Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 560 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Das Trocknen und die
Trockner. Anleitungen zu Entwurf, Beschaffung und Betrieb. Für alle Zweige
der chemischen Industrie, für gewerbliche und für landwirtschaftliche
Unternehmungen. Von Ingenieur Otto Marr. Mit 215 Abb.
Bd. 14 von Oldenbourgs technischer Handbibliothek, München und Berlin 1910. R.
Oldenbourg. Preis geb. M 10,–.
Verfasser hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wege auf dem schwierigen Gebiete der
Trockenkunde zu erforschen und Wegweiser nicht nur für den Maschinenkonstrukteur,
Heizungstechniker, Unternehmer, sondern auch den Landwirt zu schaffen. Da die
Trockenkunde in viele Gebiete der technischen Wissenschaften eingreift, war es nicht
ganz leicht, das Werk zu schreiben; was sollte der Verfasser als bekannt
voraussetzen, was der eingehenden Behandlung für wert erachten? So kommt es, daß man
in allen neu erscheinenden Büchern zunächst immer dasselbe vorfindet.
Die Einleitung orientiert über die Begriffe der Wärmeeinheit, der absoluten
Temperatur, Flüssigkeits- und Verdampfungswärme usw., um auch den weniger
Eingeweihten allmählich in das interessierende Gebiet einzuführen. Dann werden die
Erzeugung der Wärme, die Wärmeübertragung, das Trockengut, die verschiedenen
Trockenverfahren, die Ausnutzung der Abwärme und als Schluß des ersten Teiles der
Betrieb und die Unterhaltung besprochen. Der zweite Teil behandelt die Ausführung
der Trockner. Aus allen Aufsätzen sprechen praktische Erfahrung und reichliches
Wissen, die wir schon bei den früheren Aufsätzen des Verfassers schätzen zu lernen
Gelegenheit hatten.
Bei Anführung der Mollierschen Versuche würde ich
empfehlen, wie das sonst in bemerkenswerter Weise geschehen ist, Beispiele
anzuführen, damit sich der Leser einen Begriff über) die Ausdrücke, „bei
siedendem Wasser und mäßiger Wallung α = 4000 +
6000“ usw. machen kann. Ich meine Anführung praktischer Beispiele, für
welche α = 500, 4000 – 6000, 9 – 10000 usw. zu setzen
ist; denn hierauf kommt es doch an, um keine bedeutenden Fehler zu machen.
Auf S. 28 hätte ich zu ergänzen: Vollkommene Verbrennung mit höchster
Wärmeentwicklung kann nicht nur bei Gegenwart von genügendem Sauerstoff erzielt
werden, sondern ist noch an die Bedingung ausreichender
Verbrennungstemperatur geknüpft. Bei den chemischen Verbindungen handelt es
sich um „Atom- bezw. Molekulargewichte“, nicht um Volum- oder spez.
Gewichte.
S. 46: Der Nutzeffekt eines Kessels kann annähernd
\eta_2=\frac{T-T_0}{T}, nicht
\frac{t-t_0}{t} gesetzt werden; es handelt sich um t + 273° bezw. t0 + 273°.
de Grahl.
Der Eisen- und Metalldreher.
Bearbeitet von J. Herzog. Mit 10 Abb. und 8 Tabellen.
Halle 1909. Wilhelm Knapp. Preis geh. M 2,40.
Diese Anleitung für den Dreher zum Berechnen der Wechselrädersätze, der Support- und
Reitstockverstellungen zum Konusdrehen und Verwendung der Drehbank als
Teilvorrichtung gibt auf 90 Seiten eine zweckmäßige Zusammenstellung praktischen
Hilfsmaterials für den Dreher, der gezwungen ist, seine Drehbank als
Universalmaschine auszunutzen. Sie wendet sich in erster Linie an solche Dreher, die
nicht in der Lage gewesen sind, eine Gewerbeschule zu besuchen, und enthält demgemäß
auch einen Abschnitt über die Grundrechnungsarten, der dem bekannten Buche von Euler, das in der Reklam-Sammlung erschienen ist, im wesentlichen entnommen ist. Außerdem ist
ein Abschnitt über die Berechnung der Verdrehung der Drehachse in Graden aus der
verlangten Konizität aufgenommen und am Schluß durch eine Tabelle der Tangenten
ergänzt, die gute Dienste leisten wird. Die Abschnitte über die Berechnung der
Wechselrädersätze für die verschiedenen Gewindearten bei Verwendung englischer bezw.
metrischer Spindel scheinen mir besonders wertvoll. Für eine Neuausgabe wird die
Aufnahme von Wechselrädertabellen für metrische Spindeln trotz der gegenteiligen
Ansicht des Verfassers als zweckmäßig angesehen. Weiter wären Ausführungen über das
Unrunddrehen von Werkzeugen, die später mit spiraligen Nuten versehen werden sollen,
erwünscht. Fragen nach der Berechnung der Wechselräder für die Leit- und
Planzugspindel für diesen Fall kommen dem Gewerbeschullehrer häufig genug vor.
Im ganzen ist das Buch recht empfehlenswert und nicht nur für den Handwerker, sondern
auch für den Lehrer an gewerblichen Schulen.
B.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Repertorium der höheren Analysis. Herausgegeben
von Paul Epstein, Prof. an der Universität Straßburg i.
E. Zweite Auflage. Erste Hälfte: Algebra, Differential- und Integralrechnung.
Leipzig und Berlin 1910. B. G. Teubner. Preis geb. M 10,–.
Das Konservieren der Baumaterialien sowie der alten und
neuen Bauwerke und Monumente. Von Architekt F. W.
Fröde, emer. Dombauleiter usw. Mit 108 Abb. Wien 1910. R. v. Waldheim, Jos.
Eberle & Co. Preis geb. M 6,–.
Statik des Fluges. Von S.
Buchalo, Ingenieur. Erste Auflage. Mit 12 Abb. und 7 Tafeln. Stuttgart
1910. Greiner & Pfeiffer. Preis geh. M 3,50.
Baukonstruktionslehre. Leitfaden für den Unterricht an
Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von Otto Frick und Karl Knöll,
Oberlehrer an der kgl. Baugewerkschule zu Königsberg i. Pr. Zweiter Teil. Mit 239
Abb. Leipzig und Berlin 1910. B. G. Teubner. Preis M 3,20.