Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 300, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 192 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Wärmeschutzmantel von H. R. Knoch in Alt-Chemnitz und Harthau
bei Chemnitz.
Viele bisher verwendete Wärmeschutzmittel haben den Nachtheil, dass sie in Folge der
Ausdehnungsdifferenz, welche zwischen dem Mantel und der Schutzhülle besteht, bald
Risse bekommen, abbröckeln und stückweise abfallen. Diesem Uebelstand hat Knoch bei seinem Gebrauchsmuster Nr. 46247 und Nr.
45816 (Fig. 1) dadurch abgeholfen, dass er in der
Schutzhülle kleine mit Luft gefüllte Zwischenräume anordnet, die ein Reissen
verhüten, das zapfenartige Ineinandergreifen der einzelnen Schichten bedingen und
zugleich die Isolation erhöhen.
Textabbildung Bd. 300, S. 192
Fig. 1.
Auf dem Mantel a eines Dampfgefässes ist b die zuerst aufgetragene, mit Löchern l versehene Schicht, c ist
die zweite gleichfalls durchlöcherte Schicht, welche zum Theil in die Löcher der
ersten Schicht eingreift, und d ist die schwächer
ausgeführte Deckschicht ohne Löcher. Der Schutzanspruch lautet:
„Wärmeschutzmittel a aus plastischer
Wärmeschutzmasse, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Isolirmasse bcd abgeschlossene, mit Luft gefüllte Hohlräume l angeordnet sind, um bessere Isolation zu erzielen
und das Reissen der Schutzhülle zu verhüten.“
Textabbildung Bd. 300, S. 192
Fig. 2.
In Fig. 2 ist das Werkzeug zum Eindrücken konischer
Löcher in die Masse dargestellt. An der Blechtafel ist auf der oberen Seite ein
Bügel zum Anfassen befestigt, während an der unteren Fläche aus Blech gebogene hohle
konische Zapfen aufgelöthet sind. Die Anwendung dieses Zapfenbleches ist
folgende:
Nachdem die dickbreiige plastische Isolirmasse in geringer Schicht aufgetragen worden
ist, drückt man mit dem Zapfenblech in die noch feuchte Masseschicht Löcher ein.
Dieses Anlochen kann bei jeder Schicht zweimal geschehen, indem man beim zweiten Mal
die Zapfen zwischen den bereits in der Masse befindlichen Löchern eindrückt.
Elektrotechnisches Laboratorium der Karlsruher technischen
Hochschule.
Die badische Kammer hat in ihrer Sitzung vom 18. April die Summe von 600000 M. für
den Bau eines elektrotechnischen Instituts der
technischen Hochschule in Karlsruhe einstimmig genehmigt. Die Errichtung eines
besonderen Gebäudes war nothwendig geworden, nachdem die Bildung einer besonderen
elektrotechnischen Abtheilung mit der Berufung des Prof. Arnold im Herbst 1895 ausgeführt war.
Das Gebäude wird auf einem unmittelbar an das Grundstück der technischen
Hochschule angrenzenden Platz errichtet werden, wo es fern vom Verkehr und ausser
dem Bereich der von der künftigen elektrischen Bahn zu erwartenden Rückströme liegen
wird.
Nach den vom Oberbaurath Dr. Warth in Gemeinschaft mit
dem Institutsvorstand Prof. Arnold ausgearbeiteten
Plänen wird das Gebäude den Grundriss eines Quadrates von ungefähr 40 m Seitenlänge
erhalten, in dessen Mitte ein Lichthof von ungefähr 14 × 17 m liegt. Das Gebäude
erhält Keller-, Erd- und Obergeschoss mit Ausnahme des hinteren Querbaues, wo Erd-
und Kellergeschoss zu einem höheren Maschinensaal vereinigt sind, an dessen
Schmalseiten sich Schaltraum, Werkstatt, Magazin und Gasmotorenraum anschliessen.
Ueber dem Maschinensaal liegt ein Constructionssaal im Obergeschoss. Im Uebrigen
enthält das Obergeschoss zwei Hörsäle, Docentenzimmer und mehrere Uebungssäle. Als
solche sind besonders grosse Räume in Aussicht genommen, da auf die praktischen
Constructionsübungen auf dem Gebiete des Dynamobaues u.s.w. und Uebungen im
Entwerfen von Centralen und Leitungsnetzen besonderer Werth gelegt werden soll.
Das Erdgeschoss wird von den Laboratorien für die regelmässigen Uebungen in
Widerstands-; Strom- und Spannungsmessungen und in Capacitäts-, Inductions- und
verwandten Messungen eingenommen. Im Kellergeschoss sollen die Laboratorien für
Photometrie, Hochspannungs- und Kabeluntersuchungen, ein Accumulatorenraum und
Magazine ihren Platz finden.
Die Gesammtkosten des Instituts, ausschliesslich des Bauplatzes, sind auf 513000 M.
veranschlagt.
Mit dem Bau ist sofort begonnen worden, so dass Aussicht vorhanden ist, dass er noch
in diesem Jahre unter Dach kommen wird und in zwei Jahren bezogen werden kann.
Bücher-Anzeigen.
Lang,Der Schornsteinbau. Erstes Heft. Verlag der Helwing'schen
Buchhandlung. Hannover. 87 S. 4 M.
Das vorliegende erste Heft, enthaltend Geschichtliches und die Berechnung des
Lichtmaasses der Schornsteine, bietet nichts wesentlich Neues, kann jedoch als eine
gute Auswahl und Zusammenstellung aus der vorhandenen Litteratur angesehen werden
und verdient deshalb Beachtung. Für die demnächstige Fortsetzung ist folgender
Inhalt in Aussicht genommen: II. Ziegelschornstein nach Form, Aufbau, Berechnung.
III. Eisenessen, Nebenanlagen, Wasserbehälter, Staubsammler. IV. Bauausführung. Wir
werden nach Schluss auf das Werk zurückkommen.
Allgemeine und technische Bedingungen
für die Verdingung und Ausführung von Arbeiten und Lieferungen zu
Ingenieurbauten von L. Oppermann. Verlag von
W. Engelmann in Leipzig. 151 S. Brosch. 4 M., geb. 5 M.
Der Verfasser scheint mit seiner Veröffentlichung einem Bedurfnisse entsprochen zu
haben, da die vorliegende neue Auflage schon nach Jahresfrist erforderlich wurde.
Näheres über das empfehlenswerthe Werk s. 1895 295
288.
Anleitung zur ersten Hilfeleistung bei
plötzlichenUnfällen. Für Jedermann verständlich und von Jedermann
ausführbar von Dr. med. L. Mehler und J. Hess. Frankfurt a. M. Verlag von H. Bechhold. 26
Abbildungen. Preis geb. 1 M.
Vgl. 1894 292 288.
Gesundheit und Behagen in unseren
Wohnhäusern. Eine kurzgefasste und allgemein verständliche Betrachtung der
wichtigsten Grundsätze, häufigsten Mängel und bewährtesten Hilfsmittel. Von O. Grüner. München und Leipzig. R. Oldenbourg. 112
S.
Das Werkchen hat sich die Aufgabe gestellt, die Hilfsmittel der modernen
Wohnungsbautechnik zu beleuchten und dem Fachmann, dem Hausbesitzer und Miether
einen Anhalt zu bieten. Die Bezugsquellen der besprochenen Apparate sind meistens
angegeben. Der Verfasser ist in Folge seiner reichen Praxis ein guter Führer.