Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 284, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 288 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Löthen des Aluminiums.
Ein einfaches, von dem gewöhnlichen Löthverfahren wenig abweichendes Verfahren hat
nach dem Metallarbeiter, Carl Block in Berlin SW.,
Besselstrasse 16, erfunden.
Zunächst sind die an einander zu löthenden Stellen mit dem Schaber ohne Anwendung von
Säuren zu reinigen. Dann ist das Aluminiumloth mittels eines dunkelroth glühenden
Kolbens auf die an einander zu löthenden Stellen trocken, d.h. ohne Anwendung von
Löthwasser, aufzureiben, bis diese Stellen mit dem Aluminiumloth gleichmässig
überzogen sind. Es ist hierzu ein neuer kupferner Löthkolben zu benutzen, oder es
muss ein alter Kolben sauber abgefeilt werden, bevor er mit dem Aluminiumloth in
Berührung gebracht wird. Durch Reiben nimmt der dunkelroth glühende Kolben ohne
weiteres das Aluminiumloth an. Das Aluminium muss, wie Eisen, zunächst an den
Löthstellen mit Loth überzogen werden. Das Aufreiben des Aluminiumloths ist deshalb
nothwendig, weil auf dem Aluminium stets eine Oxydschicht lagert, welche sich
nur durch Reiben mit dem Kolben beseitigen lässt. Endlich sind die Löthstellen an
einander zu bringen und ist dann Aluminiumloth an den Lothnähten so lange
aufzutragen, bis dieses durchfliesst. Das Aluminiumloth ist etwas schwerflüssiger
als gewöhnliches Zinnloth, fliesst aber gut ein, sobald das Aluminium selbst den
nöthigen Wärmegrad erreicht hat.
Untersuchungen über Nickelstahl.
Es machte anfangs beträchtliche Schwierigkeit, die Neigung sowohl des reinen als des
legirten Nickels zur Porosität zu überwinden, sowie ferner einen gleichmässigen
Gehalt an Nickel und namentlich an Kohlenstoff zu erzielen. Nach Th. Harrington wurde Nickelstahl von 1 bis 25 Proc.
Nickel hergestellt und untersucht. 1 Proc. Nickel vermehrt die Festig- und Zähigkeit
schon merklich, macht politurfähig und das Metall zeigt weissen Bruch. 2,5 Proc.
vergrösserten die Zugfestigkeit von etwa. 4000 k auf etwa 10 100 k. Der Gehalt an
Silicium betrug 3,6 Proc., der an Kohlenstoff 1,14 Proc. Dieser Nickelstahl besitzt
gute Eigenschaften: er soll sich gut härten, leicht tempern und bearbeiten lassen,
einen selbst in feuchter Luft schönen und dauerhaften Glanz annehmen. Er wäre daher
für feinere Instrumente verwendbar. – Eine Legirung von gleichen Theilen Eisen,
Nickel und Kupfer soll an Politurfähigkeit und Schönheit des Aussehens Silber und
Gold übertreffen. (Nach Iron, 1891 38 293; durch Chemiker-Zeitung, Repertorium 1891 Bd. 15 S. 337.)
Puddelöfen mit Petroleumheizung.
Dieselben haben bei Versuchen, die von der St. Louis Stamping
Mill ausgeführt wurden, gute Ergebnisse geliefert. Die Durchschnittsdauer
einer Charge war 1 Stunde und 10 Minuten, die Grösse der Chargen 260 k, die Kosten
derselben 15 Cts. Das erzeugte Eisen war normal. Die weitere Ausbreitung der
Neuerung ist wahrscheinlich. (Nach Iron, 1891 38 253; durch Chemiker-Zeitung, Repertorium 1891 Bd. 15 S. 314.)
Bücher-Anzeigen.
Der Gasmotor und seine Verwendung in
der Praxis. Ein Handbuch für Gasmotorenbesitzer, Ingenieure, Studirende des
Maschinenbaues, Gasmotorenwärter und Gewerbetreibende aller Art (aus der Praxis für
die Praxis) bearbeitet von G. Lieckfeld, Ingenieur.
Hannover. Hahn'sche Buchhandlung. 190 S. 5 M.
Die ersten vier Kapitel bilden gleichsam den theoretischen Theil und behandeln das
Leuchtgas und seine Verwendung zur Krafterzeugung, die geschichtliche Entwickelung
des Gasmotors, die eigenartigen Organe und die Construction des Gasmotors (S. 1 bis
63). Die weiteren Kapitel enthalten Erläuterungen über Beschaffung, Untersuchung,
Aufstellung und Bedienung der Gasmotoren, Beseitigung der Betriebsstörungen und der
am meisten vorkommenden Mängel, Vorsichtsmaassregeln bei der Bedienung der
Gasmotoren, etwas über Petroleummotoren, Tabellen, Vergleichung zwischen Gas- und
Dampfmaschine und Einschlägiges.
Wir können das durchaus praktische Werk jedem empfehlen, der mit dem Betriebe von
Gasmotoren – gleichviel welcher Bauart – zu thun hat, da es eine Reihe werthvoller
praktischer Winke enthält, deren Kenntniss man bisher nicht selten mit theueren
Erfahrungen erwerben musste.
Die Steilschrift und deren
Anwendung in der Kanzlei, der Schule und im öffentlichen Leben. Ein Leitfaden für
Jedermann zum Selbststudium von Fr. Koch.
Kaiserslautern. Gotthold's Verlag. 19 S. 1 M.
Der Verfasser will durch sein System erzielen: gerade Haltung des Schreibenden,
Entlastung der Handmuskeln in Folge besserer Haltung der Feder, besseres Aussehen
und grössere Deutlichkeit der Schrift. – Die Schriftproben machen einen gefälligen
Eindruck und erscheinen bei derselben die bisherigen Haarstriche breit. Zum Einüben
der Schrift dienen besondere Uebungshefte. Die Vorschläge scheinen uns des Versuches
werth zu sein.