; sie löst
sich reichlich in Alkohol und Aether, aber nur wenig in Wasser, selbst in kochendem. Krystallisirte
Salze waren trotz der deutlich basischen Eigenschaften des Dioxydimethylanilins
nicht zu erhalten.
Nascirender Wasserstoff bewirkt die Umwandlung des Dithiodimethylanilins in das
ölige, farblose Dimethylamidothiophenol, welches aber an der Luft durch Oxydation
bald wieder in den Dithiokörper übergeht. Bleiacetat erzeugt in der alkoholischen
Lösung des Thiophenols einen blutkuchenartigen, später krystallinisch werdenden
Niederschlag: [C6H4.N(CH3)2S]2Pb.
Ueber die Herstellung von Bleiweiſs in Japan.
Bleiweiſs wird in Japan als Verschönerungsmittel sehr allgemein und besonders von den
Frauen verwendet. R. W. Atkinson hat eine japanische
Bleiweiſsfabrik in Kiyoto besucht und macht darüber im Journal of the Society of Chemical Industry, 1886 S. 312 folgende
Mittheilungen.
Auf senkrechten Mauern, welche etwa Im von einander entfernt sind, wird etwa 0m,3 über dem Boden eine Bühne aus Mauerwerk
errichtet. Je in der Mitte zwischen zwei der Stützmauern wird in der Bühne ein Loch
offen gelassen, in welches ein Thongefäſs dicht eingekittet wird. Darüber stellt man
einen Theil eines in der Mitte durchsägten Fasses, welches etwa 0m,3 über dem Mauerboden mit einem Roste aus
Bambusstäben versehen ist; auf diesen werden Rollen von dünnem Blei gepackt. Ueber
dem Halbfasse werden vier weitere oben und unten offene Bottiche aufgestellt und mit
Bleirollen gefüllt. Der oberste Bottich wird dicht verschlossen. Das Thongefäſs wird
mit Essig gefüllt und dann beginnt man in den Zwischenräumen zwischen den
Stützmauern Feuer anzulegen, um die Essigsäure zu verdampfen. Die Temperatur im
unteren Theil der Apparate steigt auf 53 bis 65°. Nach etwa 20 Tagen werden die
Thürme oben geöffnet und nach völligem Erkalten entleert. Das Bleiweiſs wird von dem
unzersetzten Blei durch Abschlagen getrennt. Hierauf bringt man dasselbe in Wasser,
in welchem es durch Rühren fein vertheilt wird, und läſst die milchige Flüssigkeit
durch feine Siebe gehen. Zur Entfernung des Wassers benutzt man eine aus Bambus
hergestellte, mit Tuch überzogene Trommel, welche in die Flüssigkeit eintaucht. Das
in dieselbe filtrirende Wasser wird mit einem Heber abgezogen. Zuletzt wird das
Bleiweiſs in flachen Schalen getrocknet. Die chemische Zusammensetzung desselben ist
gleich wie die des nach dem holländischen und deutschen Verfahren hergestellten
Bleiweiſs; der groſse Unterschied zwischen diesen Verfahren und dem japanesischen
besteht aber darin, daſs bei den ersteren Kohlensäure künstlich zugefügt wird, bei
dem letzteren aber Kohlensäureeintritt durch Dichthalten der Apparate möglichst
vermieden wird. Nach Atkinson wird bei dem japanischen
Verfahren aus einer bestimmten Menge Essigsäure bedeutend mehr Bleiweiſs erzeugt,
als dies nach Ure's Theorie über die Bleiweiſsbildung
möglich wäre.
Van Gelder's Anstrichmasse.
Van Gelder in Paris (Oesterreichisch-Ungarisches Patent
Kl. 22 vom 23. April 1886) will zur Herstellung einer Anstrichmasse 100l Natronwasserglaslösung von 20° B. mit 100l essigsaurem Zink von 18° B. mischen, den
Niederschlag von Zinksilicat auspressen und mit 200l Leinöl nebst 100k Zinkoxyd etwa 2 Tage
lang innig mischen. Dann werden noch 100k Zinkoxyd
und 50l Terpentinöl zugesetzt und in einer
Farbenreibmühle gemengt. Die angegebene Masse liefert einen rein weiſsen Anstrich;
andersfarbige Anstriche werden daraus durch Zusatz der entsprechenden Farbstoffe
bereitet.
Kautschukersatz.
R. Punshon in Brighton (Englisches Patent 1885 Nr. 1958)
will Ozokerit oder ähnliche Stoffe mit etwa 25 Proc. oxydirtem Oel und 3 Proc.
Schwefel längere Zeit auf etwa 95° erhitzen und dann wie Kautschuk verarbeiten.
(Vgl. Hang 1885 255
215.)