Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, Miszellen, S. 512 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Gepresste und gefalzte Metalltüren.
Die Verwendung vollwandiger eiserner Türen als Schutz gegen die Verbreitung von
Schadenfeuer hat sich nicht bewährt, weil derartige Türen unter der einseitigen
Einwirkung der Hitze sich werfen und dann den abzuschliessenden Raum nicht genügend
gegen den Eintritt von Rauch und Flammen schützen.
Textabbildung Bd. 320, S. 512
Fig. 1. Schnitt einer rechts aufgehenden, aufgefalzten Tür.
Holztüren besitzen nicht genügend Widerstandsfähigkeit gegen Verbrennen und
Verkohlen. Merklich erhöht wird ihre Widerstandsfähigkeit gegen Feuer durch
Beschläge von Blech; doch hat sich hierbei gezeigt, dass die Nagel- oder
Schraubenlöcher den Wert des Blechbelages wesentlich herabmindern, indem das Holz
unter den Löchern verkohlt, und die Befestigung des Belages sich dann lockert, wenn
nicht völlig löst. Ein weiterer Mangel, der den mit Eisenblech beschlagenen Türen
anhaftet, ist ihr verhältnismässig grosses Gewicht u. schlechtes Aussehen.
Um diesen Mängeln abzuhelfen, fertigt die Firma Schwarze
in Brackwede b. Bielefeld gepresste und gefalzte Metalltüren aus zwei
Flusseisenplatten, die zur möglichsten Vermeidung der Vernietungen an drei Seiten
gefalzt und an den Ansichtsflächen mit eingepressten Kehlstössen versehen sind. Die
Türen werden je nach Wunsch aufgefalzt (Fig. 1) oder
stumpf in den Falz einschlagend eingerichtet. Die Blechstärke beträgt 1 oder 2
mm.
Textabbildung Bd. 320, S. 512
Fig. 2.
Um die Widerstandsfähigkeit ihrer Konstruktion gegen Feuer darzutun, hat die Firma
mit einer Tür nach Fig. 2 in der Königl.
mechanisch-technischen Versuchsanstalt Berlin (jetzt Material-Prüfungsamt) eine
Brandprobe vornehmen lassen. Hierzu diente ein in Eisenfachwerk errichtetes Häuschen
nach Fig. 3 und 4,
welches durch eine Mittelwand in den Brandraum A und in
den Beobachtungsraum B geteilt war. In die Mittelwand
wurde die zu prüfende Tür eingebaut. In dem Brandraum wurde unter Verwendung
von etwa 4 cbm Kiefernholz eine Stunde lang Feuer unterhalten. Dann wurde die Flamme
mittels eines Hydranten gelöscht, wobei der volle Wasserstrahl gegen die Tür
gerichtet war.
Nach 10 Minuten Brennzeit bog sich die Tür etwa 1,5 cm vom Anschlag ab. Nach 20
Minuten drang am oberen Rand der Tür Rauch in den Beobachtungsraum; die Tür bog sich
auch hier etwas ab, und liess kleine Flämmchen durch, blieb aber, abgesehen von
starker Erwärmung, auf der dem Beobachtungsraum zugekehrten im wesentlichen
unverändert. Die vom Feuer bespülte der Tür zeigte nach dem Abspritzen einige
Verbeulungen und schwache Abblätterungen an der Oberfläche des Eisenbleches. Das
Gefüge der Tür (Falz, Ränder, Bänder, Schloss usw.) hatte sich nicht gelockert.
Textabbildung Bd. 320, S. 512
Fig. 3.
Textabbildung Bd. 320, S. 512
Fig. 4.