Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 96 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Bürste mit drehender Bewegung.
Textabbildung Bd. 285, S. 96John Laidlaw in Glasgow hat nach The Engineering Review vom 5. October 1891 eine Bürste
angegeben, welche durch das zum Reinigen dienende Druckwasser in drehende Bewegung
versetzt wird. Nach beistehender Figur tritt das Wasser bei A ein, treibt die kleine Turbine B, welche
ihre Bewegung durch C und D auf das Triebrad E überträgt, von welchem
das mit innerer Verzahnung versehene Rad F in Bewegung
gesetzt wird Auf letzteres ist ein Holzring geschoben, welcher die Borsten G trägt. Das aus der Turbine B austretende Wasser durchstreicht den Raum H
und wird durch die Centrifugalkraft vor die Borsten G
der Bürste geworfen. Der Flansch I wird an eine
Handhabe befestigt und wird das Wasser durch ein biegsames Rohr zugeführt.
Gegen äussere Verletzungen ist der Mechanismus der Bürste durch eine Blechglocke
geschützt.
Sperrvorrichtung an Bleistifthaltern.
Die Sperrvorrichtung an den Columbus-Bleistifthaltern von Sönneken besteht aus einer Sehrotkugel, welche beim Senkrechthalten des
Stiftes zugleich mit dem Bleistifthalter herunter gleitet, in eine ringförmige
Aussparung der Hülse geräth und die Sperrung damit vollzieht. Hält man die Spitze
des Stiftes nach oben, so tritt ohne weiteres die Auslösung ein.
A. Frager's Elektricitätsmesser.
Tm December 1891 ist unter Nr. 20175 ein am 10. December 1890 nachgesuchtes
englisches Patent an A. Frag er in Paris ertheilt
worden, das sich auf Ampère-Stundenmesser und Ohm-Stundenmesser erstreckt. Den
Ohm-Stundenmesser zum Messen der nominellen Energie zeigt die Figur im Grundrisse.
Der zu messende Strom geht durch die festliegenden Rollen A; die innere Rolle B ist mit ihrer
wagerechten Achse unter einem Winkel zu den Rollen A
gestellt und bildet einen Nebenschluss zu A. Durch ihre
hohle senkrechte Achse geht frei eine Spindel C, welche
an einem Faden aufgehängt ist und im Inneren der Spule B einen Stab D aus weichem Eisen trägt. An
der Spindel ist ein Zeiger befestigt, welcher in Verbindung mit dem Uhrwerke und dem
Aufzeichenapparate wirkt. Da der Stab D der vereinten
Wirkung der Ströme in A und B unterliegt, so entspricht die jeweilige Lage des Zeigers dem Widerstände
im Stromkreise und folglich seiner nominellen Kraft. Die Angaben werden von Zeit zu
Zeit durch einen Kamm des Uhrwerkes addirt.
Textabbildung Bd. 285, S. 96 Beim Ampère-Stundenmesser besteht die den Eisenkern enthaltende innere
Spule aus zwei entgegengesetzt gewickelten Rollen, welche hinter einander in einen
Nebenschluss zum Hauptstromkreise eingeschaltet sind; die äussere derselben ist ein
wenig kräftiger als die innere, dagegen ist das Feld der letzteren grösser als das
der ersteren und zwar um einen Betrag, der ausreicht, um den Eisenkern beständig in
einem Zustande der Sättigung zu erhalten, so dass die magnetische Kraft des Kerns
das Umgekehrte von der der Rollen ist.
Bücher-Anzeigen.
Berechnung und Construction der Maschinenelemente.
Herausgegeben von W. Rebber und A. Pohlhausen. 3. Auflage, bearbeitet von Pohlhausen. Mittweida. Polytechn. Buchhandlung R. Schulze. (16 M.)
Die Verbesserungen dieser Auflage (vgl. 1890 278 384)
bestehen in der Vermehrung der Tafeln auf 82 und in der Vermehrung des Textes, in
welchem in kleiner Schrift die Ableitung der Formeln zur Berechnung der
Maschinenelemente gegeben wurden. Die Anschauung der Schüler wird durch neu
aufgenommene Schaubilder nach guten Ausführungen unterstützt. Die Lithographien sind
wie bei der früheren Auflage mit Materialfarben und Bearbeitungslinien versehen. Da
das Werk in erster Reihe für die Schüler bestimmt ist, so ist es gerechtfertigt,
wenn in mehreren Abschnitten einschlägige Beispiele nach den gegebenen Formeln
rechnerisch durchgeführt sind.
Der Indigo, vom praktischen und theoretischen Standpunkt
dargestellt von Dr. G. v. Georgievics. Verlag von Franz
Deuticke. Leipzig und Wien 1892.
Dieses von einem Fachmanne geschriebene Buch befasst sich in eingehender Weise mit
Vorkommen, Anbau und Gewinnung des Indigo, sowie ausführlich mit der Indigofärberei
und seiner Verwendung im Druck. Besondere Kapitel sind der Untersuchung küpenblau
gefärbter Stoffe, sowie der Werthbestimmung des Indigo gewidmet. In dem Abschnitt
„Synthesen und Constitution des Indigoblau“ gibt der Verfasser eine
Darstellung der einschlägigen bekannten Arbeiten von v.
Baeyer. Den neueren Arbeiten auf diesem Gebiete hat der Verfasser jedoch
keine Berücksichtigung zu Theil werden lassen. Eine dem Buche beigeheftete Zeichnung
gibt einen interessanten Ueberblick über die Preisschwankungen des
Mittel-Bengal-Indigo in den Jahren 1863 bis einschliesslich 1890.
K.