Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, Miszellen, S. 239 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Das hydraulische Dynamometer.
Nach der Mittheilung Hefner-Alteneck's besteht das
hydraulische Dynamometer (Fig. 1 Taf. 11) aus einer
über die Scheibe greifenden und mit ihr durch Schrauben und Nuth verbundenen
Guſshülse. Diese Schrauben stehen, wie Fig. 1 zeigt, unter 450
zur Richtung der Welle; Durch diese Anordnung wird bewirkt, daſs die Hülse sich in
der Richtung der Achse zu verschieben strebt. Die Hülse hat in der Mitte eine
cylindrische Ausbohrung, welche ein kleines Cylinderstück aufnimmt, welches sich gegen die
Scheibe stützt. Der Zwischenraum wird mit Flüssigkeit gefüllt, etwa mit Glycerin;
ein Kautschukrohr setzt diese Flüssigkeit mit einem Manometer in Verbindung, welches
mit den erforderlichen Hähnen versehen ist, um jederzeit die Gleichgewichtslage
herstellen zu können. Die Wirkungsweise ist hiernach wohl ohne Weiteres
verständlich. Da der Druck von einer groſsen Fläche auf eine kleine übertragen wird,
so muſs man darauf achten, der Vorrichtung eine bestimmte Empfindlichkeit zu
ertheilen. Die Reibung soll bei dem Dynamometer durchaus nicht störend einwirken und
der Apparat so empfindlich sein, daſs ein geringer Kraftwechsel durch ein Schwanken
des Manometers um mehrere Millimeter bemerkbar wird.
Vorrichtung zum Scheuern geglühter Schwarzbleche.
Nach dem Amerikanischen Patente Nr. 392082 setzt T. G.
Turner in Marshallton die Bleche von beiden Seiten einem unter 30° auf sie
treffenden, etwa 260° C. heiſsen Dampfstrahl aus, welcher die dünne Oxydhaut
entfernen und eine glänzende und reine Oberfläche herstellen soll, ohne die Bleche
anzufeuchten. Die Vorrichtung besteht, wie Fig. 2 Taf. 11 zeigt, aus
zwei einander zuarbeitenden Walzenpaaren a, zwischen
welchen die Dampfrohre b angeordnet sind. Dieselben
können gegen das Blech c eingestellt werden, so daſs
sowohl die Entfernung von demselben als auch der Auftreffwinkel geändert werden.
Wasserstandsgläser für hohen Druck.
Ueber Wasserstandsgläser mit hohem Druck gibt nach Le Génie
civil, 1889 S. 353, Appert dem Verein der
Pariser Dampfkesselbesitzer einige Mittheilungen, gemäſs welcher die Verwendung von
Wasserstandsgläsern bei 15 bis 20at keine
Schwierigkeit bietet. Der Berichterstatter schreibt die Zerbrechlichkeit der
Wasserstandsgläser hauptsächlich dem mangelhaften Nachglühen zu. Auch tadelt
derselbe die zu groſse Wandstärke der Gläser, die vielfach das Doppelte bis
Dreifache der erforderlichen Dicke beträgt; die dünnwandigen Rohre gewähren viel
gröſsere Sicherheit. Auch sollen Gläser, welche mehrere Basen, insbesondere Bleioxyd
enthalten, wegen ihrer gröſseren Elasticität vorzuziehen sein. Die Wandstärke der
Wasserstandsgläser soll 2 bis 2mm,5, der
Durchmesser 16 bis 22mm, die Länge 300mm nicht überschreiten. Im polarisirten Lichte
sollen sich die Gläser als gut gekühlt zeigen.
Fortin's galvanische Batterie.
A. A. Fortin in Chalette, Frankreich, baut nach seinem
englischen Patente Nr. 1128 vom 25. Januar 1888 eine galvanische Batterie so auf,
daſs er die beiden Elektroden jedes Elementes wagerecht über einander in einen
besonderen Trog von hierzu gerade hinreichender Tiefe legt, Die Elektroden werden
durch Kautschukzwischenlagen in einer solchen Entfernung von einander erhalten, daſs
die Flüssigkeit zwischen ihnen durchflieſsen kann (Fig. 3 Taf. 11). Mehrere
Tröge werden über einander gelegt und jeder hat ein Abfluſsröhrchen, abwechselnd
links und rechts, das so weit emporragt, daſs der Spiegel der Erregungsflüssigkeit
gerade ein wenig (1 bis 2mm) über der unteren
Kante der oberen Elektrode steht. So flieſst die Flüssigkeit nach und nach durch
alle Zellen hindurch.