Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 236 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Die elektrische Stadtbahn in Budapest.
Im verflossenen Jahre ist von Siemens und Halske und Moritz Balazs in Budapest eine groſse elektrische Bahn
erbaut worden. Nach der Zeitschrift für Elektrotechnik
1889 S. 405 und 499 beginnt die Stationsgassenlinie in der Mitte der inneren Stadt,
auf dem Universitätsplatze, führt durch die Kecskemetergasse, überschreitet den
Calvinplatz, wo drei Geleise der Pferdebahn gekreuzt werden, und gelangt sodann in
die innere Stationsgasse. Die Bahn zieht sich durch diese Straſse bis zum Josefring,
wo noch 1889 durch Anschluſs an die elektrische Ringstraſsenbahn die Verbindung mit
dem Stadtwäldchen, wie auch bis zur Akademie am Franz-Josef-Quai erfolgen sollte.
Die Bahn führt weiter durch die äuſsere Stationsgasse bis zur Steinbrucherstraſse,
woselbst sie vorläufig beim alten Mauthause, gegenüber dem Josefstädter
Frachtenbahnhof endet, aber später mit der bereits concessionirten Linie nach
Steinbruch und dem neuen Centralfriedhofe verbunden werden soll, so daſs dann ein
unmittelbarer Verkehr aus der inneren Stadt und von der Ringstraſse nach Steinbruch
möglich ist. Die Linie ist vom Universitätsplatz bis zum Josefring eingeleisig, von
dort bis zum Ende der Linie zweigeleisig. Die Bahn ist durchweg mit eisernem Oberbau
ohne jede Anwendung von Holzschwellen ausgeführt. Die Schienen sind symmetrische
Doppelschienen. Unter dem einen Schienenstrang befindet sich die unterirdische
Stromleitung in einem eiförmigen Betonkanal, welcher oben aufgeschlitzt ist und mit
dem Schlitz zwischen den Doppelschienen communicirt. Der Strom wird durch zwei
gegenüberstehende Winkeleisen zugeleitet, welche in dem Betonkanal mittels
Isolatoren befestigt sind; die im Straſsenpflaster liegenden Fahrschienen werden zur
Stromzuleitung nicht benutzt, sind also durchaus stromlos. In dieser unterirdischen
Stromleitung läuft unter jedem Wagen ein Contactschiff, welches den Strom von der
beschriebenen Leitung zur Wagenschiene führt und von dem auf diese Weise in Bewegung
gesetzten Wagen mitgezogen wird. Die Weichen des Oberbaues muſsten für den
vorliegenden Zweck besonders eingerichtet werden. Selbstredend muſste jede einzelne
Weiche nach ihrer Verlegung ganz genau ausgerichtet, nachgearbeitet und ausprobirt
werden, was mühsam und zeitraubend war. Der Wagen kann die Weichen selbsthätig
stellen; bis dieselben ganz geläufig gehen, werden sie jedoch mit der Hand gestellt.
Die Wagen unterscheiden sich äuſserlich fast in nichts von den üblichen
Pferdebahnwagen, nur daſs sie durchweg stämmiger und demzufolge auch etwas schwerer
gebaut sind. Zwischen den Wagenachsen unter dem Wagenkasten liegt die Motor-Dynamo.
Die Umdrehungen ihres Ankers werden mittels elastischer Stahlspiralschnüre auf die
Wagenachsen übertragen. Der Ausschalter für den Motor ist an jedem Wagenperron
angebracht; die Einschaltung erfolgt durch Einstecken eines Schlüssels, welcher die
Form einer Kurbel hat; sie bedingt, ob der Wagen langsamer oder schneller, vor- oder
rückwärts fährt. Durch allmähliche Einschaltung oder Ausschaltung wird ein sanftes
Anfahren oder Stehenbleiben des Wagens bewirkt, durch schnelles Ausschalten ein sehr
schnelles Stehenbleiben; im Falle der Gefahr kann sogar durch Anwendung von
Gegenstrom der Wagen fast augenblicklich zum Stehen gebracht werden. Die
Ausschaltung bewirkt der Wagenführer mit der linken Hand, mit der rechten Hand
handhabt er die Bremse; er soll den Ausschalter und die Bremse nicht aus der Hand
lassen, deshalb hat er die Signalglocke, welche an jedem Perronende angebracht ist,
mit dem Fuſse in Bewegung zu setzen. Die Bahn erhält den Strom von der
Centralstation in der Gärtnergasse, von der auch die Podmaniczkygassenlinie und die
Ringstraſsenlinie betrieben werden sollen. Von der Centralstation aus führen
unterirdische Kabel nach jeder einzelnen Bahnlinie. Der Kupferkern jedes Kabels ist
isolirt und umsponnen; die Isolirung ist sodann mit einem Bleimantel, nochmals mit
einer isolirenden Hülle umgeben. Schlieſslich ist das Kabel noch spiralförmig
doppelt mit Eisenband umwickelt, um es gegen etwaiges Aufhauen mit der Krampe bei Erdarbeiten, sowie
gegen Angriffe von Ratten zu schützen. Die Centralstation ist die erste derartige
gröſsere elektrische Centralstation in der österreichisch-ungarischen Monarchie und
jedenfalls die erste ungarische Anstalt für elektrische Kraftübertragung, wie denn
überhaupt eine elektrische Bahn in dem Umfange des concessionirten Netzes und in der
beschriebenen Vollkommenheit der Anordnung noch nirgends existirt. Die
Generalstation hat vorläufig drei Dampfkessel, drei Dampfmaschinen zu je 100
und dementsprechend drei Dynamo, welche nach Belieben einzeln in die Kabel
der einzelnen Linien oder mittels Parallelschaltung gemeinschaftlich in das
verbundene Kabelnetz arbeiten können.
Draper und Ash's Aenderung am Heberschreibtelegraphen.
Anstatt in Thomson's Heberschreibtelegraphen (vgl. 1872
205 197. 1877 224 279) die
Tinte dadurch zum Ausflieſsen aus dem den Papierstreifen nicht berührenden Heber zu
bringen, daſs sie durch eine Influenz-Elektrisirmaschine elektrisirt wird, wollen
G. Draper und W. Ash
in London nach ihrem Englischen Patente Nr. 14565 vom 16. September 1889 den Heber
dazu in eine mechanische Erzitterung versetzen. Sie ordnen zu diesem Zwecke oberhalb
des den Heber tragenden Rahmens einen Elektromagnet an, dessen aufrecht stehender
Ankerhebel mit einer Contactfeder zur Selbstunterbrechung versehen ist, also bei
Sendung eines Stromes durch die Elektromagnetrollen in Schwingungen geräth und
dadurch den Rahmen nebst dem schreibenden Heber in Erzitterung versetzt. An dem
Ankerhebel ist noch ein Stellgewicht angebracht, mittels dessen man die
Schwingungszahl des Hebels reguliren und so wählen kann, wie es für das willige
Ausflieſsen der Tinte am günstigsten ist.
Collet's Benutzung des Telephon-Elektromagnetes zum
Rufen.
Um die Aufstellung eines besonderen Ruf-Weckers entbehrlich zu machen, wendet H. Collet in Finsbury Park, Middlesex, nach seinem
Englischen Patente Nr. 3515 vom 7. März 1888 in dem Telephon einen Stabelektromagnet
an und stellt dem einen Pole desselben die schwingende Schallplatte gegenüber, dem
anderen Pole dagegen einen gewöhnlichen Anker, der für gewöhnlich durch eine Feder
an einen Contact angelegt wird, von welchem aus die Leitung sich durch die
Elektromagnetrolle nach der Erde, oder nach der Rückleitung fortsetzt. Während nicht
gesprochen wird, setzt ein Umschalter die Leitung mit diesem Anker in Verbindung,
und es kann daher jetzt der Elektromagnet als Selbstunterbrecher arbeiten, sein
Anker daher zum Tönen gebracht und somit zum Rufen benutzt werden. Will man
sprechen, so stellt man den Umschalter um und legt dadurch die Leitung an die
Linienbatterie und durch die Elektromagnetrolle an Erde bezieh. an die
Rückleitung.
C. Th. Wagner's selbsthätig langsam schlagende elektrische
Klingel.
Wiederholt schonVgl. C. Th. Wagner * D. R. P. Kl. 21 Nr. 8539 vom
15. März 1879; Schäfer und Montanus 1884 254 * 208. sind elektrische Klingeln
in Vorschlag gebracht worden, welche nicht fortgesetzt rasseln, sondern nur in
gröſseren Zwischenräumen selbsthätig eine Reihe von Schlägen ertönen lassen. Eine
neue derartige Klingel hat C. Theodor Wagner in Wiesbaden (* D. R. P.
Kl. 74 Nr. 49839 vom 15. Januar 1889) angegeben, die für Gasthöfe,
Krankenhäuser, Badeanstalten u.s.w. empfohlen wird. Die Schläge ertönen alle 2
Secunden. Der Klingel ist eine gegen die Klingel isolirte Unruhe beigegeben, die auf
einer stehenden Achse sich drehen kann; an der Unruhe ist eine Contactfeder
angebracht, die sich in der Ruhelage gegen einen an der Verlängerung des Ankerhebels
sitzenden Contactstift anlegt. Wird der Anker angezogen, so versetzt er die Unruhe
in Schwingungen; bei Beginn der Schwingung wird der Contact zwischen der Feder und
dem Stifte unterbrochen und erst wieder hergestellt, wenn die Unruhe durch die um
die Achse gewundene Feder wieder in ihre Ruhelage zurückgebracht worden ist. Der nun
wieder geschlossene Strom veranlaſst, daſs der Hammer am Ankerhebel einen neuen Schlag auf die Glocke
gibt.
Durch eine anderweite Beigabe läſst sich erreichen, daſs groſse Läutewerke nach
einmaligem Contactschluſs jedesmal selbsthätig eine bestimmte, beliebig zu wählende
Anzahl von Schlägen geben und sich dann selbsthätig abstellen.
Fowler's drehbarer Isolator für Telegraphenleitungen.
Um in oberirdischen Telegraphenleitungen eine nahezu unveränderliche Drahtspannung
auf Dauer zu erhalten, will G. Fowler in Peckham,
Surrey, nach seinem englischen Patente Nr. 1386 vom 30. Januar 1888 die Isolatoren
drehbar machen. Der Isolator, welcher in bekannter Weise durch seine Glockenform
gegen die Feuchtigkeit von oben und von unten geschützt wird, ist im Innern hohl und
nimmt ein Metallgehäuse in sich auf, in welchem eine Spiralfeder so angeordnet ist,
daſs das eine Ende derselben am Gehäuse, das andere in einem Schlitz an der
Isolatorstütze befestigt werden kann. Die Feder ist kräftig genug, um den Zug des
Telegraphendrahtes aushalten zu können, der zu beiden Seiten einer an zwei
gegenüberliegenden Stellen mit Einschnitten versehenen, ringförmigen Rippe um den
Isolator herumgelegt wird. Bei jeder Aenderung der Spannung im Drahte soll sich dann
der Isolator so viel in der einen, oder in der anderen Richtung drehen, daſs die
Spannungsänderung durch die Verlängerung bezieh. Verkürzung des Drahtes zufolge der
Drehung des Isolators ausgeglichen wird.
Sedelmaier's Schneidzange zum Entblöſsen von isolirten
Telegraphendrähten.
Die Werkzeugfabrik Sedelmaier in München fertigt seit
einiger Zeit ein neues, sehr handliches Werkzeug für Telegraphen- und
Telephonmonteure. Dasselbe dient nach dem Centralblatte für
Elektrotechnik, 1889 * S. 199, dazu, isolirte Drähte, namentlich
baumwollumsponnene Drähte, an den Enden von der Isolirung zu befreien.
Textabbildung Bd. 276, S. 238
Die beiden messingenen, am unteren Ende durch ein Gelenk
verbundenen Schenkel des Instruments werden oben durch eine Drahtfeder scherenartig
auseinander gehalten. Der eine Schenkel trägt oben eine senkrecht zur Schenkelachse
angeschraubte Stahlschneide, welcher im anderen Schenkel ein runder Einschnitt
gegenüber steht. Das Drahtende wird in letzteren eingelegt, die beiden Schenkel
zusammengedrückt und die Bespinnung durch Drehung des Werkzeuges rundum
abgeschnitten. Hierauf kann man sehr leicht und bequem die zu beseitigende Umhüllung
durch die zusammengehaltenen Schenkelenden abstreifen, wobei die Schneide zugleich
die zur Erzielung guter Contacte erforderliche Reinigung des Drahtendes besorgt.
Unfallgefahr.
Nach den bisherigen Rechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften hat die Brauerei-
und Mälzerei-Berufsgenossenschaft die gröſste Unfallziffer mit Bezug auf
„schwere“ Unfälle, nämlich auf 1000 versicherte Personen 8,84 Verletzte.
Dann folgen das Berggewerbe mit 7,39, Brennerei mit 6,90, Spedition, Speicherei- und
Kellereibetrieb mit 6,32, Fuhrwerks betrieb mit 6,06, Müllerei mit 5,95,
Papiermacherindustrie mit 5,89, Baugewerbe mit 5,30, Holzindustrie mit 5,29,
Zuckerindustrie mit 5,16, Steinbruchbetrieb mit 4,92, chemische Industrie mit 4,84,
Eisen- und Stahlindustrie mit 4,75, Binnenschifffahrt mit 4,45, Eisenbahnbetrieb mit
3,88, Betrieb der Gas- und Wasserwerke mit 3,72, Ziegeleibetrieb mit 3,54,
Nahrungsmittelindustrie mit 3,15, Schornsteinfegerei mit 2,76, Lederindustrie mit
2,45, Straſsenbahnbetrieb mit 1,87, Textilindustrie mit 1,77, Feinmechanik, Edel-
und Unedelmetallindustrie mit je 1,68, Papierverarbeitungsindustrie mit 1,63,
Glasindustrie mit 1,60, Musikinstrumentenindustrie mit 1,42, Töpferei mit 1,07,
Buchdruck mit 1,01, Bekleidungsindustrie mit 0,72 und schlieſslich die
Tabakindustrie mit 0,36 Verletzten unter 1000 Personen im Jahresdurchschnitt. (Papierzeitung.)
Ofen mit direkter Feuerung zum Trocknen von Kohlenklein; von
Biétrix und Co.
Dieser Ofen ist schon 1884 254 * 246 in seinen Details im
Anschlusse an die Kohlenziegelpresse von G. J.
Coussinhal als Mischofen beschrieben worden. Referent bemerkt daselbst,
daſs zur Bereitung des Teiges zwei Verfahren gebräuchlich sind: entweder man
schmilzt das Pech für sich und mischt es hierauf mit dem Kohlenklein, oder man
mischt die zerkleinerten Massen zuerst und schmilzt sie hierauf, in welch letzterem
Falle dieselben sehr fein gepulvert sein müssen. Zum Schmelzen des Pechs, welches
mit dem Kohlenklein gemischt ist, dient der beschriebene Ofen.
In einem Ausstellungsberichte der Revue Industrielle,
1889 S. 501, über die in Paris von V. Biétrix
ausgestellten Maschinen wird erwähnt, daſs die genannte Firma gegenwärtig, von dem
früheren Verfahren abweichend, den Ofen mit direkter Feuerung nur mehr zum Trocknen
des Kohlenkleins benutzt, was den Vortheil bietet, ohne Verflüchtigung von
Theerbestandtheilen befürchten zu müssen, mit der Temperatur erheblich höher gehen
zu können, wodurch ein gründlicheres Trocknen und damit ein besserer Betrieb
gesichert ist. Das Mischen mit Pech geschieht nach dem Trocknen in einem
Hohlcylinder, in dessen Wänden Dampf circulirt. Die Ueberführung des Kohlenklein aus
dem Ofen in den Mischapparat geschieht mit Hilfe einer Transportschnecke,
unmittelbar hinter dem Ofen wird derselben auch das Pech zugeführt.
Eine Berechnung über den Brennmaterialverbrauch des Ofens mit direkter Feuerung und
den Verbrauch von Kohle bei Anwendung der alten Methode des Mischens, bei welcher
die ganze Feuchtigkeit erst im Dampfmischer vertrieben wird, spricht unbedingt zu
Gunsten des ersteren.
Zg.
Anstrichmasse.
Eine neue Anstrichmasse lieſs sich Friedrich Wendling,
Chemiker in München, patentiren (österreichisches Privilegium vom 24. Mai 1889).
Wasserhaltige Doppelsilicate von Thonerde, Kalk und Alkalien aus dem Mineralreiche
(z.B. Zeolithe) werden mit Erdfarben oder anderen, gegen Kalk und Alkalien
beständigere Farben, wie Umbra, Manganbraun, Grünerde, verschiedene Ockerarten,
Ultramarinblau, Englischroth u.s.w. gemischt. Die Zusammensetzung der Doppelsilicate
soll innerhalb folgender Grenzen variiren:
10
bis
12
Kieselsäure
2,5
„
4
Thonerde
1,5
„
3
Kalk
2
„
5
Natron
3
„
8
Wasser.
Bei der Verwendung wird die Mischung mit der entsprechenden Menge Kalkmilch
angerührt, und bildet dann eine Anstrichmasse für natürliche Steine, für Kalk und
Cementverputz, soll gut halten und groſse Widerstandsfähigkeit gegen atmosphärische
Einflüsse zeigen. Man mischt beispielsweise 35 Th. Natrolith, 15 Th. Apophyllit und
50 Th. Farbpulver; auf 1 Raumtheil dieser Mischung kommen 6 Raumtheile Kalkmilch von
22° Bé.
Zg.
Verfahren zur Herstellung von künstlichen
Pflastersteinen.
Von M. Rast, L. Aufschläger und W. Blecken werden feinster Portland-Cement, grüner Hochofenschlackensand,
reiner Quarzsand, reiner Basaltgries und reiner Granitgries durch Sieben auf
möglichst gleiche Korngröſse gebracht, und die unbrauchbaren, gröſseren Brocken
entfernt. Durch Schlämmen und Waschen kann dann noch die Masse von lehmigen
Bestandtheilen befreit werden; hierauf werden die Bestandtheile gemischt, angenetzt
und in einer Preſsform eingestampft. Dies geschieht mittels eines Fallhammers. Nach
vollständiger Comprimirung kommt sie dann unter eine Presse, welche die Steine
fertigstellt. Aus der Form entnommen, bleibt das Material einige Zeit an der Luft
liegen, wird dann einige Tage lang in Wasser gebracht, das stets zu Wechseln ist.
Nach 2 Monaten Luftlagerung sind die Steine verwendbar.
Zg.
Bücher-Anzeigen.
Der Betrieb und die Schaltungen der
elektrischen Telegraphen. Unter Mitwirkung von mehreren Fachmännern
bearbeitet von K. Ed. Zetzsche. Zugleich als 2. Hälfte
des 3. Bandes des Handbuchs der elektrischen Telegraphie. Heft 1. Mit 117
Abbildungen. Verlag von Wilh. Knapp in Halle a. S. Preis 6 Mk.
Nach einer längeren Zwischenpause ist soeben das 1. Heft eines Buches erschienen,
welches den 3. Band des bekannten Handbuchs von
Zetzsche zum Abschluſs zu bringen bestimmt ist, indem es den Stoff
behandelt, welcher s. Z. für die 2. Hälfte jenes – der elektrischen Telegraphie im engern Sinne zugewiesenen – Bandes, aufgespart
geblieben ist. Der Verfasser hat indessen für diesen Stoff eine Bearbeitung gewählt,
bei welcher das Buch zugleich auch als ein für sich bestehendes, selbständiges Werk angesehen werden kann. Während
nämlich die zum Telegraphiren unentbehrlichen sachlichen
Erfordernisse (Elektricitätsquelle, Telegraphenleitung,
Telegraphenapparate) als bekannt vorausgesetzt werden, sollen in dem auf 3 Hefte
bemessenen, bis Ende des laufenden Jahres vollständig erscheinenden Buche die Ausnutzung und Verwerthung jener Erfordernisse im
Telegraphenbetriebe besprochen werden.
Demgemäſs ist der Stoff in 5 Abtheilungen eingeordnet worden, von denen das 1. Heft
die beiden ersten vollständig enthält. Nach einer kurzen Einleitung wird in der
ersten Abtheilung das Allgemeine über die uns für das Telegraphiren zur Verfügung
stehenden Betriebsweisen vorgeführt und im Anschlusse
daran die an die Empfänger bezüglich der
Wiedererzeugung des Telegramms an dem Empfangsorte zu stellenden Anforderungen und
die sich daraus ergebende Eintheilung derselben kurz erörtert. Der zweite (in
Gemeinschaft mit Prof. Dr. Tobler in Zürich
bearbeitete) Abschnitt ist den Schaltungen für die einfache Telegraphie gewidmet und bespricht zunächst die Schaltungen für
Leitungen ohne Ladung (für Morse, Estienne,
Hughes), dann die Schaltungen für Leitungen mit Ladung
(für Morse, Thomson, Hughes).
Den beiden anderen Heften sind vorbehalten: als dritte und vierte Abtheilung die
Besprechung der Einrichtungen und Schaltungen für die mehrfache Telegraphie und der automatischen
Telegraphie, in der fünften Abtheilung aber die Erörterung einer Reihe von wichtigen
und einfluſsreichen Betriebsverhältnissen.
Das vorliegende 1. Heft macht auch in seiner Ausstattung einen sehr günstigen
Eindruck, ganz besonderer Fleiſs und Sorgfalt aber ist auf die Abbildungen verwendet
worden, welche namentlich die z. Th. sehr verwickelten Schaltungsskizzen in
möglichster Uebersichtlichkeit und Klarheit darbieten.
Technisch-chemisches Jahrbuch
1888–1889. Ein Bericht über die Fortschritte auf dem Gebiete der chemischen
Technologie von April 1888 bis April 1889. Von Dr. Biedermann. 11. Jahrgang. (Berlin. Heymann's Verlag.) 625 S. geb.
Das Jahrbuch erscheint, reich illustrirt, in der bisherigen Weise.