Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, Miszellen, S. 168 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
C. Braun's Herstellung von Kohlen für elektrische
Bogenlampen.
Nach seinem englischen Patente Nr. 11779 vom 23. Juni 1892 stellt C. Braun in Nürnberg Kohlen für elektrische Bogenlampen
in folgender Weise her. Ein fester Dochtkern wird gefasst und zugleich mit einer
scheidenförmigen Kohle fortbewegt. Der Dochtkern wird getrennt in das innere einer
in einer Presse vorhandenen Docke eingeführt, so dass er ein wenig über diese Docke
in die Kohlenmasse hineinragt, und die Kohlenmasse, welche sich rund um die Docke
unter der Wirkung des Presskolbens ausbreitet, bewegt sich der Auslassöffnung der
Presse zu und nimmt zu gleicher Zeit eine der kegelförmigen Spitze der Docke
entsprechende Gestalt an, indem sie einen hohlen Körper bildet, dessen Querschnitt
beständig abnimmt, bis sie, wenn sie einen unmittelbar der Spitze der Docke
gegenüberliegenden Punkt erreicht hat, den Dochtkern umgibt und ihn mit sich in das
Mundstück der Presse hineinzieht, worin die Formung der Kohle sich vollendet. Der
Kernfaden kann auf eine Trommel gewickelt oder in irgend einer passenden Weise in
die Docke eingeführt und Kohle und Docht in Stücke von der gewünschten Länge
geschnitten werden. – An Stelle des Dochtkernes kann auch ein hart gemachtes
Kohlenstück genommen und durch mehrere verschiedene Docken hindurch geführt werden,
so dass es concentrische Hüllen von verschiedener Dichte erhält.
Prentiss' elektrische Uhrenregulirung.
In sehr einfacher Weise regulirt Prentiss am Ende jeder
Stunde eine beliebige Anzahl von Uhren von einer Normaluhr aus mittels eines
elektrischen Stromes. Nach Lumière Electrique, 1893 Bd.
50 * S. 463, schnappt bei jeder der zu regulirenden Uhren, welche alle etwas zu
rasch laufen, ein zweiarmiger Hebel von einem Daumen ab, welcher auf die
Minutenradachse aufgesteckt ist. Dabei hebt der nach aussen gerichtete Arm dieses
Hebels einen einarmigen Hebel ein wenig empor, welcher mit seinem hakenförmig
umgebogenen freien Ende sich bisher sperrend vor den aufrechten Schenkel eines
Winkelhebels legte, diesen aber jetzt frei gibt, so dass eine auf diesen Schenkel
wirkende Feder denselben ein Stück nach aussen bewegen kann; dadurch aber wird der
wagerechte Schenkel des Winkelhebels ein wenig gehoben, und es fängt sich nun in
einer kleinen Vertiefung desselben die Pendelstange mit ihrem unteren Ende, die Uhr
bleibt also stehen. Wenn aber darauf der Zeiger der Normaluhr auf der vollen Stunde
eintrifft, so schliesst er einen elektrischen Strom; letzterer durchläuft in jeder
Uhr einen Elektromagnet, so dass dieser seinen am aufrechten Schenkel jenes
Winkelhebels angebrachten Anker anzieht und unter Spannung der Abreissfeder diesen
Schenkel so weit nach innen bewegt, dass er sich wieder hinter dem Sperrlinken
fängt, das Pendel dagegen wieder frei gegeben wird und die Uhr nun wieder eine
Stunde weiter geht.
J. Riedel's elektrischer Abschmelz-Stromunterbrecher.
Bei dem in La Lumière, 1893 Bd. 50 * S. 576,
beschriebenen Abschmelzunterbrecher für elektrische Ströme sind alle metallischen
Theile durch Isolatoren geschützt: ausserdem kann man nach Abheben des Deckels das
Abschmelzblei ersetzen, ohne dass man die Klemmen oder irgend ein anderes, mit
dem Stromkreise in Verbindung stehendes Stück zu berühren braucht.
Der Unterbrecher besteht nämlich aus zwei trennbaren Gussglasstücken, welche durch
eine Schraube mit einander verbunden werden. Die beiden Stromleiter werden in zwei
seitliche Oeffnungen des unteren Stückes eingesteckt und in diesen durch je eine
Schraube innerhalb der metallenen Schraubenmutter festgepresst. In dem oberen, den
Deckel bildenden Stück ist ein Kanal vorhanden, in welchen das Abschmelzblei so
eingelegt wird, dass seine spiralförmig gewundenen, vorstehenden Enden beim
Aufschrauben des Deckels zwischen dem Glase und dem oberen Ende der jene
Presschrauben enthaltenden und als Muttern derselben dienenden Metallpfropfen scharf
festgepresst werden.
Die Verwendung des Glases macht das Ganze billiger, weil die metallenen Theile gleich
in die zu diesem Zwecke auszusparenden Höhlungen eingegossen werden können.
Bücher-Anzeigen.
Kolle, Der Entwurf der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft für eine elektrische
Untergrundbahn in Berlin. Commissionsverlag von G. Siemens. Berlin
1892.
Diese kleine Schrift, mit 8 Textfiguren und 2 Tafeln, ist ein Sonderabdruck aus Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen und gibt
einen Vortrag wieder, welchen der Director Kolle der
Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft am 8.
December 1891 in der Versammlung des Vereins für Eisenbahnkunde gehalten hat. Sie
bietet, namentlich durch die ihr beigegebenen Abbildungen, eine werthvolle
Erweiterung der Mittheilungen, welche in D. p. J. 1892
285 111 über diesen Entwurf einer – ein Seitenstück
zu der City and South London Railway bildenden (vgl.
1891 280 * 292) – Untergrundbahn gegeben worden sind.
Vorträge über Baumechanik,
gehalten an der k. k. deutschen technischen Hochschule in Prag von K. Ott. III. (Schluss) Theil, enthaltend die neue
Brücken Verordnung, die Prüfung der Baumaterialien, die graphische Bestimmung der
Inanspruchnahme der einfachen und Fachwerkbalken, die Statik der Dachträger, der
Bogen- und Hängebrücken. Prag, bei H. Dominicus. 400 S. 10,40 M.
Nach langer Unterbrechung erscheint die vorliegende Schlusslieferung zu des
Verfassers Baumechanik, deren erster Theil die Statik des Erdbaues, der Stützmauern
und Gewölbe, deren zweiter Theil die verschiedenen Festigkeitsbeanspruchungen, die
continuirlichen Gelenkträger, die zusammengesetzte Normal und Biegungsfestigkeit,
sowie die specielle Berechnung der homogenen und Fachwerksträger behandelt. Hieran
schliesst sich der vorliegende dritte Theil, dessen Inhalt im obigen Titel näher
angegeben ist. Die früheren Theile sind in drei bezieh. zwei Auflagen erschienen.
Der Schlusstheil kann als selbständiges Werk zur Berechnung statischer
Constructionen, der Fachwerke, Dachstühle, Bogenträger und Kuppeldächer angesehen
werden.
Sämmtliche Patentgesetze des In- und
Auslandes in ihren wichtigsten Bestimmungen. Für den praktischen Gebrauch
übersichtlich zusammengestellt. Nebst den vollständigen neuen deutschen Patent- und
Gebrauchsmuster-Gesetzen, dem internationalen Vertrage zum Schütze des gewerblichen
Eigenthums, dem Vertrage der südamerikanischen Staaten, dem Klassenverzeichniss des
deutschen Patentamtes, sowie einem Verzeichniss der Behörden, Vereine u.s.w., welche
die deutschen Patentschriften auslegen. Von R.
Schmehlik. Dresden. G. Kühtmann. 231 S. 2 M. (Vgl. 1893 290 264.)
Preisbuch der Schreibwarenfabrik F.
Soennecken in Bonn. Das umfangreiche, mit vielen Abbildungen versehene
Preisbuch, in zierlichem Format herausgegeben; wird von der Firma jedermann
kostenfrei zur Verfügung gestellt.