Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, Miszellen, S. 236 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Schub- und Schraublehre.
Eine Schublehre, welche zugleich als Schraublehre zu verwenden ist, verfertigt die
Fabrik von Sautter und Messner in Aschaffenburg. Bei dieser Lehre erhält die Schraube C (Fig. 12 Taf. 14) eine
Gewindesteigung, welche der darzustellenden Maſseinheit entspricht. Die an dem
äuſseren Ende der Schraube C befestigte, in 100 gleiche
Theile getheilte Trommel d, in Verbindung mit der am
Schenkel a befestigten Scala e ermöglicht es, die Bruchtheile 1/100 bis 1/300mm der
Maſseinheiten genau angeben zu können. (Nach Metallarbeiter 1887 Nr. 39. Vgl. 1885 257 * 13.
1886 262 * 65.)
Lugo's constantes galvanisches Element.
Da in den galvanischen Elementen die Constanz der elektromotorischen Kraft von der
Unveränderlichkeit der wirksamen Oberfläche des negativen Poles abhängt, diese
Oberfläche aber in einem Element: Kohle- Kupferchlorid- Zink- kaustisches Kali durch
Abscheiden von metallischem Kupfer auf dem negativen Kohlenpole verändert wird, so
will Orazio Lugo in New-York (D. R. P. Kl. 21 Nr. 39313
vom 25. Juli 1886) in diesem Elemente freie Chlorwasserstoffsäure in unmittelbarer
Berührung mit der Kohle anwenden und zur Aufnahme derselben die Kohlenelektrode
beckenförmig gestalten. Das sich aus der Kupferchloridlösung abscheidende Kupfer
wird von der Chlorwasserstoffsäure sofort wieder in Kupferchlorid umgewandelt und
gleichzeitig beständig Chlor an das Zink geführt. (Vgl. auch Aron, 1887 264 462.)
Anlassen von Uhrfedern mittels Elektricität.
Die Sedgwick Mainspring Company in Chicago benutzt die
Elektricität zum Anlassen von Uhrfedern. Von einer Ein-Licht-Dynamomaschine ist ein
Leiter nach einem Punkte in einem gewöhnlichen Oelbade geführt, das in einem
Nebenzimmer auf einer Bank steht; der zweite Leiter ist nach einem Punkte auſserhalb
des Bades gelegt. Das Stück flachen, weichen Stahldrahtes, das blau angelassen
werden soll, wird erst, an den Punkt auſserhalb des Bades und dann an den innerhalb
angelegt; sowie es den letzteren Punkt erreicht, ist der Stromkreis geschlossen, und
der Draht wird sofort gleichmäſsig warm. Besondere Vorkehrungen zum genauen Messen
des Stromes sind nicht getroffen, weil der verschiedene Kohlengehalt der
verschiedenen Stahlstücke verhindert, daſs der ganze Prozeſs des Anlassens ein rein
mechanischer werde. Daher bestimmt auch hier, wie beim Erwärmen mittels Feuers, die
Farbe des Stahles die Zeitdauer, während welcher derselbe erhitzt werden muſs. Beim
Anlassen mittels des elektrischen Stromes soll namentlich der Stahl keine Zeit
haben, zu oxydiren, bevor er nach der Erwärmung bis zur geeigneten Farbe unter das
Oel kommt. (Engineering and mining Journal vom 13.
August 1887 S. 134.)
Brunet's elektrische Verkaufsmaschine.
Als Seitenstück zu den selbstthätigen Waagen und den in jüngster Zeit Mode gewordenen
Verkaufsmaschinen, welche gewisse Verkaufsgegenstände, z.B. Cigarren, Zuckerzeug u.
dgl., durch mechanische Vorrichtungen ausliefern, nachdem das als Zahlung dafür
dienende Geldstück in ein Loch gesteckt worden ist, hat Brunet eine elektrische Verkaufsmaschine hergestellt, mittels welcher
zunächst das Petit Journal in den Straften von Paris
verkauft worden ist. Das eingesteckte Geldstück fällt nach Scientific American Supplement, 1887 Nr. 605 * S. 9668 am Boden des Loches
in eine Zange, deren Backen gerade um den Durchmesser des richtigen Geldstückes von
einander abstehen, und schlieſst so einen elektrischen Strom. Der Anker eines vom
Strome durchlaufenen Elektromagnetes wird angezogen und dreht ein Rad, an dessen
Umfange Kästchen für je 1 Nummer des Petit Journal
angebracht sind, um einen Schritt, so daſs 1 Nummer herausfällt und sich dem Käufer
zur Verfügung stellt. Zugleich bewegt aber der Elektromagnetanker den die Zange
tragenden Winkelhebel um einen so groſsen Bogen, daſs das Geldstück aus der Zange
herausfällt. Damit ist dann der Strom unterbrochen und der Anker des Elektromagnetes
muſs durch die Wirkung einer Abreiſsfeder abfallen und die ganze Maschine befindet
sich nun wieder in ihrem ursprünglichen Zustande.
Montanstatistik des deutschen Reiches.
In den Monatsheften zur Statistik des deutschen Reiches
wird das vorläufige Resultat der montanstatistischen Erhebungen für das Jahr 1886
mitgetheilt. Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, hat mehrfach Einschränkung der
Produktion stattgefunden, nichtsdestoweniger sind aber viele Durchschnittswerthe
wiederum zurückgegangen.
Producte:
Gesammt-Production:
Menge in 100 Tonnen
Werth in Mill. Mark
1886
1885
1886
1885
Steinkohlen
580206
583204
300,7
302,9
Braunkohlen
156170
153529
40,3
40,4
Steinsalz
4444
3775
2,2
2,0
Kainit
2404
2423
3,5
3,7
Andere Kalisalze
7048
6787
7,8
7,4
Eisenerze
44892
91363
29,6
33,8
Zinkerze
7052
6807
7,7
7,6
Bleierze
1585
1579
15,9
15,1
Kupfererze
4958
6214
14,4
19,2
Kochsalz
4796
4613
11,8
11,8
Chlorkalium
1141
1073
15,3
14,7
Schwefelsäure
3258
3153
11,7
12,3
Roheisen
34895
36586
140,4
159,4
Guſseisen zweiter Schmelzung
6729
6436
109,1
109,2
Schweiſseisen und Schweiſsstahl
12908
13736
144,2
165,4
Fluſseisen und Fluſsstahl
13606
11968
165,4
155,9
Zink
1309
1291
34,6
33,9
Blei
930
931
22,1
19,4
Kupfer
200
206
17,3
20,8
Silber
k
319598
309418
42,7
44,1
Gold
k
1065
1378
3,0
3,9
Veränderung von sog. Wachstaffet beim Lagern.
Gelegentlich einer Revision der in verschiedenen Städten und Festungen Frankreichs
für den Mobilisirungsfall aufgespeicherten Verbandmaterialvorräthe wurde die
Wahrnehmung gemacht, daſs der sogen. Wachstaffet, wenn er nicht an absolut trockenen
Orten aufbewahrt war, sich verdorben und brüchig zeigte. Der betreffende Stoff wird
erhalten durch wiederholtes Bestreichen einer feinen Gaze mit gekochtem Leinöl und
jedesmaligem Trocknenlassen an der Luft. Balland fand
nun, daſs beim Ausziehen des verdorbenen Stoffes mit Wasser sich in diesem
bedeutende Mengen sowohl organischer Säuren als auch besonders von Schwefelsäure
lösten. Balland ist der Ansicht, daſs die Schwefelsäure
durch Verwendung eines mit Hilfe von Metallsulfaten hergestellten gekochten Leinöles
in den Stoff gelangt sei. Durch lang andauernde Einwirkung der Feuchtigkeit fand
eine Zerlegung der Sulfate unter Freiwerden von Schwefelsäure statt, welche die
Zerstörung des Gewebes bewirkte. Balland empfiehlt
deshalb die Anwendung eines anders bereiteten Oeles zur Wachstaffetfabrikation oder
für Malereizwecke. (Journal de Pharmacie et de Chimie,
1887 Bd. 15 S. 18 nach Archiv der Pharmacie, 1887 Bd.
225 S. 270.)
[Einfacher dürfte das Auftreten der Schwefelsäure durch die Annahme zu erklären sein,
daſs zur Herstellung des Wachstaffets mit Schwefelsäure gereinigtes Leinöl benutzt
wurde, welches – absichtlich oder unabsichtlich – nicht völlig von dieser Säure
befreit worden war. Das zur Bereitung weiſser Oelfarbe mittels Bleiweiſs dienende,
mit Schwefelsäure gereinigte Leinöl wird nicht immer vollständig gewaschen, da ein
geringer Gehalt an Schwefelsäure das Gelbwerden der Farbe verhindern soll. Vgl. Muspratt's Handbuch der technischen Chemie III. Auflage
Bd. 2 S. 1495.]
K.
Rothbeize für Kupfergegenstände.
Auf kupfernen Gegenständen kann eine braune Farbe erzielt werden durch Einlegen in
ein Bad aus 1 Th. Grünspan und 16 Th. Wasser, welches alsdann mit so viel Ammoniak
versetzt wird, bis eine klare blaue Lösung entsteht. Zu diesem Bade gibt man ferner
eine Mischung von 2 Th. Schwefelleber, 3 Th. Salmiakgeist und 10 Th. Wasser, welche
vor dem Gebrauch gut durchzuschütteln ist. Zur Vermeidung von Fleckenbildung ist es
nothwendig, die Gegenstände gut zu reinigen. Bei schwachem Erhitzen geht die Farbe
in röthlichbraun über und wird heller. (Nach dem Metallarbeiter durch Polytechnisches
Notizblatt, 1887 Bd. 42 S. 108, vgl. auch R.
Kayser 1886 260 479 und 261 552.)
Ein verbesserter Filtrirtrichter.
Um die Filtration durch Papier zu beschleunigen und auch das Reiſsen des
Filtrirpapieres zu vermeiden, schlägt B. Nickels im Journal of the Society of Chemical Industry 1887 Bd. 6
S. 327 Doppeltrichter vor. Der innere Trichter, in welchem das Papierfilter
eingesetzt wird, ist, wie aus der rechten Hälfte der Figur ersichtlich, durchlöchert
und hat auſsen Vorsprünge, so daſs beim Einsetzen in den äuſseren mit Abfluſsröhre
versehenen Trichter ein Zwischenraum offen bleibt. Da das Filtrat durch die
zahlreichen Oeffnungen leicht austreten kann, wird die Filtration bedeutend
beschleunigt. Durch Verschlieſsen der Ausfluſsröhre und Füllen des Zwischenraumes
zwischen beiden Trichtern mit Wasser, läſst sich auch sehr leicht ein Auswaschen des
Filtrirpapieres von auſsen erzielen. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden,
daſs der Zwischenraum oben geschlossen ist (linke Hälfte der Figur).
Textabbildung Bd. 266, S. 238
Diese Trichter sind besonders zur Filtration mit
Luftverdünnung vortheilhaft. Auch ohne Benutzung eines Platinconus läſst sich sehr
starke Luftverdünnung anwenden, ohne daſs ein Zerreiſsen des Filters zu befürchten
ist. Wenn die Ausfluſsröhre des Trichters verschlossen und ein wie ein Filter
gefaltetes Pergamentpapier eingesetzt wird, läſst sich Nickels' Trichter mit Vortheil auch als Dialysator benutzen, indem man die
zu dialysirende Flüssigkeit in das Pergamentpapier bringt und den äuſseren Raum mit
Wasser anfüllt. Auch zur Filtration von flüchtigen Flüssigkeiten hat der von Nickels vorgeschlagene Trichter Vortheile. Man setzt
den Trichter mittels eines durchbohrten Korkes in eine Glasflasche ein, füllt die
flüchtige Substanz in den Trichter und verschlieſst oben dicht mit einer Glasplatte.
Die durch die filtrirende Flüssigkeit aus dem Glasgefäſs verdrängte Luft dringt dann
durch die Oeffnungen in das Innere des Filters, so daſs die Filtration ohne
Hinderniſs vor sich gehen kann.
P. N.
Herstellung von haltbarem Filtrirpapier.
E. E. H. Francis theilt in Romen's Journal, 1887 Bd. 2 S. 231 eine Methode mit, um Filtrirpapier
besonders für Filtrationen unter Druck haltbarer zu machen. Man taucht Filtrirpapier
einfach in Salpetersäure von 1,42 spec. Gew. bez. benetzt es mit dieser Säure und
wäscht dann mit Wasser aus. Man erhält so ein Papier, welches viel fester wie
gewöhnliches Filtrirpapier ist, ohne dabei so steif oder undurchlässig für
Flüssigkeiten wie Pergamentpapier zu werden. Es hält einen gröſseren Druck als
gewöhnliches Filtrirpapier aus, ist geschmeidig und läſst sich deshalb luftdicht an
die Trichterwand anlegen. Zum Filtriren unter Druckverminderung lassen sich sehr gut
solche Filter verwenden, welche, nachdem sie gefaltet, mit der Spitze in
Salpetersäure von der angegebenen Stärke getaucht und nachher wieder ausgewaschen
sind. Wie viel stärker mit Salpetersäure behandeltes Papier gegenüber gewöhnlichem
Filtrirpapier ist, geht aus Zerreiſsungsproben hervor, welche von Francis mit schwedischem Filtrirpapier vor und nach der Behandlung mit
Salpetersäure angestellt wurden. Während eine aus einem 25mm breiten Streifen des ursprünglichen Papieres
gebildete Schleife bei einer Belastung von 100 bis 150g riſs, trug eine Schleife des gefesteten Papieres von gleicher Breite
1k,5. Durch die Behandlung mit Salpetersäure
schwindet das Papier etwas, das Gewicht der Filter, sowie deren Aschengehalt
vermindert sich. Sticksoff konnte Francis in dem mit
Salpetersäure behandelten Papiere nicht nachweisen.
Empfindliche Probe auf Wismuth.
Starke Jodkaliumlösung erzeugt in Lösungen, welche Spuren von Wismuth und etwas freie
Schwefelsäure enthalten, eine gelbe Farbe. Nach F. B. Stone
(Journal of the Society of Chemical Industry 1887 Bd. 6 S. 416) soll diese
Probe so empfindlich sein, daſs selbst 0g,00001
Wismuth in 10cc Flüssigkeit eine deutliche Färbung
hervorrufen. Nach Versuchen von Stone können mit diesem
Verfahren auch Spuren von Wismuth colorimetrisch bestimmt werden. Auch zur
Auffindung von Wismuth in Kupfer verwendet Stone die
Probe. Bei Gegenwart von Kupfer und etwas Eisen wird Wismuth mit Ammoniak und
Ammoncarbonat völlig gefällt. Das Wismuthcarbonat wird auf einem Filter mit
verdünntem Ammoniak gewaschen, in etwas Schwefelsäure gelöst und dann mit Jodkalium
nachgewiesen. Noch 0mg,1 Wismuth in 10g Kupfer lassen sich nach diesem Verfahren
auffinden.
P. N.
Herstellung eines wasserbeständigen Leimes.
Man erhält einen der Einwirkung des Wassers längere Zeit widerstehenden Leim, wenn
man 6 Th. Sandarak mit 100 Th. Alkohol und 6 Th. Terpentinöl mischt, in einem Kolben
zum Sieden erhitzt und so viel einer aus gleichen Theilen Leim und Hausenblase durch
Behandeln mit warmem Wasser hergestellten Flüssigkeit zusetzt, daſs ein dünner Brei,
der sich noch durch ein Tuch coliren läſst, entsteht. Zum Gebrauche wird die
Mischung erwärmt und wie gewöhnlicher Leim verwendet. Mit diesem Leim geleimte
Gegenstände sollen der Einwirkung kalten und sogar heiſsen Wassers längere Zeit
widerstehen (nach Polytechnischem Notizblatt 1887 Bd.
42 S. 168 aus Seifensiederzeitung).
Bücher-Anzeigen.
Untersuchungen an Kältemaschinen
verschiedener Systeme. Erster Bericht an den Ausschuſs des polytechnischen
Vereins zu München, erstattet von M. Schröter. 171
Seiten mit vielen Textabbildungen. München und Leipzig. Oldenbourg. Preis 4,50
Mk.
Der Verfasser beschreibt die einzelnen gebräuchlichen Systeme der Kältemaschinen und
leitet aus einer groſsen Reihe von gründlichen Versuchen die Eigenschaften derselben
ab. Seine Ergebnisse stellt er in einer übersichtlichen Tabelle zusammen und liefert
in dieser einen vorläufigen Vergleichsmaſsstab, sich weitere Versuche vorbehaltend.
Die Schrift ist wegen ihrer Gründlichkeit besonders empfehlenswerth.
Neue Theorie der Reibung von N. Petroff, aus dem Russischen übersetzt von L. Wurzel. 187 Seiten. Hamburg und Leipzig. Leopold
Voss. (5 Mk.)
Die neue Theorie ist gegen den bekannten Coulomb'schen
Lehrsatz gerichtet, sie verweist die Reibungsfrage in das Gebiet der Hydromechanik
und sucht auf diese Weise das Verhältniſs zwischen Reibungswiderstand und den
denselben bedingenden Elementen durch einfache Formeln zu lösen, deren Bestätigung
Verfasser aus den Versuchen von Hirn, Kirchmeyer,
Böckelberg und Thurston ableitet.
Die Bildung des Natronsalpeters aus
Mutterlaugensalzen, von Dr. C. Ochsenius. 176
Seiten und 1 Tafel. Stuttgart. E. Schweizerbart. (5 Mk.)
Ein Werkchen gleich bemerkenswerth für den Geologen wie für den Chemiker. Der
Verfasser sagt in seiner Widmung an den Freiherrn Douglas:
„Die folgenden Blätter berichten über eins der Schicksale, das jenen
Oceanskindern (den Abraumsalzen) auf ihrem Wege zur Heimath in Chile durch
Umgestaltung in Natronsalpeter zu Theil wurde; dort habe ich in trostlosen
Wüsten meine Beobachtungen begonnen, hier in den prachtvollen unterirdischen
Bauen Ihres Douglashall fortgesetzt und die vielfachen näheren Beziehungen der
beiden Sedimente zu einander gefunden.“
Beiträge zu graphischen
Ausgleichungen. Inaugural-Dissertation von Carl
Genge. 45 Seiten und 4 Tafeln. Zürich. Zürcher und Furrer.
Jahresbericht des Physikalischen
Vereines zu Frankfurt am Main für das Rechnungsjahr 1885/86. Frankfurt.
Naumann.
Technologisches Wörterbuch,
deutsch-englisch-französisch. Gewerbe, Civil- und Militär-Baukunst,
Artillerie, Maschinenbau, Eisenbahnwesen, Straſsen-, Brücken- und Wasserbau,
Schiffbau und Schifffahrt, Berg- und Hüttenwesen, Mathematik, Physik,
Elektrotechnik, Chemie, Mineralogie u.a.m. umfassend. Herausgegeben von Dr. Ernst Röhrig. Erster Band
(deutsch-englisch-französischer Theil). Vierte Auflage. 879 Seiten. Wiesbaden. J. F.
Bergmann. 1887. (10 Mk.)
Bei der Wichtigkeit der ausländischen technischen Fachliteratur und besonders der in
der französischen (Belgien) und englischen Sprache (Amerika) geschriebenen Werke und
Zeitschriften ist ein Hilfsmittel wie das vorliegende dem Teckniker unentbehrlich.
Dasselbe zeichnet sich durch seine kurze Fassung – es wird nur die Uebersetzung der
Ausdrücke ohne Erläuterung gegeben – sowie durch Uebersichtlichkeit – die
Schlagwörter sind durch den Druck hervorgehoben – vortheilhaft aus. Auf diese Weise
ist es gelungen, eine erstaunliche Menge Material auf den Raum von 880 Seiten zu
bringen. Ueber die Vorzüglichkeit des Werkes spricht wohl am besten die nunmehrige
4. Auflage; eine Garantie für die Richtigkeit der Artikel gibt das Verzeichnis der
Mitarbeiter, unter denen sich Namen vom besten Klange befinden. Aus dem Vorwort zur
4. Auflage entnehmen wir, daſs dieselbe eine Vermehrung um etwa 9000 Artikel
erfahren hat, und daſs sämmtliche frühere Artikel revidirt sind, besonders die der
englischen chemischen Nomenclatur. Es ist also keine Mühe gespart, dem gegenwärtigen
Stande der Technik zu folgen.
Dampf. Kalender für Dampfbetrieb.
Ein Hand- und Hilfsbuch für Dampfanlagenbesitzer, Fabrikleiter, Ingenieure,
Techniker, Werkführer, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer, von R. Mittag. Berlin. R. Tessmer. 194 Seiten Text.
Es war ein guter Gedanke, die Regeln und Daten, welche dem mit Dampfbetrieb in
Berührung kommenden Gewerbetreibenden von Wichtigkeit sind, übersichtlich zu
sammeln. Der Stoff ist sehr reichhaltig und enthält auſser den unmittelbar in
Betracht kommenden Abschnitten als Wärme, Feuerungen Dampfkessel und Maschinen auch:
Abgabe und Fortleitung von Dampf, Kraftübertragungen, Wasserförderung,
Schmiermittel, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Recepte, gewerbliche Gesetzgebung,
Untersuchung der Dampfanlage. Letzteres Kapitel wird Manchem besonders willkommen
sein.Vgl.: Dr. F. Fischer, Taschenbuch für Feuerungstechniker.
Kurze Anleitung zur Untersuchung von Feuerungsanlagen. J. G. Cotta's
Verlag. Den Schluſs bilden die üblichen technischen und
mathematischen Tabellen. Wir wünschen dem fleiſsig gearbeiteten Werkchen eine
glückliche Reise und einen reichert Wirkungskreis.