Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, Miszellen, S. 484 |
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Kleinere Mitteilungen.
Bücherschau.
Bücherschau.
Das Abstecken von
Kreisbogenkurven mittels Strahlenbestimmung von Hans Fischer. Ansbach 1900. Brügel und Sohn.
Der Autor gibt in diesem kleinen Schriftchen ein neues von ihm erdachtes Verfahren
zum Ausstecken von Kreisbogen an, das unseres Wissens in der That noch keine
Anwendung gefunden hat, obwohl sich damit ganz aussergewöhnlich einfach, leicht und
rasch arbeiten lässt. Als Ausgangsbasis hierfür dient der bekannte Satz, dass jedes
über einen Kreisdurchmesser in den Halbkreis eingezeichnete Dreieck an seinem in den
Bogen fallenden Scheitel einen rechten Winkel bildet. Auf diesem Wege sind nun
mehrere Durchführungsarten abgeleitet, welche sowohl die mathematisch genaue
Bogenausmittelung, wie sie für Eisenhahnen erforderlich sind, als die Ausmittelungen
mit relativ grosser Genauigkeit, wie sie etwa im Forstwesen oder bei vorläufigen
Strassen- oder Wegetrassierungen vorkommen, in fast gleicher Einfachheit
bewerkstelligen lässt, und besondere Vorteile für solche Gelände gewährt, wo im
Bogenverlauf keine freie Aussicht vorhanden ist. Fischer, königl. bayerischer Forstamtsassessor in Ansbach, hat zur
besonders bequemen Durchführung seines vorgedachten Verfahrens ein eigenes
Feldmessinstrument, den Universalkreiskurvenkonstruktor
erfunden und im Selbstverlag eine Sammlung von Tafeln mit jenen Verhältniszahlen
herausgegeben, mit deren Hilfe die Bogenabsteckungen sozusagen empirisch
durchgeführt werden können. Der Gegenstand erscheint uns für die betreffenden
Fachkreise ganz interessant und namentlich für die Praktiker einer besonderen
Beachtung wert zu sein.
Felssprengungen unter Wasser bei den
Regulierungsarbeiten in der Donau zwischen Moldova und Turn-Severin. Von
Johann v. Lauer, k. und k. Generalmajor d. B. Mit
36 Holzschnitten, 5 Tafeln und 5 Beilagen. Wien 1900. Spielhagen und
Schurich.
Das vorliegende Werk hatte schon im Jahre 1892 zwei Vorläufer von demselben Verfasser
und im gleichen Verlag. Die eine Abhandlung hat den Titel „Methode zur Zerstörung
von Felsen in Flüssen mittels aufgelegter Sprengladungen“, die zweite
„Zerstörung von Felsen in Flüssen“. Inzwischen wurden die geplanten
Regulierungsarbeiten der unteren Donau vorgenommen, jedoch wurden andere Methoden
als die seiner Zeit von v. Lauer vorgeschlagenen
benutzt. Ueber die befolgte Arbeitsweise erschien im Jahre 1895 in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieureeine
eingehende Mitteilung von Prof. Arnold, im Jahre 1896
befasste sich Béla v. Gonda mit demselben Gegenstand in
seinem Werk: „Die Regulierung des Eisernen Thores und der Katarakte der unteren
Donau“, 1897 erschien eine Arbeit von Ingenieur Georg Rupčić, die sich „Felssprengungen unter Wasser in der
Donaustrecke Sztenka–Eisernes Thor“ betitelt.
Alle diese Arbeiten vereinigt nun der Verfasser in seinem neuesten Werk. Er schildert
die einzelnen Sprengmethoden, so die amerikanische Felssprengmethode (System Gilbert), ferner die englische (System Lobnitz) und seine eigene, die österreichische (System
Lauer), stellt die befolgten Arbeitsweisen der von
ihm vorgeschlagenen kritisch gegenüber. Seine in gefälliger Sprache verfasste
Darstellung ist durch eine Anzahl leicht verständlicher Skizzen und
Uebersichtstabellen wirksam unterstützt. Wer sich über submarine Felssprengungen
orientieren will, dem sei das Lauer'sche Werk, als das
Vollständigste, zum Studium bestens empfohlen.
Bjd.
Eingesandt.
Studentisches Arbeitsamt. Man schreibt uns: An der
Technischen Hochschule zu Charlottenburg hat das Präsidium der dortigen Wildenschaft
mit Erlaubnis des Herrn Rektors durch Errichtung eines studentischen Arbeitsamtes
eine ganz neuartige Einrichtung getroffen, auf die jetzt bei Anbruch der grossen
akademischen Ferien besonders hingewiesen sei. Während der Ferien suchen bekanntlich
viele Studenten aller Studienrichtungen, Architekten sowohl wie Maschinen- und
Bauingenieure eine Anstellung in technischen Betrieben als Zeichner, Konstrukteure
oder Rechner, viele benutzen diese Zeit auch zur praktischen Arbeit. Auch während
der Studienzeit selbst sind viele Studierende genötigt, sich einen Nebenerwerb durch
technische und andere Arbeiten zu verschaffen. Alle, die in ihren Betrieben solche
Hilfskräfte brauchen oder Volontärstellen offen haben, werden hiermit gebeten, sich
an das oben genannte Präsidium zu wenden, das stets geeignete Herren nachweisen
kann. Bemerkt sei noch, dass die Vermittlung unentgeltlich erfolgt.
Arnold Bergsträsser Verlagsbuchhandlung (A. Kröner)
Stuttgart.
Druck der Union Deutsche Verlagsgesellschaft ebendaselbst.