Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 14 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Riefler's Reissfeder mit Präzisionsstellschraube.
Die Konstruktion dieser Reissfeder mit Präzisionsstellschraube und seitlich, ohne
Aenderung der Linienstärke zu öffnender Zunge, beruht auf demselben Prinzip, wie
diejenige von Lutterberg (D. p.
J. 1899 311 19). Die Riefler'sche Feder hat jedoch gegenüber letzterer eine wesentliche
Verbesserung dadurch erfahren, dass die Stellschraube mit einer Teilung versehen
ist, deren Stellung an einem an der oberen Federzunge angebrachten Indexstift
abgelesen werden kann.
Zum Zweck der Reinigung sind die Federzungen ebenfalls übereinander verschiebbar,
jedoch liegt hier der Drehpunkt nicht, wie bei Lutterberg, in der Mitte, sondern am unteren Ende bei s. Also auch hier ändert sich die Linienstärke, für
welche die Feder eingestellt ist, nicht.
Damit nun beim Schliessen der Reissfeder die Zungen nicht über die Mittellage, in
welcher die Spitzen derselben sich decken, hinausgeschoben werden können, hat jede
der beiden Zungen auf der Innenseite eine Anschlagfläche a.
Textabbildung Bd. 313, S. 14
Die Druckfläche der Einstellschraube ist kugelförmig und die obere Zunge entsprechend
ausgesenkt, wodurch ein unbeabsichtigtes Oeffnen der Feder ausgeschlossen ist. Durch
einen Druck jedoch mit dem Daumen auf die obere Zunge federt dieselbe, und kann
somit die Reissfeder unter gleichzeitiger seitlicher Verschiebung der erwähnten
Zunge nach rechts geöffnet werden, ohne die Einstellschraube zurückzudrehen.
Diese Reissfeder wird sowohl einzeln in drei Grössen, 135, 125 und 120 mm, als auch
in Bestecken von je drei bezw. fünf Federn mit einem
gemeinsamen Griff ausgeführt.
-h.
Die Zunahme des Kieler Schiffbaus.
Der Schiffbau an der Kieler Föhrde, der zur Zeit von drei grossen und einer Reihe
kleinerer Werften betrieben wird, gewinnt, so schreibt die Rhein.-Westf. Ztg., von Jahr zu Jahr an Bedeutung und
Ausdehnung. Die kaiserliche Werft darf zu den grössten
und besteingerichteten Schiffsbauhöfen der Welt gezählt werden; sie besitzt alle zum
Neubau wie zur Reparatur erforderlichen Einrichtungen und dient ausschliesslich den
Zwecken der Kriegsmarine. Die Germaniawerft wird durch
die Uebernahme seitens der Firma Krupp einem grossen
Aufschwung entgegengeführt. Die im vollen Gang befindlichen Arbeiten zur
Vergrösserung des Geländes und zur Herstellung ausgedehnter Werkstätten zeigen, dass
Krupp aus dem Etablissement ein Schiffbauinstitut
ersten Ranges zu machen beabsichtigt. Ebenso sind die Howaldtswerke, deren Bedeutung auf dem Gebiet des Handelsschiffbaues
stetig wächst, bedeutsamen Betriebserweiterungen unterzogen worden, so dass die
Werft sich dem Bau von Ozeandampfern hat zuwenden können. Alle drei Werften sind
reichlich mit Bauaufträgen versehen. Um die Mitte der 80er Jahre beschäftigten die
drei genannten Werften 3000 Arbeiter; heute ist diese Zahl auf 10000 gestiegen, von
denen etwa 6000 auf die kaiserliche Werft entfallen.
Berücksichtigt man, dass ferner die Torpedowerkstatt über 1000 Arbeiter beschäftigt
und auch die kleineren Werften einen recht beträchtlichen Stamm von Arbeitern haben,
so ergibt sich, dass Kiel der grösste deutsche Schiffbauplatz ist und auch aller
Voraussicht nach bleiben wird, denn die steigenden Ansprüche der Kriegsmarine, sowie
diejenigen des deutschen und ausländischen Seeverkehrs an die deutschen
Schiffbauhöfe bedingen fortgesetzte Erweiterungen der Betriebe und Einstellung neuer
Arbeitskräfte. Die Kruppsche Germaniawerft wird nach
Beendigung des Ausbaues allein 7000 Arbeitern Beschäftigung geben. Unter diesen
Umständen scheint der Zeitpunkt nicht fern zu sein, an dem sich die Zahl der auf den
Kieler Schiffbauhöfen beschäftigten Personen auf 20000 Mann belaufen wird.
Neue Maschinen für Eisenkonstruktionen.
Man verwendet in Deutschland relativ das meiste Eisen zu Bauzwecken. Daher
verschwinden die gemauerten Gewölbebogen, die dicken Holzbalkendecken mehr und mehr,
und ein neues Haus besteht zumeist aus einem Eisengerippe, dessen Fächer ausgemauert
werden. Auf diese Weise erhält man helle, hohe und luftige Räume und einen soliden,
feuersicheren Bau.
Naturgemäss hat die umfangreiche Eisenverwendung das Bedürfnis gezeitigt, Maschinen
zu besitzen, die man bei der Bearbeitung langer und schwerer Träger vorteilhaft
benutzen kann. Die vorhandenen stationären Kraftmaschinen zum Lochen und Schneiden
genügten den gesteigerten Ansprüchen bei weitem nicht mehr; denn einmal ist der
Transport der schweren Stücke zur Maschine eine teure, zeitraubende Arbeit, die oft
noch durch beschränkte Bauverhältnisse in Frage gestellt wird, andererseits geht das
Material oft der Frachtersparnis wegen vom Walzwerk aus direkt nach dem
Bauplatz.
Daraus entstand das Bedürfnis nach Maschinen, die verhältnismässig leichtes
Eigengewicht haben, beweglich, d.h. fahrbar und lenkbar, für Handbetrieb
eingerichtet sind, dabei die grössten Leistungen schnell und exakt vollbringen und
trotz allem gegen Witterungseinnüsse, Staub etc. unempfindlich sind, und deren
Handhabung schliesslich auch durch ungeübte Arbeiter ordnungsmässig bewerkstelligt
werden kann.
Textabbildung Bd. 313, S. 15
Fig. 1.
Der frühere Schlossermeister Wilhelm Werner hatte dieses
Bedürfnis erkannt und sich vor ungefähr 20 Jahren an die Konstruktion der Maschinen
gemacht, die heute unter dem Namen „Werner's
fahrbare Patent-Lochstanzen für Handbetrieb“ von der Berlin-Erfurter Maschinenfabrik Henry Pels und Co. in Berlin-N. fabriziert
und in den Handel gebracht werden. Die sehr primitiven Einrichtungen der Werner'schen Werkstatt erlaubten jedoch nicht die
Herstellung aller notwendigen Typen, sondern erst nachdem in Erfurt eine
Spezialfabrik errichtet war, gelang es, diese Maschinen in technisch richtig
konstruierter Form und in tadelloser Qualität auf den Markt zu bringen, so dass
dieselben heute von Fachleuten geschätzt und empfohlen werden.
Textabbildung Bd. 313, S. 15
Fig. 2.
Wilhelm Werner hatte das Gusseisen als Material für den
Maschinenkörper verworfen und an seine Stelle zwei Stahlblechwände gesetzt, die
miteinander durch Bolzen fest verbunden waren und zwischen denen der
Arbeitsmechanismus angeordnet war. Die Arbeitsöffnung wurde in die Mitte der
Maschine verlegt, an die Stelle der Zahn- und Sperrräder traten Zahnstangen und die
ganze Maschine wurde auf Räder gesetzt. So entstand die erste Werner'sche Lochstanze (Fig.
1).
Diese einfache Type hat sich gut bewährt, einerseits der grossen Leistungsfähigkeit,
andererseits der grossen Dauerhaftigkeit wegen. So locht z.B. die abgebildete Werner'sche Lochstanze Nr. 2a Löcher bis 50 mm
Durchmesser in Eisen von 20 mm Stärke, d. i. ein Kraftaufwand von ca. 150000 kg!
Dabei wiegt die Maschine nur ca. 500 kg, und kann die grösste Leistung von zwei
Arbeitern leicht verrichtet werden. Auch in Bezug auf Schnelligkeit der Arbeit sind
gute Erfolge zu verzeichnen. Eine Strassenbahngesellschaft z.B. lochte per Stunde
ca. 50 Löcher von 30 mm Durchmesser in Stahlschienen von ca. 12 mm Stegstärke; eine
Fabrik lochte in Trägerstege N. P. 38 bis zu 80 Löchern in der Stunde.
Die zweite Erfindung Wemer's bedeutete einen weiteren
Fortschritt. Es gab bisher keine Stanze, die auch die Flanschen der Träger und
⋃-Eisen in gewünschter Weise richtig lochte und die besonders bei höheren Profilen
vorteilhaft verwendet werden konnte. Werner's fahrbare
Universallochstanze (Fig. 2) gestattet, den zu
lochenden Träger so einzuführen, dass der Stempel stets vertikal auf den zu
lochenden Flansch stösst, da die Neigung der Matrizen mit der der Flanschen
übereinstimmt. Die Herstellung solcher für alle Fälle brauchbaren Matrizen ist nur
mit Hilfe von Spezialvorrichtungen möglich. Unabhängig vom Arbeitsmechanismus kann
der Stempel stets durch den auf den Bildern sichtbaren schwanenhalsförmigen Hebel
auf- und abgelassen werden, und ist somit ein schnelles, exaktes Einstellen des
Stempels in die Körnermarke ermöglicht.
Textabbildung Bd. 313, S. 15
Fig. 3.
Durch Abnehmen der Schlitten und Einsetzen des Sattels wird die Universalstanze zum
Lochen von Trägerstegen, Flacheisen etc. eingerichtet (Fig.
3).
Beide Stanzenarten werden in verschiedenen Grössen geliefert; die grössten Modelle
sind zum Lochen von Trägern N. P. 55 (550 mm Höhe) und für Flacheisen bis 30 mm
Stärke eingerichtet.
Nach dem uns vorliegenden Berichte bewähren sich diese fahrbaren Stanzen auf
Eisenlagern, Werkplätzen und bei Montagen aller Art aufs beste.
Hartsteinfabrikation.
In der Ende Februar d. J. zu Berlin abgehaltenen Versammlung der Ziegel-, Kalk- und
Zementinteressenten wurde bei der Besprechung der auf dem Baumaterialienmarkt so
schnell zur Bedeutung gelangten Kalksandsteinziegel vor allem deren Feuersicherheit
umstritten. Diese für die gesamte Bauindustrie so wichtige Frage ist inzwischen
vollständig klargestellt worden. Anfang Februar d. J. beantragte der Hütteningenieur
W. Olschewsky in Berlin bei der Kgl.
mechanisch-technischen Versuchsanstalt, Abteilung für Baumaterialienprüfung, in
Charlottenburg, die nach eigenem Verfahren hergestellten und aus seiner Fabrik
Coswig (Anhalt) hervorgegangenen Hartsteine im Vergleich zu Klinkern erster Qualität
auf Feuersicherheit zu prüfen, nachdem mit ersteren von derselben Anstalt
ausgeführte Frostversuche bereits günstige Resultate ergeben hatten. Ausgangs
Februar begann man mit dem Aufbau des Versuchshäuschens und fanden dabei zur Hälfte
Kalksandsteine (Hartsteine), zur anderen Hälfte Birkenwerder Klinker, prima
Qualität, beide im Normalformat, Verwendung. Zum Vermauern diente verlängerter
Zement, zum Putzen der Schmalseiten der Feuerräume Kalkmörtel.
Zwecks Ableitung des Regenwassers wurde die Decke des in der nasskalten Märzzeit
gebauten und am 16. März vollendeten Häuschens mit Dachfalzziegeln abgedeckt. In die
Wände waren vier Maximumthermometer eingelassen; ausserdem dienten zur
Temperaturmessung verschiedene in Chamotteschälchen eingelegte Metalllegierungen. Am
5. April, vormittags 9 Uhr 35 Minuten, wurde das Holz mit Petroleum übergossen, in
Brand gesteckt und durch Auf werfen neuen Holzes etwa eine Stunde lang brennend
erhalten, so dass im ganzen 8 cbm Scheite zur Verfeuerung kamen. Nach etwa 70
Minuten fing man an, mittels eines Hydranten das Feuer zu löschen und den
Wasserstrahl auf die Wände der Feuerungsräume zu richten. Die aus den Hartsteinen
durch vorhergehende Austrocknung nicht entfernte Wassermenge veranlasste bald nach
der Entzündung des Holzes Risse im Schornstein, sowie über der Eingangsthür zum
Kalksandsteinraum, so dass letzterer, da noch der gegen ihn gerichtete Wind das
Feuer besonders anfachte, bis zum Einsturz des Deckengewölbes auseinander getrieben
wurde. Im Klinkermauerwerk zeigten sich ähnliche Risse, und bei Beendung des
Versuches war das Klinkergewölbe gleichfalls dem Einsturz nahe. Die Klinker an den
Kanten der Thür und der zum Schornstein führenden Oeffnung, sogar die Innenflächen
des Schornsteins selbst hatten Absprengungen und tiefgehende Risse erlitten, während
dort, wo diese Innenflächen aus Hartstein bestanden, nur netzartig verteilte
Haarrisse bemerkbar waren. Ueberhaupt zeigten die Kalksandsteine nirgends
durchgehende Risse, sondern immer nur eine oberflächliche, etwa 5 bis 6 cm tief
reichende Zermürbung resp. Abbröckelung. Aufgehendes Klinkermauerwerk sowohl als
Hartsteinmauerwerk hatten ihre Standfestigkeit, abgesehen von den infolge lebhafter
Wasserverdampfung entstandenen Rissen, bewahrt. Die Metalllegierungen zeigten eine
Hitze von 900 bis 1000° an.
Erwähnt werden muss noch die Angabe des Berliner Architekten R. Soltau, der die Abtragung der Bauanlage leitete. Irgend welcher
Unterschied in der Art des Abbrechens wurde selbstverständlich nicht gemacht, und es
blieben nach vollendeter Abtragung in gutem Zustand:
4400
Olschewsky-Steine,
4200
Birkenwerder Klinker Ia.
–αλ.
Bücherschau.
Die Maschinenelemente, ihre
Berechnung und Konstruktion mit Rücksicht auf die neueren Versuche. Von C. Bach, königl. württemb. Baudirektor, Professor des
Maschineningenieurwesens an der königl. Technischen Hochschule Stuttgart. Siebente,
vermehrte Auflage. In zwei Bänden. Mit in den Text gedruckten Abbildungen, 3
Texttafeln und 54 Tafeln Zeichnungen. Stuttgart 1899. Arnold Bergsträsser
Verlagsbuchhandlung (A. Kröner). Preis geh. 30 M. In zwei Halbfranzbänden geb. 34
M.
Die siebente Auflage hat den Fortschritten der Wissenschaft und der Praxis Rechnung
tragend eine grosse Zahl von Ergänzungen und Abänderungen und in Bezug auf
Abbildungen eine Vermehrung der Textfiguren erfahren. Das seit einer Reihe von
Jahren regelmässige Erscheinen neuer Auflagen lässt unwiderleglich erkennen, dass
die vom Verfasser schon in der ersten Auflage niedergelegten Anschauungen über das
Vorgehen beim Entwerfen und Berechnen der Dimensionen von Maschinenteilen unter
Berücksichtigung der bei Belastung auftretenden Formänderungen in Schule und
Konstruktionsbureau allgemeine Anerkennung und Eingang gefunden haben. Der Verfasser
war von vornherein bestrebt, dem Bedürfnisse Rechnung zu tragen: mehr Ordnung in die
grosse Masse der zulässigen Belastungen zu bringen; auf Grund seiner bekannten
Versuche ist ihm dies im ganzen Umfange gelungen. Die Schwierigkeit, sich von den
althergebrachten Anschauungen über das Verhalten der Materialien bei Belastung
brachte es mit sich, dass die schon 1880 niedergelegten Grundsätze des Verfassers
erst eine längere Reihe von Jahren dazu bedurften, um sich eine allgemeine
Anerkennung zu verschaffen. Der technische Leserkreis musste erst dazu erzogen
werden; einen grossen Teil des Verdienstes um dieses ist des Verfassers bekanntem
Werke „Elastizität und Festigkeit“ beizumessen. Das vorliegende Werk war eben
um ein Jahrzehnt dem Publikum voraus; auf die Erfolge desselben lässt sich das
Sprichwort anwenden: was lange währt, wird gut.
Jahresbericht über die Fortschritte in
der Lehre von den Gärungsorganismen. Unter Mitwirkung von Fachgenossen
bearbeitet und herausgegeben von Prof. Dr. Alfred Koch,
Lehrer an der grossherzogl. Obst- und Weinbauschule zu Oppenheim. Siebenter Jahrgang
1896. Braunschweig. Harald Bruhn 1898. Preis 8,60 M.
Als Mitarbeiter waren am vorliegenden 7. Jahrgang thätig: Prof. Dr. Behrens-Berlin, Privatdozent Dr. Benecke-Strassburg i. E., Dr. Leichmann-Göttingen, Dr. C. Schulze-Marburg
und Dr. Will-München.
Das Automobil in Theorie und
Praxis. Elementarbegriffe der Portbewegung mittels mechanischer Motoren.
Von L. Baudry de Saunier. Autorisierte Uebersetzung von
Dr. R. v. Stern. I. Band: „Das Motocycle und die
Voiturette mit Benzinmotor“. Mit 198 Abbildungen und 20 Initialen. Wien 1900. Verlag
von A. Hartleben. 31 Bogen. Geb. 7,50 fl. = 13,50 M. = 18 Frcs.
Der in Frankreich bereits in hoher Entwickelung begriffene Automobilismus beginnt
sich nunmehr auch in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und anderen Ländern zu regen.
Ueberall entstehen Gesellschaften zum Bau von Automobilen, während eine grosse
Anzahl von Fahrradfabriken sich schon der Erzeugung von leichteren Motorfahrzeugen
zugewendet hat.
Die Billigkeit des Betriebes, grössere Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den mit
Pferden bespannten Wagen leuchten sowohl dem Privaten, als auch den Geschäftsleuten
und Besitzern von Transportunternehmungen ein.
Die Umwälzung, welche der motorische Betrieb in unserem Verkehrswesen hervorruft, ist
von wenigen im vollen Masse begriffen. Es ist daher mit Freuden zu begrüssen, dass
L. Baudry de Saunier es unternommen hat, ein Buch
über die Elementarbegriffe des Automobilismus zu schreiben, da in der deutschen
Litteratur bisher nichts geboten war, was geeignet wäre, aus Personen, welche keine
genügende technische Vorkenntnisse besitzen, gute Automobilisten heranzubilden.
An der Spitze der bis jetzt in Verwendung kommenden Arten von Motorfahrzeugen steht
das mit einem Benzinmotor betriebene, und dürfte wohl vorerst nicht leicht aus
seiner dominierenden Stellung zu verdrängen sein.
Eine der grössten Schwierigkeiten für jeden, der sich ein Motorfahrzeug anschafft,
bildet jedoch die unbedingte genaue Kenntnis des Mechanismus und der Grundprinzipien
des Benzinmotors; nur derjenige, welcher selbst die Funktion seines Fahrzeuges
versteht, ist in der Lage, dasselbe richtig zu behandeln und sich vor
Unannehmlichkeiten infolge von Betriebsstörungen zu schützen. Dieses zu ermöglichen,
ist der Zweck dieses Werkes, welches in der That geeignet ist, selbst Leute, welche
nicht die elementarsten Kenntnisse von dem Wesen eines Benzinmotors, und der Art,
wie derselbe funktioniert, haben, in kurzer Zeit sowohl mit dem allgemeinen Wesen,
als auch mit den gangbarsten Systemen der Automobile vertraut zu machen.
Im I. und II. Abschnitte dieses Bandes werden zunächst die allgemeinen Grundbegriffe
des Benzinmotors und des übrigen Mechanismus eines Automobils besprochen.
Im III. und IV. Abschnitte werden das de Dion und Bouton'sche Dreirad und die demselben nachgeformten
Typen behandelt.
Das V. Kapitel ist dem Voiturette Léon Bollée
gewidmet.
Im VI. Teil wird der Benz-Wagen beschrieben.
Im VII. und letzten Kapitel sind verschiedene für alle Automobilisten wichtige
Gegenstände, wie Fahr Ordnungen, Zollvorschriften, die Automobil- und Touringelubs
behandelt.
Wörterbuch der Elektrotechnik und
Chemie. II. Englisch-Spanisch-Deutsch von Paul
Heyne. Dresden. Gerhard Kühtmann. London. H Grevel und Co. 1899. Geb. 4,80
M.
Die Brauchbarkeit dieses gedrängt und übersichtlich verfassten Wörterbuches hat sich
bei vielfacher Benutzung auf unserer Redaktion erwiesen.