Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 128 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Elementar-Mechanik für
Maschinen-Techniker. Von Dipl.-Ing. Rudolf Vogdt.
Berlin 1910. Verlag von Julius Springer.
Es ist selbstverständlich, daß die Mechanik je nach den Vorkenntnissen und der
geistigen Schulung des Leserkreises in sehr verschiedener Weise behandelt werden
muß, außerdem sind natürlich ganz wesentliche Unterschiede zu machen, je nachdem das
Buch etwa zum Selbststudium dienen oder nur als Leitfaden für den Unterricht
gebraucht werden soll. Im ersteren Fall ist eine möglichst breite, das Wichtigste
sogar mehrfach wiederholende Darstellung notwendig, im zweiten genügt eine kurze und
knappe Angabe der Hauptsätze, deren Ableitung an manchen Stellen nur angedeutet zu
werden braucht oder bei weniger wichtigen ganz wegfallen kann. Es bleibt dann eben
dem Lehrer überlassen, das Gerippe nach Möglichkeit auszufüllen, und je mehr
Spielraum ein Buch dafür gestattet, desto zweckmäßiger ist es.
Eigentlich sind das Selbstverständlichkeiten, die man Philologen gegenüber
auszusprechen nicht nötig hätte; in technischen Lehrerkreisen wird aber
vielfach verlangt, daß ein dem Unterricht zugrunde zu legendes Buch auch das ganze
Material enthalten muß, und zwar genau in der Darstellungsweise, in der der
betreffende Fachlehrer den Gegenstand vorzutragen pflegt. Der Forderung kann
natürlich kein von einem anderen geschriebenes Buch genügen, und so kommt es, daß an
manchen technischen Fachschulen die Schüler noch oft dicke und unübersichtliche
Hefte nachschreiben müssen, wo ein gedruckter Leitfaden viel vorteilhafter wäre, und
obwohl mittlerweile genug gute Bücher der Art vorhanden sind. Ein solches, speziell
für Schüler mit geringer Vorbildung, also für angehende Maschinentechniker und
Werkmeister geschriebenes Werkchen ist das vorliegende, das trotz seines großen und
deutlichen Druckes und der 154 Textfiguren auf 131 Seiten ein umfangreiches Material
mit vielen, zum Teil völlig durchgerechneten Beispielen enthält. Obwohl gegen einige
nebensächliche Einzelheiten Bedenken vorgebracht werden können, ist das Buch als
Schulbuch entschieden zu empfehlen. Es enthält alles Notwendige – sogar die
Berechnung gebogener Träger wird gelehrt – und läßt dem Lehrer doch einen weiten
Spielraum.
Stephan.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Grundlagen der praktischen Metronomie. Von Prof.
Dr. Karl Scheel, Mitglied der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt. Mit 39 Fig. Braunschweig 1911. Vieweg & Sohn. Preis geh. M 5,20,
geb. M 6.
Der Indikator und seine Hilfseinrichtungen. Von
Dr.-Ing. Anton Staus. Mit 219 Figuren. Berlin 1911.
Julius Springer. Preis geb. M 6.