Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, Miszellen, S. 816 |
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BÜCHERSCHAU.
BÜCHERSCHAU.
Motoren und Winden für die See-
und Küstenfischerei nach dem Preisausschreiben des deutschen
Seefischerei-Vereins. Von Kapitän zur See a. D. Dittmer,
Zivilingenieur Lieckfeld und Professor Romberg. I. Teil. Herausgegeben vom Deutschen
Seefischerei-Verein zu Berlin. Druck und Verlag von R. Oldenbourg. Preis geh. M 5,–.
Das Werk ist vollkommen aus der Praxis heraus gelegentlich des Wettbewerbes für
deutsche Hochseefischerei-Motoren nnd Winden entstanden. Es bildet ein wertvolles
Nachschlagebuch für alle an der Seefischerei Interessierten, sowohl für
Maschinenbaufirmen, welche Motoren und Ausrüstungsteile für deutsche See- und
Küstenfischerei liefern, als auch für die Fischer selbst.
Es werden zunächst die Bestimmungen für den vom Jahre 1908–1911 währenden Wettbewerb
für Fischereimotoren und Netzwinden erörtert, und sodann die Resultate der
Konkurrenz bekanntgegeben. Es folgen dann ausführlich Abschnitte über die flüssigen
Motorenbrennstoffe, ihre Herkunft, Gewinnung, Verzollung und über die Erlangung von
Zollfreiheit. Die Verfasser haben sich hier der höchst dankenswerten Arbeit
unterzogen, die
Hauptinteressenten, die Fischer, über äußerst wichtige Fragen, über welche vielfach
noch große Unklarheit bei denselben herrschte, aufzuklären und ihnen gute Ratschläge
für den vorteilhaften Bezug der Motorenbrennstoffe zu erteilen. Sie haben damit auch
der deutschen Kleinmotorenindustrie schätzenswerte Dienste geleistet, indem sie
derselben den Absatz ihrer Fabrikate an die Fischer wesentlich erleichtern.
In drei weiteren Kapiteln werden die Wettbewerbsmotoren und Winden, sowie die
Fahrzeuge beschrieben, in welchen die Motoren stehen. Eine interessante Uebersicht
über die Gesamtanlagekosten der einzelnen Motorenfahrzeuge vervollständigt den
beschreibenden Teil der Abhandlung.
In den folgenden vier Abschnitten sind die außerordentlich wertvollen
Erfahrungen niedergelegt, die das Preisgericht während eines einjährigen
Probebetriebes der Fahrzeuge auf See, bei der Schlußprüfung auf See, bei der
Bestellung und dem Einbau der Motoren und an den Fahrzeugen selbst gesammelt haben.
Möchten diese Erfahrungen, die am Schluß des Werkes ihren Ausdruck in
beherzigenswerten Ratschlägen für die Fischer, Bootsbauer und Maschinenfabrikanten
finden, allerseits die Beachtung finden, die sie schon deshalb verdienen, weil sie
von absolut unparteiischer, fachmännischer Seite stammen; dann wird auch der Erfolg
– die Hebung der deutschen See- und Küstenfischerei auf ein der modernen Zeit
angepaßtes Niveau einerseits, und die Förderung der deutschen Motorenindustrie und
Bootsbauerei andererseits – sicher nicht ausbleiben.
Pöhlmann.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Logarithmen- und Kurven-Tabellen für
Tiefbauschulen. Von Prof. M. Girndt und
Ingenieur A. Liebmann, Oberlehrer an der Kgl.
Baugewerkschule in Magdeburg. Mit 4 Figuren. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner.
Preis M 1,20 kartoniert.
Statik. Leitfaden für den Unterricht an
Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten von A. Schau, Kgl. Baugewerkschuldirektor und
Regierungsbaumeister in Essen-Ruhr. I. Teil Grundgesetze. Anwendungen der Statischen
Gesetze auf Trägeranordnungen, einfache Stabkonstruktionen und ebene Fachwerkträger.
Mit 177 Figuren Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner.
G. H. A. Kröhnkes Taschenbuch zum Abstecken von Kurven
auf Eisenbahn- und Weglinien. Von R. Seifert, Kgl. Reg.
Baumeister. 15. Auflage. Mit 15 Figuren. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner.
Preis geb. M 2,–.
Lehrbuch der Physik. Nach Vorlesungen an der
Technischen Hochschule zu München von Dr. H. Ebert, Prof.
der Physik an der Technischen Hochschule zu München. Erster Band. Mechanik,
Wärmelehre. Mit 168 Figuren. Leipzig und Berlin
1912, B. G. Teubner. Preis geb. M 14,–.
Vorlesungen über Technische Mechanik. Von Dr. Aug. Föppl, Prof. an der Technischen Hochschule in
München. In sechs Bänden. Zweiter Band: Graphische Statik. Mit 209 Figuren. Dritte
Auflage. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geb. M 8,–.
Versuche mit Eisenbeton-Balken zur Ermittlung der
Widerstandsfähigkeit verschiedener Bewehrung gegen Schubkräfte. Zweiter
Teil. Ausgeführt in der Materialprüfungsanstalt der Kgl. Technischen Hochschule zu
Stuttgart. Von Dr. Ing. C. Bach, K. Württemb.
Baudirektor, Professor des Maschineningenieurwesens, Vorstand des
Ingenieurlaboratoriums und der Materialprüfungsanstalt, und O. Graf, Ingenieur der Materialprüfungsanstalt. Berlin 1911. Wilhelm Ernst
& Sohn. Preis geh. M 14,–.
Ueber die Bedeutung der Mikroskopie für die
Lagerstättenlehre. Von Oberbergrat Prof. Dr. Dr. h. c. R. Beck. Rede gehalten am 3. Oktober 1911 bei Uebernahme des
Rektorates an der Kgl. Bergakademie zu Freiberg. Freiberg 1911. Craz. & Gerlach.
Preis M 0,70.
Lüftungs- und Heizungsanlagen. Ein gemeinverständliches
Lehrbuch für Studierende, ein Nachschlagebuch und Berater für Baumeister,
Architekten, Bauherrn. Von Johann Eugen Mayer, beratender
Ingenieur für Heizungs- und Lüftungsanlagen, Donaueschingen. Leipzig. Carl Scholtze,
W. Junghans. Preis geb. M 4,–.
Die Theorie der Wechselströme. Von Dr. Ernst Orlich, Mitglied der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt. Mit 37 Fig. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M
2,40, geb. M 2,80.
EINGESANDT.
Ausstellung zu Sofia 1912.
Die internationale Ausstellung in Sofia wird am 1./14. Juni eröffnet und am 13.
September 1912 geschlossen.
Diese Ausstellung, welche unter dem Ehrenpräsidium des Herrn Ministers für Handel und
Landwirtschaft steht, wird sämtliche Erzeugnisse der Industrie, des Handels, der
Landwirtschaft, der Nahrungsmittel und des Sparwesens umfassen.
Dieses Unternehmen, welches unter dem Schutz der Stadtgemeinde und der Handels- und
Gewerbekammer zu Sofia steht, wird während des Jubiläumsjahres 1912 veranstaltet und
wird zur Hauptstadt Bulgariens eine große Anzahl Besucher heranziehen.
Interessenten wollen sich an das ausführende Komitee für die internationale
Ausstellung 1912 in Sofia, Alexanderplatz 5, wenden.
Erholungsheime für Angestellte.
Vor einiger Zeit ging durch die Presse ein Aufruf der Deutschen
Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime in Wiesbaden, wonach der Plan
besteht, durch die Errichtung und den Betrieb zahlreicher Erholungsheime in den
verschiedenen Gegenden des Deutschen Reichs männlichen und weiblichen
kaufmännischen Angestellten und minderbemittelten selbständigen Kaufleuten für
geringes, den Verbrauch zu Hause nicht nennenswert übersteigendes Entgelt den
Aufenthalt in einem guten Erholungsheim zu ermöglichen. Jeder Kaufmann und jeder
Industrielle wird aufgefordert, durch Beitrittserklärung und Zuwendung an diesem
Werke mitzuhelfen. Der Aufruf ist nicht nur von Angehörigen der Handelswelt, sondern
auch von Vertretern der Industrie unterzeichnet. Es muß wundernehmen, daß dieses
groß angelegte Werk, das rüstig vorwärts schreitet, nnr für die kaufmännischen
Angestellten bestimmt sein soll. Für das große Heer der technischen Angestellten
besteht sicherlich – mindestens in gleichem Maße – das Bedürfnis, jährlich einige
Zeit auszuspannen und Geist und Körper zu erneuter Berufsarbeit zu stärken. Es wird
deshalb nötig sein, den Kreis weiter zu ziehen und die Erholungsheime nicht nur für
die kaufmännischen Angestellten, sondern für Angestellte jeder Art, ohne Unterschied
der engeren Berufstätigkeit zu errichten. Die Industrie selbst wird sich sagen
müssen, daß die von ihr für diesen Zweck aufgewendeten Mittel nicht nur einem – oft
nur geringen – Bruchteil ihrer Angestellten zugute kommen dürfen. Vielleicht bedarf
es nur dieser Anregung, um das segensreiche Werk auf eine breitere Basis zu
stellen.