Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 315, Jahrgang 1900, Miszellen, S. 643 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Verstellbarer Zeichentisch „Parallelo“.
Wir hatten bereits in Bd. 314 S. 111 Gelegenheit genommen, diesen Zeichentisch eingehend zu beschreiben. Trotz seiner praktischen
Konstruktion konnte sich derselbe aber das Feld nicht in gewünschter Weise erringen, da der Preis ein zu hoher war
(325 bezw. 350 M.).
Textabbildung Bd. 315, S. 643
Fig. 2
Textabbildung Bd. 315, S. 643
Fig. 1
Dieses veranlasste nun A. Martz in Stuttgart, eine weitere Ausgabe desselben in den Handel zu bringen, welche, wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, ähnlich dem seitherigen Parallelo-Zeichentisch ist, nur hat derselbe insofern eine Aenderung erfahren, als der Tisch
statt einem, jetzt zwei Fasse hat und infolgedessen nicht mehr wie bisher in seinem Fusse drehbar ist. Dagegen ist der Preis
um über ⅓ reduziert.
Textabbildung Bd. 315, S. 644
Fig. 3
Die Führung des Reissbrettes ist dieselbe geblieben; dasselbe ist mit vier ein Parallelogramm bildenden, drehbaren Trag- und
Führungsarmen am Gestell befestigt, schwingt geräuschlos auf und ab und hält infolge seiner eigenen Schwere und des verstellbaren
Gegengewichtes a an jedem gewünschten Punkte fest (Fig. 1 und 2). Das Reissbrett kann nicht allein hoch oder tief, sondern in jede schräge bis wagerechte Stellung auf die einfachste Art
gebracht werden.
Textabbildung Bd. 315, S. 644
Fig. 4
Eine genaue Beschreibung dieses Mechanismus befindet sich, wie oben erwähnt, in Bd.
314 S. 111.
Da der Tisch zugleich auch leichter wurde, und statt zwei nur ein Gegengewicht a besitzt, ist sein ganzes Aussehen noch gefälliger und die Handhabung bequemer, zumal derselbe inumgelegter Stellung (Fig. 3) nicht mehr so hoch ist wie der erste, sondern nur 85 cm, so dass man sich bequem darüber beugen kann.
Die Reissschiene funktioniert in dieser Stellung genau so, wie wenn das Brett aufrecht gestellt ist, während die Schiene beim
ersten Parallelo in umgelegter Stellung durch die Feder heraufgezogen wurde, und so kaum zu gebrauchen war. Dieses fällt bei
der neuen Schienenaufhängung mittels Kettenrad b, Gelenkkette c und Gegengewicht d fort, da das letztere in wagerechter Stellung an dem Draht e (Fig. 3) aufgehängt, derart wirkt, dass die Schiene leicht auf- und abwärts geschoben werden kann, und dennoch an jedem Punkte, wo
dieselbe benutzt werden soll, festhält.
Der in Fig. 4 sichtbare Schreibpult f ist zum Hinunterklappen eingerichtet; die dahinter liegenden Kästchen g sind für Schreibmaterialien bestimmt. Der ganze Pult kann in einigen Minuten an den Zeichentisch angebracht oder weggeschraubt
werden.
Dieser Apparat wird in zwei Grössen ausgeführt mit Reissbrett 150/100 cm bezw.
200/125 cm.
Die Tiefe des aufrecht oder wagerecht gestellten Zeichentisches beträgt 120 bezw. 140 cm, die höchste Höhe in aufgerichtetem
Zustand 220 bezw. 250 cm.
-h.
Bücherschau.
Die Fortschritte des Automobilismus. Vortrag, gehalten im Niederösterreichischen Gewerbeverein am 22. Dezember 1899 von Ludwig Lohner. Wien 1900. Kommissionsverlag von Lehmann und Wentzel. 48 S.
Der Verfasser erwirbt sich in dem vorliegenden Schriftchen das Verdienst, einen Ueberblick über die bisherigen Erfolge und
die gegenwärtigen Bestrebungen des Automobilwesens zu schaffen, ohne auf die konstruktive Seite einzugehen. Schätzenswert
sind insbesondere auch die in einem Anhang beigefügten tabellarischen Zusammenstellungen, enthaltend die hauptsächlichsten
Angaben über die verschiedenen Automobilsysteme, ferner Litteratur, Zeitschriften, Vorträge, Vereine, Sport und Touristik.
Eingesandt.
Erste allgemeine Ausstellung für die gesamte Lichtindustrie in Wien. Die rapide Entwickelung, welche alle Gebiete der Beleuchtungsindustrie in den letzten Jahren zu verzeichnen haben, veranlasste
eine Anzahl von Fachleuten dieser Branchen, im November d. J. in den Gartenbausälen eine
Ausstellung aller Industriezweige des Beleuchtungswesens und deren Hilfsgewerbe zu veranstalten. Dieser Gedanke hat in den beteiligten
Kreisen lebhaften Anklang gefunden, und die jetzt schon angemeldeten vielen Neuheiten lassen darauf schliessen, dass hier
eine sehr interessante Ausstellung geboten werden wird. Dem Ehrencomité dieser Exposition gehören u.a. an: Se. Excellenz der
Statthalter Erich Graf Kielmanusegg, Hofrat v. Waltenhofen, Prof. Nernst, Rektor Prof. Zickler, Fabrikbesitzer
Haust, Prof. Loos etc.
– Das Ausstellungsbureau befindet sich I. Lothringerstrasse 15.
Der Feuersicherheitstechnik wird neuerdings mit Recht immer weitergehende Fürsorge gewidmet. Auch gegenüber der Feuersgefahr ist offenbar die Vorbeugung
mindestens ebenso wichtig und jedenfalls im allgemeinen wirksamer, als die Bekämpfung des Uebels, nachdem es eingetreten ist.
Von dieser Ueberzeugung ausgehend, hat man vielfach ganz vorzügliche Feuerschutzvorrichtungen für Fabriken, elektrische Anlagen,
Lagerräume, Transportanstalten, Theater u.s.w. geschaffen; ganz besondere Verbesserungen sind in den letzten Jahren auch bezüglich
des Feuerschutzes in den Bergwerken geschaffen worden. Die zur Zeit in Vorbereitung befindliche „Internationale Ausstellung für Feuerschutz and Feuerrettungswesen Berlin 1901“ hat mit Recht eine eigene Gruppe für Feuersicherheitstechnik vorgesehen, worin alles, was auf diesem Gebiet geschaffen ist,
zur Vorführung kommen soll. Man darf hoffen, dass es hierdurch gelingen wird, vielerlei gute Sicherheitsvorkehrungen, die
zur Zeit hier und da oder auch nur ganz vereinzelt vorhanden sind, zu verallgemeinern. Die Drucksachen der Ausstellung werden
von der Geschäftsstelle Berlin SW., Lindenstrasse 41, an alle Interessenten versandt.