Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 604 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
L. Mellett's akustisches Telephon.
Seit etwa 1¼ Jahren ist in Amerika ein ohne Elektricität arbeitendes Telephon bekannt
und vielfach angewendet worden. In England hat dasselbe die British Pulsion Telephone Company in London eingeführt; an der
Midland-Eisenbahn ist von ihr u.a. eine etwa 5km
Linie zwischen den Stationen Finchley und Hendon ausgeführt worden. Dieses Telephon
ist von Lemuel Mellett in Newton, Massachusetts,
angegeben worden und besteht nach Iron vom 6. December
1889, S. 479, aus einer kreisrunden Holzbüchse von etwa 125mm Durchmesser und ähnlicher Tiefe; es hat eine
Oeffnung in der Mitte, gegen welche gesprochen wird. Rückwärts ist eine Metallplatte
mit einem kleinen Loche in ihrer Mitte vorhanden und an deren Rückseite sind eine
Anzahl von Spiralfedern aus feinem Draht angebracht, welche im Kreise rings um den
Umfang der Platte stehen und nur mit dem einen Ende befestigt sind, so daſs sie frei
schwingen können. Diese Federn vermögen die Schwingungen der Platte bedeutend zu
verstärken, und in einem Drahte können die Schwingungen dann einem weit entfernten
zweiten Instrumente zugeführt werden.
Die beiden Telephone werden durch einen gewöhnlichen, nicht isolirten Kupferdraht
oder durch einen doppelten Stahldraht mit einander verbunden, dessen beide Drähte
leicht um einander gewickelt sind, so daſs etwa auf 0m,6 eine Windung kommt. An jedem Ende wird der Draht einfach in das
Instrument eingehängt. Auch an den Stützpunkten braucht der Draht nicht isolirt zu
werden; die Stärke seiner Spannung ist gleichgültig. Der Draht kann auch zum Theil
unter die Erde gelegt, oder – wie ein Versuch in Hendon auf etwa 0km,5 gezeigt hat – selbst ins Wasser versenkt
werden. Scharfe Abbiegungen des Drahtes zur Seite beeinträchtigen die Wirkung nicht.
Auch ein Linienumschalter ist bei den zu Hendon angestellten Versuchen benutzt
worden.
Burton's elektrische Heizung von Eisenbahnwagen.
Nach dem Engineer vom 22. November 1889 will W. Leigh Burton Eisenbahnwagen heizen, indem er von den
Wagenachsen aus Dynamomaschinen treibt und so viel Strom erzeugt, daſs ein
Ueberschuſs für die Zeit verbleibt, während welcher der Wagen vom Zuge abgehängt
ist, oder daſs noch Beleuchtung mittels Glühlampen möglich wird. Der Strom wird
durch Widerstandsrollen geschickt, deren Draht mit trocken pulverisirtem Thon
überzogen ist, der die Hitze vom Draht übernimmt und dessen Verbrennen verhütet.
Jede Rolle wird in einen Guſseisenkasten eingeschlossen, dessen Oberfläche behufs
besserer Ausstrahlung der Wärme mit vorstehenden Spitzen versehen ist. Der Strom
soll 80 Volt Spannung besitzen, und auf jeden Heizkasten wird etwa 2⅓ Ampère
gerechnet; jeder Heizer hat 35 Ohm Widerstand und nach den angestellten Versuchen
wird seine Temperatur unter diesen Verhältnissen um 200° F. (111° C.) erhöht. Werden
für einen Wagen 14 Heizkästen gebraucht und abwechselnd unter den Sitzen angebracht,
so erfordern sie bei Parallelschaltung 3½ elektrische .
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Lehrbuch der technischen Chemie von Dr. H. Ost, Professor der technischen Chemie an der
Hochschule zu Hannover. Mit gegen 200 Abbildungen im Texte und 4 Tafeln. Berlin.
Rob. Oppenheim.
Erschienen ist Bogen 1 bis 36 (11 Mk). Das Erscheinen der zweiten Abtheilung,
Verarbeitung der Metalle, Bogen 37 bis 42, ist für die nächste Zeit in Aussicht
gestellt. – Das Werk ist in erster Linie für die Studirenden der technischen Chemie
bestimmt, als Leitfaden bei den Vorträgen und zur Einführung in das Studium der
allgemeinen technischen Chemie, wozu es u. E. auch geeignet ist.