Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 303, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 192 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Vergleichende Uebersicht
über die Frequenz der neun technischen Hochschulen des Deutschen
Reiches im Wintersemester 1896/97.
Textabbildung Bd. 303, S. 191
Mathematik- und allgem bild.
Fächer.; Architektur.; Maschinenwesen.; Elektrotechnik.; Chemie.; Forstwesen.;
Gesammtzahl der.; Frequenz im Ganzen.; Bemerkungen.; Technische Hochschule.;
Berlin.; Darmstadt.; Karlsruhe.; Hannover.; Stuttgart.; Dresden.; Braunschweig.;
Aachen.; Strudirende.; Hospitanten.; Personen, welche an einzelnen Vorlesungen
theilnehmen.
Ueber die Prüfung von Metallen auf ihre Härte
macht A. Föppl in München
folgende Mittheilungen: Vor Kurzem wurde ich von einem Geldschrankfabrikanten
ersucht, zwei Stahlplatten von 6 mm Stärke einer vergleichenden Prüfung auf ihre
Härte, d.h. auf ihren Widerstand gegen eine Bearbeitung durch Bohrer, Feilen oder
andere Werkzeuge zu unterziehen.
Ich versuchte zunächst, durch Ermittelung der Streckgrenze beider Stahlarten einen
genauen angebbaren Maasstab für die Beurtheilung der Härte zu gewinnen, denn der
Widerstand gegen eine Bearbeitung muss offenbar um so höher liegen, je grössere
Spannungen ein Stoff ertragen kann, ehe er bleibend umgestaltet wird. Die
Streckgrenze lässt sich indessen selten ganz scharf festlegen, und die Werthe, die
ich für beide Stahlsorten erhielt, wichen auch lange nicht weit genug von einander
ab, um den vorher schon bemerkten erheblichen Unterschied in der Härte deutlich
genug hervortreten zu lassen.
In dieser Verlegenheit erinnerte ich mich eines Vorschlages, den Heinrich Hertz zur Bestimmung der Härte eines Körpers
gemacht hat. Ich liess aus jeder Stahlplatte zwei Plättchen von etwa 15 mm Breite
und 25 mm Länge entnehmen, die auf einer Breitseite cylindrisch zugeschliffen und
fein polirt wurden. Der Halbmesser der Cylinderfläche betrug bei allen Plättchen 20
mm. Die zusammengehörigen Plättchen wurden dann mit ihren cylindrischen Flächen
kreuzweise auf einander gelegt, so dass sie sich nur an einem Punkte berührten. Dann
wurden beide durch eine Kraft, die allmählich gesteigert wurde, auf einander
gepresst, bis ein bleibender Eindruck, der sich im spiegelnden Lichte bei einiger
Sorgfalt deutlich genug zu erkennen gibt, wahrgenommen werden konnte. Je härter ein
Körper ist, um so grösser ist (bei gleichem Elasticitätsmodul) die Druckkraft, die
dazu angewandt werden muss, und diese kann daher ohne weiteres als Maass für die
Härte des Körpers benutzt werden.
Der Versuch gelang vollkommen. Bei der härteren Stahlsorte entstand ein gerade noch
wahrnehmbarer Eindruck erst bei einem Drucke von 3500 k, während bei der minder
harten Sorte ein wahrnehmbarer Eindruck schon bei 350 k auftrat und ein Druck von
700 k schon eine bleibende Abplattung von 2,7 mm Durchmesser hervorrief.
Dieses einfache Verfahren der Härteprüfung hat mehrere wichtige Vorzüge. Zunächst
bestehen bei der Bearbeitung – denn als eine solche ist die Herbeiführung der
bleibenden Gestaltänderung an der Berührungsstelle zu kennzeichnen – Werkzeug und
Werkstück aus demselben Stoffe, den man der Prüfung unterwerfen will. Dann sind alle
Versuchsbedingungen genau umschrieben, so dass sie an jeder Stelle leicht in
gleicher Art wieder hergestellt werden können. Die Härteprüfung wird dadurch zu
einer absoluten Messung, die für denselben Stoff überall zu derselben Zahl führen
muss.
In meinem Laboratorium werde ich daher in Zukunft jede Metallsorte, die mit dem
Antrage einer Prüfung auf ihre allgemeinen Eigenschaften eingesandt wird, auch einer
Prüfung auf ihre Härte unter den angegebenen Versuchsbedingungen (gekreuzte Cylinder
von 20 mm Halbmesser) unterziehen lassen. Ausser den beiden Stahlsorten habe ich
seither noch zwei Gusseisensorten und eine Sorte weiches Kupfer auf ihre Härte
geprüft.
Bei der ersten Gusseisensorte (von 1390 k/qc Zugfestigkeit, 7480 k Druckfestigkeit und 1090000
k Zugelasticitätsmodul) ist der erste Eindruck bei 220 k, bei der zweiten (von 1570
k Zugfestigkeit, 8300 k Druckfestigkeit und 1100000 k Zugelasticitätsmodul) bei
einer Belastung von 250 k aufgetreten. Das Kupfer ertrug nur eine Druckkraft von 31
k, durch die der erste bleibende Eindruck hervorgebracht wurde.
Den Eisenbahnverwaltungen sei zur Erwägung anheimgegeben, ob es sich nicht empfehlen
möchte, bei Schienenlieferungen u.s.w. von der hier beschriebenen einfachen und
leicht auszuführenden Härteprüfung Gebrauch zu machen, da die Abnutzung einer
Stahlschiene offenbar von jener Eigenschaft des Stahles, die man bei diesem Versuche
beobachtet, in erster Linie bedingt sein wird. (Centralbl.
d. Bauverw.)
Bücher-Anzeigen.
Vollständiges Handbuch für Sattler,
Riemer und Täschner. Enthaltend eine ausführliche Beschreibung aller in
diesen Fächern vorkommenden Arbeiten an Stallausrüstungsgegenständen, Longier- und
Reitutensilien, Sätteln, Kutsch-, Schlitten- und Arbeitsgeschirren, des Ausschlagens
und der Ausstattung der Wagen, Reise- und Jagdeffecten u.s.w. Herausgegeben von
K. Schlüter und W.
Bausch mit einem Atlas von 32 Foliotafeln. Weimar. B. F. Voigt. 216 S.
Text. 9 M.
Für den praktischen Gebrauch bestimmt und wegen seiner Reichhaltigkeit in Text und
Abbildungen zu empfehlen.
Eingesandt.
Prioritätsansprüche.
Wir erhielten von Herrn Dr. Tommasi nachstehende
Zuschrift:
Monsieur le Directeur,
Je viens de lire dans votre estimable Journal du 15 Janvier un article du Dr. Franz Peters intitulé: „Progrès de
l'électrochimie“.
Dans cet article il est question d'une nouvelle pile imaginée par le Dr. Coehn, et dans laquelle l'électrode soluble (négative)
au lieu d'être en métal est constituée par du charbon.
L'idée d'employer le charbon comme électrode négative dans un élément de pile n'est
pas nouvelle et la preuve en est qu'une pile identique à celle que le Dr. Coehn prétend avoir inventé fut présentée par moi à
l'Académie des sciences de Paris en 1884.
Voici, en quelques mots, en quoi consiste ma pile à électrodes de charbon.Voir pour plus de détails:Traué des piles électriques par le Dr. D. Tommasi, p. 308. Comptes rendus de l'Académie des sciences de Paris de 1884, p.
129. Traué théorique et pratique d'
électrochimie par le Dr. D. Tommasi,
p. 515. Bulletin de la Socétié chimique de Paris de
1887, p. 86. Electrolyse de l'eau avec des
électrodes de différente nature par le Dr. D. Tommasi (Comptes rendus de l'Académie des sciences de
1881)
Au centre d'un vase cylindrique se trouve un bâton de charbon recouvert d'une couche
épaisse de peroxyde de plomb (PbO2) et renfermé
dans un sac en toile. Cette électrode ainsi enveloppée est placée dans un tube
perforé en charbon; l'ensemble occupe le centre du vase de verre, et celui-ci est
rempli de fragments de charbon de cornue et, jusqu'à mi-hauteur seulement, d'une
solution concentrée de chlorure de sodium additionnée de chlorure de calcium, ce
dernier éminemment hygrométrique empêchant ou du moins retardant beaucoup
l'évaporation de l'eau.
Les fragments de charbon qui ne sont pas baignés sont recouverts d'une couche de
chlorure de calcium. Cette pile fut exposée en 1885 à l'Exposition annuelle de la
Société française de physique, où par l'absence de tout
métal elle a dérouté nombre d'électriciens.
Je compte sur votre bienveillance pour insérer cette réclamation de priorité dans
votre estimable journal.
Veuillez agréer. . .
D. Tommasi, 45 Rue Jacob, Paris.
Unser Herr Referent bemerkt dazu:
Dass Herr Dr. Tommasi im J. 1884 das Element Kohle und
Bleisuperoxyd, getrennt durch ein Diaphragma, in Natriumchloridlösung angegeben hat,
war mir wohl bekannt (vgl. meine „Angewandte Elektrochemie“, Bd. 1 S. 42).
Das Wesen der Dr. Coehn'schen Entdeckung besteht aber
nicht in der Construction dieses Elements, sondern in der Auflösung von Kohlenstoff
(in irgend einer Form) und der Abscheidung als Kation. Dieser als Ion im
Elektrolyten gewesene und dann auf Platin niedergeschlagene Kohlenstoff gibt in
Schwefelsäure mit Bleisuperoxyd combinirt eine elektromotorische Kraft von 1,03
Volt, während das Tommasi'sche Element nur 0,6 bis 0,7
Volt zeigt.
Dr. Franz Peters.
Sonderausstellung für Heizungs- und Lüftungsanlagen
Düsseldorf, Frühjahr 1897.
In der Zeit vom 15. April bis 15. Juni wird in Düsseldorf eine Ausstellung von
Heizungs- und Lüftungsanlagen stattfinden, zu welcher interessante und praktische
Neuheiten auf dem Gebiete der Central-, Gas-, Kohlen- und elektrischen Heizung,
sowie der verschiedenartigsten Lüftungsvorrichtungen zur Ausstellung gelangen. Die
Ausschmückung der Gebäude liegt in Händen erster Düsseldorfer Künstler. Wegen
näherer Angaben wende man sich an die Geschäftsführung der Sonderausstellung.