Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 143 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Leuchtthurm in Eckmühl.
Eine Lichtstärke von 30 Millionen Kerzen wird der nunmehr fertig gestellte Leuchtthurm an der Küste von Eckmühl in der Bretagne
entwickeln. Derselbe wird bei klarem Wetter die See in einem Umkreise von 100 km erleuchten, während der Lichtkreis
bei starkem Nebel
sich auf 40 km beschränkt. Wie wir einer Mittheilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard
Lüders in Görlitz entnehmen, ist der neue Leuchtthurm auch mit einem auf der oberen Gallerie aufgestellten mächtigen
Nebelhorn, einer sogen. Sirene, ausgerüstet, welche mittels Pressluft bethätigt wird. Der neue Leuchtthurm dürfte
somit der beste und
zweckmässigste aller bis jetzt erbauten sein.
Die gegenwärtige Erzeugung von Erdöl.
Die Erzeugung an Erdöl ist in fortwährendem Steigen begriffen; eine geringe Verminderung des Preises würde genügen, um dessen
Verwendung als Brennstoff für Schiffsmaschinen und für andere mechanische Zwecke zu ermöglichen, der Oelmotor findet
seit einigen
Jahren wegen seiner grossen Einfachheit zunehmende Verbreitung, und der mit Erdöl betriebene Motorwagen dürfte binnen
kurzer Zeit eine
ansehnliche Menge davon verbrauchen.
Die gegenwärtige Erzeugung der Erde an Erdöl kann auf mehr als 181 Millionen Hectoliter geschätzt werden, wovon die Vereinigten
Staaten
101 Millionen, Russland 73 Millionen, Oesterreich-Ungarn 2,39 Millionen, Canada 1,53 Millionen, Indien 570000, Java
560000 hl liefern;
das Uebrige entfällt auf Peru, Rumänien, Deutschland, Japan, Italien u.s.w.
In dem grossen Apallachischen Kohlenfelde, welches 59 von den 101 Millionen der Vereinigten Staaten liefert, wurden neuerlich 20
bis 25 Quellen erschlossen, von welchen zwei eine Menge von 270 hl täglich ergeben; in Süd-Californien und Wyoming
ist eine bedeutende
Zunahme eingetreten.
Die grösste Vermehrung der Erzeugung steht jedoch von Peru zu erwarten. Das Hauptvorkommen befindet sich dort in dem Bezirke
von Piura,
wo das Oelfeld sich auf mehr als 180 Quadratmyriameter erstreckt. Da das pennsylvanische Oelgebiet nur 6,5 Quadratmyriameter
umfasst
und in 30 Jahren 986 Millionen Hectoliter geliefert hat, scheinen die Aussichten für Piura geradezu glänzend. Von
49 seit 1892
erbohrten Quellen sind 44 zur Ausbeutung geeignet und einige davon liefern 130 bis 140 hl im Tage.
In Russland wurden im J. 1895 269 neue Quellen in einer mittleren Tiefe von 165 m, in den letzten sechs Jahren 1371 Quellen
erbohrt.
Durchschnittlich werden 622 davon ausgebeutet, und zwar erhält man von der früher angegebenen Jahreserzeugung von
73 Millionen
Hectoliter durch freien Abfluss 23 Millionen und mittels Haspel und Kübel die übrigen 50 Millionen Hectoliter. Die
Ergiebigkeit der
Quellen hat sich jedoch gegen 1889 etwas vermindert. (Oesterr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenw.)
Zur Theorie des Gasglühlichtes.
In der Sitzung vom 18. Juni 1897 des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern in Leipzig trug Professor Dr. H. Bunte seine Theorie des Gasglühlichtes vor. Er geht von der Thatsache aus, dass im elektrischen Ofen
die Lichtemission des Kohlenstoffes nicht wesentlich von der der seltenen Erden abweicht und dass eine sogen. Erdlegirung
aus 99 Proc.
Thoroxyd und 1 Proc. Ceroxyd ebenfalls kein anderes Verhalten zeigt. Die sogen. Lichtemissionstheorie des Glühkörpers
ist demnach
nicht zutreffend. Das starke Leuchten ist vielmehr auf eine Contact- oder katalytische Wirkung zurückzuführen; dieselbe
lässt sich
dadurch zeigen, dass der betreffende Körper die Temperatur, bei der sich Wasserstoff und Sauerstoff vereinigen, herabsetzt.
Thoroxyd
wirkt gar nicht katalytisch, am stärksten Ceroxyd, auch Platin, Iridium u.s.w. Unter der Wirkung einer katalytischen
Substanz wird die
Verbrennung beschleunigt und local eine sehr hohe Temperatur und damit starkes Leuchten erzeugt. Ceroxyd allein sintert
zu einer
dichten, die Wärme relativ gut leitenden Masse zusammen. Um dieses Sintern zu verhindern, muss man das Ceroxyd auf
einem äusserst fein
zertheilten und feuerbeständigen, unschmelzbaren Material, das ausserdem die Wärme schlecht leitet, in die Flamme
bringen. Ein solcher
Stoff ist aber das Thoroxyd; beim Glühen des Thornitrates bildet sich unter Aufschäumen ein äusserst leichter, feinzertheilter,
zarter
Rückstand, der in dem fertigen Glühstrumpf die Ceroxydtheilchen wie in einem Netzwerk enthält und am Sintern verhindert.
Die
Berechnung ergibt, dass eine Gasflamme von 150 l Consum in 1 Stunde höchstens 5 g Kohlenstoff ausscheidet, der erglüht
und die Flamme
zum Leuchten bringt, d.h. etwa 0,1 mmg im Flammenvolumen; somit eine sehr geringe Menge fester Substanz. Es erscheint
daher nicht
wunderbar, dass eine etwa 50mal grössere Menge Ceroxyd eine intensivere Wirkung zu erzielen im Stande ist. Nach dieser
Theorie wird es
auch erklärlich, weshalb durch Steigung der Temperatur bei rascherer Verbrennung – also bei Anwendung von Pressgas,
von
Denayrouze-Brennern u.s.w. – die Intensität des Leuchtens erhöht wird.
Verband für Materialprüfungen.
Der internationale Verband für Materialprüfungen der Technik hat seine I. Wanderversammlung in den Tagen vom 23. bis 25. August
1897 in
Stockholm unter Betheiligung von etwa 400 Mitgliedern abgehalten. Vertreten war Deutschland mit 93 Theilnehmern,
Schweden mit 51,
Frankreich mit 38 Mitgliedern. Den Vorsitz führte Prof. Tetmajer von Zürich. Den Begrüssungen durch die
schwedischen Behörden folgte der Bericht des Präsidenten über die seit dem Züricher Congress verflossenen 2 Jahre.
Die von Prof. Giessler in Stuttgart herausgegebene Zeitschrift für Baumaterialienkunde
wurde als Verbandszeitschrift gewählt.
Am ersten Verhandlungstage berichtete der Vorsteher des städtischen Prüfungsamtes in Stockholm A. Wahlberg
über die Industrie der Baustoffe und die Verfahren zu deren Prüfung in Schweden; sodann der Civilingenieur Osmond-Paris über die Metallmikroskopie als Untersuchungverfahren.
Am zweiten Tage wurden die Berathungen der Vollversammlung fortgesetzt, denen die Einzelberathungen der drei Gruppen: 1) Metalle,
2)
Bausteine und deren Bindemittel, 3) übrige Materialien der Technik, sich anschlössen. Diese Berathungen umfassten,
was die Gruppe 1
betrifft, den Bericht des Eisenbahndirectors Ast-Wien über die von Schrödter-Düsseldorf auf dem Züricher Congress beantragte Sammlung und Sichtung von Lieferungsbedingungen für Eisen- und
Stahlmaterialien, den Bericht von Polonceau-Paris, Oberingenieur der Paris-Orleans-Bahn, über die Beschlüsse der bisherigen fünf internationalen
Materialprüfungscongresse mit denen der Commission française des méthodes d'essai des matériaux de construction und
den Bericht des
Geheimen Bergrath und Prof. H. Wedding-Berlin über das von ihm und v.
Jüptner vorgeschlagene siderochemische Laboratorium.
Der Ast'sche Bericht enthielt zwar neue Vorschläge für die Prüfung von Erzeugnissen aus Eisen und Stahl,
nicht aber eine Zusammenstellung der bis jetzt geübten Prüfungsverfahren. Es wurde deshalb beschlossen, den Auftrag
der Commission zu
erneuern. Das Gleiche geschah bezüglich der Commission, über deren Arbeiten Polonceau berichtete. Für die
Errichtung des siderochemischen Laboratoriums entschied sich die Mehrheit unter der Voraussetzung, dass dadurch dem
Internationalen
Verbände keine Verpflichtungen entstehen dürfen.
In der Gruppe 2 wurden zwei Vorlagen von Meyer-Malstatt und Bues-Hamburg über
die Gütebestimmung hydraulischer Bindemittel und über Unregelmässigkeiten in der Abbindung eines Cementes zur Kenntniss
genommen.
Alsdann wurde über die Würdigung des Zusammenhanges zwischen der chemischen Zusammensetzung und der Wetterbeständigkeit
der
natürlichen Bausteine verhandelt und das Studium dieser Frage an einen Ausschuss verwiesen. Ueber die Vereinheitlichung
der
Prüfungsverfahren für Thon- und Cementröhren berichtete Gary-Berlin; Michaëlis-Berlin sprach über den Erhärtungsvorgang der hydraulischen Bindemittel. Sharengrad-Lomma sprach über die Arbeit von Törnebohm, betreffend die Petrographie des Cementes.
Ingenieur Greil-Wien und Prof. v. Tetmajer legten einen Beitrag zur Lösung
der Frage über die Normalconsistenz von Mörteln bei der Untersuchung der Bindemittel auf ihre Mörtelfestigkeit vor;
zum Abschluss sind
diese Arbeiten noch nicht geführt.
Am dritten Verhandlungstage wurden die Beschlüsse der Gruppenversammlungen bestätigt und die Berathung der vom Vorstande vorgelegten
neuen Satzungen bis zur nächsten Wanderversammlung vertagt, die im J. 1900 in Paris stattfinden soll.
Hat die Stockholmer Versammlung zu abschliessenden Ergebnissen auch noch nicht geführt, so bot sie doch reiche Anregung und
stärkte vor
allem durch die persönliche Begegnung und den Meinungsaustausch hervorragender Fachleute aus allen Culturländern
die Bestrebungen, die
zur Begründung des Internationalen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik Veranlassung gegeben haben.
Monazit zur Gewinnung von Thorium.
Ueber das für die technische Gewinnung von Thorium zur Glühlichtfabrikation wichtige Mineral macht H. B. C.
Nitze Mittheilungen im Journal of the Franklin Institute, 1897. Er gibt die Zusammensetzung
einiger Monazite wie folgt an:
1.
2.
3.
4.
Phosphorsäure
P2O5
26,18
29,28
26,12
29,32
Ceroxyd
C2O3
33,54
31,38
29,89
37,26
Lanthanoxyd
La2O3
28,32
30,88
26,66
31,60
Thoriumoxyd
ThO2
8,25
6,49
14,23
1,48
Kieselsäure
SiO2
1,67
1,40
2,85
0,32
Wasser
H2O
0,37
0,20
0,67
0,17
1. Herkunft aus Portland, Conn., 2. Burke, County N.-C., 3. Amelia, County Va., 4 Alexander, County N.-C.
Verfasser weist darauf hin, dass Monazit als Bestandtheil granitischer Gesteine und Gneis ziemlich verbreitet, aber in geringer
Menge
vorkommt, und nennt abbauwürdige Lager in Nord- und Süd-Carolina, welche sich über eine Fläche von 2000 Quadratmeilen
erstrecken in
Burke, Mc Doweh, Rutherford, Cleveland und Polk County North Carolina; ferner Spartanbury, Greenville und York County
in Süd-Carolina.
Die Muttergesteine sind granitischer Biotit-Gneis und dioritischer Hornblende-Gneis. Viele dieser Ablagerungen wurden
auf Gold
ausgebeutet. Der Gehalt an Monazit in diesen Sandlagern ist sehr wechselnd von sehr geringen Mengen bis 1 und 2 Proc.
Die reichen
brasilianischen Lager von Monazitsand finden sich an der Seeküste in Alcobaca im Süden der Provinz Bahia, andere
Lager finden sich in
den Gold- und Diamantminen von Bahia bei Salabro und Caravellas, Minas-Geraes, Rio de Janeiro und Sao Paulo. In der
Provinz Columbia
der Vereinigten Staaten findet sich Monazit in den Goldminen von Rio Chico bei Antioquia. In russischen Goldminen
des Ural am
Sanarka-Fluss und in Sibirien kommt das Mineral gleichfalls vor.
Ueber die Art der Monazitgewinnung durch Waschen in Carolina werden weitere Mittheilungen gemacht.
Die besten Monazitsande enthalten 4 bis 7 Proc. Thoriumoxyd. Der Preis von Carolina-Monazit schwankte zwischen 25 Cents pro
Pfund in
1887 bis 3 Cents für geringere Waare und 6 bis 10 Cents für bessere in 1894 und 1895. In 1896 fiel der Preis so weit
unter diese
Grenze, dass die Gewinnung unlohnend wurde; dies rührte von dem ausserordentlichen Aufschwung der Monazitgewinnung in Brasilien
her, wo der natürliche Sand kaum eine vorherige Aufbereitung bedarf und direct verschifft wird. In 1893 betrug das
Ausbringen an
Monazitsand in Carolina 130000 Pfund; 1894 546855 Pfund; 1895 1900000 Pfund. In 1896 wegen des Preissturzes nur noch
17500 Pfund.
(Nach Journal für Gasbeleuchtung u.s.w.)
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dem fünften Theil: Zustandsmaschinen (Geschwindigkeits-, Kraft- und Arbeitsmesser) abschliesst, ist das anerkennenswerthe
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geführt. Wir haben das Erscheinen desselben mit Interesse verfolgt und empfehlen das Werk insbesondere den in der
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