Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, Miszellen, S. 639 |
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BÜCHERSCHAU.
BÜCHERSCHAU.
Deutscher Ausschuß für
Eisenbeton. Heft 6. Versuche über den elektrischen Widerstand von
unbewehrtem Beton. Ausgeführt in der Großherzoglichen Materialprüfungsanstalt an der
Technischen Hochschule zu Darmstadt im Jahre 1908 und 1909. Bericht erstattet von
Professor O. Berndt, Geheimer Baurat; Professor Dr. Wirtz, Geheimer Hofrat; unter Mitwirkung von Dr. Ing. W.
Müller. Berlin 1911. W. Ernst & Sohn. Preis geh.
M 3,60.
Die Versuche, die im Auftrage „des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton“
an der Großherzoglich Technischen Hochschule zu Darmstadt vorgenommen wurden,
erstreckten sich auf die Widerstandsuntersuchungen des Betons aus Basaltschotter und
solchem aus Rheinkies. Die Versuche teilen sich in Vorversuche und in die
eigentlichen Versuche. Zu den Messungen der Vorversuche wurde Gleichstrom benutzt,
wobei am Galvanometer heftige Störungen auftraten. Ohne auf Einzelheiten hier weiter
eingehen zu
können, sei bemerkt, daß Gleichstrom für die Versuche ungeeignet ist; es wurde
alsdann Wechselstrom verwendet, dessen maximale Spannung 120 Volt betrug.
Gemäß dem Programm des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton wurden die Untersuchungen
in fünf Gruppen eingeteilt: 1. Lagerung an der Luft, 2. in feuchtem Sand, 3. in
Süßwasser, 4. in Salzwasser, 5. Erwärmung (künstliche Austrocknung). Die
Mischungsverhältnisse waren 1:3:3 und 1:4:8, wobei die Mischungen einerseits
erdfeucht resp. weich, andererseits mit Basaltsand und -Schotter resp. Rheinsand und
-kies herzustellen waren. Die Versuche wurden aber auch noch ausgedehnt auf
Betonkörper, die mit einem Goudron-Anstrich versehen
waren und vollständig unter Luftabschluß erhärteten. Sodann wurde noch der
elektrische Widerstand des bei der Betonbereitung verwendeten Mörtels und Zements
untersucht. Zu den Vorversuchen wurden nur kleine Blöcke von 10 × 10 Querschnitt und
40 cm Länge verwendet; während für die eigentlichen Versuche ein Querschnitt 20 × 20
bei 90 cm Länge festgesetzt wurden. Das Gewicht der letzteren Blöcke betrug 90
kg.
Auf die Anordnung der Versuche sowie die Ausführung derselben kann in dem Rahmen
einer Besprechung nicht genauer eingegangen werden, das muß in der
Originalabhandlung nachgelesen werden; nur die Versuchsergebnisse seien hier kurz
mitgeteilt:
Lagerung an der Luft: Der Beton widerstand ist um so größer, je magerer die Mischung
und je weniger Sand sie im Verhältnis zum Zuschlag enthält, ferner besitzt Kiesbeton
(für jedes Mischungsverhältnis) größeren Widerstand als Schotterbeton; der
erdfeuchtgestampfte Beton hat einen größeren Widerstand wie der weichgestampfte,
endlich dürfte der Betonwiderstand im umgekehrten Verhältnis stehen zu dem
Mischungsverhältnis Zement: (Sand + Kies).
Was den Uebergangswiderstand anbetrifft, so nimmt dieser mit der Lagerdauer zu und
zwar gilt: je magerer die Mischung und je weniger Sand sie im Verhältnis zum
Zuschlag enthält, um so größer ist der Uebergangswiderstand; desgleichen besitzt
unter gleichen äußeren Verhältnissen der Kiesbeton einen größeren
Uebergangswiderstand als der Schotterbeton, ähnliches gilt vom erdfeuchtgestampften
Beton gegenüber dem weichgestampften. Wenn die Blöcke in feuchtem Sand gelagert oder
in Süßoder in Salzwasser gelagert sind, treten die gleichen Erscheinungen auf.
Selbst bei den Blöcken, die mit Goudron-Anstrich versehen
waren und kein Wasser aufsaugen konnten, zeigte sich die Erscheinung, daß der
mittlere Uebergangswiderstand nicht größer war wie bei den früheren Blöcken.
Am Schluß sind von den Verfassern die Versuchsergebnisse nochmals
zusammengefaßt.
Es muß gesagt werden, daß die vorliegende Arbeit sehr ausführlich das Gebiet des
„elektrischen Widerstandes des unbewehrten Betons“ behandelt und für
weitere Versuche grundlegend ist. Es wäre nur noch zu wünschen, daß die Versuche
sich auch auf Eisenbeton erstrecken möchten. Das Werk selbst kann allen Fachleuten
behufs Studium dringend empfohlen werden.
Kaiserslautern.
A. Marx, Dipl.-Ing.
Der städtische Tiefbau. Von Gürschner und Benzel. Erster
Teil: Bebauungspläne und Stadtstraßenbau von Ing. Benzel,
Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner.
Der Verfasser bringt in ziemlich gedrängter Kürze, aber doch anerkennenswerter
Vollständigkeit das Wichtigste aus diesen Gebieten des städtischen Tiefbaues. Die
Grundsätze, die er im ersten Abschnitt „Bebauungspläne“ entwickelt, decken
sich durchaus mit denen, die von unseren anerkannten Größen auf dem Gebiet moderner
Städtebaukunst vertreten werden. Die übrigen Abschnitte geben eine kurze Uebersicht
über alle Einzelheiten einer Stadtanlage, Straßenausbildungen, Anordnung der
Vesorgungsleitungen, Straßenbefestigungsmittel, Nebenanlagen und Straßenreinigung,
und geben auch die nothwendigsten Unterlagen für die Aufstellung von
Kostenanschlägen. Das Buch dürfte sich für den Unterricht an Baugewerkschulen und
für die Praxis durchaus eignen.
P.
EINGESANDT.
Fortbildungskurse für Ingenieure.
Die fortschreitende Entwicklung auf den verschiedenen Gebieten, die für unsere Zeit
kennzeichnend ist, hat dazu geführt, auch für die Männer des praktischen Lebens
Fortbildungskurse einzurichten. Daß solche Kurse gerade für die Ingenieure bei der
rastlos vorwärtsschreitenden Technik besonders nötig sind, liegt auf der Hand. Der
Verein deutscher Ingenieure hat deshalb bereits vor Jahren unter Benutzung der
reichen Unterrichtsmittel unserer Technischen Hochschulen Gelegenheit zu solcher
Fortbildung geschaffen. Den Anklang, den diese Ingenieurkurse gefunden haben,
beweist der starke Besuch. In den vergangenen Jahren wurden solche Kurse in
Braunschweig und Dresden abgehalten; der diesjährige Fortbildungskursus wird an der
Großherzoglichen Technischen Hochschule in Karlsruhe am 2. bis 14. Oktober
abgehalten werden. Die Lehrmittel und Lehrkräfte dieser Hochschule verbürgen auch
diesem Kursus einen guten Erfolg. Alle weiteren Auskünfte sind durch das Sekretariat
der Technischen Hochschule in Karlsruhe zu erfahren.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
E. F. Scholls Führer des Maschinisten. Zwölfte
Auflage unter Mitwirkung von Professor E. A. Brauer,
völlig neu bearbeitet von Richard Graßmann, ordentl.
Professor an der Technischen Hochschule in Karlsruhe in Baden. Mit 1501 Figuren.
Braunschweig 1911. Friedrich Vieweg & Sohn. Preis geh. M 25,–, 2 Bände in Lwd. M
28,–, 10 Lieferungen je M 2,50.
Taschenbuch für Bauingenieure. Herausgegeben von Prof.
M. Foerster. Berlin 1911. Julius Springer. Preis geb. M
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nach dem Preisausschreiben des Deutschen Seefischerei-Vereins. Erster Teil. Von Dittmer, Kapitän z. See a. D., Lieckefeld, Zivilingenieur zu Hannover, Romberg, Professor der Techn. Hochschule zu Charlottenburg-Berlin.
Herausgegeben von dem Deutschen Seefischerei-Verein zu Berlin. München und Berlin
1911. R. Oldenbourg. Preis geh. M 5,–.
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Fette. Von Dr. C. Marcusson, ständiger
Mitarbeiter am Königl. Materialprüfungsamt, Berlin. 150 Seiten mit 21 Figuren und 20
Tabellen. Halle a. S. 1911. Wilhelm Knapp. Preis geh. M 6,60.
Die Dampfkessel nebst ihren Zubehörteilen und
Hilfseinrichtungen. Von R. Spalckhaver,
Regierungsbaumeister, Kgl. Oberlehrer in Altona a. E. und Fr. Schneiders, Ingenieur in M.-Gladbach. Mit 679 Figuren. Berlin 1911. Julius
Springer. Preis geb. M 24,–.
Der kranke Gas- und Oelmotor. Praktisches Handbuch für
Aufstellung, Betrieb, Wartung, Untersuchung und Reparatur der Verbrennungsmotoren
und Lokomobilen. Bearbeitet von H. Haeder, Ingenieur.
Zweite, bedeutend erweiterte Auflage mit 927 Figuren und über 300 Beispielen.
Wiesbaden 1911. Otto Haeder. Preis geh. M 8,–, geb. M 8,75.