Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 80 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Entwerfen und Berechnen von
Heizungs- und Lüftungsanlagen. Von Otto
Wieprecht, Ratsingenieur in Breslau. Vierte verbesserte und vermehrte
Auflage. Halle a. S. Carl Marhold. Preis geb. M 3,60.
Verfasser hat bei der vierten Auflage seines Werkes die seit fünf Jahren auf dem
Gebiete der Heizungs- und Lüftungstechnik neu gesammelten Erfahrungen praktisch
verwertet und dabei einige Unstimmigkeiten früherer Auflagen beseitigt. Kapitel 3
zeigt eine Vervollständigung durch die Versuchsergebnisse von Geh.-Rat Flügge in der Lüftungsfrage bewohnter Räume, Kapitel 5
eine Erweiterung durch Berücksichtigung der gußeisernen Kessel. Die Erwähnung, daß
bei gutem Schornsteinzuge die gußeisernen Heizkessel 8000 bis 9000 WE pro qm
leisten, trifft nicht ganz zu. Meine eingehenden Versuche, über die ich in einem
Sonderbuch Anfangs nächsten Jahres berichten werde, haben gezeigt, daß wir nicht nur
die Leistung der gußeisernen Heizkessel zu hoch angenommen haben, sondern daß diese
mit nur ganz geringen Ausnahmen bei ganz bestimmtem
Schornsteinzuge ein Maximum aufweisen, darüber und darunter dagegen in der Leistung
nachlassen. Mit der Angabe von Maximalwerten, die etwa dem labilen Gleichgewicht
einer Wage gleichen, ist aber der Praxis nicht gedient, denn sie lassen sich nicht
kontrollieren. Der Heizer ist der Ansicht, daß er mit steigendem Schornsteinzuge die
Leistung erhöht, was aber nicht der Fall ist. Es ist deshalb im Interesse eines
sparsamen Verbrauches an Brennstoff viel besser nur eine relative, praktisch
jederzeit erreichbare Leistung von 7000 WE anzunehmen. Alles andere ist vom
Uebel.
Das Wieprechtsche Buch wurde in den früheren Jahren, als
Geh.-Rat Rietschel noch nicht seine Tabellen für die
Berechnung der Rohrleitungen herausgegeben hatte, vielfach bevorzugt, weil es
kürzere und bequemere Formeln aufwies. Nichtsdestoweniger wird es auch heute noch
seinen Kundenkreis haben, weil es für wenig Geld das Hauptsächlichste, das die
Praxis interessiert, enthält. Insbesondere mache ich auf das letzte Kapitel über
Bedingungen zu Verträgen aufmerksam, die sowohl dem Be- als Ersteller als Norm
dienen dürften.
de Grahl.
Die Stellung der neueren Physik zur
mechanischen Naturanschauung. Von Dr. M.
Planck, Professor der theoretischen Physik an der Universität Berlin.
Leipzig 1910. S. Hirzel.
Am Schluß der Königsberger Naturforscher-Versammlung hielt Herr Planck über das genannte Thema einen Vortrag, der mit
ungewöhnlichem Beifall aufgenommen wurde. Das eigentliche Schmerzenskind der
mechanischen Naturanschauung ist der Lichtäther. Der Verfasser legt die
Schwierigkeiten dar, welche die Annahme eines Lichtäthers im Gefolge hat,
Schwierigkeiten, die bekanntlich zur Entdeckung des Prinzips der Relativität geführt
haben.
Berlin.
E. Jahnke.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Oekonomik der Wärmeenergien. Eine Studie über
Kraftgewinnung und -verwendung in der Volkswirtschaft. Unter vornehmlicher
Berücksichtigung deutscher Verhältnisse. Von Dr. Karl
Bernhard Schmidt, Dipl.-Ing. Mit 12 Figuren. Berlin 1911. Julius Springer.
Preis geh. M 6.
Die Haupt-, Neben- und Hilfsgerüste im Brückenbau.
Ein Lehr- und Nachschlagebuch über die auf dem Gebiete des Brückenbaues vorkommenden
Gerüste. Von Dr. techn. Robert Schönhöfer, k. k.
Oberingenieur und Privatdozent. Mit 190 Figuren. Berlin 1911. Wilhelm Ernst &
Sohn. Preis geh. M 6 geb. M 6,80.