Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 496 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Photochemie und
Photographie- Von K. Schaum. I. Teil. Leipzig
1908. J. A. Barth. (Handbuch der angew. physik. Chemie, Bd. IX). 8°, VIII und 228
Seiten mit 1 14 Abb. Preis M. 10,–.
Der Titel des Buches könnte insofern irreleiten, als es weder von Photochemie, noch
von Photographie handelt, sondern die Strahlungsgesetze und ihre Folgerungen
(optische Temperaturmessung, Photometrie, Ziele der Leuchttechnik) bespricht und zum
Schlusse einen Abriß der Spektoskopie enthält.
Im übrigen ist aber Form und Inhalt des Buches durchaus zu loben. Besonders
interessant sind die S. 168–179, die vom Gasglühlicht handeln.
Arndt.
Schranken und WarnungstafelnS. Scheibner. Sonderabdruck aus: Handbuch der
Ingenieurwissenschaften. 5. Teil. Der Eisenbahnbau. 6. Band. Bearbeitet von J. Scheibner. Herausgegeben von F. Loewe und H. Zimmermann. Leipzig 1908.
Wilhelm Engelmann.
Das Buch bringt eine vollständig zu nennende Uebersicht aller wichtigen Formen der
von deutschen Signalbauanstalten auf den Markt gebrachten Wegeschranken unter
eingehender Würdigung ihrer baulichen Einzelheiten. Der Leser wird gut unterrichtet
über die reiche Auswahl fein erdachter Konstruktionen, von denen so manche den Boden
der Einfachheit zu verlassen droht. Bedauerlicherweise hat die selbsttätige, vom
Zuge bediente Schranke, Bauart Wittfeld-Pintsch keine
Aufnahme gefunden, obwohl sie in einem solchen Sammelwerk nicht übergangen werden
durfte. Der Leser wird merkwürdig berührt werden, wenn er an den zweiten Teil der
Ueberschrift herangeht, der nur eine einzige Seite des Buches umfaßt. Warnungstafeln
sind ein selbstverständlicher Bestandteil der Schranken, so daß es ihrer besonderen
Erwähnung im Buchtitel nicht bedarf.
So ausführlich die Beschreibung der Schranken unter Hervorhebung des gewollten
Zweckes der einzelnen Konstruktionsglieder gegeben ist, so bleibt doch noch manche
Ergänzung für einem späteren Neudruck nicht nur wünschenswert, sondern erforderlich,
um das Gebiet erschöpfend zu behandeln. Hierfür einige Beispiele. Unter
„Allgemeines“ auf S. 19 hätte notwendigerweise die Besprechung der
unentbehrlichen Mitarbeit des Publikums als Beitrag zur Erhöhung der
Betriebssicherheit Platz greifen müssen, wie sie seit Jahren in verschiedenen
Ministerialerlassen und Verordnungen von Provinzialbehörden als wünschenswert
bezeichnet wird. Auch die Beschaffenheit der Zugänge zu den Schranken bezüglich
Uebersichtlichkeit von und nach der Strecke wäre entsprechend hervorzuheben.
Auffällig erscheint der Widerspruch auf S. 24 Zeile 2 bis 5 von oben bezüglich des
Anschaffungspreises der Holzbäume: Wohl nur ein lapsus calami. Das auf S. 48 über
Beleuchtung Gesagte erscheint bei weitem nicht ausreichend. Ueber diese wichtige,
zurzeit im Vordergrund stehende Frage wäre doch wohl erheblich mehr zu sagen
gewesen. Gänzlich vermißt werden die selbsttätigen Schrankenläutewerke, die doch auf
Nebenbahnen der preußischen Staatsbahnen in Betrieb sind. Die auf S. 47
mitgeteilte Anschauung über Entfernung der Schrankenbäume vom nächsten Gleis wird
nicht allgemeine Zustimmung finden, zumal die Ansichten hierüber bisher geschwankt
haben und weiter zu schwanken scheinen. Meines Wissens wird z.B. auf den preußischen
Staatsbahnen der Abstand groß gehalten, damit plötzlich eingeschlossene Fuhrwerke
sich in diesen Raum noch zu retten vermögen.
Die Abbildungen sind schätzenswert klar und deutlich.
Hans A. Martens.
Die Betriebskräfte, ihre
Betriebssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Wahl für kleinere Wasserwerke.
Von Dr.-Ing. Max Kusch. 20 Seiten 4° mit drei Figuren.
Berlin 1908. Leonhard Simion Nachf.
Von dem Wunsch geleitet, dem entwerfenden Ingenieur einen Führer bei der Wahl der
zweckmäßigsten Betriebskraft eines kleineren Wasserwerkes von 10 bis 50 PS
Kraftbedarf zu geben, hat der Verfasser in der vorliegenden kleinen Schrift die
bereits oft erörterte Streitfrage: Heißdampflokomobile, Sauggasanlage oder
Dieselmotor? von neuem aufgerollt. Ausgehend von der Ermittlung des Kraftbedarfs
solcher Anlagen, deren Förderleistung im Jahresmittel mit 100 l auf den Einwohner
und 30 bis 50 v. H. größter Schwankung zwischen Höchst- und Mindestverbrauch
veranschlagt wird, erörtert der Verfasser in durchaus sachlicher und knapper Form
die Arten der verfügbaren Kraftmaschinen, ihre besten thermischen Wirkungsgrade
sowie ihre Vorzüge und Nachteile in Bezug auf Einfachheit, Raumbedarf,
Dauerhaftigkeit, Empfindlichkeit gegen Verunreinigungen des Betriebsstoffes,
Gleichförmigkeit des Ganges, Ueberlastungs- und Regulierfähigkeit, rasche
Ingangsetzung, Bedienung und Betriebsgefahren, um schließlich bei der Untersuchung
über die Wirtschaftlichkeit hervorzuheben, – und das ist der wesentlichste Punkt
dieser Arbeit – daß Berechnungen über Wirtschaftlichkeit verschiedener Kraftanlagen
nur immer auf bestimmte Orte, im vorliegenden Falle Berlin, bezogen werden dürfen,
weil die von Ort zu Ort wechselnden Brennstoffkosten das Bild zu sehr beeinflussen.
Der Verfasser hätte hier zufügen können, daß auch die anderen Posten der
Rentabilitätsberechnung: Zinsen, Abschreibungen, Baulichkeiten usw. vom Ort
beeinflußt werden. Die Untersuchung, der die Brennstoffpreise von Anfang 1906
zugrunde gelegt sind, liefert unter den Annahmen des Verfassers das weiter nicht
überraschende Ergebnis, daß die Betriebskosten für eine effektive Pferdekraftstunde,
bei 3650 jährlichen Betriebsstunden, mit der zunehmenden Leistung wesentlich
abnehmen und daß für Anlagen zwischen 30 und 50 PS die Koks-Sauggasanlage die
billigste und die Anthrazit-Sauggasanlage die teuerste ist. Die Unterschiede, die
von den übrigen, dem Dieselmotor, der Heißdampflokomobile und dem
Braunkohlen-Sauggasgenerator ausgefüllt werden, betragen aber selbst im Höchstfalle
nicht über 1 Pf., die Kosten für eine effektive Pferdekraftstunde halten sich
sämtlich zwischen 3,85 bis 4,4 Pf. bei 50- und zwischen 4,8 und 5,3 Pf. bei
30-pferdigen Anlagen. Im Anhang werden dann noch die Leuchtgas- und elektrisch
betriebenen Anlagen gestreift, deren Betriebskosten wesentlich höher sind.
H.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Dr. E. Bardeys Arithmetische Aufgaben nebst Lehrbuch
der Arithmetik für Metallindustrieschulen. Bearbeitet von Dr. S. Jakobi und A. Schlie.
Mit 3 Doppeltafeln. Leipzig und Berlin 1908. B. G. Teubner. Preis geb. M.
2,40.
Die Elektrizitätswerkbetriebe im Lichte der Statistik.
Nach den neuesten Statistiken bearbeitet von Fritz
Hoppe, Direktor und Dozent an der Techn. Akademie Berlin. Mit 116
graphischen Darstellungen und 200 Tabellen. Leipzig 1908. Johann Ambrosius Barth.
Preis geh. M. 12,–. geb. M. 13,20.
Schaltungsbuch für Schwachstromanlagen. Schaltungs- und
Stromverlaufskizzen. Zusammengestellt von Max Lindner.
Neunte vermehrte u. verbesserte Auflage. Bearbeitet von W.
Knobloch. Leipzig 1908. Hachmeister &
Thal. Preis geb. M. 2,–.
Analytische Ermittlung und Anwendung von Einflußlinien
einiger im Eisenbetonbau häufig vorkommender statisch unbestimmter Träger.
Von Dr.-Ing. Arthur Lederer. Herausgegeben von Rud. Wolle. Leipzig und Berlin. Wilhelm Ernst &
Sohn. Preis geh. M. 4,20, geb. M. 5,–.
Moderne Arbeitsmethoden im Maschinenbau. Von John. T. Usher. Autorisierte deutsche Bearbeitung. Von
A. Elfes, Ingenieur. Dritte, verbesserte und
erweiterte Auflage. Berlin 1908. Julius Springer. Preis geb. M. 6,–.
Neuere Zementforschungen. Freier Kalk, Basische Silikate
Thermochemie. Von Siegfried Habianitsch,
Ingenieur-Chemiker. Kirchbichl. Berlin 1908. Tonindustrie-Zeitung, G. m. b. H. Preis
geh. M. 3,–.