Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, Miszellen, S. 416 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Kermodes-Brenner für flüssigen Brennstoff.
Textabbildung Bd. 319, S. 415
Fig. 1.
Textabbildung Bd. 319, S. 415
Fig. 2.
Textabbildung Bd. 319, S. 415
Fig. 3.
Textabbildung Bd. 319, S. 415
Fig. 4.
Die Stadt Liverpool hat vor kurzem eine neue Dampffeuerspritze erhalten, bei der der
Kessel mit flüssigem Brennstoff geheizt wird. Dieser wird in fein zerstäubtem
Zustande durch einen Dampfstrahl in die Feuerung eingeblasen, wozu nach
„Engineering“ 1904, I S. 151 die im folgenden näher beschriebene
Einrichtung benutzt wird: Vom Kessel aus gelangt der Dampf durch eine mit einem
Regulierschieber ausgerüstete Leitung zu dem Brenner (Fig.
1), der durch eine zweite Leitung mit dem Oelbehälter verbunden ist. Das
Oel tritt rings um die in Fig. 2 besonders
dargestellte Spindel ein, die, vorn (rechts) korkzieherartig gewunden ist, in der
Mitte durch einen kegelförmigen Ansatz den
Durchtritt des Oels nach vorne abzusperren vermag und mittels des im zylindrischen
Teile eingeschnittenen Schraubengewindes sich in der feststehenden Butter mittels
Handrad um ein gewisses Stück verschieben lässt. Auf diese Spindel ist der hohle
Dampfkonus (Fig. 3). und auf diesen Nieder der
Luftkonus (Fig. 4) gesteckt, der aussen ebenfalls
schraubenförmig gestaltete flächen trägt. Der Dampf tritt durch Schlitze in dem
zylindrischen Teile des Dampfkonus, da wo dieser in dem Luftkonus steckt, nach vorn,
und der letztere kann durch Drehen des ganzen vorderen Teils des Brenners vor oder
zurück bewegt werden, wodurch ein grösserer oder kleinerer Spielraum zwischen ihm
und dem Dampfkonus geschaffen wird. Der Zutritt derLuft selbst kann wie beim
Bunsenbrenner durch einen gelochten Ring geregelt werden. Die Wirkungsweise dürfte
ohne weiteres klar sein, der Dampfstrahl saugt Oel und Luft an, die durch die
entsprechenden Schraubenflächen in eine lebhafte Wirbelbewegung versetzt werden,
wodurch eine vorzügliche Mischung erreicht wird. Der Erfolg dieser Anordnung ist
eine vollkommene Verbrennung ohne Rauchentwicklung, wie sich denn überhaupt die
Einrichtung so gut bewährt hat, dass die Stadt Liverpool bereits eine zweite gleiche
Dampf spritze bestellt hat.
Textabbildung Bd. 319, S. 415
Fig. 1. Zu: „Ein neues Universalgelenk von Newman.“
F. Mbg.
Ein neues Universalgelenk von Newman.
Textabbildung Bd. 319, S. 416
Fig. 2.
Im „Engineering“ vom 25. März 1904 sind Zeichnungen eines neuen
Universalgelenkes veröffentlicht, das gegenüber dem bekannten Hookeschen Gelenk manche Vorzüge aufweist. Die kleinere
Ausführungsform (Fig. 1 s. S. 415, und 2) ist namentlich zur Benutzung bei Motorwagen
bestimmt, doch kann sie natürlich auch bei sonstigen Maschinen kleinerer Art
verwandt werden. Wie ohne weiteres ersichtlich, tragen die Wellen an ihren Enden
zweizinkige Gabeln, die genau wie beim Hookeschen
Gelenk senkrecht zu einander zu liegen kommen. Die Zwischenräumezwischen ihnen
werden durch vier Kugelsegmente ausgefüllt, die mit Vorsprüngen in entsprechende
Vertiefungen der Gabelzinken greifen. Die Form dieser Vorsprünge ist so gewählt,
dass weder eine beliebige seitliche, noch eine Längsbewegung der Wellen möglich ist,
sondern nur diejenige Bewegung der Wellen gegeneinander stattfinden kann, die zur
Uebertragung der Drehung der einen auf die andere erforderlich ist. Diese vier
Segmente tragen aussen Gewinde, über das ein konischer, innen mit Gewinde versehener
Ring so geschraubt werden kann, dass durch ihn die Grösse der erforderlichen
Bewegung begrenzt wird. In Fällen, wo es erforderlich ist, dass die Mittellinien der
beiden Wellen genau durch denselben Punkt gehen, kann dies dadurch erreicht werden,
dass eine Kugel oder ein Stück, dessen Oberfläche durch zu einander senkrecht
stehende Zylinder gebildet wird, zwischen die vier Gabelzinken gelegt wird. Fig. 3 bis
6
stellen eine Abänderung der Konstruktion dar, bei der eine geringe Längenausdehnung
der Wellen möglich ist, etwa infolge einer Temperaturänderung oder dergl. Der gegen
die eine Hälfte der Kupplung geschraubte Mitnehmer greift, wie das Fig. 3 zeigt, in
Einschnitte des aufgeschraubten Ringes und sichert so diesen in seiner Stellung. Bei
grösseren Ausführungen und sobald es sich um die Uebertragung erheblicherer Kräfte
handelt, wählt man statt des Ringes mit eingeschnittenem Gewinde einen zwar
ebenfalls konischen aber innen glatten Ring, der durch äussere, an der einen
Kupplungshälfte fest angebrachte Schraubenbolzen nach der einen oder anderen Seite
hin angezogen werden kann. Doch hat die zuerst geschilderte Form den nicht zu
unterschätzenden Vorteil, der auch gerade dem Hookeschen Gelenk gegenüber hervortritt, dass sie keine äusseren
vorspringenden Teile hat, in denen man eventuell mit der Kleidung hängen bleiben
könnte.
Textabbildung Bd. 319, S. 416
F. Mbg.
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