Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 287 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Haltbarkeit der Mannesmann-Rohre.
In der Deutschen Bauzeitung vom 13. October d. J. theilt der Director Borchardt in Remscheid als Antwort auf eine Anfrage seitens der Redaction seine Erfahrungen bezüglich der Haltbarkeit der
Mannesmann-Rohre wie folgt mit:
Bezüglich der befürchteten Rostbildung haben die Versuche ergeben, dass durch die mit Asphaltlack heiss überzogenen Rohre
und die dann
erfolgte Umwickelung mit theerdurchtränkter Jute ein durchaus solider Schutz gegen jegliche Rostbildung erzielt wird.
Dadurch, dass
die Rohre in ein Bad von heissem Asphaltlack gebracht werden; sind auch die inneren Rohrwandungen vollkommen gegen
Rostbildung
geschützt und ergaben die Versuche, dass durch anhaltendes Hämmern einzelner Rohrstücke ein Abblättern des Asphaltlackes
nicht
wahrgenommen werden konnte, sowie ferner, dass bei fertig verlegten Wasserrohrsträngen das eingelassene Wasser schon nach einigen
Tagen zu Haushaltungszwecken vollständig benutzt werden konnte. Bezüglich der Haltbarkeit bemerke ich, dass die schon
seit einigen
Jahren beim hiesigen städtischen Gas- und Wasserwerke verlegten Wasserrohrstränge aus Mannesmann-Röhren, welche unter
einem Druck von
10 bis 15 at stehen, sich noch im tadellosen Zustande befinden und Undichtigkeiten nicht wahrgenommen worden sind.
Für diejenigen Ortschaften, welche mit Bodensenkungen viel zu schaffen haben, oder dort, wo häufige Aufgrabungen durch Kanalisation,
Kabelleitungen u.s.w. u.s.w. stattfinden, sind diese Rohre ganz vortrefflich geeignet. Im selbigen Gelände lassen
sich die Rohre
leicht verlegen, weil durch dieselben weniger Felssprengungen nothwendig sind, und sie sich der unregelmässigen Form
der Gräben bequem
anschmiegen können.
Entwickelungsapparat für Acetylengas.
Aus der Reihe der neuerdings construirten Entwickelungsapparate für Acetylengas verdient die von Heinrich
Held in Waiblingen, Württemberg, erfundene Einrichtung Erwähnung.
Der Apparat ist als Doppelentwickler eingerichtet und besitzt in Folge dessen je zwei Carbidbehälter b und
zwei Wassergefässe c mit den selbsthätigen Fallventilen d. Die
Gaserzeugungsorgane sind in leicht zugänglicher Anordnung um den mit Wasser gefüllten Gasometer a
vertheilt, in dem sich die Glocke f frei bewegen kann.
Sind die beiden Behälter b mit Calciumcarbid beschickt und die Behälter c mit
Wasser versehen, so öffnet man die Ventilhähne e, das Betriebswasser tropft dann allmählich durch die
Röhrenleitung in die Carbidbehälter b, die Gasentwickelung beginnt und die Glocke f hebt sich in dem Gasometer empor.
Textabbildung Bd. 306, S. 286
Nach einer Glockenhebung um einige Centimeter bewirkt eine Kettenübertragung den selbsthätigen Abschluss der Fallventile d. Es hört damit der Wasserzufluss und gleichzeitig die Gaserzeugung auf, abgesehen von einer geringen
Nachentwickelung, deren Gasmenge von dem Gasometer ohne weiteres noch aufgenommen werden kann.
Nach diesem Vorgange steht das Gas zur Entnahme bereit. Bei derselben senkt sich die Glocke, die Fallventile öffnen sich und
die
Gasentwickelung beginnt von neuem und zwar nur innerhalb der Grenzen, welche, der Gasentnahme entsprechend, die Bewegung
der
Gasometerglocke zulässt.
Die bei dem Held'schen Apparate angewendete Regulirung stellt eine sachgemässe und befriedigende Lösung
dar (vgl. S. 16 d. Bd.). Der Gasometer wird mit einem Druckanzeiger g ausgerüstet, der gleichzeitig als
Sicherheitsventil ausgebildet ist. Sollte im Gasometer ein gefahrbringender Druck entstehen, so öffnet sich das Ventil
g und lässt die überschüssigen Gasmengen entweichen.
Das Kobaltvorkommen im Westerwalde.
Die berg- und hüttenmännische Wochenschrift Glück auf bringt in Nr. 40 einen Artikel, nach welchem das
Kobaltvorkommen im Westerwalde ein sehr reiches ist.
Das Vorkommen von Kobalterzen beschränkte sich bisher auf Skandinavien, Sachsen und Neucaledonien, und die Weltproduction
ist gering.
Um so erfreulicher ist das neu entdeckte massenhafte Vorkommen im Westerwalde, welches sich als ein ausgedehntes
Lager von
Kobaltmanganerz (schwarzer Erdkobalt) erwiesen hat. Im J. 1887 wurde der reiche Kobaltgehalt der beim Dorfe Roth,
Bergrevier
Dillenburg, vorkommenden Manganerze bekannt. Im Erdkobalt sind 25 bis 30 Proc. Mangan, 4 Proc. Kobalt und 1 Proc.
Nickel enthalten,
während in festeren Stücken bis 20 Proc. Kobaltoxydul enthalten sind. Der Durchschnittsgehalt kann zu 4 Proc. Kobaltmetall
angenommen
werden. Die Mächtigkeit ist 9 bis 18 m.
Der Ursprung ist ein vulkanischer und hängt mit den Basalteruptionen dortiger Gegend zusammen. Beweis dafür ist der Umstand,
dass man
unter dem eigentlichen Lager 10 bis 12 Gänge von 10 bis 30 cm Mächtigkeit fand, welche mit einer, dem Mangan-Kobaltlager entsprechenden Masse ausgefüllt waren, also diejenigen Spalten
vorstellen, aus denen die Erzmassen hervorgebrochen sind. Der Werth des Erzes richtet sich nach dem Gehalte an Kobalterzen
mit 3 Proc.
Kobalt, die für 100 k mit etwa 15 M. zu bewerthen sind.
Die Grubenfelder sind Eigenthum einer deutsch-belgischen Gesellschaft, der Westerwald-Kobaltwerke, und
umfassen eine zusammenhängende Fläche von 10 776 346 qm, welche ungefähr 7 km westlich von der Deutz Giessener Bahn
liegt, mit welcher
sie eine gute Chaussee verbindet.
Man hofft, dass der bisher geringe Bedarf an Kobalt erheblich steigen wird, weil dieses Metall härter ist als Eisen und Nickel,
in
feuchter Luft wenig oxydirt und sich in reinem Zustande leicht walzen, schmieden und schweissen lässt. Neuerdings
benutzt man Kobalt
zum Ueberziehen von Metallen auf galvanischem Wege (z.B. Clichés), ferner zum Plattiren von Eisen und Stahl, auch
findet es seiner
Härte und Widerstandsfähigkeit wegen zur Herstellung von Schneidewerkzeugen Anwendung. (Durch Berg- und
hüttenmännische Zeitung.)
Dampfkessel und Dampfmaschinen in Preussen 1897.
Die Erwartungen, welche man bisher auf den Wasserdampf für die Entwickelung von Industrie, Handel und Verkehr zu setzen gewohnt
war,
sind neuerdings dadurch herabgestimmt worden, dass durch die hervorragenden Leistungen des elektrischen Stromes zur
Kraftübertragung
auf weite Entfernungen die früher benutzten Naturkräfte Wasser und Wind wieder mehr zu Ehren gelangt sind. Gleichwohl
hat die
Verwendung des Wasserdampfes als Kraftquelle vorläufig weder einen Stillstand noch viel weniger einen Rückgang erfahren,
und der Dampf
wird seinen Siegeslauf über die Erde wohl so lange ungestört fortsetzen, bis es gelungen ist, die thermoelektrische
Frage, d.h. die
der directen Erzeugung von Elektricität aus Kohle, behufs praktischer Verwerthung zu lösen. Dies bezieht sich vor
allem auf solche
Länder, welche wie Preussen arm an Flussläufen mit starkem Gefälle sind; in der That merkt man denn auch hier von
einer Abnahme in der
Verwendung der Dampf kraft gar nichts, vielmehr macht sich noch fortgesetzt eine weitere Zunahme der Ausnutzung dieser
wichtigen
Naturkraft geltend, wie die preussische Statistik der Dampfkessel und Dampfmaschinen des Jahres 1896 wiederum erkennen
lässt.
Seit der ersten Ermittelung der Dampfkessel und Dampfmaschinen im preussischen Staate, welche sich gleichzeitig mit derjenigen
im
gesammten Deutschen Reiche auf das Ende des Jahres 1878 bezieh. den Beginn des Jahres 1879 erstreckte, haben sich
die Kessel und
Maschinen unausgesetzt vermehrt. Wie wir dem Deutschen Reichsanzeiger entnehmen, wurden ermittelt:
Zu Anfang1879
Zu Anfang1897
Feststehende Dampfkessel
32411
60849
Feststehende Dampfmaschinen
29895
65078
Bewegliche Dampfkessel
5536
16450
Locomobilen
3853
15982
Binnenschiffskessel
702
1645
Binnenschiffsmaschinen
623
1642
Seeschiffskessel
–
531
Seeschiffsmaschinen
–
399
(Glaser's Annalen.)
Die Heizung der Personenwagen.
Aus einem Vortrage des Geh. Oberbaurath Wiehert (in Stahl und Eisen) theilen
wir Nachstehendes mit:
Als die preussischen Staatsbahnen im J. 1887 eine einheitliche Heizung einführten, fiel die Wahl auf die Hochdruckdampfheizung,
bei
welcher Dampf von mehreren Atmosphären Spannung durch eine unter dem ganzen Zuge entlang laufende Leitung getrieben
wird, und an
welche die Abzweigungen nach den Heizkörpern im Wageninnern angeschlossen sind. Alles Niederschlagwasser in diesen
Heizkörpern und in
der Leitung unter den Wagen fliesst in dieser Leitung den Schlauchkuppelungen zwischen den einzelnen Wagen zu und
muss, soweit es
nicht durch kleine Ventilchen am tiefsten Punkte der Kuppelungen einen Ausweg findet, vom Dampf durch alle diese
Kuppelungsthäler
hindurch zum offenen Ende der Leitung am Schluss des Zuges hinausgetrieben werden. Auf diesem langen Wege tritt sehr
leicht Einfrieren
ein und der dahinter liegende Zugtheil bleibt kalt.
Ein weiterer Fehler der Einrichtung war, dass man die Heizung nur auf „Kalt“ oder „Warm“ stellen konnte, was unter
normalen Verhältnissen einem Unterschied von 24° C. gleich kam. Das ist inzwischen dadurch gebessert, dass man entweder die
Hälfte der Heizkörper jedes Abtheils oder die ganze Heizfläche abstellen kann, so dass man „Kalt“, „Halbwarm“ und
„Warm“ mit je 12° C. Unterschied hat.
Bei den ersten vierachsigen Luxuswagen für die D-Züge wurde Niederdruckheizung angewendet, bei welcher der Dampf zwar aus
der
Hauptleitung in die Heizschlange an dem einen Ende eingeführt wird, wie bei der Hochdruckleitung, aber am anderen
Ende der Schlange
einen immer offenen Ausweg findet und hierhin also auch sein Wasser entlässt, so dass sich in der Hauptleitung unter
den Wagen nur die
wenigen Tropfen ansammeln, die in dieser Leitung selbst niederschlagen. Da diese an den Kuppelungsventilen abfliessen
können, so ist
die Gefahr des Einfrierens vermieden. Die Niederdruckschlangen können höchstens so stark geheizt werden, dass sie
am offenen Ende noch
die Temperatur des dort ausströmenden ungespannten Dampfes haben; in jedem für sich abgeschlossenen Wagentheil muss
man also so viel
Heizschlangenfläche haben, dass man trotz dieser geringen Erwärmung der Heizfläche einen genügenden Temperaturunterschied
erzielen
kann.
Bei diesen D-Zügen ist die Regelung der Heizung dem Heizwärter übertragen, also dem einzelnen Reisenden entzogen gewesen.
Die darüber
laut gewordenen Klagen sind im letzten Winter fast vollständig verstummt, weil man inzwischen die Einrichtung so
getroffen hat, dass
der Heizwärter, wenn er aufpasst, allen berechtigten Forderungen entsprechen kann. Man hat nämlich die für jeden
Abtheil im
Höchstfalle nöthige Heizfläche so auf drei Heizschlangen vertheilt, dass als gelindeste Erwärmung ¼ der Heizfläche
wirkt, wodurch 6°
Unterschied gegen die Aussentemperatur erreicht werden kann. Dabei ist eine dünne Heizschlange (1) geheizt, die immer
mit der
Hauptleitung verbunden ist, also alsbald und ohne Zuthun des Wärters wirkt, wenn die Dampfheizung überhaupt angelassen
wird. Reichen
diese 6° Unterschied nicht mehr aus, so kann der Heizwärter eine zweite, ebenso grosse Heizschlange (2) anstellen;
dadurch steigt der
Unterschied gegen die Aussenluft auf 12°. Reicht auch das nicht mehr aus, so kann diese Heizschlange (2) ab- und
die doppelt so grosse
Heizschlange (3) vom Wärter angestellt werden, dann gibts 6 + 12 = 18° mehr gegen draussen, und bei ärgster Kälte
endlich kann
ausserdem auch Heizschlange (2) wieder eingeschaltet werden, dann steigt der Temperaturunterschied auf 6 + 6 + 12
= 24°.
Da man in den seltensten Fällen seine eigene Wohnung in so engen Grenzen wird temperiren können, ohne die Oeffnung der Fenster
o. dgl.
äussere Mittel zu Hilfe zu nehmen, so wird man damit auch in den Eisenbahnwagen zufrieden sein müssen. In der That
kann man dadurch
bis zu – 13° Aussentemperatur einen Wärmestand von + 11° aufrecht erhalten, der bei zunehmender Aussenwärme dauernd
in den Grenzen
zwischen 11° und 17° geregelt werden kann.
Zur Zeit werden die grundlegenden Versuche gemacht, dieses Heizungssystem auch auf die gewöhnlichen Züge auszudehnen.
Wenn man dabei, wie bisher, die Regelung von jedem Abtheil aus durch die Reisenden vornehmen lassen wollte, so würde eine
solche
Häufung der Absperrvorrichtungen die Einrichtung bis zur Unmöglichkeit vertheuern und compliciren. Die Durchführbarkeit
wird deshalb
in erster Reihe von der Entschliessung abhängen, jeden Wagen wie in den Durchgangszügen nur mit einer Regelungsvorrichtung
für alle
Abtheile des Wagens zu versehen und diese vom Heizwärter bedienen zu lassen.
Eine wirklich regelbare, sorgfältig bediente Heizeinrichtung ist entschieden dem jetzigen Zustande vorzuziehen, wo dem Reisenden
zwar
eine Regelvorrichtung in die Hand gegeben, aber die ganze Einrichtung so getroffen ist, dass selbst bei sorgfältiger
Bedienung nur
innerhalb grosser Wärmeunterschiede gewählt werden kann. Ueber das Wärmebedürfniss im Einzelfalle sind aber die Insassen
eines
Abtheils der Regel nach ebensowenig einig, wie über das Oeffnen der Fenster.
Der Absturz eines Personenaufzuges
in dem Gebäude der Tract Society in New York ist insofern bemerkenswert!], als er
zeigt, dass selbst ein mit vorsichtigster Benutzung aller Erfahrungen entworfener und sorgfältig ausgeführter Aufzug
einem Unfälle
erliegen kann, wenn mehrere ungünstige Umstände zusammentreffen. Das Ereigniss hat sich in folgender Weise abgespielt:
Aus einem nicht
näher aufgeklärten Grunde ist die Fangvorrichtung im Beginne eines Aufstieges in Thätigkeit getreten, als sich der
mit massiger
Geschwindigkeit bewegte Fahrkorb erst etwa 4,2 m über dem Erdboden befand. Dadurch wurde der Aufzug zum Stillstand
gebracht. Als ein
Maschinist etwa 20 Minuten später die Fangvorrichtung löste, stieg der Fahrstuhl sofort mit beschleunigter Geschwindigkeit
nach oben
bis zum Ende des Aufzugsschachtes, um dann, unter Bruch der acht
Drahtseile, die ihn trugen, auf den Boden herabzustürzen. Dabei wurden zwei Mann getödtet.
Nach Engineering News vom 23. September d. J. würde der Unfall in folgender Weise zu erklären sein: Das
Sicherheitstau hat sich beim Aufsteigen des Fahrstuhles in seiner Führung durch diesen irgendwo geklemmt und die
Fangvorrichtung
plötzlich in Thätigkeit gesetzt. Dadurch wurde nicht nur der Fahrstuhl festgestellt, sondern auch die Verbindung
zwischen dem kleinen,
um die Sicherheitstrommel gewundenen Seile und dem Seile des Geschwindigkeitsreglers unterbrochen, so dass die Fangvorrichtung
nicht
noch einmal wirken konnte. Nach der Feststellung des Aufzuges ist das Auslassventil des Wasserdruckcylinders geöffnet
worden und eine
Zeit lang offen geblieben, so dass das Druckwasser ablief. Dem konnte der Tauchkolben nicht folgen, solange der Aufzug
durch die
Fangvorrichtung festgehalten war. Als nun der Maschinist, ohne sich von dem Zustande der Fangvorrichtung zu überzeugen
und ohne das
Auslassventil zu schliessen oder Druckwasser einzulassen, die Fangvorrichtung löste, fiel der etwa 8000 k schwere
Tauchkolben, dem nur
eine Kraft von etwa 6000 k entgegenwirkte, in den ganz oder theilweise entleerten Cylinder hinein, wodurch der Fahrstuhl
in die Höhe
geschnellt wurde. Dabei haben sich in den Tragseilen, die zuletzt ganz entlastet wurden, vielleicht Schlingen gebildet,
die zum Bruche
führten, als der Fahrstuhl sie in seiner Abwärtsbewegung stossweise wieder anspannte. – In unserer Quelle wird hervorgehoben,
dass
solche Ereignisse sich aus der Unvollkommenheit alles menschlichen Schaffens erklären und auch bei grösster Vorsicht
niemals ganz
vermeiden lassen werden. Wenn aber die Vorsicht nicht ausreiche, sei um so mehr der Rückblick von Werth und zur Verminderung
der
Gefahren auszunutzen. Wir können dem nur zustimmen und sind deshalb hier etwas näher auf den Fall eingegangen. Wir
verweisen ausserdem
auf eine zweite Mittheilung derselben Zeitschrift vom 30. September, in der die aus dem Unfälle folgenden Lehren
eingehend erörtert
werden, (Centralblatt der Bauverwaltung.)
Einlegesohlen aus Natronzellstoff.
C. Hennefeld schreibt aus Harnäs in Schweden an die Papierzeitung: Ich mache
jetzt, am Anfang des Winters, auf ein Erzeugniss aufmerksam, das ins Papierfach gehört und, wie ich annehme, in Deutschland
noch wenig
bekannt ist. Ich meine Sohlen aus Natronzellstoff zum Einlegen in die Schuhe. Diese erfreuen sich hier im Norden
von Schweden grosser
Beliebtheit, ganz besonders wegen ihrer gleichmässigen Wärme. Man zieht sie hier den Filz- und anderen Sohlen vor.
Hier im hohen
Norden, wo man mindestens 6 Monate Schneewege hat, greift man gern nach dem Besten, um die Füsse vor der bitteren
Kälte zu schützen.
Man empfiehlt die Einlegesohlen aus Natronzellstoff auch wegen ihrer grossen Saugfähigkeit und zum Schütze des Strumpfes.
Dabei sind
dieselben äusserst billig, so dass Jeder sie nach kurzem Gebrauch durch neue ersetzen kann, was aus Rücksichten der
Gesundheitspflege
von grossem Vortheil ist.
Continuirlicher Verkohlungsofen für Holz.
Auf Grund theoretischer Erwägungen und praktischer Versuche ist E. F. Ljungberg zu einem ringofenartig
angeordneten, stetig wirkenden Verkohlungsofen gelangt, der aus vier bis acht Kammern besteht. In der einen Abtheilung
erfolgt die
Zersetzung des Holzes, in der zweiten das Trocknen desselben, in der dritten das Vorwärmen und in der vierten das
Ablöschen und
Ausziehen der Kohle sowie das Einlegen von neuem Kohlholz. Die bei der Zersetzung des Holzes entstehenden brennbaren
Gase verbrennen
in der Abtheilung 2, in der dritten Kammer erfolgt die Abscheidung von nicht weniger als etwa 30 Proc. des Wassergehaltes
des
Kohlholzes in flüssigem Zustande. Zum Vorwärmen des Holzes kann man 6 Tage, zum Trocknen und Verkohlen 5 Tage und
zum Fertigkohlen
ebenfalls 5 Tage, zum Ablöschen, Ausziehen und Füllen 4 Tage rechnen, zusammen also 20 Tage.
Ein Ofen mit acht Abtheilungen ist im Stande, im Jahre in 146 Abtheilungen zu 173 cbm = 25258 cbm Holz zu verkohlen, wobei
man 18327
cbm Holzkohle = 9163 Lasten erhält. Die Betriebskosten sollen nur ⅓ von denjenigen der Meilerverkohlung betragen.
Bisher sind zehn solcher Oefen zur Ausführung gekommen, davon acht allein in Domnarfvet. (Stahl und
Eisen.)
Metallische Dichtung für Dampf, Luft oder Wasser unter hoher Spannung.
Der American Machinist berichtet über eine Metalldichturig für rasch zu lösende Verschlüsse, also
beispielsweise für Mannlochdeckel, Filterplatten u. dgl., bestehend in nichts anderem als einem dünnen Einguss von Zinn in einer
in die Dichtungsfläche eingedrehten Rinne, auf welchen die Arbeitsleiste des darauf zu dichtenden Gegenstandes (Deckel
u.s.w.) mit gut
abgerundeter Fläche drückt. Die Erfahrung lehre, dass eine solche Rinne selbst bei sehr hohem Druck nur alle 3 Monate
auszubessern
sei, indem sich bis dahin allmählich kleine Unebenheiten bemerkbar machen. Diese Unebenheiten seien mit Hilfe eines
Löthkolbens zu
beseitigen. Für einen Deckelverschluss von 18 Zoll Durchmesser ist ein Zinnring von etwa ⅔ Zoll Breite und ⅛ Zoll
Stärke gewählt. (Zeitschrift für Lüftung und Heizung.)
Bücher-Anzeigen.
Die Chemie des Eisens. Tabellarische Zusammenstellung der dem Eisen beigemengten
Elemente und deren Einfluss auf die Eigenschaften dieses Metalles. Für Praktiker und Studirende zusammengestellt
von Friedrich Toldt. Leoben, k. k. bergakademische Buchhandlung. Ludw. Nüssler. 23 S. nebst 3 Tafeln.
Als übersichtliches Hilfsmittel zu empfehlen.
Eine Sammlung von 100 Zahnformen für Zahnräder von A.
Baltzinger. Strassburg. Verlag von Schultz und Co. 31 Tafeln. 2,50 M.
Den Zweck dieser Sammlung haben wir nicht ergründen können, sie gibt nur die Theilkreisdurchmesser, Form der Zähne und Zähnezahl,
aber
schweigt über alles andere. Wir halten deshalb das Werk für verfehlt und überflüssig.
Das Stabilitätsproblem des Schiffbaues von L. Gümbel.
Berlin. Verlag von Georg Siemens. 49 S. Text. 6 lithogr. Tafeln.
Studie über die Verhältnisse zwischen Deplacement und Segelfläche eines Rennkutters, in welcher das Abhängigkeitsverhältniss
zwischen
Formgebung und Stabilität klar gelegt werden soll.
Handels-Akademie. Kaufmännische Wochenschrift, Wochenschau über das gesammte Fach-
und Fortbildungsschulwesen der Gegenwart, Fachschrift für alle kaufmännischen, gewerblichen und technischen Lehranstalten,
Organ der
Handelsakademie zu Leipzig. Herausgegeben von O. W. Beyer und L. Huberti.
Verlag der Handelsakademie Leipzig. Preis vierteljährlich 2,65 M.
Angewandte Elektrochemie, In drei Bänden. I. Band: Die Primär- und Secundärelemente
von Dr. Franz Peters. Wien, Pest, Leipzig. A. Hartleben's Verlag. 23 Bogen Octav. Geb. 3 M.
Das für den praktischen Gebrauch berechnete Werk behandelt im vorliegenden ersten Bande die Stromquellen, mit Ausnahme der
Dynamomaschine. Der Inhalt ist sehr reichhaltig, die Fassung kurz, die Quellen sind zahlreich angegeben.
Technische Kalender für das Jahr 1898.
Dampf, Kalender für Dampfbetrieb. Ein Hand- und Hilfsbuch für Dampfanlagenbesitzer,
Fabrikleiter, Ingenieure, Techniker, Werkführer, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer. Bearbeitet und herausgegeben
von Richard Mittag, Ingenieur und Chefredacteur der Zeitschrift „Dampf“. 11. Jahrgang. Mit einer
Eisenbahnkarte und 201 Holzschnitten im Text. Dazu eine Beilage. Brieftaschenform, in Leder gebunden, nebst Beilage
4 M. Berlin.
Verlag von R. Tessmer.
Kalender für Gesundheitstechniker von H. Recknagel.
München. Verlag von R. Oldenbourg. 4 M.
Der Texttheil des Kalenders enthält auf 172 Seiten die üblichen Tabellen, ferner 1) Heizkessel und Zubehör; 2) Heizkörper,
Heizsysteme;
o) Expansionsgefässe, Ventile, Niederschlagswasserableiter, Rohrleitungen und Zubehör; 4) Ventilations-, Befeuchtungs-,
Kühlapparate,
Messinstrumente; 5) Bade-, Wasch-, Kücheneinrichtungen, Desinfectionsapparate.