Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 302, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 240 |
Download: | XML |
[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Elektrisches Pumpwerk in Tuttlingen.
Seit dem 20. Januar d. J. ist 2 km von Tuttlingen ein durch Elektricität getriebenes
Pumpwerk mit einer Leistung bis zu 30 im Gang. Für die in raschem Anwachsen
begriffene Stadt musste mehr Wasser herbeigeschafft werden, und da zu gleicher Zeit
mit der Wasserversorgung das Elektricitätswerk gebaut wurde, machte die
Maschinenfabrik Esslingen den Vorschlag, das in der genannten Entfernung anzulegende
Pumpwerk von ersterem aus zu betreiben, um damit die Anlage von Dampfkessel und
Dampfmaschine und die besondere Wartung zu ersparen. Vier Kupferdrähte von je 11 mm
Durchmesser führen nach der in der Pumpstation stehenden Dynamo, welche bei einer
Spannung von noch 190 Volt eine Leistung von 130 Ampère hat und 700 Umdrehungen in
der Minute macht. Wenn der kleine Schalthebel im Elektricitätswerk eingestellt ist,
setzen sich nahezu geräuschlos die beiden Wasserpumpen in Gang und fördern das
Trinkwasser nach dem 50 m hoch gelegenen Wasserreservoir auf dem Honberg. Das
ganze Werk innerhalb der Pumpstation ist von der Maschinenfabrik Esslingen
hergestellt und funktionirt tadellos. (Zeitschr. f.
Transportwesen und Strassenbau, 1896 S. 195.)
Bücher-Anzeigen.
Dampf, Kalender für Dampfbetrieb.
Ein Hand- und Hilfsbuch für Dampfanlagenbesitzer, Fabrikleiter, Ingenieure,
Techniker, Werkführer, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer von R. Mittag. 10. Jahrgang 1897. Mit einer Eisenbahnkarte
und 201 Holzschnitten im Text. Dazu eine Beilage. In Brieftaschenform nebst Beilage
4 M. Berlin SW. 12. Verlag von R. Tessmer.
Der gut eingebürgerte Kalender hat zeitgemässe Ergänzungen und Umgestaltungen
erfahren, ohne dass der bewährte Grundrahmen dabei verändert worden wäre. Die
Beilage dieses Kalenders bietet eine übersichtlich geordnete Sammlung aller
gewerbegesetzlichen Bekanntmachungen, Verordnungen u.s.w. Neu und empfehlenswert!]
ist eine Tabelle, welche die Ablesung der zu leistenden Beitragswochen für die
Invaliditätskarten gestattet.
Die Eisenbahntechnik der
Gegenwart, herausgegeben von Blum Borries
Barkhausen. Verlag von C. W. Kreidel in Wiesbaden.
Von dem auf 3 Bände angelegten Werke, deren Inhalt sich auf 1) das
Eisenbahnwesen, 2) Eisenbahnbau, 3) Eisenbahnbetrieb erstrecken soll, liegt zur Zeit
des ersten Abschnittes erster Theil vor, die Locomotiven enthaltend. Er ist
bearbeitet von Borries, Brückmann, Gieseke, Gölsdorf,
Halfmann, Scitzmann, Reimherr und Wehrenfennig
und enthält 368 S. mit 482 Abbildungen im Texte und 8 lithogr. Tafeln. Preis M.
14.60.
Nach den in der Vorrede erörterten Gesichtspunkten stehen wir vor einem Unternehmen,
welches in knapper Fassung das ganze Gebiet des Eisenbahnwesens behandeln soll und
dabei vorwiegend die jetzige Entwickelungsstufe ins Auge fasst, ohne jedoch den Gang
der Entwicklung selbst, soweit es zum Verständniss des Bestehenden erforderlich ist,
auszuschliessen. Auch soll dem Einfluss der verschiedenen Culturländer auf das
Eisenbahnwesen gebührend Rechnung getragen werden. Der vorliegende Theil kann als
eine vorzügliche Empfehlung des begonnenen Unternehmens gelten. Der Text ist mit
grosser Sorgfalt bearbeitet, die Illustrationen sind sehr zahlreich und mustergültig
ausgeführt, meistens mit Maasszahlen versehen und streng in technischer
Darstellungsweise ausgeführt. Der erste Theil lässt eine hervorragende Leistung
erwarten.
Das Härten des Stahles in Theorie und
Praxis von Fr. Reiser. 2. Auflage. Leipzig.
Arthur Felix. 125 S. Preis M. 3. –
Das Werk behandelt eines der schwierigsten Kapitel des Eisenhüttenwesens und kann als
sehr erwünschte Ergänzung zu jeder Eisenhüttenkunde betrachtet werden, um so mehr,
als der Verfasser auch seine reichen praktischen Erfahrungen verwerthet.
Ueberblick über die
Elektrotechnik. Sechs populäre Experimentalvorträge, gehalten im
Physikalischen Vereine zu Frankfurt a. M. von Dr. J.
Epstein. 3. Auflage. 98 S. Preis M. 2.80.
Die neue Auflage ist den Fortschritten entsprechend umgearbeitet und erweitert. Wir
haben bedauert, die Bd. 291 S. 288 erwähnten Gedankensprünge auch in dieser Auflage
wiederzufinden. Wir empfehlen dem Verfasser bei einer weiteren Auflage eine
sorgfältige Revision, insbesondere in Rücksicht auf die pädagogische Behandlung. Die
Fingerzeige, die Reuleaux in dem beherzigenswerthen
Vortrage über die Abfassung der Beschreibung von Maschinen gibt, möchten wir dem
Verfasser aus Herz legen. Er wird dann gewiss nicht, wie auf Seite 2 geschehen, eine
langathmige Beschreibung des Versuchsapparates geben und erst später den Zweck des
Apparates erwähnen. Eine kurze Orientirung über Letzteres hätte die ganze Lage
geklärt. Dies war um so mehr angezeigt, als der Verfasser die Vorträge selbst als
populär bezeichnet.