Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, Miszellen, S. 190 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Heller Dachpappenanstrich.
Durch D. R. P. Nr. 70852 ist H. Gentzen in Cottbus ein
Verfahren patentirt worden, durch welches die Dachpappen zuverlässiger, als es
bisher möglich war, wasserdicht gemacht werden sollen. Das Verfahren will
insbesondere den Uebelstand des Ablaufens von Theer bei grosser Wärme, sowie das
Reissen der Theerpappen bei strenger Kälte vermeiden. Da bekanntlich die weisse
Farbe weniger von den Sonnenstrahlen beeinflusst wird, so hat der Erfinder gesucht,
die Pappe hell herzustellen.
Die zur Herstellung des nach vorliegender Erfindung benutzten hellen Dachanstriches
erforderlichen Bestandtheile sind Harz, fettes Oel, Steinkohlentheeröle und ein
Gemisch von Schwefel verbin düngen des Bariums und des Zinks, ein Material, welches
als Nebenproduct gewonnen wird. Dieses der Hauptsache nach aus Schwefelbarium und
Schwerspath bestehende Product enthält etwa 12 bis 16 Proc. Schwefelzink; es wird
trocken und fein gemahlen in das noch heisse Gemenge von Oel und
Steinkohlentheerölen, worin das Harz gelöst ist, eingetragen und heiss auf die damit
zu schützenden Dächer gestrichen. Behufs Aufbewahrung wird die erkaltete Masse in
kleine Stücke zerschlagen oder grob gemahlen.
Bei dem beschriebenen Verfahren wird ein späteres Weichwerden der Masse verhindert,
sie bleibt verhältnissmässig geschmeidig und reisst im Winter nicht.
Der Patentanspruch lautet:
Verfahren zur Herstellung eines heilen Dachpappenanstriches durch Zusammenschmelzen
von Harz, fettem Oel, Theer, Theerölen und einem Gemisch von Schwefelbarium und
Schwefelzink.
Elektrische Bahn am Niagara.
Weder von einer amerikanischen noch von einer europäischen elektrischen Eisenbahn
wird in irgend einer Beziehung die sehr sorgfältig gebaute Bahn übertroffen, welche
am 24. Mai d. J. in Canada eröffnet worden ist und von Queenston, dem
Hauptlandeplatz am Ontariosee, um die Wasserfälle und Stromschnellen des Niagara
herum, bis hinauf nach Chippewa, dem Einschiffungsplatze am Erisee, läuft.
Da die Niagara Falls Park and River Railway Co. diese
Bahn vorzüglich für die zahlreichen, besonders durch die schönen Schiffe der Niagara Navigation Co. von dem 64 km entfernten Toronto
zugeführten Vergnügungsreisenden ausgeführt hat, ist dieselbe zu beträchtlichem
Theile ihrer Länge über Staatsländereien, und zwar höchstens 18 m vom Rande der
Klippe hingeführt und so angelegt worden, dass man von ihr aus möglichst überall das
die herrliche Gegend durchströmende Wasser erblicken kann. Die 18,1 km lange, erst
im Januar begonnene Bahn folgt allen Windungen des Niagara, und deshalb betragen
ihre Krümmungen 37 Proc. der Länge, ihre Steigungen dagegen sind nicht der Rede
werth, ausser denen von 5 Proc. bei Queenston, beim Ersteigen des mit der an den
Krieg von 1812 erinnernden Brock-Säule gekrönten Hügels.
Einen ausführlichen, mit zahlreichen Abbildungen der Einzelheiten und Ansichten der
Gegend geschmückten Bericht hat der New Yorker Electrical
Engineer, Bd. 16 * S. 121, gebracht. Hiernach ist die Bahn ganz wie eine
Dampfeisenbahn gebaut, mit 1,44 m Spurweite. Den Oberbau hat die Ontario Construction Co., die elektrische Einrichtung
die Canadiern General Electric Co. ausgeführt. Die
Stromerzeuger und Motoren hat letztere in ihren Werkstätten zu Peterboro, Ont.,
bauen lassen. Der Draht wurde aus englischen Kupferstangen von der Dominion Wire Manufacturing Co. zu Montreal gezogen und
in Peterboro isolirt. Der in der Kraftanlage und auf den Wagen benutzte, mit
Kautschuk überzogene Draht ist der als „C. C.“ (d. i. Canadian Core) bekannte
Draht der Canadian General Company.
Der oberirdische Stromleiter liegt theils auf aus Stahlröhren von 102, 127 und 152 mm
Durchmesser gebildeten Säulen, theils auf solchen aus Cedernholz, von 178 mm Stärke
am oberen Ende; der grösste Abstand der Säulen misst 30,5 m. Der Leiter ist Nr. 00
B. W. G.-Hartkupferdraht und liegt auf Eisenträgern. Die Schienen sind durch Nr. 0
B. W. G.-Drähte und Kupfernieten verbunden und an jeder vierten Schiene ist eine
Verbindung querüber angebracht. Kupferdrähte Nr. 00 führen nach als Erdleitung
dienenden Schienenstücken im Flusse.
Entlang der Bahn befinden sich acht regelmässige Haltestellen mit erhöhten
Bahnsteigen; auf Verlangen wird aber auch anderwärts gehalten. Ferner sind 20
Ausweichestellen vorhanden. Die Bahn führt über drei gewöhnliche Brücken und über
den Steg über die Bowman's Schlucht, welcher 152,5 m lang und 41,2 m hoch ist.
Der Wagenpark enthält vier 5,4 m gewöhnliche Buchsenwagen mit zwei „W. P.
50“-Motoren, 10 offene 8,4 m Wagen mit zwei „W. P. 50“-Motoren und 10
Aussichtswagen von 10,5 m Länge auf zwei Gestellen und mit zwei „W. P. 50“
-Motoren; ausserdem sind 18 offene und geschlossene Anhängewagen vorhanden und ein
Privatwagen für Behörden und Herausgeber. Auch soll noch ein 6 m Gepäck- und Frucht
wagen bald hinzukommen. Die Wagen haben schwere Räder von 825 mm Durchmesser. Die
Wagen sind elektrisch beleuchtet und haben elektrische Signallichter. Im
Victoria-Parke ist ferner auf der Spitze jeder Stahlsäule eine Gruppe von 5
Glühlampen unter einer Haube angebracht, was sich recht hübsch ausnimmt, besonders
von der amerikanischen Seite aus.
Die Betriebsleitung denkt bereits an Blocksignale zu weiterer Beschleunigung des
Verkehrs.
Die Kraftanlage befindet sich im Victoria-Parke. Hier wird das Wasser des Niagara zum
erstenmal auf der Canadischen Seite benutzt und zwar in so ausgedehntem Maasse, dass
man einen Schluss darauf zu machen vermag, was geleistet werden kann, wenn das
Niagaragebiet ein Fabriksmittelpunkt wird. Das Wasser wird von den Stromschnellen
gerade über dem Wasserfalle 60 m weit geführt und da mit 18,9 m Gefälle in zwei 1000
-Turbinen eingeführt und geht dann durch einen etwa 180 m langen Tunnel nach
den Horseshoe Falls, in deren Schaum es verschwindet und sich mit den 37800000 cbm
Wasser vereinigt, welche in jeder Minute über jene wunderbare V-förmige Krümmung
fliessen. Auf den Horseshoe Falls merkt man keine Wasserabnahme durch die
Kraftanlage, wohl aber wird die schöne Form des Falles jetzt minder rasch zerstört
werden. Das steinerne Haus ist 30,5 m lang und 18,9 m breit und enthält reichlichen
Raum für 3 Turbinen. Zwei sind bereits aufgestellt und treiben mittels Riemen drei
„M. P. 200“-Motoren der Canadian General Electric
Co., welche eine Gesammtleistung von ungefähr 800 haben. Die
Turbinen haben 1,143 m Durchmesser und sind von W. Kennedy
and Sons in Owen Soud (Ont.); sie sollten jede 1000 leisten bei
16,75 m Gefälle und mit einem Gefälle bis 19,2 m arbeiten können. Das Räderwerk ist
so gewählt, dass die Welle mit 250 Umdrehungen läuft.
Am Ende nach Queenston zu ist eine Hilfsdampfanlage; dieselbe enthält zwei Canadian General Electric
„M. P. 100“-Dynamo, welche durch Riemen unmittelbar durch zwei von W. Goldie and Mc Culloch in Galt (Ont.) gebaute und mit
90 Umdrehungen laufende Wheelock-Condensationsmaschinen getrieben werden. Diese
Anlage soll nur in geschäftsreichen Sommermonaten benutzt werden, wo Ausflüge von
1000 bis 1500 Personen von den Toronto-Dampfern in Queenston gelandet werden und auf
den Steigungen befördert werden müssen. Für gewöhnlich ist diese Anlage geschlossen
und die ganze Bahn wird von den Fällen aus betrieben. Vor Ausführung dieser Anlage
hatte man sich aber durch sorgfältige Untersuchung überzeugt, dass es billiger sein
würde, sie auszuführen, als die zur Beförderung der gedrängt vollen Wagen auf den
Steigungen von 5 bis 6 Proc. auf 2,4 km Länge erforderliche Kraft von der fernen
Hauptanlage zu beschaffen.
Die Rückfahrkarte für die ganze Bahnstrecke, die in etwa einer Stunde durchfahren
wird, kostet nur 3 M.; ja zwischen der Stadt Niagara Falls und den Fällen die
einzelne Fahrt nur 20 Pf. Die Bahn ist täglich 15 Stunden, Sonntags 12 Stunden
in Betrieb. Zur Erprobung, was geleistet werden könne, ward die Bahn einmal in
29 Minuten, mit bloss einmaligem Halt durchfahren, d.h. mit einer Geschwindigkeit
von 38 km in der Stunde. Der Verkehr war sehr lebhaft; an einem Tage wurden nicht
weniger als 17126 Personen befördert. Mit dem Schluss der Ausflüge, Ende October,
sollte aber der Betrieb eingestellt werden. Das laufende Jahr wird trotz des
erzielten Erfolges als Versuchsjahr angesehen und mehrere Verbesserungen des
Dienstes sind bereits in Erwägung. Namentlich soll auch die Heranziehung der
Bevölkerung von Buffalo über Chippewa nach Queenston hin erstrebt werden. Günstig
werden die an den beiden Endpunkten vorhandenen Anschlüsse an die Michigan Central Railroad und an die Grand Trunk wirken.
Die Gesellschaft hat ein Actienkapital von 1275000 M. und auf 1 km bis etwa 120000 M.
Prioritäten. Bis jetzt hat die Bahn etwa 2 500000 M. gekostet. Ausser der jährlichen
Zahlung von 42500 M. für die Benutzung der Staatsländereien musste die Gesellschaft
einen Bon über denselben Betrag vor Eröffnung des Betriebes geben.
C. T. B. Brain's elektrische Bahn; Love-Anordnung.
Um die Schwierigkeiten zu umgehen, mit welchen man bei elektrischen Bahnen mit
unterirdischer Leitungsführung zu kämpfen hat, wenn der den Stromabnehmer zur
Leitung zulassende Schlitz offen ist (vgl. auch GriffenA. a. O. heisst es irrthümlich Griffin. 1893 289 * 228), hat C. T. B.
Brain in Liverpool eine Anordnung in Vorschlag gebracht und versuchsweise
mit günstigem Erfolge in den Werken der Telegraph
Manufacturing Co. in Helsby ausgeführt, bei welcher der Schlitz für
gewöhnlich durch eine stramme, in der Fläche der Bahn liegende Schiene geschlossen
wird. Diese Schiene wird, wenn der Wagen darüber hinläuft, durch zwei kleine, am
Wagen durch Träger befestigte Rollen von ihrem Lager so weit emporgehoben, dass der
den Stromabnehmer tragende Arm bequem unter der Schiene hin in dem ziemlich breiten
Schlitze und dem übrigens sehr einfachen, den Stromleiter enthaltenden Kanäle
entlang der Bahn fortgehen kann. Die Schiene ist etwa 50 mm breit, 10 mm dick, wird
etwa 38 mm hoch gehoben und senkt sich vor und hinter dem Wagen in geringer
Entfernung zufolge ihrer Biegsamkeit auf ihre Lagerung herab. (Industries, 1892 * S. 258; Londoner Electrical Engineer, 1892 Bd. 9 * S. 235; Bd. 10 S. 180
und * 254.)
Eine der erwähnten Hauptschwierigkeiten ist bei der Love-Anordnung dadurch beseitigt, dass die Decke des Leitungskanales aus
entsprechend langen gewalzten Stahlstreifen besteht, welche an der den Schlitz
begrenzenden Seite eine tief herabgehende Flansche besitzen. Diese Streifen werden
durch quer über das Gleise reichende Klampen in ihrer Lage fest gehalten und können
nach der leicht zu bewerkstelligenden Wegnahme dieser Befestigungsmittel bequem
beseitigt werden, wodurch der ganze Kanal offen und für Prüfung, Reinigung und
Ausbesserung zugänglich wird. Eine 2,6 km lange derartige Bahn ist 1892 in Chicago
ausgeführt worden und hat sich gut bewährt. (Electrical
World, durch Londoner Electrical Engineer,
1892 Bd. 10 S. 118.)
E. J. Houghton und W. White's elektrischer Regulator.
In eigener Weise wollen E. J. Houghton und W. White in London nach ihrem englischen Patente Nr.
207 vom 5. Januar 1892 die Stärke des elektrischen Stromes selbsthätig reguliren.
Sie lassen durch eine Spiralfeder den Kern eines Solenoides nach unten drücken; die
Stärke des Druckes kann regulirt werden, weil die die Feder enthaltende Röhre mit
ihrem unteren Ende tiefer oder weniger tief in eine Mutter eingeschraubt werden
kann. Der Kern trägt einen Stab, an dessen oberen Ende ein isolirter Knopf sitzt,
woran das innere Ende einer in den Stromkreis eingeschalteten, von einer kupfernen
Grundplatte aus in immer engere Windungen sich nach innen und empor nach dem Knopfe
wickelnden Spiralfeder aus Neusilber befestigt ist. Wächst die elektromotorische
Kraft im Stromkreise, so zieht das Solenoid den Kern nach oben zu in sich hinein und
dieser hebt eine Anzahl der Spiralfederwindungen von der Kupferplatte ab, vermehrt
dadurch den eingeschalteten Widerstand und regulirt so die Stromstärke.
Eröffnung der Telephonlinie Spokane-Portland.
In den Vereinigten Staaten ist am 2. October bereits wieder eine neue lange
Telephonlinie (vgl. 1893 288 72) eröffnet worden, deren
Herstellung, wie Electrician, 1893 Bd. 31 S. 689 (nach
dem Chicagoer Western Electrician) mittheilt, etwa
250000 Dollars (über 1000000 M.) gekostet hat. Die Hauptlinie ist über 750 engl.
Meilen (1200 km) lang. Die Linie läuft von Spokane aus bis Garfield, darauf am
Palouse-Flusse hinab nach Colfax, von da quer durchs Land, über Almota, Pomeroy Dayton und Walla
Walla, an den Columbia-Fluss nach Wallula, sodann an diesem Flusse hinunter an der
Union Pacific-Eisenbahn entlang bis nach Portland. Von hier aus gehen zwei Zweige
weiter; der eine führt südlich in das Willamelte-Thal, der andere nördlich über
Vancouvez zu den Olympia-, Seattle-, Tacoma- und Puget Sound-Spitzen. Zwischen
Spokane und Portland sind drei Stationen beständig eingeschaltet, nämlich Colfax,
Walla Walla und The Dallas; auch können in jeder derselben Verbindungen mit
benachbarten Städten hergestellt werden.
Bücher-Anzeigen.
Die Drahtseilbahnen der Schweiz.
Ergebnisse einer auf Veranlassung des kaiserl. Ministeriums für Elsass-Lothringen
unternommenen Studienreise. Von K. Walloth. Wiesbaden.
C. W. Kreidel's Verlag. 82 S. gr. Quart. Mit 10 lithogr. Tafeln. 11 M.
Zu den interessantesten Werken des Ingenieurbauwesens gehören die hier beschriebenen
Drahtseilbahnen. Im vorliegenden Werke werden 19 Bahnen, die nach verschiedenen
Systemen (mit Wasserkraftmotor oder Dynamo, mit Wasserübergewicht oder Ballast, mit
oder ohne Seilausgleichung) gebaut sind, durch Wort und Bild dargestellt und
kritisch besprochen. Der Text ist sehr übersichtlich angeordnet, die Figuren sind
sorgfältig ausgeführt, so dass dem Leser ein genauer Einblick ermöglicht wird.
Hartleben's Chemisch-technische Bibliothek.
Von der vorgenannten Bibliothek liegen uns neue 3 Auflagen älterer Bände und der neue
Band 205 vor.
Bd. 32. Die Natur der Ziegelthone und
die Ziegelfabrikation der Gegenwart von Dr. H.
Zwick. Zweite sehr vermehrte Auflage. 544 S. 7,50 M.
Das Werk behandelt eingehend die Natur der Thone, ihre Entstehung, Eigenschaften und
Prüfung, S. 1 bis 195 beschreibt dann die Gewinnung, Verarbeitung und das Brennen
des Thones und die dazu erforderlichen Geräthe, Maschinen und Oefen, wo es nöthig
erschien, mit Zuhilfenahme von Abbildungen.
Bd. 33. Die Fabrikation der Mineral-
und Lackfarben. Enthaltend die Anleitung zur Darstellung aller künstlichen
Maler- und Anstreicherfarben, der Email-, Russ- und Metallfarben von Dr. J. Bersch. 2. Auflage. 632 S. 6,80 M.
Das Buch soll ein Leitfaden für Praktiker sein und setzt elementare Kenntnisse in der
Chemie voraus. Um das Werk für Consumenten und Kaufleute geeignet zu machen, werden
auch die Ermittelungen von Fälschungen gelehrt. Die beliebten Recepte hat der
Verfasser zu vermeiden gesucht und den Schwerpunkt auf sachliches Verständniss
gelegt.
Bd. 41. Die Fabrikation der
Erdfarben. Enthaltend die Beschreibung aller natürlich vorkommenden
Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung. Von Dr. J.
Bersch. Zweite vermehrte Auflage. 222 S. 2,20 M. (Bildet eine Ergänzung zu
vorstehendem Bd. 32.)
Bd. 205. Vegetabilische und
Mineral-Maschinenöle (Schmiermittel), deren Fabrikation, Raffinirung,
Entsäuerung, Eigenschaften und Verwendung. Ein Handbuch für Fabrikanten und
Consumenten von Schmierölen von L. E. Andés. Mit 61
Abbildungen. 372 S. 5,20 M.
Die vorstehenden Bände verfolgen die für die ganze Sammlung geltenden Grundsätze, der
praktischen Verwendung zu dienen, wofür sie bestens empfohlen werden können.
Handbuch für die Concessionirung und
den Betrieb der Dampfkessel in Preussen. Eine nach amtlichen Quellen
bearbeitete Ausgabe der diesbezüglichen Gesetze und neuesten Verordnungen; sowie
Berechnungen, praktische Angaben und Tabellen für die Construction, Unterhaltung und
Untersuchung der Dampfkessel. Zum Gebrauche für Dampfkesselbesitzer, -Fabrikanten,
Kesselprüfer und Aufsichtsbehörden herausgegeben von H.
Jäger. Mit zahlreichen Abbildungen im Text und 4 lithogr. Tafeln. Bonn.
Verlag von F. Cohen. 523 S. 10 M.
Die Bemerkung des Vorwortes des vorliegenden Handbuches:„Eine möglichst
erschöpfende Zusammenstellung der gesetzlichen und reglementarischen
Bestimmungen über die Genehmigung und Prüfung der Dampfkessel, welche die
jüngsten wichtigen Neuerungen unter Anschluss der dieselben ergänzenden
Ministerialerlasse berücksichtigt, ist meines Wissens bisher nicht bearbeitet
worden,“ ist als der Gesichtspunkt anzusehen, von dem der Verfasser
vorliegenden Handbuches ausgegangen ist, und den er auch erreicht hat. Neben den
gesetzlichen Bestimmungen sind noch viele Angaben über Berechnungen, Tabellen und
Erfahrungen im Dampfkesselbau zusammengestellt, unter andern die Würzburger Normen,
Vorschriften des Bureau Veritas, Berechnung der Blechstärken, Bemessung der bei
Kesseleinrichtungen wesentlichen Grössen. Ein alphabetisches Sachverzeichniss bildet
eine angenehme Zugabe für das rasche Auffinden der Einzelheiten.
Das Patentgesetz vom 7. April
1891, erläutert von Robolski. 176 S. geb. 2
M.
Das Gesetz betreffend den Schutz von
Gebrauchsmustern vom J. Juni 1891, erläutert von Robolski. C. Heymann's Verlag. 109 S. geb. 1 M.
Beide Werke geben den Textlaut der Gesetze mit Erläuterungen, die zur Ausführung
derselben erlassenen kaiserlichen Verordnungen und die wichtigeren Bekanntmachungen
des Patentamtes. Das erstere Werk enthält auch das Uebereinkommen mit Oesterreich
und Italien.
Dem Kleingewerbe, das in erster Reihe bei dem Gebrauchsmustergesetze interessirt ist,
wird die hier vorliegende Erläuterung sehr willkommen sein, da bekanntlich auf dem
Gebiete des Musterschutzes noch manche Unklarheit herrscht. Der Verfasser ist
Abtheilungsvorsitzender im Patentamt, was seinen Mittheilungen wohl einen besonderen
Werth verleiht.
Das deutsche Patentgesetz vom 7. April
1891 nebst Gesetz betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern vom 1. Juni
1891, unter Benutzung der Vorarbeiten für den Reichstag und
Berücksichtigung der Rechtsprechung des Patentamtes und des Reichsgerichtes sowie
der Landgerichte, für den praktischen Gebrauch erläutert von W. Weber, Rechtsanwalt. Essen. G. D. Bädeker. 512 S. 4 M.
Die vorstehende Ausgabe ist wegen ihrer übersichtlichen Anordnung für den praktischen
Gebrauch sehr empfehlenswerth, das Auffinden in Frage kommender Fälle ist durch ein
ausführliches Register erleichtert.
Anleitung zu elektrochemischen
Versuchen von Dr. Felix Oettel. Mit 26
Figuren. Freiberg i. S. Verlag von Craz und Gerlach. 134 S. 4 M.
Der Verfasser will mit der vorstehenden Schrift denjenigen zu Hilfe kommen, die von
der Elektrolyse praktischen Gebrauch zu machen haben. Er zeigt, „welcher
Hilfsmittel man bedarf und wie man sie handhabt, auf welche leitende
Gesichtspunkte es ankommt, kurz, wie man ein elektrochemisches Problem auffasst
und seiner Lösung entgegenführt, um sich ein Bild über die Durchführbarkeit und
den commerciellen Werth des betreffenden Verfahrens zu machen.“ Die
einschlägigen Fragen sind vom Standpunkt der Praxis aus behandelt worden. An
Vorkenntnissen wird lediglich die Bekanntschaft mit den elektrischen Grundbegriffen
vorausgesetzt. Wir lassen hier zur Andeutung des Inhaltes die Hauptüberschriften
folgen: A) Beschaffung, Messung und Regulirung des Stromes; B) Zurüstung der
Versuche; C) Erscheinungen bei der Elektrolyse; D) Vorversuche zu einem
elektrochemischen Verfahren; E) Berechnung des Kraftbedarfes, Wahl der
Dynamomaschine; F) Praktischer Theil; G) Tabellen.
Glühlicht mittels Gas erzeugt.
Erörterungen und Betrachtungen von F. H. Aschner.
Leipzig. Verlag von O. Leiner. 19 S.
Eine geharnischte Schrift gegen das sogen. Auer'sche Gasglühlicht.
Verbesserung der Gasfeuerungen durch
Einführung einer Verbrennung unter constantem Volumen. Eine Beleuchtung des
neuesten Fortschrittes der Feuerungstechnik von C.
Otto, mit einem Beitrage über Korund von Doelter. Berlin. C. Heymann's Verlag. 39 S. 1 Tafel. 0,80 M.