Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 480 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Locomotive Fairlie.
In der groſsen Locomotivfabrik von Neilson und Comp. in
Glasgow sind vor Kurzem für die mexicanischen Eisenbahnen mehrere Locomotiven mit
sehr groſser Leistungsfähigkeit nach dem Systeme Fairlie erbaut worden. Diese Locomotiven ruhen auf zwei beweglichen
Radgestellen mit je 6 Rädern von 1m,07
Durchmesser; die Cylinder besitzen eine Länge von 0m,560 und einen Durchmesser von 0m,406.
Der Radstand jedes Gestelles beträgt 2m,515 und
der gesammte äuſserste Radstand 9m,885. Die
gröſste Dampfspannung im Kessel ist mit 11at,7
festgesetzt. Die Wasserbehälter haben einen Fassungsraum von 12800l und die Kohlenräume können 5 bis 6t Brennmaterial aufnehmen. Das Gesammtgewicht der
Locomotive bei vollständiger Ausrüstung beträgt 92t, d. i. etwas mehr als 15t auf die
Achse. – Man veranschlagt die Zugkraft dieser Locomotiven auf wagerechter Bahn mit
3600t; dies entspricht einem Zuge von 240
Wagen zu je 15t. Dieselben sind bestimmt, auf
einer Strecke von 22km,5 mit der Neigung von 40 :
1000 und mit Krümmungen von 106m,45 Halbmesser zu
verkehren.
Ansammeln der Sägespäne in Sägewerken und
Holzbearbeitungsfabriken durch Exhaustoren.
Die König Friedrich August-Hütte in Potschappel bei Dresden will eine Einrichtung
einführen, welche den Zweck verfolgt, die entstehenden Säge- und Hobelspäne mittels
eines Saugegebläses von den Arbeitsmaschinen abzusaugen und in Blech- oder
Holzkanälen in die Nähe des Kesselhauses zu leiten, wo ein Apparat,
„Cyclone“, die Späne sammelt, um sie zur Kesselfeuerung zu benutzen. Der
Cyclone besteht aus einem umgekehrten, unten offenen Hohlkegel, in dessen oberen
Theil die Späne durch das Saugegebläse geblasen werden und im Innern des Kegels in
eine kreisende Bewegung gerathen. Diese Bewegung preſst die Späne an die conische
Eisenblechwand, treibt dieselben in schraubenförmigen Linien nach der unteren
Oeffnung des Cyclone, woselbst die Späne stetig austreten. Die Luft entweicht durch
die im Deckel des Apparates befindliche Oeffnung ins Freie. Der Apparat spart an
Arbeitslöhnen und verringert die Feuersgefahr. (Nach Forstverkehrsblatt.)
Kostak's Verbesserung an Fournieren.
Die gegenwärtig aus drei oder mehrfach über einander geleimten Fournieren
hergestellten perforirten Sitze und Lehnen für Stühle u. dgl. leiden unter dem
Uebelstand, daſs selbe der Nässe nicht widerstehen und bei Einwirkung von
Feuchtigkeit sich von einander trennen.
Um dem Sitz bezieh. der Lehne eine gröſsere Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu geben
und zugleich ein gefälligeres Aeuſsere zu verschaffen, überzieht Kostak in Wien nach dem Oesterreichisch-Ungarischen
Patent vom 1. Oktober 1889 die betreffenden Theile mit einem mit farbigen Mustern
bedruckten wasserdichten Gewebe, Wachsleinwand, Wachstaffet o. dgl., schlägt durch
die Perforationslöcher je eine metallische Oese zu dem Zwecke, um die über einander
geleimten Fourniere fest mit einander zu verbinden und etwa über den Sitz vergossene
Flüssigkeiten durchsickern zu lassen, ohne daſs die Flüssigkeit die
Holzbestandtheile zu berühren vermag. Ferner bestreicht er die Kanten des Sitzes
oder der Lehne mit einem Oellack, um auch an dieser Stelle die Einwirkung der
Feuchtigkeit zu verhindern.