Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, Miszellen, S. 642 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Elektrischer Leitungswiderstand bei Stahl und reinem Eisen.
Von Carl Benedicks.Jern-Kontorets Annaler, 1902, Heft 2 und Ofversigt af Königl.
Veteuskaps-Akademiens Förhandlingar. 1902, No. 2,
Stockholm.
Zur Härte eines Metalls tragen hauptsächlich die in ihm gelöst enthaltenen fremden Bestandteile bei, ferner ist es wahrscheinlich,
dass chemisch äquivalente Mengen, z.B. von Wasserstoff, Kohle, Silicium,
Wolfram u.s.w. die gleiche Härtesteigerung verursachen, wenn sie gleichmässig gelöst
im Eisen oder anderen Metallen vorkommen.
Es war längst bekannt, namentlich durch die Arbeiten von Barus und Strouhal, dass der elektrische
Leitungswiderstand der Metalle mit deren Härtezustand eng verbunden ist und den
Veränderungen des letzteren folgt. Es ist deshalb zu erwarten, dass auch der
Leitungswiderstand in der Hauptsache eine Funktion der äquivalenten Mengen gelöster
Substanzen darin sein wird.
Die im nachstehenden besprochenen Versuche mit 8 verschieden hoch gekohlten
Elektro-Stählen von Gysinge, deren Zusammensetzung aus
Tabelle I zu ersehen ist, stützen diese Erwartung.
Tabelle I.
No.
C%
Si%
Mn%
S%
P%
Analytiker
1
0,08
0,03
0,13
0,005
0,009
C. G. Särnström
2
0,45
0,65
0,35
0,02
0,015
„ „
3
0,55
0,86
0,44,
0,02
0,014
„ „
4
0,90
0,28
0,41
0,015
0,014
Th. Norelius
5
1,20
0,30
0,44
0,01,
0,014
C. G. Särnström
6
1,35
0,26
0,54
0,015
0,014
Th. Norelius
7
1,50
0,12
0,29
0,02
0,013
C. G. Särnström
8
1,70
0,08
0,29
0,03
0,013
„ „
Der Leitungswiderstand σ (Mikrohm pr. cm8) wurde durch
Messung der Potentiale zwischen zwei Schneiden in fünf Centimeter Abstand von
einander, die an verschiedenen Stellen längs der Probestücke (Cylinder 200 × 8 mm)
angebracht sind, während ein konstanter Strom durch dieselben hindurch geführt wird,
bestimmt.
Durch Ausglühen wird der Leitungswiderstand der geschmiedeten Probecylinder nicht
merkbar verändert. In der Zusammenstellung (Tabelle II) sind die verschiedenen
Proben nach dem Leitungswiderstande geordnet. Ein h
nach der Ordnungsnummer bedeutet, dass der Probecylinder gehärtet war – bei No. 1
bis 5 geschah dies bei ca. + 8000C, bei No. 6 und
7 bei Gelbglut.
Um den Zusammenhang vom Leitungswiderstand mit der chemischen Zusammensetzung zu
ermitteln, wurde von folgenden Gesichtspunkten ausgegangen:
1. Vorzugsweise werden es die im Eisen gelöst
befindlichen fremden Stoffe sein, die den Leitungswiderstand beeinflussen.
2. Es ist zu erwarten, dass äquivalente Mengen der darin
gelösten fremden Stoffe gleich grosse Einwirkungen auf den Leitungswiderstand
ausüben.
3. Soweit bekannt, kommen Si und Mn stets im gelösten Zustande in Eisen vor;
bei dem geringfügigen Gehaitc4 daran, der hier in
Frage kommt, hat man ausgeschiedene Verbindungen mit diesen Stoffen wenigstens nicht
nachzuweisen vermocht.
4. Im gehärteten Stahl kommt Kohle in gelöstem Zustande vor (Martensit).
Tabelle II.
No.
Karbid-KohleC
Bestandteile in Lösung
Leitungswiderstand
Härte-kohleC
CWertin Si
CWertin Mn
Summeder CWerteΣ C
Ge-fundenσ
Be-rechnetσ
Unter-schied
1
–
0,08
0,013
0,028
0,121
10,5
10,8
– 0,3
1 h
–
0,08
0,013
0,028
0,121
10,9
10,8
+ 0,1
8
1,43
0,27
0,034
0,063
0,367
17,7
17,4
+ 0,3
7
1,23
0,27
0,051
0,063
0,384
17,9
17,9
0,0
4
0,63
0,27
0,118
0,089
0,477
20,2
20,4
– 0,2
5
0,93
0,27
0,127
0,096
0,493
20,9
20,8
+ 0,1
6
1,08
0,27
0,110
0,118
0,498
21,6
21,0
+ 0,6
2
0,18
0,27
0,274
0,076
0,620
23,9
24,2
– 0,3
3
0,28
0,27
0,363
0,096
0,729
27,6
27,2
+ 0,4
2 h
–
0,45
0,274
0,076
0,800
29,0
29,0
0,0
3 h
–
0,55
0,363
0,096
0,009
34,4
34,6
– 0,2
4 h
–
0,90
0,118
0,089
1,107
36,9
37,3
– 0,7
5 h
(0,14?)
1,20
0,127
0,096
1,423
(42,1)
45,7
(– 3,6)
6 h
–
1,35
0,110
0,118
1,578
49,6
49,9
– 0,3
7 h
–
1,50
0,051
0,063
1,614
50,6
50,8
– 0,2
Von S und P, die im
vorliegenden Stahle nur in minimaler Und wenig wechselnder Menge vorfindlich sind,
dürfte man, Wenigstens vorerst noch gänzlich absehen können.
Um mit der Umrechnung zu beginnen, muss man bei den gehärteten Probestücken den Gehalt an Si und
Mn zu entsprechenden Kohlewerten einstellen, d.h.
die Zahlen der Analysen werden durch die Atomgewichte der betreffenden Stoffe (28,4
und 55,0) dividiert und mit dem der Kohle (12,0) multipliziert.
Die auf diese Weise ermittelten „Kohlewerte“ von Si und Mn Werden zum Kohlegehalte
addiert.
Die erhaltenen Summen sind in Fig. 1 auf der
Wagerechten und die zugehörigen Leitungswiderstände senkrecht abzutragen.
Es ergiebt sich, dass die in solcher Weise erhaltenen Beobachtungspunkte in einer
geraden Linie liegen; die Abweichungen sind sehr unbedeutend, nahezu geringer,
als nach den unvermeidlichen Analysenfehlern zu erwarten ist.Dass No. 5h einigermassen abweicht, veranlasst
ersichtlich der Umstand, dass die dabei zur Anwendung gekommene
Härtungstemperatur nicht genügend hoch war, wenigstens nach der Abkühlung um
die gesamte Kohlemenge, 1,20 %, im gelösten Zustande zu halten. Als No. 6
bei gleicher Temperatur gehärtet wurde, fiel σ
auch zu niedrig aus (= 44,4), aber nach bei höherer Temperatur erfolgter
Härtung, fiel σ mit berechnetem Werte
zusammen.
Dies lässt zweifellos erkennen, dass die obigen Annahmen mit der Wirklichkeit
übereinstimmen.
Textabbildung Bd. 317, S. 643
Fig. 1.
Was sodann die ungehärteten Probestücke angeht, bei denen man vorher annahm, dass
Kohle im gelösten Zustande darin nicht vorkomme, sondern ausgeschieden in Form von
Karbid, kann man somit im voraus nicht sagen, wie darin die Kohle wirken soll. Si und Mn, welche auch
jetzt gelöst vorkommen, müssen dagegen dieselbe Rolle spielen, wie soeben.
Versuchsweise wurde deshalb der Gesamtkohlewert dieser Stoffe einfach vertikal, der
Leitungswiderstand wie vorher horizontal aufgetragen. Dabei ergab es sich dass die
so erhaltenen Punkte in konstantem Abstand von der geraden Linie lagen. Die
vertikalen Abstände waren die folgenden:
No.
Gesamt-kohlehalt%
Vertikaler Abstandvon der der Härte-kohle entsprechendenLinie%
2
0,45
0,26
3
0,55
0,28
4
0,90
0,26
5
1,20
0,27
6
1,35
0,29
7
1,50
0,27
8
1,70
0,20
Durchschnittlich 0,27 %.
Diese unerwartete Konstanz ist nicht auf andere Weise zu erklären, als dass das Eisen
im ausgeglühten Zustande, sobald sich ein gewisser Ueberschuss an Karbidkohle darin
vorfindet, konstant 0,27 % Kohle als Härtekohle aufnimmt, und dass der
überschiessende Kohlehalt – Karbidkohle – keinen merkbaren Einfluss auf den
Leitungswiderstand ausübt.
Diese 0,27 % Härtekohle, auf welche alsbald zurückgekommen werden wird, entsprechen
also der Löslichkeit der Kohle im Eisen bei gewöhnlicher Temperatur. Wird in
Gemässheit hiermit angenommen, dass zu den äquivalenten Si- und Mn-Gehalten der ungehärteten
Probezylinder 0,27 % Härtekohle hinzutreten müssen, dann kommen sämtliche
Stahlproben – gehärtete wie ungehärtete – längs einer und derselben geraden Linie zu
fallen. Der Leitungswiderstand im Stahl kann mithin als eine lineare Funktion der
Summe (∑ C) der Kohlenwerte der gelöst vorhandenen
Stoffe in Prozenten nach der Formel
σ = 7,6 + 26,8 ∑ C Mikrohm
cm3
ausgedrückt werden.
Mit dieser Formel sind die berechneten Werte in der vorletzten Spalte der weiter
oben gegebenen Aufstellung (Tabelle II) gefunden worden. Da die Differenz der
berechneten und der gefundenen Werte sehr unbedeutend ist, so folgt, dass die
aufgestellte Formel die Veränderungen im Leitungswiderstände genau wiedergiebt.
Andernfalls kann man natürlich durch Bestimmung des Leitungswiderstands (im
gehärteten und ungehärteten Zustande) genau, sowohl den Kohlehalt, wie die Summe
dieses und der äquivalenten Si- und Mnhalte, berechnen.
Wird in der angegebenen Formel ∑C = 0 gesetzt, d.h. das
Eisen als absolut rein angenommen, dann ergiebt sich als Leitungswiderstand im
absolut reinen Eisen bei + 16° Cels. σ = 7,6. Dieser
Wert liegt um weniges tiefer, als der bis jetzt erhaltene tiefste für reines Eisen:
σ = 9.Kohlrausch, Prakt. Physik, 9. Aufl., S.
545. Um inzwischen diese Abweichung zu erklären, braucht man nur
anzunehmen, dass in dem Eisen, welches diesen Wert ergab, nicht mehr als 0,05 %
„Gesamtkohlenwert“ oder, da dasselbe vermutlich elektrolytisch
hergestelltes gewesen, nicht mehr als 0,004 % Wasserstoff enthalten war: somit war
dasselbe ein „ausserordentlich reines“ Eisen.
Dieses Verfahren, den Leitungswiderstand für absolut reine Metalle durch
Extrapolierung zu bestimmen, dürfte häufige Anwendung finden können, da wohl kaum
anzunehmen ist, dass das vorher gefundene Gesetz: „äquivalente Mengen
verschiedener gelöster Stoffe erhöhen den Leitungswiderstand mit demselben
Belaufe“ nur für Eisen Giltigkeit besitzen sollte.
Die voraufgegangenen Bestimmungen des Leitungswiderstandes ergeben, dass im
ausgeglühten Zustande sich 0,27 % Kohle als Härtekohle wenigstens beim Vorhandensein
eines gewissen Karbidüberschusses finden. Dieses Resultat widerstreitet dem, was man
bisher annnahm, es wird zu stützen gesucht durch Sammeln eines Teils rein chemischer
metallurgischer Angaben. Diese weisen darauf hin, dass es im ausgeglühten
kohlereichen Stahle 0,22–0,34, im Mittel 0,29 % Kohle in anderem Zustande geben muss
wie als Karbidkohle und Graphit und zwar höchst wahrscheinlich als Härtekohle. Auch
stehen die Werte, welche Mannesmann für die Löslichkeit
der Kohle im Eisen bei verschiedenen Temperaturen fand, in guter Uebereinstimmung
mit dem Werte 0,27 % bei gewöhnlicher Temperatur (s. Fig.
2).
Textabbildung Bd. 317, S. 644
Fig. 2.
Es scheinen mehrere Gründe dafür zu sprechen, dass diese Lösung mit 0,27 % C identisch ist mit dem von Osmond entdeckten Strukturbestandteile im ausgeglühten Stahle, der
„Sorbit“ genannt wird, und dass „Perlit“ in solchem kohlereichen
Stahle nicht, wie man gewöhnlich annimmt, aus Lamellen von Karbid (Cementit) und
reinem Eisen (Ferrit), sondern aus Cementit und Sorbit besteht.
Die Lösung mit 0,27 % C ist jedoch nicht beständig,
sofern nicht ein gewisser Ueberschuss an Kohle vorfindlich ist. Auch bei niedrigem
Kohlehalte (z.B. 0,2 %) kann man mikroskopisch ausgeschiedene kohlereichere Substanz
(Cementit) wahrnehmen; die Grundmasse muss deshalb in solchem Falle aus einem mehr
oder minder reinem Eisen bestehen. Gemäss dem, was man bei Prüfung der Bestimmungen
vom Leitungswiderstande findet, welche Wedding
mitteilt, hält dieses nicht mehr als höchstens 0,06–0,07 % C in Lösung.
Ungeachtet der ziemlich grossen Anzahl von Forschern, die sich mit dem
Leitungswiderstande in Eisen und Stahl beschäftigt haben, ist es nur geglückt, eine
ziemlich kleine Zahl von Bestimmungen zu finden, die sich auf analysiertet Material
stützen. Dergleichen findet sich nur bei W. H. Johnson, H.
Wedding und H. Le Chatelier und bestätigt
inzwischen das weiter oben gewonnene Resultat in völlig zufriedenstellender Weise.
Durch die von Wedding veröffentlichten Bestimmungen
findet man, dass auch Phosphor sich verhält wie Härtekohle, Silicium und Mangan, was
bei untersuchtem schwedischen Materiale nicht hervorging. Le
Chatelier fand bereits, dass ein Atom Silicium den Leitungswiderstand um
ebensoviel verstärkt als ein Atom Härtekohle. Der Belauf, um den der
Leitungswiderstand vergrössert wird durch ein Atom in Lösung auf 100 Atome
derselben, erreicht nach Le Chatelier 5–7 Mikrohm /cm3, im Durchschnitt
6,3, und dies kommt der Zahl 5,9 die aus den obigen Bestimmungen berechnet ist, ganz
nahe. In dem von diesen Forschern untersuchten Stahle scheint Karbidkohle den
Leitungswiderstand zu verstärken, wenn auch nur in schwachem Masse. Es ist jedoch
nicht undenkbar, dass verschiedene Stahlsorten in dieser Hinsicht, möglicherweise in
etwas verschieden sein können. Anscheinend steigt der Leitungswiderstand oft genug
mit der Karbidkohle, weil in der Regel Si und Mn mit dem Kohlegehalte sich mehren.
Schlussfolgerungen.
1. Aequivalente Mengen verschiedener Stoffe, gelöst im Eisen, erhöhen den
Leitungswiderstand darin mit dem gleichen Belaufe. Direkt ist dies bewiesen für C, Si, Mn wie auch durch Weddings Bestimmungen für P. Dass dasselbe
auch für Al gilt, geht besonders deutlich hervor aus
Berechnung einiger Angaben, welche E. Gumlich in einem
neuerlich herausgekommenen Hefte der elektrotechnischen Zeitschrift (23, pag. 101)
erwähnt. Auch aus einigen Angaben Hopkinson's und Le Chatelier's geht dies hervor. Dass Ni, Wo und (obgleich weniger sicher) Cr sich vollkommen ebenso verhalten, sobald der Stahl,
in welchem sie vorkommen, bei genügend hoher Temperatur gehärtet wurde und ihre
Gesamtmenge in Lösung übergeht.
2. Im Eisen ausgeschie enes Karbid übt kaum merkbaren Einfluss auf den
Leitungswiderstand. Dies gilt in Bezug auf den untersuchten Gysinge-Elektro-Stahl. Möglicherweise verhalten sich verschiedene
Stahlsorten einigermassen verschieden in dieser Beziehung.
3. Ungehärteter Stahl mit 0,45–1,70 % C enthält 0,27 %
C in Lösung (Härtekohle); in solchem Stahle findet
sich daher Perlit nicht, wie gewöhnlich angenommen wird vom Karbid (Cementit) und
reinem Eisen (Ferrit), letzteres muss 0,27 % Härtekohle enthalten.
4. Die Lösung mit 0,27 % C, für deren Existenz
verschiedene chemische Gründe vorliegen, ist jedoch nicht beständig, solange nicht
ein gewisser Ueberschuss an Karbid vorfindlich ist. Bei niedrigem Kohlehalte kommen
kaum mehr als etwa 0,06–0,07 % C gelöst im Eisen
vor.
5. Lösungen mit 0,27 % C sind wahrscheinlich identisch
mit Osmond's
„Sorbit“.
6. Der Leitungswiderstand in absolut reinem Eisen beträgt nahezu 7,6 Mikrohm /cm3.
7. Der Leitungswiderstand im Stahl wird genau ausgedrückt durch die Formel σ = 7,6 + 26,8 ∑C, worin
∑C die Summe der Härtekohle und der übrigen im
Eisen gelösten Stoffe in Gewichtsprozenten bedeutet.
Dr. Leo.
Koloniales Preisausschreiben.
Von dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee,
wirtschaftlicher Ausschuss der Deutschen Kolonialgesellschaft, Berlin NW., Unter den
Linden 40, ist folgender Preis ausgeschrieben:
Ein Geldpreis von 1500 M. ist ausgesetzt für die Konstruktion
geeigneter Maschinen zur exportfähigen Bereitung der Produkte der Oelpalme
und zwar für:
1.Eine Maschine zur vollkommenen Lösung und Abschälung des
die harten Samen umhüllenden Fruchtfleisches. Folgende Systeme werden
in Vorschlag gebracht:a) durch Messer, wobei die ungleiche Grösse und Form der
Samen zu berücksichtigen ist;b) Lockerung des Fruchtfleisches durch Kochen und
Trennung der Kerne vom Fleisch durch Stampfen.Zu 1. Eine Hilfsmaschine bestehend in einer Presse zur
Auspressung der das Fruchtfleisch bildenden ölhaltigen Fasern.
2.Eine Maschine zum Zertrümmern der harten Schale der
Kerne, wobei wieder die verschiedene Grösse der Samen zu
berücksichtigen ist. Folgende Systeme werden in Vorschlag gebracht:a) Walzen;b) Pochwerk;c) Steinbrecher.Zu 2. Eine Hilfsmaschine bestehend in einem Rühr- oder
Bürstenwerk zwecks vollständiger Scheidung der Schalen von den
ölhaltigen Kernen.
Sämtliche Maschinen sollen leicht transportabel sein. Sie sollen für Handbetrieb oder
Göpelwerk eingerichtet sein, sich aber auch für Maschinenbetrieb umändern lassen.
Der Preis kann auch geteilt für die Konstruktion einer der beiden Maschinen mit
zugehöriger Hilfsmaschine zuerkannt werden.
Für Versuche genügende Mengen Früchte werden kostenfrei von
dem Komitee zur Verfügung gestellt.
Die Feststellung der Brauchbarkeit erfolgt durch von dem Komitee zu bestimmende
Sachverständige an Ort und Stelle in der Fabrik. Die Auszahlung des Preises erfolgt
durch die Geschäftsstelle des Komitees, Berlin, Unter den Linden 40.
Die Bedeutung der Herstellung von Maschinen für die Bereitung der Produkte der
Oelpalmen geht wohl zur Genüge daraus hervor, dass von Westafrika in den letzten
Jahren Palmöl und Palmkerne im Gesamtwerte von rund 50 Millionen Mark jährlich
ausgeführt wurden. Die Produkte sind bisher ausschliesslich in primitivster Weise
durch Eingeborene mit der Hand bereitet. Nach den Berechnungen von Herrn Dr. Preuss, Leiter des botanischen Gartens in Victoria,
Kamerun, gehen bei der jetzigen Bereitungsmethode etwa ⅔ des in den Früchten
enthaltenen Palmöls verloren.