Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, Miszellen, S. 787 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Eine Neuerung im Verlegen von Telegraphen- und
Fernsprechleitungen.
Nachdem sich in neuester Zeit die Telegraphen- und Fernsprechleitungen überall so
sehr gehäuft haben, und auch die elektrischen Starkstromleitungen an Zahl
ausserordentlich zugenommen haben, hat allmählich die Frage, wie insbesondere die
Fernsprechleitungen gegen die Einflüsse benachbarter elektrischer Leitungen zu
schützen wären, eine grosse Bedeutung erlangt. Man ist eine Zeit lang der Ansicht
gewesen, dass die unterirdische Verlegung von Telegraphen- und Fernsprechleitungen
das beste Mittel sei, um sie allen schädlichen Einflüssen zu entziehen. Jedoch ist
einerseits diese Verlegungsart sehr kostspielig, und andererseits bietet die
Benutzung von Kabelleitungen in technischer Beziehung bedeutende Schwierigkeiten,
die sie namentlich für Fernsprecher auf weite Entfernungen ganz ausschliessen.
Um nun Fernsprechleitungen oberirdisch möglichst vor den Wirkungen der Induktion zu
schützen, müssten Hin- und Rückleitung unmittelbar nebeneinander verlegt werden.
Dies ist aber nur bei entsprechender Isolation der Drähte möglich, welche Isolation,
mit den gewöhnlichen Hilfsmitteln ausgeführt, viel zu teuer werden würde. Es hat nun
der Telegraphendirektor L. Hackethal in Hannover eine
Isolationsmethode ausgearbeitet, die sich sowohl wegen der verhältnismässigen
Billigkeit des isolierenden Mittels, wie wegen der praktischen Art und Weise, wie
die so isolierten Drähte verlegt werden, wohl vielfach einführen wird.
Der Erfinder verwendet zur Isolation seiner Drähte eine Umhüllung von Faserstoff, die
mit Leinöl und Mennige überzogen und durchtränkt ist. Gerade die Mennige hat sich
nämlich als ein ausserordentlich gutes Isoliermittel herausgestellt, und es ist der
Umstand besonders bemerkenswert, dass die ihr in chemischer Beziehung doch so nahe
stehende Bleiglätte durchaus nicht die nämliche starke Isolationswirkung auszuüben
im stande ist, wie gerade jene.
Die mit Mennige isolierten Drähte werden nun derartig an den Isolatoren befestigt,
dass jeder Isolator zwei Drähte aufnimmt, nämlich die beiden zusammengehörenden
Drähte für eine Hin- und Rückleitung. Zwischen je zwei Isolatoren werden sodann die
Drähte immer gekreuzt, so dass an den Kreuzungsstellen immer abwechselnd der eine
Draht oben, der andere unten liegt. Durch diese Anordnung wird eine vollständige
Aufhebung der Induktionswirkungen herbeigeführt. Versuche hierüber sind namentlich
von der Bergischen Kleinbahn-Gesellschaft in Elberfeld mit sehr befriedigendem
Erfolge angestellt worden. Auch anderswo ist man dabei, die Hackethal'schen Drahtleitungen zum Zwecke ihrer Einführung zu prüfen.
Ausser der Aufhebung der Induktionswirkung bietet aber diese Art der Drahtverlegung
noch dadurch wesentliche Vorteile, dass sie einen viel engeren Zwischenraum zwischen
den einzelnen Isolatorenglocken und damit eine viel bessere Ausnutzung der
Traggerüste ermöglicht. Denn während bei gewöhnlichen Leitungen eine etwaige
Berührung durch Durchbiegen der Drähte unbedingt vermieden werden muss, braucht man
hier durchaus nicht so ängstlich zu sein. Sogar die Nachbarschaft der
Starkstromleitungen ist in unserem Falle durchaus nicht so gefährlich, und ein auf
eine Anzahl nach Hackethal isolierter Leitungen
herabfallender Draht mit hochgespanntem Strome kann kein Unglück anrichten.
G. R.
Acetylengasanlage der Paris-Lyon-Mediterranée-Gesellschaft auf
dem Bahnhof in Bercy.
Die hervorragendsten Versuche, welche auf dem Gebiet der Eisenbahnbeleuchtung mittels
Acetylen gemacht worden sind und noch jetzt gemacht werden, sind der oben genannten
Gesellschaft zuzuerkennen, deren drei Bahnhöfe in Lieusaint, Cesson und Bois-le-Roi
im Jahre 1900 mit Beleuchtungsanlagen für Acetylen ausgestattet worden sind.
Ausserdem ist der Zentralbahnhof von Bercy in Paris mit einer Acetylengasanlage
ausgestattet worden, welche im nächstfolgenden in kurzem beschrieben werden soll.
Die Anlage ist zum Mischen von Acetylengas mit gewöhnlichem Leuchtgas bestimmt und
befindet sich im Bahnhof Bay-Douane.
Die Anlage besteht aus einem Gebäude von leichter Konstruktion, welches zwei
Hauptabteilungen hat, von denen die eine zur Fabrikation, die andere zum Karbidlager
bestimmt ist. Der Fabriksaal enthält Apparate zur täglichen Herstellung von 500 cbm
Acetylengas. Die Gaserzeuger, System Pintsch, haben
einen Inhalt von 250 cbm auf 24 Stunden; es sind deren drei vorhanden, so dass einer
immer für einen eintretenden Notfall zur Verfügung steht. Sie sind derart
eingerichtet, dass dasKarbid in das Wasser fällt, und haben bei einer Höhe von
3 m einen Durchmesser von 80 cm. Ihre Ladung geschieht von oben, und ist zu diesem
Zweck am Ende einer 3 m hohen Treppe eine Plattform eingerichtet, um das Füllen der
Erzeuger, welche sich auf einem gemauerten Unterbau befinden, zu erleichtern. Die
Füllung geschieht mittels zweier kleiner Behälter, die ihren Inhalt über einen Kegel
in der mittleren Oeffnung des Erzeugers entleeren, welcher das Karbid verteilt. Zur
Bedienung der Erzeuger genügt ein Arbeiter.
Die Kontrolle der Apparate findet mittels eines Wassermanometers, welcher die
Bezeichnungen „Maximum“ und „Minimum“ trägt, statt; zwischen diesen
beiden Bezeichnungen soll sich der Druck konstant erhalten.
Das in den Erzeuger geschüttete Karbid wird auf mittlerer Höhe desselben auf einem
gusseisernen Rost gehalten, von welchem es mittels eines von aussen zu bethätigenden
Hebels durch Drehung in den Apparat befördert wird. Mittels eines Ablasshahnes kann
das Kalkwasser während des Ganges nach Bedarf abgelassen werden, während der
konstante Abfluss des erzeugten Kalkwassers durch ein Ueberlaufrohr stattfinden
kann. Jeder Apparat ist ausserdem mit einem Mannloch behufs vollkommener Reinigung,
mit einer Vorrichtung zur Wasserfüllung und einem Ausgusstrog zur Klärung des
Kalkwassers versehen.
Das Kalkwasser wird nach seiner Klärung mittels einer Worthington'schen Pumpe in einen oberen Behälter gehoben, um von neuem
gebraucht zu werden; es geht dadurch nur eine kleine Menge mit Acetylen versetzten
Wassers verloren und zwar nur soviel, als durch den auf dem Boden des Troges
zurückbleibenden Kalk absorbiert worden ist. Die Erzeuger sind miteinander durch
eine gusseiserne Leitung, welche mit Verschlüssen für jeden Erzeuger versehen ist,
verbunden.
Das erzeugte Gas wird nach einem senkrechten, 4 m hohen Kondensator von 0,80 m
Durchmesser geleitet, welcher mit doppelten Wänden für die Zirkulation des
Kühlwassers versehen ist. Aus dem Kondensator gelangt das-Gas in eine mit einem
Rührwerk nach Art einer archimedischen Schraube versehene Waschvorrichtung, in
welcher das Acetylen von dem in ihm enthaltenen Ammoniak befreit wird. Von hier aus
wird das Gas in zwei mit Chlorcalcium gefüllte Reinigungsapparate befördert. Jeder
Kondensator, Wascher und Reiniger ist mit verschliessbaren Ein- und Auslässen
versehen. Aus dem Reiniger wird das Gas nach einer Registriervorrichtung zur
Feststellung der Menge desselben geleitet und gelangt von da in einen Gasometer von
50 cbm Inhalt, von wo es nach den Mischvorrichtungen behufs Mischung mit Kohlengas
gelangt.
Die Fabrikationssäle sind reichlich ventiliert und in der Nacht mit aussen
angebrachten Acetylenlaternen erleuchtet, deren Licht mittels Reflektoren nach innen
geworfen wird.
Die selbstthätige Karburierung des Gases durch BenzolNach Le
Gaz..
Die Karburierung von Gas durch Benzol gewinnt mehr und mehr Verbreitung, nachdem seit
einigen Jahren auf Grund der Angaben von Dr. Bunte
vielfache Versuche damit angestellt worden sind, welche von der Annahme des
letzteren ausgehen, dass einem Gase, dessen Leuchtkraft nahe seinem normalen Wert
steht, 4 g Benzol auf 1 cbm beigefügt werden müssen, um den Verbrauch des Gases um 1
l in der Stunde zu verringern.
Die zuerst in der Gasanstalt von Dessau angestellten
Versuche ergaben, dass die von Bunte angegebenen Mengen
zu stark waren, und erst die in mehreren französischen Gasanstalten angestellten
Versuche bewiesen, dass je nach dem verwendeten Benzol und der Leuchtkraft des Gases
1 bis 1,6 g Benzol für 1 cbm zur Erhöhung um 1 l ausreicht. Hierbei muss jedoch noch
mit den hierzu anzuwendenden Mitteln der Beifügung von Benzol gerechnet werden, um
die beabsichtigte Leuchtkraft zu erhalten.
Die Versuche haben ergeben, dass in folgenden zwei Fällen die Vergasung und Mischung
des Benzols eintreten muss:
1. während der Herstellung des Gases und
2. während des Abflusses desselben.
In diesen beiden Fällen ist es erforderlich, sowohl die Leuchtkraft des Gases als
auch die Menge des zu karburierenden Gases zu kennen. Diese Gasmenge ist in jedem
Augenblick verschieden, wodurch die Schwierigkeit in der Versorgung des Vergasers
eintritt, indem fortwährend Verbrauchsproben angestellt werden müssen, wobei man
dennoch noch keine Sicherheit dafür hat, ob der Verbrauch selbst während der Probe
nicht gewechselt hat. Es müsste daher eine Vorrichtung geschaffen werden, welche die
Benzolzuführung dem zu karburierenden Gas entsprechend regelt.
Im ersten angegebenen Fall handelt es sich nur um die für 1 cbm erforderliche
Menge Benzol, was auf photometrischem Wege festgestellt werden kann, um die mittlere
Leuchtkraft des Gases zu erkennen. Findet die Karburierung nach dem Gaszähler der
Fabrik statt, so hat man nur auf diesen letzteren, dessen Umdrehungen der Menge des
hergestellten Gases entsprechen, Rücksicht zu nehmen.
Nimmt man nun die Karburierung des Gases während des Abflusses in Betracht, so sind
zwei Lösungen der Aufgabe vorhanden:
1. Die Zuführungsvorrichtung des Benzols wird durch den Abflussregulator bewirkt.
Bei dieser Einrichtung wird ein konischer Hahn durch die Glocke des Regulators
bethätigt. Stehen die Durchschnitte des Kegels des Regulators und des genannten
Hahns in einem Verhältnis wie 1 : 10, so ist es ersichtlich, dass bei gleichem Druck
1/10 des
erzeugten Gases durch den Hahn und 9/10 durch den Regulator gehen wird.
Das durch den Hahn tretende Gas tritt in einen Gasmesser, welcher vermittelst einer
Kette einen Messhahn beeinflusst, welcher eine gewisse Menge Benzol in den Vergaser
einlässt, welch letztere dem Verhältnis zu der durch den Gasmesser abgemessenen
Menge Gases entspricht. Vermittelst einer Anzahl Rollen von bestimmtem Durchmesser
wird es ermöglicht, eine bestimmte Anzahl von Grammen Benzol bei jeder Drehung der
Flügel des Gasmessers einzuführen. Nach Verlassen des Gasmessers tritt das Gas in
den Vergaser, wo es sich mit den Benzoldämpfen vermischt und in die Ablassleitung
geleitet wird, um sich dort mit den anderen 9/10 nicht karburierten Gases zu mischen.
Versieht man den Gasmesser mit einem Zifferblatt, so kann man das Zehntel des
ausgelassenen Gases und hierdurch die ganze Menge desselben feststellen.
2. Im zweiten Fall geschieht die Benzolzuführung durch eine den Verbrauch anzeigende
Zähluhr.
Ueber der Leitung wird ein Glockenapparat angebracht, dessen Glocke mit Oeffnungen
von 4 mm Durchmesser versehen ist, und deren Wasserverdrängung von z.B. 5 mm dem
verbrauchten Gas entspricht. Wird nun mittels eines Triebwerkes die Bewegung der
Glocke auf einen Schieber übertragen, so stehen die geöffneten Löcher proportionell
zu der durch den Verbrauchsanzeiger angegebenen Gasmenge. Das unter konstantem Druck
in den Verteiler eintretende Benzol verbreitet sich in dem Vergaser im Verhältnis
der ausfliessenden Gasmenge, wobei der Vergaser das Gas unmittelbar aus dem
Gasometer erhält.
Nachdem das Gas die Benzoldämpfe aufgenommen hat, tritt es mit dem aus dem Regulator
kommenden Gas in den Indikator. Ein an einer entsprechend eingeteilten Skala entlang
gleitender Zeiger zeigt in jedem Moment die Menge des verbrauchten Gases an.
Behufs Veränderung der Benzolmenge, entsprechend der auf photometrischem Wege
festgestellten Leuchtkraft des Gases, dient eine Mikrometerschraube, mittels welcher
die Breite der Oeffnung, auf welcher der durch den Verbrauchsanzeiger beeinflusste
Schieber gleitet, geregelt werden kann. Diese Schraube braucht nur einmal am Tage
eingestellt zu werden und wird hierauf durch den Verbrauchsanzeiger das Benzol dem
ausfliessenden Gase entsprechend geregelt.
Diese beiden Arten der Benzolzuführung dürften dem Bedürfnis entsprechen und Garantie
für die gleichmässige Leuchtkraft leisten, ohne einen Ueberverbrauch von Benzol
befürchten zu müssen.
Bücherschau.
Untersuchung des
Grisson-Getriebes von E. Roser,
Maschineninspektor am Ingenieurlaboratorium der kgl. Technischen Hochschule in
Stuttgart. Stuttgart 1901. Arnold Bergsträsser Verlagsbuchhandlung (A.
Kröner).
Diese kleine Schrift, von der Technischen Hochschule Stuttgart als Dissertation zur
Erlangung der Würde eines Doktor-Ingenieurs genehmigt, behandelt das unter dem Namen
Grisson-Getriebe bekannte neue Maschinenelement für starke Uebersetzungen von
Drehbewegungen ins Langsame.
Nach einer kurzen Vorbetrachtung über das Grisson-Getriebe bespricht der Verfasser
ausführlich die Ermittelung der Daumenbegrenzung nach dem allgemeinen
Verzahnungsgesetz.
Hieran schliesst sich eine Betrachtung über die Grösse und die Veränderlichkeit der
Daumenkräfte; dann wird der Einfluss bestimmt, den die Grösse des Kreises der
Rollenmittelpunkte und der Rollendurchmesser auf die Grosse und
Veränderlichkeitder Daumenkräfte, auf die zulässig kleinste Achsenentfernung
bezw. auf die grösste zulässige Uebersetzung ausüben. Das Ergebnis dieser
Untersuchung gipfelt darin, dass in den meisten, also den normalen Fällen die
Verhältnisse am günstigsten werden, wenn der Kreis der Rollenmittelpunkte eine
solche Grosse erhält, dass der Rollenumfang den Teilkreis innen berührt. Wird der Kreis der Rollenmittelpunkte kleiner gewählt, so
sind bei gegebener Achsenentfernung zwar grössere Uebersetzungsverhältnisse möglich,
aber die Daumenkräfte werden auch grösser und stärker veränderlich. Wird der Kreis
der Rollenmittelpunkte grösser, etwa gleich dem Teilkreise des Rollenrades gewählt,
so ergeben sich zwar relativ kleine und weniger veränderliche Daumenkräfte, das
Daumenrad könnte aber keine besondere Nabe erhalten, müsste vielmehr mit der
Daumenwelle aus einem Stück gearbeitet werden.
Bezüglich des Rollendurchmessers wird festgestellt, dass derselbe mit Rücksicht auf
die Grosse und Veränderlichkeit der Daumenkräfte nicht unnötig gross gewählt werden
soll.
Es folgen die Ableitungen von Formeln für die Achsenentfernung, die
Daumenwellenstärke und den Bolzendurchmesser der Rollen.
Die Frage, ob die Bewegung der Rollen auf den Daumen lediglich eine rollende oder
eine gleitende und rollende ist, beantwortet der Verfasser dahin, dass das letztere
angenommen werden muss, da sonst die Rollenumdrehungen in Bruchteilen einer Sekunde
von Null bis zu mehreren Tausend zunehmen müssten, was unwahrscheinlich ist.
Nach diesen theoretischen Untersuchungen bespricht der Verfasser die Versuche und
ihre Ergebnisse. Der Wirkungsgrad des Getriebes ist relativ hoch, wenn man von den
Versuchen mit geringer Belastung absieht, die naturgemäss ungünstige Resultate
liefern müssen.
Der Wirkungsgrad liegt hiernach bei günstigen Umfangsdrücken etwa zwischen 0,8 bis
0,96, wobei die Reibung in den vier Stützlagern der beiden Getriebewellen
eingeschlossen ist. Die Grenze, bis zu welcher das Getriebe noch beansprucht werden
darf, stellt der Verfasser auf Grund der Versuche durch die folgende Gleichung
fest:
Pn ≤ c,
wobei P die zulässige
Daumenkraft, n die zulässige Umdrehungszahl ist und c zwischen 274000 bezw. 314000 nach den
Versuchsverhältnissen liegt. Natürlich wird man möglichst unterhalb dieser
Grenzwerte die Belastung wählen.
Für die Flächenpressung zwischen Bolzen und Rolle ermittelt der Verfasser als noch
zulässigen Wert 80 kg/qcm, wobei man jedoch unter besonders günstigen Umständen noch darüber
hinaus gehen darf.
Die Ruhe des Ganges liess bei denjenigen Getrieben, welche Fehler in der Ausführung,
insbesondere in der Gleichheit der Teilung besassen, zu wünschen übrig. Bei
sorgfältig ausgeführten Getrieben und bei guter Schmierung mit geeignetem
Schmiermaterial tritt das Betriebsgeräusch, besonders bei hohen Umlaufszahlen,
gegenüber demjenigen von Stirnrädern zurück.
Die Abhandlung des Verfassers erscheint hiernach als ein sehr wertvoller Beitrag für
die Beurteilung und für die Konstruktion des Grisson-Getriebes.
Hr.
Bewegliche Uferschutzbauten und
Sohlenversicherungen. Ein Beitrag zur Reform der üblichen Uferschutzbauten
von A. Lernet. Heft XXXI. „Technische Vorträge und
Abhandlung.“ Wien 1901. Spielhagen und Schurich.
In aller Kürze legt hier der Verfasser ein paar für die Praxis des Wasserbaues und
namentlich für die Wildbachverbauung wertvolle Erfahrungen dar, hinsichtlich der
vorteilhaften Verwendbarkeit von mit alten Eisenbahnschienen armierten Sinklagen aus
Reisern für Sohlenversicherungen, sowie von mit Schotter beschwerten
Faschinenvorlagen für Uferschutz anlagen im allgemeinen. Bekanntlich fällt heutigen
Tages die Frage der Flussuferversicherungen mit jener der Flussregulierung sozusagen
in Eins zusammen und die letztere fasst man längst nimmer lediglich als
Gewässerbewältigung, sondern vielmehr als Kulturaufgabe im weiteren Sinne auf; jeder
praktische Wink über billige und bewährte Mittel, um hierin Erspriessliches leisten
zu können, hat also aktuelles Interesse. Deshalb dürften wohl auch die vorliegenden
Anleitungen allen wasserbautechnischen Fachmännern gerne willkommen sein. Dem 21
Seiten umfassenden Schriftchen sind 22 in den Text gedruckte Abbildungen beigegeben;
auffällig viele Druckfehler und andere kleine Schwächen der Ausführung hätten bei
entsprechender Einflussnahme seitens der Herausgeber vermieden bleiben können.