Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 240 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Plattirte Aluminiumbleche.
Nach einem Vortrag von L. Sattler im Technikerverein zu Nürnberg ist es Werkmeister Wachwitz daselbst gelungen, Aluminiumbleche mit Kupfer zu plattiren. Dadurch sind, wie der Vortragende
erläuterte, die bisherigen Schwierigkeiten, die der Verwendung von Aluminium entgegen standen, beseitigt, und Aluminium
ist hierdurch
das beste aller unedlen Metalle geworden, da es sich wie gewöhnliches Kupferblech verarbeiten lässt. Insbesondere
für den Schiffsbau
und Militärgegenstände, wie Patronen, Geschossmäntel, Feldkessel, Lanzen, Helme u.s.w. wo es auf geringes Gewicht
ankommt, ist es ein
Material erster Güte. Die Erfindung lässt erwarten, dass völlige Umbauten von Torpedobooten, des Marschgewichtes
des Soldaten u.s.w.,
eintreten werden. Das plattirte Aluminiumblech lässt sich wie gewöhnliches Kupferblech behandeln, also löthen, falzen,
verzinnen,
vernickeln u.s.w., kurz nach allen bekannten Methoden verarbeiten und wird deshalb weiteste Verwendung finden.
Ueber das Verfahren selbst ist vor Ertheilung einiger Auslandspatente eine Mittheilung nicht wohl zulässig. Wie aus dem Muster
zu
ersehen, haftet das Kupfer als dünne Haut auf dem Aluminium, so dass das Mehrgewicht gar nicht in Betracht kommt.
Die Verbindung der
beiden Metalle ist eine derart innige, dass beim Walzen oder Strecken keine Trennung eintritt. Im übrigen steht es
frei, Aluminium mit
dünnen oder starken Auflagen zu plattiren. Durch die Plattirung selbst wird das Aluminium widerstandsfähiger gegen
Biegung, Schlag und
Stoss, was von wesentlicher Bedeutung ist. Grossen Absatz werden auch die kupferplattirten Aluminiumdrähte finden,
insbesondere in der
Drahtindustrie und Elektrotechnik. Die Drähte lassen sich leicht versilbern und vergolden. Wenn man ferner bedenkt,
dass Aluminium
nicht magnetisch ist und bezüglich seiner Leitungsfähigkeit für Wärme und für Elektricität nur von Gold, Silber und
Kupfer übertroffen
wird, so ist sicher auch in der Elektrotechnik auf grosse Verwendung zu rechnen.
Ueber das Vorkommen der Kohlensäure im Erdinnern
wurde auf der diesjährigen Naturforscherversammlung in Braunschweig verhandelt und es ist von Interesse, dass
Dr. Haepke-Bremen und Prof. Kloos-Braunschweig nach Mittheilung der Chemiker-Zeitung sich für das Vorkommen derselben in flüssigem Zustand aussprachen.
Haepke berichtete von einem Bohrloch bei Driburg, bei dessen Eröffnung unter Knall grosse Stücke Eis
ausgeschleudert wurden, und welchem täglich etwa 40 Millionen Liter fast chemisch reinen Gases entströmen. Während
Fritsch-Halle die Entstehung so reichlicher Mengen, wie bei Sondra und Driburg noch unentschieden lässt
und zugibt, dass dieselben nicht von den Einschlüssen in mikroskopischen Hohlräumen herrühren können, ist Kloos für die Annahme flüssiger Kohlensäure in diesem Fall; hierfür spreche die Temperaturerniedrigung (Eisbildung) beim
Ausströmen und die Unmöglichkeit der Annahme solch grosser Hohlräume im Erdinnern, dass diese riesigen Massen in
gasförmigem Zustand
daselbst Platz finden könnten.
Das Schlussergebniss der Besprechung war, dass bei den mannigfachen Bildungsweisen, welche möglich sind, noch nichts Entscheidendes
über Ursprung und Aggregatzustand der Kohlensäure im Erdinnern gesagt werden könne.
Schutz für feuerberührte Metalltheile.
Nach einem Patente von Wilh. Lönholdt in Berlin werden die dem Feuer ausgesetzten Bestandtheile mit einer
Art Schmelz aus Kieselguhr, Wasserglas und ähnlichen Stoffen überzogen. Diese Stoffe verbinden sich in der Hitze
mit dem zu
schützenden Gegenstand aufs innigste und bilden eine schützende Kruste. Am besten hat sich folgende Mischung bewährt:
50 g Kieselguhr,
Zinnasche oder Borsäure, 200 g Graphit, 20 g Eisenocker, 0,75 l 5procentiges Natronwasserglas und 0,05 l destillirtes
Wasser. (N. Erf. u. Erf.)