Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, Miszellen, S. 48 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Jarrah-Holz.
Zur Zeit werden an zwei Orten Englands, in Chelsea und Lambeth, wie Cosmos berichtet, Versuche gemacht, das aus
creosotirtem Fichtenholz bestehende Pflaster durch Blöcke aus Jarrah zu ersetzen,
und sind zu diesem Zwecke Probepflasterungen ausgeführt. Das Jarrah-Holz, von einer
Eukalyptussorte des westlichen Australiens herrührend, wird wegen seiner
ausserordentlichen Härte von Insekten nicht angegriffen. Aus diesem Holze
angefertigte Schiffe zeigten sich nach 25jährigem Gebrauche vollkommen gesund,
obwohl denselben die Kupferplattirung fehlte. Versuchspfähle, die sieben Jahre im
Suezkanal untergetaucht waren, werden zur Zeit in Paris auf ihr Verhärten
untersucht. (Nach Moniteur industriel, 20. Nov.
1890.)
Analysen von sogen. Armee-Conserven.
H. Röttger veröffentlicht (in der Chemiker-Zeitung, 1890 Bd. 14 S. 1140) seine
Untersuchungsergebnisse von Armee-Conserven. Die Wasserbestimmungen wurden durch
Trocknen von 3 bis 4 g Substanz bis zur Gewichtsconstanz ausgeführt; in der
Trockensubstanz eine Fettbestimmung und Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl vorgenommen. Der Chlorgehalt der Asche aus
lufttrockener Substanz ist als Chlornatrium in der Tabelle angeführt. Der
Eiweissgehalt wurde erhalten durch Multiplication des Stickstoffs mit 6,25; die
stickstofffreien organischen Stoffe durch Subtraction der Menge des Wassers, der
Asche, des Fettes und des Eiweisses von 100. Die erhaltenen Resultate sind
folgende:
Fabrik
Zeit derUntersuchung
Wasser
Trocken-substanz
Asche
Kochsalz
Fett
Stickstoff
Eiweiss
Stickstoff-freie organ.Stoffe
Eiweiss
Fett
in der ursprünglichen Substanz
in derTrockensubst.
1. Erbsen.
A.
1884
7,5
92,5
10,0
–
22,5
2,57
16,0
44,0
17,37
24,4
A.
1886
5,46
94,54
10,1
7,3
21,1
2,32
14,5
48,9
15,37
22,4
B.
1886
6,5
93,5
8,2
5,9
22,7
1,72
10,7
51,9
11,5
24,3
C.
1889
6,6
93,4
11,4
9,3
16,5
3,27
20,4
45,1
21,8
17,7
D.
1889
9,9
90,1
9,6
7,1
18,4
4,1
25,6
36,5
28,7
20,5
D.
1890
6,6
93,4
6,1
3,7
20,3
3,4
21,2
45,8
23,1
21,8
2. Bohnen.
A.
1884
9,8
90,2
9,5
–
20,2
2,39
14,9
45,6
16,56
22,5
A.
1886
6,07
93,93
10,9
7,5
23,3
1,56
9,7
50,1
10,43
24,9
B.
1886
6,2
93,8
10,1
7,8
22,9
2,37
14,6
46,2
15,6
24,5
C.
1889
9,7
90,3
12,0
9,2
16,6
4,2
26,2
35,5
29,2
18,4
D.
1889
9,3
90,7
9,0
5,8
19,0
3,7
23,1
39,6
25,5
21,0
D.
1890
4,5
95,5
8,0
5,3
26,9
3,19
19,9
10,7
20,8
28,1
3. Linsen.
A.
1884
8,7
91,3
11,0
–
21,9
2,42
15,1
43,3
16,56
24,0
A.
1886
5,93
94,07
11,2
8,2
19,7
1,68
10,5
52,7
11,7
21,0
B.
1886
5,8
94,2
8,5
7,1
21,1
1,58
9,8
54,8
10,4
22,4
C.
1889
8,6
91,4
12,3
10,4
14,8
3,6
22,5
41,8
25,0
16,2
D.
1889
9,2
90,8
8,1
–
19,1
3,7
23,1
40,5
26,6
21,1
D.
1890
6,7
93,3
6,6
4,7
20,7
3,8
23,7
42,3
25,3
22,1
Bücher-Anzeigen.
Die Festigkeitslehre. Elementares
Lehrbuch für den Schul- und Selbstunterricht, sowie zum Gebrauch in der
Praxis, nebst einem Anhange, enthaltend Tabellen der Potenzen, Wurzeln,
Kreisumfänge und Kreisinhalte, bearbeitet von R.
Lauenstein, dipl. Ingenieur und Professor an der Grossh. Baugewerkschule in
Karlsruhe. Stuttgart 1889. J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger. 119 S. 2,50
Mk.
In gleicher Ausstattung:
Die graphische Statik. Elementares
Lehrbuch für technische Unterrichtsanstalten und zum Gebrauch in der
Praxis, bearbeitet von R. Lauenstein, dipl.
Ingenieur und Professor an der Grossh. Baugewerkschule in Karlsruhe. Stuttgart 1890.
J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger. 152. S. 4 Mk.
Wie schon der Titel sagt, sind die vorstehenden Werke zunächst dazu bestimmt, dem
Verfasser als Grundlage für seinen Unterricht an der Karlsruher Baugewerkschule zu
dienen. Dementsprechend gehen die für die Festigkeitslehre erforderlichen
mathematischen Vorkenntnisse nicht über das Mass dessen hinaus, was auf guten
Baugewerkschulen gelehrt wird. Um auch den an Baugewerkschulen meistens vertretenen
Maschinenabtheilungen gerecht zu werden, beschränkt sich der Verfasser nicht auf die
Hochbaufächer, sondern berücksichtigt auch die Bedürfnisse des Maschinenbaufaches.
Bei dem ausgesprochenen Zwecke konnte Neues und Eigenthümliches nicht gebracht
werden, dagegen wurde die grösste Sorgfalt mit Erfolg auf übersichtliche und leicht
fassliche Form des Dargebotenen gelegt, sowohl um den Schülern des Studium zu
erleichtern, als auch die Werke, die sich gegenseitig in vorzüglicher Weise
ergänzen, zum Selbstudium geeignet zu machen. Besonders wichtig erscheint letzteres
in Bezug auf die graphische Statik, die als verhältnissmässig neuer Unterrichtszweig
bei weitem noch nicht die verdiente Verbreitung gefunden hat. Mit Hilfe des
vorliegenden Werkes wird es jedem Praktiker gelingen, sich die ungemein fruchtbare
Methode der graphischen Statik anzueignen. Mathematische Vorkenntnisse sind dazu,
wie hier besonders erwähnt sei, nur in sehr geringem Masse erforderlich. –
Eingestreute Zahlenbeispiele, bei denen die Anwendung der Methode auf die Praxis
gezeigt wird, gewähren die zum selbständigen Gebrauche des Verfahrens erforderliche
Uebung und Sicherheit.
Den einschlägigen Schulen, die bekanntlich an den Fleiss ihrer Schüler
ausserordentlich hohe Anforderungen stellen, werden die vorstehenden
Unterrichtsmittel insbesondere noch deshalb willkommen sein, weil sie das übliche
Dictiren bezieh. Ausarbeiten des Lehrganges überflüssig machen, und für den sehr
fraglichen Gewinn eigener Ausarbeitung freie Zeit zur Einübung des Stoffes
gewähren.