Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 324, Jahrgang 1909, S. 528 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die Lack- und
Firnißfabrikation von Professor Max Bottler.
(Monographien über ehem. techn. Fabrikations-Methoden, Bd. XII). Halle a.S. 1908.
Wilhelm Knapp.
Es ist mit Genugtuung zu begrüßen, daß sich den in den Fachkreisen schon mit
Befriedigung aufgenommenen kleinen Monographien der genannten obigen Sammlung, die
sämtlich von ersten Fachmännern verfaßt sind, nun auch eine Monographie der Lack-
und Firnißfabrikation, von einem durch zahlreiche Publikationen auf diesem Gebiet
gleichfalls wohlbekannten Autor verfaßt, angereiht hat. Die Aufgabe der vorliegenden
Monographie geht wie bei ihren Vorgängern analogen Charakters dahin, die wichtigsten
Kenntnisse über die Geschichte, die Materialien und die Verarbeitung der letzteren
nach dem neuesten Stand der Technik dem Leser unter Beiseitelassen weniger wichtiger
Umstände zu vermitteln.
Die Firnisse und Lacke haben sowohl in der Anstrichtechnik, als auch in der
Bautechnik, in der Malerei und Buchdruckerei eine so vielseitige Verbreitung
heutzutage erlangt, daß eine Sichtung dieses Gebiets nach
wissenschaftlichtechnischen Gesichtspunkten sowohl dem Techniker, als auch dem mit
der Untersuchung der Materialien betrauten Chemiker sehr erwünscht ist. Der
Verfasser löst die ihm gestellte Aufgabe im allgemeinen in zufriedenstellender
Weise, indem er nach kurzem geschichtlichen und systematischen Ueberblick die Gruppe
der einzelnen Harze, trocknenden Oele, flüchtigen Oele, Färbemittel, die zur
Bereitung der Firnisse und Lacke benutzt werden, dann die vorbereitenden
Operationen, die Hauptoperationen zur Bereitung der Lacke und Firnisse, und
schließlich die Herstellung von Speziallacken beschreibt.
Im Einzelnen wäre manchmal etwas schärfere Kritik und Gliederung, sowie Beachtung
wichtiger Tatsachen erwünscht. Z.B. hätte vielleicht auf die Engler- und Weissbergsche
Autoxydationstheorie eingegangen, auf S. 48 neben der Anführung der Tatsache, daß
die Trockenkraft des leinölsauren Mangans besser ist als diejenige des harzsauren
Mangans, eine Erörterung der Gründe für diese Erscheinung versucht werden müssen.
Die wichtige, den Techniker sehr interessierende, von Amsel zu Gunsten der Resinatfirnisse bejahte Frage, ob diese besser sind
als sogenannte gekochte Firnisse, wird mit Anführung der nunmehr seit fast 15 Jahren
bekannten Amselschen Ansicht, S. 49 erledigt, obwohl
bekannterweise in den Kreisen der Fabrikanten von Anstrichfarben die Meinungen über
diesen Punkt sehr auseinandergehen und oft zugunsten der „gekochten Firnisse“
gelten.
Der Name „Zaponlack,“ einer der wichtigsten zum Ueberzug von Bronzen und
Messinggegenständen usw. gebrauchten Metalllacke, wird in dem Buch anscheinend
überhaupt nicht erwähnt.
Den hier an einigen Beispielen erläuterten Mängeln des sonst sehr brauchbaren kleinen
Buches kann gewiß in einer späteren Auflage abgeholfen werden.
Holde.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Elektrochemie geschmolzener Salze. Von Dr. Rich. Lorenz, Prof. f. physikalische Chemie u.
Elektrochemie, und Dr. F. Kaufler, Privatdozent, beide
am eidgen. Polytechnikum Zürich. Mit 17 Abb. Handbuch der angewandten physikalischen
Chemie. Bd. XI, Abt. I. Leipzig 1909. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. M.
3.60.
Vom Ochsenwagen zum Automobil. Geschichte der
Wagenfahrzeuge und des Fahrwesens von ältester bis zu neuester Zeit. Von Theo Wolff. Mit 34 Abb. Aus Wissen und Können. Sammlung
von Einzelschriften aus reiner und angewandter Wissenschaft. Herausgegeben von Prof.
Dr. B. Weinstein. Leipzig 1909. Johann Ambrosius
Barth.